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Das Feuerzepter. Морган РайсЧитать онлайн книгу.

Das Feuerzepter - Морган Райс


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musste er nur noch herausfinden, in welche Wirklichkeit er befördert worden war.

      Er richtete sich in eine sitzende Position auf und sah sich um. Der Raum sah vertraut aus. Rote Wände, die wie frisches Blut aussahen. Ein großer hölzerner Thron. Ein Sitzungstisch aus Eiche. Eine hohe, gewölbte Decke. Eine Glasvitrine voller Waffen und Ampullen. Ein Fenster, durch das graues Licht hereingefiltert wurde.

      Er stand mit wackeligen Beinen auf und ging zum Fenster. Es überblickte ein mit Gras bewachsenes Feld, das sich bis zu einer Baumreihe ausdehnte. Wie schwarze Silhouetten standen die Bäume am Horizont.

      Gras! Chris war begeistert. Bäume!

      All das hatte er vergessen. Der Anblick schickte eine Welle der Freude durch seinen Körper. Sein Lachen wurde hysterisch.

      „Christopher Blue“, ertönte eine kalte, weibliche Stimme.

      Keuchend drehte sich Chris auf seinen Zehenspitzen um. Eine Frau stand im Zimmer. Eine finster dreinblickende Frau, die einen langen schwarzen Umhang trug, der bis zum Boden reichte. Ihre Arme waren verschränkt.

      Mit einer plötzlichen Grausamkeit kam ihr Name zu ihm zurück: Madame Obsidian.

      Schreckliche Angst durchfuhr ihn. Er stolperte nach hinten, bis er gegen die Steinmauer stieß und sich nicht weiter zurückziehen konnte.

      „Sie…“, stammelte er. „Sie haben mich gefoltert!“

      Jetzt kam alles zurück.

      „Das war deine Strafe“, sagte Madame Obsidian ohne auch nur den kleinsten Funken Reue zu zeigen. „Weil du mich enttäuscht hast. Weil du meinen ausdrücklichen Befehl verweigert hast. Ich kann es wieder tun. Wann immer ich möchte.“

      Chris schüttelte den Kopf. Er hatte das Gefühl, am Rande der Verzweiflung zu sein. Allein das Wissen, zurück an den Ort der Turbulenzen, der unendlichen Qual, zurückgeschickt werden zu können, brachte ihn um den Verstand.

      „Bitte nicht“, bettelte er und fiel auf die Knie. „Bitte schicken Sie mich nicht zurück.“

      „Steh auf du wehleidiges Wesen“, sagte Madame Obsidian. „Betteln wird dich nicht retten.“

      „Was wird mich retten?“, fragte er verzweifelt und stand auf. „Was kann ich tun, um nie wieder an diesen Ort zurückkehren zu müssen?“

      „Folge meinen Anweisungen“, antwortete sie. „Und töte Oliver Blue.“

      Oliver…

      Der Name hatte ihn in seiner Zeit im Nichts stets begleitet. Oliver, sein kleiner Bruder. Jahrelang hatte er ihn gehasst. Hatte nichts mehr wollen, als ihm weh zu tun, ihn leiden zu sehen. Und dann, aus Gründen, die er nicht länger verstand, war er in letzter Sekunde zurückgeschreckt. Als Oliver ihm endlich ausgeliefert war, hatte er seine Meinung geändert und ihn gehen lassen.

      Aber Chris realisierte nun, dass er seine Meinung nicht nochmal ändern würde. Er hatte keinen Funken von Mitgefühl mehr übrig. Nicht für Oliver. Nicht für irgendjemanden. Seine Zeit im Nichts hatte jedes positive Gefühl, das er je gehabt hatte, ausgelöscht. Zurück blieben lediglich Wut, Angst und Hass.

      „Ich werde Sie nicht nochmals enttäuschen“, sagte Chris. „Ich werde Oliver Blue vernichten.“

      KAPITEL ZWEI

      Olivers Magen drehte sich um. Er hasste das Gefühl des Portalreisens. Egal wie oft er diesen Prozess auch mitmachte – es war immer unangenehm.

      Flackernde, lila Lichter blendeten ihn. Ein Geräusch, das an krachende Wellen erinnerte, schmerzte in seinen Ohren. Und die ganze Zeit sah er hektisch hinter sich, um nach seinen Freunden Ausschau zu halten. Verzweifelt suchte er nach Beweisen dafür, dass auch sie gesprungen und ihm durch das Portal gefolgt waren. Etwas, das belegte, dass sie der Schule für Seher entkommen waren, bevor diese kollabierte.

