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Das Feuerzepter. Морган РайсЧитать онлайн книгу.

Das Feuerzepter - Морган Райс


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sich ging. Er hatte gewusst, dass die Aktivierung des Elixiers mit unvorhersehbaren Resultaten einhergehen würde – aber nicht in einer Million Jahren hätte er gedacht, dass seine geliebte Schule zerfallen könnte! Die Schule für Seher hatte doch den Ruf, unzerstörbar zu sein! Das hatte er zumindest immer gedacht. Aber sein Einmischen in die Zeitachsen und den Lauf der Geschichte hatten einen unerwarteten, zerstörerischen Effekt. Er hatte Esther gerettet - aber zu welchem Preis?

      Da erblickte Professor Amethyst sie im Korridor. „Schnell!“, rief er und winkte Oliver und seine Freunde zu sich neben den Vortex des Kapok-Baums.

      Oliver blickte über seine Schulter zu seinen Freunden – Walter, Simon, Hazel und Ralph. Die besten Freunde, die ein Junge sich wünschen konnte.

      „Die Schule fällt in sich zusammen“, stotterte er ungläubig und seine Kehle wurde eng. Nicht die Schule für Seher. Nicht sein Zufluchtsort. „Wir müssen evakuieren.“

      „Dann los“, sagte Hazel, die damit kämpfte, während dem Beben aufrecht stehen zu bleiben.

      Die Wände wackelten und ruckelten, als sie den Korridor entlang in Professor Amethysts Richtung liefen. Das Beben war so heftig, dass das Gehen dem Waten durch Molasse ähnelte.

      Zentimeter für Zentimeter kam die Gruppe dem Portal zur Sicherheit näher. Doch als sie gerade mal eine Armlänge vom Kapok-Baum entfernt waren, hörten sie ein lautes Krack von oben.

      Oliver keuchte und sah hinauf. Einer der riesigen Äste des Kapok-Baums hatte sich vom Stamm gelöst und fiel nach unten. Geradewegs auf Esther zu!

      Ohne auch nur eine Nanosekunde darüber nachzudenken, sprang Oliver nach vorne und schob Esther aus dem Weg. Sie landeten mit einem schmerzhaften Knirschen auf dem Boden, Olivers Körper auf ihrem. Der Ast landete neben ihnen, der mitgebrachte Schutt regnete auf sie herunter.

      Esther hustete und schielte unter ihren Armen hervor. „Danke“, quietschte sie. Dann hustete sie erneut, als der feine Puder der bröselnden Wände in ihre Atemwege gelangte.

      Da hörte Oliver Professor Amethysts Aufschrei. „NEIN!“

      Oliver sah auf, blinzelte durch die Staubwolke hindurch und erkannte, dass der wirbelnde Vortex verschwunden war. Stattdessen spaltete ein riesiger Zickzackriss den gesamten Stamm des Kapok-Baums. Das Zeitportal war zerstört.

      Und jetzt? Oliver dachte fieberhaft nach, während er sich auf die Füße zog.

      Wenn sie es in die sechste Dimension schaffen konnten, hatten sie vielleicht eine Chance. Aber die befand sich ganz oben im Erdgeschoss der Schule, während sie fünfzig Stockwerke unter dem Boden weilten.

      Oliver war verzweifelt.

      Professor Amethyst eilte auf sie zu. „Schnell. Kommt. Kommt schon“, sagte er winkend.

      Oliver hatte den Schulleiter noch nie so außer sich gesehen. So verängstigt. Das verdeutlichte nur noch mehr, wie fatal ihre Situation wirklich war.

      Die Gruppe eilte hinter Professor Amethyst her. Der ältere Mann führte sie einen Korridor entlang, der ebenfalls mit einem X gekennzeichnet war und damit für Schüler verboten. Oliver hatte keine Ahnung, wo er hinführte und wie Professor Amethysts Plan aussah. Aber er hatte seinem Schulleiter immer vertraut. Sein Mentor hatte ihn nie enttäuscht.

      Sie rannten durch den Korridor. Das Beben war nun so stark, dass Oliver meinte, seine Zähne rasseln zu hören. Es war, als stünden sie neben einem Pressluftbohrer. Er konnte es mit jeder Faser seines Körpers spüren.

      Endlich erreichten sie das Ende des Ganges. Vor ihnen war eine Tür. Sie ähnelte der, durch die sie gereist waren, um aus Leonardo da Vincis Werkstatt zurück zur Schule zu gelangen. Leonardo hatte ihnen dabei geholfen, das kostbare Elixier herzustellen, mit dem sie Esther geheilt hatten. Das Elixier, dachte Oliver bitter. Das Elixier, das diese katastrophale Reaktion ausgelöst hatte.

