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Im Schatten der Schwarzen Sonne. Nicholas Goodrick-ClarkeЧитать онлайн книгу.

Im Schatten der Schwarzen Sonne - Nicholas Goodrick-Clarke


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in der National Socialist World, pries Hitler als Idealisten, als Visionär, als Schöpfer einer neuen heroischen Weltanschauung. Hitler, so Koehl, sei eben kein engstirniger deutscher Nationalist gewesen, der nur das Wohl des eigenen Volkes im Auge gehabt hätte; vielmehr habe sein Wirken der Wiedererweckung der Arier aller Länder gegolten, der Edelrasse schlechthin, die endlich die Geschicke der Menschheit in die Hände nehmen sollte – eine Sichtweise, die Koehl von der Pan-Arierin Savitri Devi übernommen hatte. Das Hakenkreuz symbolisiere »die Mission, für den Sieg des arischen Menschen zu kämpfen«, für die Neue Ordnung, das heißt rassische Blutsbrüderschaft weltweit.26

      Zu Beginn der 80er-Jahre unterzog Matt Koehl die Nazi-Partei einer gründlichen Umstrukturierung – und einer Umbenennung: Seit 1983 heißt sie New Order. Eine raffiniert doppelsinnige Namensgebung: New Order bedeutet einmal natürlich »Neue Ordnung«, dann aber auch »Neuer Orden«. Letzteres hat der Parteireformer Koehl jedenfalls mit gemeint, denn er begreift New Order als quasi-religiöse Gemeinschaft, die den Ideen des Führers aus Braunau huldigt. Tatsächlich tritt in dieser Formation der rückhaltlose Hitler-Kult noch deutlicher zutage als je zuvor. Glaubt man den Verlautbarungen ihrer Organe, hat New Order etwa zweihundert Vollmitglieder und circa vierhundert aktive Sympathisanten. Amerikaweit gibt es vierzig regionale Untergliederungen, verteilt über achtzehn Staaten von Kalifornien bis zur Westküste. Zu den regulären Aktivitäten gehören das feierliche Begehen von Hitlers Geburtstag und das Veranstalten von Vorträgen und Seminaren, auf dass die Frohe Botschaft des Nationalsozialismus unters Volk getragen werde. Die Richtung weist dabei »Commander« Matt Koehl höchstselbst, mit Programmreden überwiegend vor der einheimischen Anhängerschaft, gelegentlich auch auf europäischen Nazi-Tagungen. Dazu kommen Grundsatzartikel in der Parteipresse; Bücher hat Koehl auch schon veröffentlicht, so 1972 The Future Calls (»Die Zukunft ruft«) und 1995 Faith of the Future (»Der Glaube der Zukunft«). Ein gewaltiger publizistischer Ausstoß in markiger, geradezu evangelikaler Prosa soll der Bewegung Orientierung geben, dem Novizen wie dem bewährten Kämpfer.

      Was die Parteizentrale in Milwaukee feilbietet, erinnert nicht von ungefähr an Devotionalien. Da gibt es etwa kleine Votivbilder mit dem Porträt Hitlers und der Zeile: »Er lebt!« Ein anderes Kärtchen enthält – in zwei Sprachen, Vorderseite englisch, Rückseite deutsch – ein feierliches Wortgebilde, »Unser Credo« betitelt. Es imitiert gezielt das Glaubensbekenntnis aus der christlichen Liturgie, wobei es, bewusst blasphemisch, Jesus Christus durch Hitler ersetzt; der pathetische Überschwang lässt das pseudoreligiöse Machwerk freilich wie eine Parodie wirken:

       »Wir glauben an Adolf Hitler,

       den unsterblichen Führer unsere Rasse,

       wunderbares Geschenk der Vorsehung,

       Größter der Großen aller Zeiten,

       lebendig in unseren Herzen heute und immerdar.

       Wir glauben an sein heiliges Ziel,

       welches da ist die Neue Ordnung,

       die Erfüllung der arischen Bestimmung

       gemäß den ewigen Gesetzen des Lebens,

       Hoffnung und Zukunft unserer Art auf Erden.

       Wir glauben an seine Bewegung,

       an seine treue und einige Nachfolgerschaft,

       die den Namen seines hehren Zieles trägt

       und das Werkzeug seines Willens ist,

       geweiht durch das Blut der Helden und Märtyrer –

       der einzige Weg zur Erlösung der Welt.

       HEIL HITLER!«


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