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DER SMARAGD-BUDDHA (Drake Ramsey 2). Russell BlakeЧитать онлайн книгу.

DER SMARAGD-BUDDHA (Drake Ramsey 2) - Russell Blake


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ich weiß, basiert das alles auf Hörensagen. Der König der Khmer hat den Schatz nie zurückholen können, entweder weil das Gebiet zu gefährlich war, oder weil er ihn einfach nicht wiederfinden konnte. Falls die Geschichte überhaupt wahr ist. Denn soweit wir wissen, gibt es vielleicht gar keinen Schatz und es ist nur eine Legende, die im Verlauf der Jahre immer größer aufgebauscht wurde.«

      »So ist es doch eigentlich mit jedem verlorenen Schatz«, kommentierte Allie.

      »Das stimmt. Aber was diesen spezifischen Fall so kompliziert macht, ist, dass es in der Region jahrhundertelange Kämpfe gab. Es gibt keinerlei Aufzeichnungen. Es ist alles nur mündlich überliefert und damit reine Spekulation.«

      »Zu dumm, dass wir diesmal kein Notizbuch haben, dem wir folgen können«, witzelte Spencer.

      In diesem Moment wurden sie durch ein Klopfen an der Tür unterbrochen.

      »Herein, es ist offen!«, rief Drake.

      Collins und ein hochgewachsener Mann Ende dreißig traten ein. Der Neuzugang trug Jeans zu einer offenen Anzugjacke mit blauen Streifen, war athletisch gebaut und hatte kantige Gesichtszüge. Er kam mit leeren Händen, wogegen Collins einen Aktenkoffer dabei hatte. Zuerst stellte sich Collins Allie und Spencer vor, dann deutete er auf seinen Kollegen. »Das ist Alex Banyon. Er wird Ihr Einsatzleiter vor Ort sein und Sie in den Dschungel begleiten.«

      »Schön, Sie kennenzulernen«, sagte Alex mit einer Stimme, die ebenso beeindruckend war wie sein kantiges Profil. »Darf ich mich setzen? Ich habe das schließlich alles schon mal gehört.«

      »Klar«, sagte Drake und stand auf, um einen Stuhl vom Esstisch zu holen. Nachdem sich alle niedergelassen hatten, räusperte sich Collins und stellte den Aktenkoffer neben sich auf den Boden.

      »Lassen Sie uns erst über das Flugzeug sprechen. Wie ich Ihnen bereits sagte, war Christine an Bord, als es abgestürzt ist.«

      »Woher wissen Sie das so genau?«

      Collins blinzelte nicht einmal. »Wir haben unsere Quellen. Sie flog von China nach Thailand und es gab Stürme über Laos und Myanmar. Unsere Annahme ist, dass die Maschine wegen eines technischen Fehlers runterkam. Es könnte auch am Wetter gelegen haben. Aber das werden wir erst mit Sicherheit sagen können, wenn Sie das Wrack gefunden haben.«

      »Was hat sie denn in China gemacht?«, fragte Spencer.

      »So eine Art spirituelle Auszeit, soweit wir wissen. Yoga, Meditation, solche Sachen.«

      »Gehen die Kids heutzutage nicht nach Indien, um das zu machen?«, fragte Allie.

      Collins' Augen wanderten in ihre Richtung und sprangen dann zurück zu Spencer. »Vielleicht hat sie zu viele Wiederholungen von Kung Fu gesehen. Ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung, wie ihre Entscheidung zustande kam. Ich weiß nur, was ihr Vater uns gesagt hat.«

      Spencer rieb sich das Kinn. »Was ist mit dem Transponder der Maschine?«

      »Aus unbekannten Gründen wurde er ausgeschaltet. Möglicherweise wollte der Pilot nicht verfolgt werden. Das kommt in dieser Gegend ziemlich häufig vor, wegen des florierenden Drogenhandels.« Er öffnete den Koffer und zog einen Aktenordner hervor. Alex ergriff ihn, blätterte kurz durch den Inhalt und gab ihn dann an Spencer weiter.

      »Das ist der letzte Schnappschuss von dem Radar der thailändischen Luftsicherung. Laos hat in diesem Gebiet keine hohe Reichweite, bei denen war die Maschine noch gar nicht aufgetaucht. Und Myanmar … nun ja, die reden nicht mit uns«, sagte Alex.

