Western Ferien Sammelban 9018 - 9 Romane um Gunfighter und Helden. Pete HackettЧитать онлайн книгу.
Gesicht.
"Ich weiß nicht..."
"Es war schließlich meine Ranch, die niedergebrannt, und meine Rinder, die gestohlen wurden, oder etwa nicht?"
"Stimmt schon, Miss, aber dennoch..."
Sie nahm ihre Winchester und legte sie kurz an.
"Sehen Sie die Schöpfkelle, die bei der Tränke am Haken hängt?"
"Ja, schon, aber..."
Sie drückte ab.
Die blecherne Schöpfkelle schepperte hin und her.
"Sie sehen, dass ich schießen kann!"
Farley nickte.
"Alle Achtung!"
"Dann haben Sie also nichts dagegen?"
Farley zuckte mit den Schultern.
"Sie haben einen starken Willen, Miss. Ich glaube nicht, dass ich Sie daran hindern könnte. Ich hoffe nur, dass Sie sich keinen Illusionen darüber hingeben, was die Kerle mit uns machen, wenn wir ihnen in die Hände fallen sollten - was nach Lage der Dinge durchaus geschehen kann."
Sie wechselten einen Blick und Farley versank in ihren warmen, immer noch sehr traurigen Augen.
Dann begann sich ihr Gesicht leicht aufzuhellen.
"Ich hoffe, dass Sie mich gut beschützen, Marshal!"
Farley wandte sich um, schwang sich auf sein Pferd und ließ es einen Schritt nach vorn machen.
Dann reichte er Laura die Hand.
"Kommen Sie zu mir hinauf. Schätze, Sie haben wenig Lust, zu Fuß bis San Pablo zu kommen!"
Wenige Sekunden später saß sie dann hinter ihm im Sattel.
Mit der einen Hand hielt sie ihre Winchester, mit der anderen hielt sie sich an Farleys Schulter fest.
"Ach Farley, da wäre noch etwas, was Sie sicherlich interessieren dürfte...", meldete sich dann Wainright noch einmal zu Wort, während er zu Mickey auf das Pferd stieg.
Farley wandte den Kopf.
"Was?"
"Ich habe den Mann, den Sie suchen, unter den Angreifern gesehen... Ihm fehlte ein halbes Ohr... Ich denke, so etwas kommt nicht allzu häufig vor, oder?"
Farleys Augen wurden schmal.
"Stimmt!", zischte es zwischen seinen Lippen hindurch.
16
In San Pablo besorgten sie sich beim örtlichen Mietstall zwei Pferde samt Sattel, eines für Wainright, das andere für Laura Barrington.
Sheriff McCann machte den ziemlich halbherzigen Versuch, unter den Männern der Stadt ein Aufgebot zusammenzustellen, aber es war niemand bereit, sich an der Verfolgung der Bande zu beteiligen.
Der Überfall auf die Barrington-Ranch war nicht der erste seiner Art gewesen und die Leute in San Pablo und Umgebung hatten einfach Angst.
Wenn ein mexikanischer Tagelöhner im Suff jemanden erschlagen hatte, brannte wahrscheinlich die gesamte Stadt darauf, sich an der Jagd zu beteiligen und dafür zu sorgen, das der Betreffende an den Galgen kam!, dachte Farley bitter.
McCann selbst erklärte, sich an der Sache beteiligen zu wollen, wenn ihm auch anzumerken war, dass er das alles andere als gerne tat.
Aber es war seine Pflicht, er hatte einen Eid geleistet und den wollte er in Anwesenheit eines U.S.-Marshals nicht allzu offensichtlich brechen.
Trotzdem - er blieb eine zwielichtige Gestalt, bei dem nicht klar war, auf welcher Seite er wirklich stand.
Vielleicht auf überhaupt keiner.
Möglicherweise dachte er nur daran, aus dieser Sache so schnell und unversehrt wie möglich wieder herauszukommen...
"Ich weiß nicht, ob es gut ist, wenn er mit uns reitet", flüsterte Laura bei einer Gelegenheit Farley zu.
"Sie meinen McCann?"
"Wen sonst?"
"Wir sind nicht in der Lage, uns unsere Verbündeten aussuchen zu können", gab Farley zu bedenken. "Wir brauchen jeden Mann!"
"Ich traue ihm nicht über den Weg, Farley. Und Sie? Trauen Sie ihm?"
"Man sollte niemandem zu sehr vertrauen, Miss."
Zunächst ritten sie dann zurück zur Ranch, um die Spur der Banditen aufzunehmen.
Diese war nicht schwer zu finden.
Zwei Dutzend Reiter und eine Herde von Pferden pflügten den Boden ganz schön durch.
"Sie müssen irgendwo in den Bergen im Südwesten ihr Versteck haben", meinte Wainright. "Ich habe das immer gesagt..."
"Seit wann ist die Bande hier in der Gegend?", fragte Farley.
"Vielleicht drei Monate. Jedenfalls hat es da den ersten Überfall in der Umgebung von San Pablo gegeben." Wainright zuckte mit den Schultern. "Ob sie vorher ein anderes Gebiet abgegrast haben, weiß ich nicht..."
Die meiste Zeit über schwiegen sie.
Farley hatte darauf bestanden, dass sich die Gruppe mit ausreichend Vorräten versorgte, bevor sie aufbrach. McCann hatte sich zunächst dagegen gesträubt. Es hatte fast den Anschein gehabt, als rechnete er nur mit einem kurzen Spazierritt.
Aber Farley war klar, dass es länger dauern würde.
Ein paar Tage mindestens. Und auch das nur unter der Voraussetzung, dass alles glattging.
Es war ziemlich heiß.
Die Luft flimmerte vor ihren Augen, während in der Ferne bereits die Umrisse schroffer Felsmassive auftauchten. Wenn sie sich einigermaßen ranhielten, dann konnten sie es bis zum Abend bis dorthin schaffen.
Die Spuren führten jedenfalls genau in diese Richtung.
Farley deutete zum Horizont.
"Kennen Sie sich dort etwas aus, Wainright?"
"Nein, kaum."
"Das ist schade."
Er zuckte mit den Schultern.
"Es ist ein ödes, zerklüftetes Gebiet. Es gibt normalerweise keinen Grund, dorthin zu reiten!"
"Es sei denn, man sucht ein Versteck..."
"Richtig."
Farley blickte zu dem jungen Mickey hinüber, dessen Gesicht sehr finster wirkte.
Er schien sich von dem, was er gesehen und erlebt hatte, noch immer nicht recht erholt zu haben.
Der Marshal gab Wainright einen Wink.
"Reden Sie mal mit ihm und richten Sie ihn ein bisschen auf", raunte er dem Vormann zu. "Es wird noch einiges auf ihn und uns zukommen, da sollte er mit sich selbst ein bisschen mehr im Reinen sein."
Wainright nickte.
"Ich werde sehen, was sich machen lässt."
17
Am Abend erreichten sie die Felsmassive und lagerten an einer geeigneten Stelle.
Mickey machte ein Feuer. Wainright hatte sich etwas um ihn gekümmert und seine Verfassung schien jetzt etwas besser zu sein.
McCann blickte sich ständig nach allen Seiten um, so als erwartete er jeden Moment, dass jemand auftauchte.
Farley beobachtete dies, sagte aber nichts dazu.
Die Dunkelheit kam sehr schnell und es wurde merklich kühler. Sie lagerten rund um das Feuer.
Farley