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7 Wichita Western Oktober 2019 - Wildwest Sammelband 7008: Sieben Romane um Cowboys, Killer, Gunfighter. Pete HackettЧитать онлайн книгу.

7 Wichita Western Oktober 2019 - Wildwest Sammelband 7008: Sieben Romane um Cowboys, Killer, Gunfighter - Pete Hackett


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junges Mädchen mit weißblonden Haaren und sehr hellen Augen. Es hat einen Biberpelz um Schultern und Hals. Er murmelt eine Entschuldigung und stößt das Fenster nach oben.

      Gegenüber dem Mädchen lässt er sich auf die Holzbank fallen. Er sieht den Koffer, der neben ihr steht. Dabei muss er daran denken, dass er nichts hat. Gar nichts, außer einer Fahrkarte nach Sacramento und ein paar Dollar Kleingeld. Dazu noch einen Colt und Patronen. Nicht einmal ein Gewehr besitzt er mehr. Als seine Armut so richtig in sein Bewusstsein gedrungen war, hatte er sich entschlossen, nach Kalifornien zu gehen.

      Er sieht den Eisenbahn-Marshal. Der Mann sitzt ganz hinten im Wagen. Er redet mit einem anderen Mann, der wie ein Jäger aus den Bergen aussielht.

      „Fahren Sie weit?", fragt Bill das Mädchen, nur um überhaupt etwas zu sagen.

      Sie schüttelt den Kopf.

      „Ich müsste am Abend ankommen. Ich will nach Hassel Junction in Colorado. Kennen Sie die Stadt?"

      „Nein."

      „Sie muss zweihundert Meilen abseits der Bahnlinie liegen. Ich werde abgeholt."

      Bill lehnt den Kopf zurück. Er muss immer noch an die Siedlerstelle und die beiden Mädchen denken. War es richtig, dass er fortgegangen ist und Fancys Hoffnungen jäh zerstörte?

      In Nebraska hatte er das Grab seiner jungen Frau zurückgelassen. Wenn er sich überlegte, erscheint es ihm richtig, dass er fort ging. Auch wenn sein Geld nicht reichte, um das Pferd mitnehmen zu können. In Sacramento wird er ein neues Pferd verdienen. Er lächelt bei dem Gedanken.

      Das Schneetreiben draußen wird immer dichter. Schneidende Kälte dringt in den Wagen herein. Das Mädchen zieht den Biberpelz fester tun die Schultern. Es wird dunkel im Wagen.

      „In Grand Island hat man erzählt, die Züge würden oft überfallen", sagt das Mädchen.

      „Deshalb fährt wahrscheinlich auch der Marshal mit", erwiderte Bill mit einem Lächeln.

      Sie blickte über die Schulter, dann wieder auf Jackson.

      „Der Zug befördert Geld", raunt sie. „Ich hörte es zufällig. Unterwegs hat einer versucht, über das Dach in den Gepäckwagen zu kommen. Der Marshal nahm ihn fest."

      „Ich sah den Mann", meint Bill. Es interessiert ihn nicht.

      „Vierzigtausend Dollar", redet das Mädchen geheimnisvoll weiter.

      „So?"

      „Ja. Arbeiten Sie für die Bahn?"

      „Ich?" Er lächelte. „So sehe ich sicher nicht aus, wie?"

      Sie zuckte die Schultern.

      „Das sieht man einem Mann hier draußen nie an."

      Bill Jackson schließt die Augen, weil ihn das Gerede des Mädchens langweilt.

      „Ich fahre zu meinem Onkel", sagt sie. „Er hat eine große Ranch in Colorado. Eine Stadt ist nach ihm benannt."

      Widerwillig öffnete er die Augen wieder und nickt. Dann zieht er sich den Stetson über die Augen. Das Mädchen schweigt. Es scheint nun gemerkt zu haben, dass er müde ist.

      *

      Das plötzliche Kreischen der Räder und der Ruck, mit dem er aus dem Sitz gehoben und neben das Mädchen auf die Bank geschleudert wird, bringen Bill in die Wirklichkeit zurück.

      Der Eisenbahn-Marshal schreit etwas Unverständliches, springt auf und reißt ein Fenster herunter. Der Zug kommt zum Stehen.

      Der Marshal stößt die Tür auf.

      „Was ist los?", hört Bill ihn gegen den scharfen Wind und den tobenden Schnee schreien.

      Eine brummige Stimme antwortet etwas.