      Professor Amethyst öffnete schwungvoll die Tür. Der Wind schien Oliver zu sich zu ziehen. Er nahm Esther bei der Hand, Ralph packte ihn an der anderen. Er sah sich um und entdeckte, dass seine Freunde sich allesamt aneinander festhielten. Walter an Simon, Simon and Ralph und so weiter. Sie bildeten eine Kette und vereinigten ihre Stärke um der Kraft des Windes entgegen zu wirken.

      „Du musst springen!“, rief Professor Amethyst.

      Oliver sah durch die geöffnete Tür. Es war stockdunkel.

      „Wohin bringt es uns?“, rief er zurück.

      Der Wind schob ihm sein blondes Haar in die Augen. Er bemerkte, dass er zitterte. Esther drückte seine Hand fester.

      „Los!“, schrie der Schulleiter.

      Oliver schielte schnell zu seinen Freunden. Er realisierte, dass sie darauf warteten, dass er sie anführte. Darauf, dass er zuerst sprang. Er musste mutig sein und ihnen den Weg zeigen.

      Oliver schluckte die Nervosität herunter. Er ließ Esther und Ralph los und warf sich in die Dunkelheit.

      KAPITEL EINS

      In der schwarzen Leere des Nichts spürte Christopher Blue einen Sog, der sich vielleicht mit der Anziehungskraft von Magneten vergleichen ließ. Es war ein furchtbares Gefühl und eines, an das er sich bereits schmerzhaft gewöhnt hatte. Das Gefühl der Zusammensetzung seiner Atome. Er wusste, was als nächstes kam, sobald er wieder seine menschliche Form eingenommen hatte: das ziehende, reißende, qualvolle Gefühl des Auseinandergezogen-Werdens. Atom für Atom. Immer wieder und wieder. Wie oft hatte er das nun schon durchlebt? Hundert Mal? Millionen Mal? Befand er sich seit Tagen oder seit Jahren in diesem endlosen, furchtbaren Kreislauf? Er wusste es nicht. Sein Leben bestand aus dem immerwährenden Drücken und Ziehen des Nichts, dem einnehmenden Gefühl des Hasses – und dem Namen Oliver.

      Oliver. Sein Bruder. Das Objekt seiner tiefen Abscheu. Der Grund, weswegen er hier gelandet war.

      Er war allein im Nichts. Es gab keine Geräusche. Kein Licht. Nur den schrecklichen Kreislauf, der seine Atome auseinanderzog und wieder zusammenfügte. Doch Chris hatte seine Erinnerungen und die wiederholten sich so oft wie das Zerreißen seiner Atome. Er dachte an Oliver. An seinen Moment der Feigheit im alten Italien, als ihm klar wurde, dass er ihn nicht töten konnte. Und er dachte an die Portale, die immer näherkamen, ihm schließlich die Extremitäten vom Körper rissen und ihn an einen Ort zwischen den Zeiten schickten. Er verweilte in diesen Erinnerungen während er den schmerzhaften Prozess wieder und wieder durchlitt.

      Plötzlich veränderte sich etwas. Da war ein Licht.

      Licht? Chris dachte nach.

      Er hatte fast vergessen, dass so etwas existierte.

      Aber es war da. Hell. Ein Glühen. Ein blendendes Licht, das in den Augen weh tat. Wie lange war es her, seitdem er zum letzten Mal Licht gesehen hatte? Zwanzig Sekunden? Zwanzig Jahre? Beide Antworten klangen für Chris absolut plausibel.

      Das Licht wurde immer heller und im nächsten Moment war es überall. Die Dunkelheit, die seine Wirklichkeit gewesen war, wurde durch dieses plötzliche Licht ausgetauscht. Und dann, mit einem zischenden Geräusch, das aus allen Richtungen zu kommen schien, war Chris plötzlich irgendwo. Nicht mehr nirgendwo, sondern irgendwo. An einem Ort mit Steinfliesen auf dem Boden, die kalt an seinen Bauch drückten, und einem Geruch in der Luft, der ihn an ein altes, feuchtes Schloss erinnerte. Chris hatte Gerüche, genauso wie Licht, vollkommen vergessen. Dasselbe galt für Berührungen. Und trotzdem waren all diese Sinneswahrnehmungen plötzlich wieder da.

      Die Fliesen an seinem Bauch waren hart im Vergleich zu seinem fleischigen Körper. Die Luft war kühl und er fühlte eine leichte Brise auf seiner Haut.

      Körper! Dachte Chris. Haut!

      Lachend hielt Chris seinen Oberkörper fest, strich mit seinen Händen darüber. Er spürte seine Rippen und sein Schlüsselbein und all das schwammige Fleisch. Er lachte wieder, als ihm dämmerte, dass er sich nicht mehr in der Leere des Nichts befand, wo er als verstreute Teilchen


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