      Da sah er Hazels toffeefarbenes Haar. Erleichterung durchströmte ihn. Sie strampelte im Vortex und wurde wie ein Stück Treibgut in der Brandung hin und her gewirbelt. Dann erblickte er auch Ralph, sein schwarzes Haar wehte in alle Richtungen, seine langen, dünnen Extremitäten paddelten wie ein Hund, der krampfhaft versuchte, über Wasser zu bleiben.

      Oliver sah zu, wie Ralph neben Hazel auftauchte und sie es schafften, sich aneinander festzuhalten. Sie erinnerten ihn an synchronisierte Fallschirmspringer. Natürlich ohne Fallschirme und den Elementen ausgeliefert. Wie Federn in einem Tornado wurden sie herumgewirbelt.

      Obwohl Oliver erleichtert war, Hazel und Ralph zu sehen, gab es noch immer kein Zeichen von Walter, Simon oder Esther. Oliver betete, dass sie es rechtzeitig durch das Portal geschafft hatten. Vor allem Esther. Es wäre viel zu grausam, wenn das Universum sie ihm jetzt wegnehmen würde, nach allem was sie durchgemacht hatten, um ihr Leben zu retten.

      „Hazel!“, schrie Oliver über den lauten, zischenden Wind hinweg. „Ralph! Hier drüben!“

      Trotz des tosenden Windes erreichte Olivers Stimme seine Freunde. Sie blickten beide zu ihm und in ihren verängstigten Augen erkannte er ein kurzes Flackern der Erleichterung.

      „Oliver!“, rief Hazel.

      Oliver war überrascht, sie so laut und deutlich zu hören. Er hatte erwartet, dass ihre Stimme vom Wind verschluckt werden würde, wie es normalerweise beim Portalreisen geschah. Er fragte sich, was dieses Mal anders war. Vielleicht handelte es sich um eine andere Art von Portal. Professor Amethyst hatte es schließlich unter größtem Druck heraufbeschworen.

      Mithilfe seiner Arme schwamm Oliver wie beim Brustschwimmen zu seinen Freunden. Er griff nach ihnen und sie hielten einander fest.

      „Wo sind die anderen?“, rief Ralph und sah sich verstohlen um.

      Oliver schüttelte den Kopf, der kräftige Wind schob sein dunkelblondes Haar in seine Augen. „Ich weiß es nicht. Ich kann sie nicht sehen.“

      Er streckte seinen Hals aus und versuchte in den schwarz-lila Wirbeln etwas zu erkennen, das auf Walter, Simon oder Esther hindeuten könnte. Nichts. Er konnte sie nicht sehen und der Gedanke erfüllte ihn mit Angst. Waren sie überhaupt in das Portal gesprungen? Steckten sie womöglich in der in sich zerfallenden Schule fest? Er konnte den Gedanken nicht ertragen, Esthers Leben mithilfe des Elixiers gerettet zu haben, nur um sie dann Momente später an die kollabierende Schule zu verlieren. Warum hatte er sie nicht festgehalten, als er in den Vortex gesprungen war?

      „Oliver, kannst du mich hören?“, ertönte Professor Amethysts Stimme plötzlich aus dem Nichts.

      Schock überkam Oliver. Seine Augen wurden groß vor Überraschung. Er sah sich um, konnte den Schulleiter aber nirgendwo sehen. Es klang so, als spräche Professor Amethyst aus einer anderen Dimension mit ihm.

      Besorgt, dass er verrückt geworden war, drehte er sich zu den anderen. „Habt ihr das gehört?“, fragte er, während der Wind weiter auf sie einschlug.

      „Ja“, keuchte Hazel. „Es ist Professor Amethyst. Aber wo ist er?“

      „Ich habe keine Ahnung“, stammelte Oliver zur Antwort.

      „Hör zu“, fuhr der Schulleiter fort. Seine Stimme schien von überall gleichzeitig zu kommen. „Das ist sehr wichtig.“ Er sprach eilig mit einer dringenden und beharrlichen Stimme. „Die Schule für Seher fällt in sich zusammen und es gibt nur einen Weg, sie zu retten. Du musst das Feuerzepter finden.“

      Das Feuerzepter? Oliver dachte nach und versuchte in seinem Kopf nach Hinweisen zu suchen. Doch es gab keine. Er hatte noch nie vom Feuerzepter gehört.

      „Was ist das?“, rief er in den Vortex. Er wusste nicht, wohin er seine Stimme richten sollte, da er keine Ahnung hatte, wo sich der Professor befand. „Wo finden wir es?“

      Als der Professor dieses Mal sprach, klang seine


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