      Bill steht auf. Er sieht den Marshal nach draußen springen und öffnet selbst die Tür. Die Männer hinten im Wagen reden alle durcheinander. Einer fuchtelt mit seinem Colt herum.

      Bill springt in den knietiefen Schnee hinunter und geht hinter dem Marshal her zur Lokomotive. Er sieht den Heizer, der abgestiegen ist und vor die Lok zeigt. Hinter dem Marshal folgt er dem Mann.

      Oben im Führerstand steht ein Mann im blauen Overall, ein Gewehr unter dem Arm und dreht sich hin und her.

      Vor der Lok liegt ein großer, zugeschneiter Klumpen auf der Schiene.

      Der Marshal stößt mit dem Fuß hinein. Ein braunes Fellstück wird sichtbar.

      „Ein Büffel", sagt der Marshal. „Muss sich hier verletzt haben, liegengeblieben und erfroren sein. Los, Mann! Helfen Sie!"

      Bill geht auf die beiden Männer zu. Zusammen versuchen sie, den eingeschneiten Büffel von der Schiene zu ziehen.

      „Earl, hilf uns, wir schaffen es allein nicht!", schreit der Heizer.

      Bill blickt nach hinten. Das Schneetreiben ist so dicht, dass er den Gepäckwagen nicht mehr sehen kann.

      Der Lokführer ist abgestiegen. Vom Passagierwagen kommen die beiden anderen Männer.

      „Ihr könnt mich doch nicht ganz allein lassen!", schreit das Mädchen.

      „Dauert nur einen Moment!", brüllt der Marshal gegen das Toben. „Los, Männer! Alle zusammen!"

      Sie packen an den steifgefrorenen Hinterläufen des Büffels an und zerren das tote Tier von der Schiene.

      „Weiter!", kommandiert der Marshal. „So etwas kann vorkommen!"

      Sie tappen durch den Schnee zum Wagen zurück. Lokführer und Heizer klettern auf die Maschine. Vor dem Passagierwagen bleibt der Marshal stehen und schaut zum Gepäckwagen hinter. Die Tür steht offen, und der Kopf des Schaffners ist zu sehen.

      „Alles klar, Dice?", schreit der.Marshal.

      „Ja, zum Teufel! Was war denn?"

      „Nur ein erfrorener Büffel." Der Marshal schiebt die Männer vor sich in den Wagen hinein. Bill setzt sich dem Mädchen gegenüber nieder. Er friert und reibt sich die klammen Hände aneinander.

      Der Marshal schlägt die Tür zu. Ruckend setzt sich der Zug in Bewegung. Das Fauchen der Dampfmaschine dringt bis in den Wagen herein.

      „Ich werde mir das mit dem Büffeljagen überlegen, Marshal", sagt einer der Männer hinten im Wagen. „Was zahlt die Bahn dafür?"

      „Weiß nicht. Kommt wohl darauf an, wie viele Herden gerade auf den alten Pfaden unterwegs sind. Fragen Sie in Odgen danach."

      Ein verzerrter, unverständlicher Ruf dringt von draußen herein.

      Der Marshal hebt den Kopf.

      Wieder ein Ruf.

      Da springt Tetley auf und rennt zum Fenster. Im gleichen Moment stoppt der Zug abermals hart, dass Bill in die Höhe geschleudert wird, sich aber an der Tür festhalten kann.

      Der Marshal hat die Tür geöffnet.

      „Der Gepäckwagen!", hört Bill Jackson den Heizer verzerrt schreien. Er stößt die Tür auf und blickt nach hinten. Der Gepäckwagen ist nicht mehr am Zug.

      Da ist das ferne Knallen mehrerer Schüsse zu hören.

      „Verdammt!", bellt der Marshal. „Verdammt, diesmal bin ich 'reingelegt worden. Zurück! Schneller!"

      Ein Stoß geht heftig durch den Wagen. Die Lokomotive schiebt den kurzen Zug zurück.

      *

      Als der Zug hält und Bill aus dem Wagen springt, sieht er den Gepäckschaffner im Schnee neben der offenen Tür des abgehangenen Wagens liegen.

      Der Marshal ist mit einem Satz auf dem Boden. Er hat seinen Colt in der Hand und zieht den Hammer schnappend zurück. Langsam geht er auf den abgehangenen Wagen zu.

      Bill nähert sich dem Schaffner. Der Mann liegt auf dem Gesicht. Er liegt so,


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