      Spencer legte die Satellitenaufnahme auf den Kaffeetisch und betrachtete den eingezeichneten roten Kreis. »Sieht so aus, als wäre der größte Teil davon in Myanmar.«

      »Das ist Teil der Herausforderung. Wir arbeiten gerade durch eine dritte Partei daran, Ihnen Genehmigungen für das Überqueren der Grenze zu besorgen. Um nach dem Tempel zu suchen, natürlich.«

      »Natürlich«, sagte Spencer. »Aber wie sollen wir so eine Nadel im Heuhaufen finden? Hier steht, dass es um eine Cessna 172 geht, die ist ja kaum größer als ein Lenkdrachen!«

      »Warum benutzen Sie nicht einfach eine Drohne«, fragte Allie. »Das sieht man doch heute ständig im Fernsehen. Wäre das nicht effizienter, als uns hinzuschicken?«

      »Berechtigte Frage. Aber das Problem mit den Drohnen ist die Akkulaufzeit. Selbst die militärischen Modelle halten nicht sehr lange durch, für die kleineren ist das absolute Maximum eine Stunde. Und alles was größer ist, würde uns verraten. Sowohl Myanmar als auch Laos würden sofort wittern, dass unsere Regierung involviert ist. Und zu guter Letzt würden die Drogenkartelle, die in der Gegend aktiv sind, jede Drohne sofort abschießen. Von daher ist das keine Option.« Collins verzog das Gesicht. »Wir können Ihnen für Ihre Suche aber einen Helikopter organisieren. Sie werden das Gebiet in niedriger Flughöhe nach einem Raster absuchen. Das ist natürlich nicht besonders elegant, aber ich sehe keine andere Möglichkeit.«

      »Können Sie nicht mit einem Satelliten ganz nah ranzoomen? So wie in den Nachrichten?«, fragte Drake.

      »Da stört zunächst einmal die Wolkendecke. Mit dem Hubschrauber können Sie darunter fliegen, mit dem Satelliten nicht. Natürlich kontrollieren wir auch alle Aufnahmen, die wir dort machen können, aber bisher hat sich daraus nichts ergeben«, sagte Alex.

      Sie diskutierten noch eine Weile über die Suche nach dem Flugzeug und wandten sich dann dem Tempel zu.

      »Sie hatten erwähnt, dass Sie Geheiminformationen für uns haben«, setzte Drake an, »zeigen Sie uns die doch mal.«

      Collins nickte und zog einen weiteren Aktenordner hervor. »Zunächst muss ich Sie alle bitten, diese Verschwiegenheitserklärung zu unterzeichnen. Wie gesagt, die Akten sind geheim.« Er legte jedem von ihnen jeweils einen Vertrag vor und reichte Alex einen Füllfederhalter.

      Sie lasen sich die Unterlagen durch und unterschrieben sie nach einigen kurzen Rückfragen. Collins sammelte die Verträge wieder ein und legte dann den Aktenordner auf den Kaffeetisch. »Dies ist die Abschrift eines Verhörs mit einem der höchsten Befehlshaber der Roten Khmer, der in Kambodscha und Laos im Einsatz war. Wir haben ihn im Jahr 1970 gefangen genommen. Die Befragung hat sich über Stunden hingezogen. Deswegen habe ich Ihnen die relevanten Abschnitte markiert.«

      Spencer las sich die betreffenden vier Seiten durch und reichte sie dann an Allie weiter, die das gleiche tat und hier und da das Gesicht verzog. Drake las den Auszug als Letzter, und als er fertig war, legte er die Seiten vor sich auf den Tisch. »Das ist alles? Ein Mann, der gefoltert wurde, hat ein bisschen Seemannsgarn von Zwillingsschwestern erzählt, die einen verlorenen Tempel bewachen?«

      »Es ist ein wenig mehr als das. Er behauptet, die Stelle gesehen zu haben.«

      »Schon, aber das ist doch alles bloß Kauderwelsch. Zwillingsschwestern? Was soll das sein – Bäume? Felsformationen? Berge? Findlinge?«

      »Unsere Analysten haben die Möglichkeiten auf drei Orte reduziert. Wir wissen von ihm, dass es im Westen von Laos oder dem östlichen Rand von Myanmar gewesen sein muss. Unter anderem haben wir Satellitendaten nach möglichen Treffern untersucht.« Collins zog ein weiteres Satellitenbild aus seinem Koffer und legte es auf den Tisch. »Diese Kreise zeigen die drei Stellen an.«

      Drake, Allie und Spencer lehnten sich nach vorn. Die markierten Orte waren alle im Suchbereich des abgestürzten Flugzeuges. Nun ergriff Alex das Wort.

      »Sie sehen hier verschiedene symmetrische Gesteinsformationen, von denen wir glauben, dass man sie auch schon vor sechshundert Jahren hat sehen können. Die drei Täler, in denen sie sich jeweils befinden, passen zu den historisch überlieferten Beschreibungen von Flüssen oder Bächen, die hindurchlaufen«, sagte er, wobei er auf die Fotos tippte.

      »Warum hat sich dann noch niemand auf die Suche nach den Tempeln gemacht, wenn das seit beinahe fünfzig Jahren bekannt ist?«, fragte Allie.

      Collins setzte ein schiefes Lächeln auf. »Die CIA ist keine Schatzjägertruppe, junge Dame. Solche Expeditionen überlassen wir Privatmenschen wie Ihnen. Wir haben schon alle Hände damit voll,


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