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Butler Parker Staffel 12 – Kriminalroman. Günter DöngesЧитать онлайн книгу.

Butler Parker Staffel 12 – Kriminalroman - Günter Dönges


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Der Vorsprung der beiden Männer war absichtlich so groß. Nachdem sie ihre Konterbande an der Küste übergeben hatten, sollten sie sich wohl mit den drei Opfern befassen.

      Lemmy und Joe waren dabei im Vorteil.

      Sie konnten unter Wasser bleiben und bekamen ihre Luft aus den Preßluftflaschen. Sie konnten sich ungesehen den Opfern nähern und sie einfach unter Wasser zerren. Nichts war einfacher als das.

      Die drei Frauen hatten keine Chance, sofern sie überrascht wurden.

      »Viel Glück«, rief Spellman ihnen zu. »Paßt auf euch auf, Kinder!«

      Das war wirklich blanker Hohn.

      Der Rosige wußte doch nur zu gut, was geplant war. Kathy war fast versucht, ihm ihr Wissen ins Gesicht zu schleudern. Doch sie behielt die Selbstkontrolle, winkte ihm zu und schwamm dann zusammen mit Mabel und Liz ebenfalls auf die Küste zu.

      *

      Sie standen auf einem schmalen Sandstreifen und warteten auf das Erscheinen der beiden Lieferanten.

      Es handelte sich um zwei Männer, die das schon routinemäßig erledigten. Sie fühlten sich sicher an diesem Küstenstreifen, der von den Einheimischen streng gemieden wurde, seitdem man Seejungfrauen gesehen haben wollte. Sie rauchten sogar Zigaretten, so sicher fühlten sie sich. Mit der abgeblendeten Signallampe hatten sie wiederholt Zeichen gegeben. Bis zum Auftauchen der beiden Taucher konnte es nicht mehr lange dauern.

      Sie hatten keine Ahnung, daß sie beobachtet wurden.

      Ebenfalls in den Klippen befanden sich Lady Simpson und ihr Butler.

      Sie hatten schon vor gut einer Stunde ihre Position bezogen und waren auf die beiden Männer aufmerksam geworden, die oben von den Klippen aus nach unten gestiegen waren. Parker hatte Mühe gehabt, den Eifer seiner Herrin zu bremsen. Am liebsten wäre sie sofort auf die beiden Männer losgegangen.

      Nun aber war es soweit!

      Josuah Parker benutzte seine Gabelschleuder. Es kam ihm darauf an, die beiden Empfänger dort unten auf dem Sandstreifen lautlos auszuschalten. Er legte den ersten Stein in die Lederschlaufe seiner Zwille, visierte den Lichtpunkt einer Zigarette an, korrigierte noch ein wenig, strammte dann die beiden kräftigen Gummistränge der Gabelschleuder und schickte sein erstes Geschoß auf die Reise.

      Die Zigarette glühte plötzlich nicht mehr.

      Bevor der zweite Lichtpunkt reagierte, war das zweite Steingeschoß bereits unterwegs.

      Trotz der Brandung hörte der Butler einen erstickten Aufschrei. Die Glut der Zigarette stäubte hoch, dann war aber auch schon nichts mehr zu sehen.

      »Nun?« erkundigte sich Agatha Simpson gespannt. »Haben Sie getroffen, Mr. Parker?«

      »Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit, Mylady«, erwiderte der Butler. »Falls Mylady mich entschuldigen würden, werde ich mich vom Erfolg dieses Zwischenspiels überzeugen.«

      »Natürlich komme ich mit«, entschied sie sofort, »ich habe keine Lust, als Statist zu dienen, Mr. Parker, merken Sie sich das!«

      Nein, sie ließ sich trotz der gefährlichen Klippen nicht abschrecken. Sie blieb ihrem Butler dicht auf den Fersen, kletterte tiefer nach unten und erreichte zusammen mit ihm den Strandstreifen.

      »Ganz passabel«, stellte Lady Agatha fest und schaute auf die beiden im Sand liegenden Gestalten. »Sie waren zwar schon besser, Mr. Parker, aber das hier reicht vollkommen.«

      »Darf ich vorschlagen, die beiden Herren ein wenig zur Seite zu räumen?«

      »Ich verstehe.« Die Detektivin nickte erfreut. »Das ist nach meinem Herzen, Mr. Parker. Aber damit Sie nicht wieder übermütig werden, genau das wollte ich Ihnen gerade vorschlagen.«

      »Sehr wohl, Mylady.«

      »Wir werden die beiden Empfänger spielen«, sagte sie, »Und ich bin schon jetzt auf die Lümmel gespannt, die aus dem Wasser auftauchen werden.«

      »Vielleicht ist mit Seejungfrauen zu rechnen, Mylady.«

      »Das möchte ich doch sehr hoffen«, gab sie zurück. »Ich möchte mir diese Fabelwesen mal aus der Nähe ansehen.«

      Butler Parker ›räumte‹ die beiden Bewußtlosen ab und ließ sie hinter einem großen Felsklotz verschwinden. Dann kam er zurück zu Lady Simpson, die die Brandung beobachtete lind ungeduldig den Kopf schüttelte.

      »Etwas mehr nach links, Mylady, wenn ich mir diesen Hinweis erlauben darf«, sagte Parker und deutete auf die See. »Mir scheint, daß dort gerade zwei Taucher aufkreuzen.«

      »Und wo, zum Henker, bleiben die Seejungfrauen?«

      »Man soll die Hoffnung nie aufgeben, Mylady«, antwortete der Butler. »In wenigen Minuten, dürfte man mehr wissen.«

      Sein Zeitgefühl war richtig.

      Die beiden Taucher hatten die Brandung überwunden und bereits Boden unter ihren Schwimmflossen. Sie stampften durch das immer seichter werdende Wasser heran und zerrte eine Reihe von Plastikbehältern hinter sich her.

      »Ronny?« rief einer der beiden Taucher.

      »Hier«, erwiderte Parker und hob seinen rechten Arm. Die beiden Taucher ließen sich täuschen und legten auch noch den Rest ihres Weges zurück. Sie ahnten nicht, daß eine gewisse Lady Simpson bereits ihren Pompadour schwang, in dem sich ihr »Glücksbringer« befand, mit dem sie die Taucher behandeln wollte …

      *

      »Jetzt müßten sie’s eigentlich schon überstanden haben«, sagte Perry Walker. Er stand zusammen mit Spellman an der Reling der Motoryacht und schaute hinaus aufs Wasser. Seine Stimme klang bedrückt.

      »Nur keine Schwachheiten aufkommen lassen, Perry«, sagte Spellman munter. »Keiner ist unersetzlich. Für die drei Hübschen gibt’s bald Ersatz.«

      »Mistorganisation«, fluchte Walker und warf die kaum angerauchte Zigarette ins Wasser. »Die machen mit uns doch, was sie wollen. Manchmal möchte ich am liebsten aussteigen.«

      »Laß das nur nicht laut werden«, warnte Spellman. »Wir verdienen mit dem Rauschgifttransport doch prima, Perry. Was kümmern mich da drei Frauen, mögen sie auch noch so hübsch gewesen sein. Irgendwann hätten Sie uns in die Pfanne gehauen.«

      »Und wann haut man uns in die Pfanne?« Perry Walker konnte und wollte sich nicht beruhigen. Immer wieder dachte er an die drei Frauen, die von den beiden Tauchern Lemmy und Joe ertränkt wurden oder es schon hinter sich hatten.

      »Man muß eben aufpassen«, sagte Spellman.

      »Auf wen? Auf Norman Carty? Der ist doch nur ein Verbindungsmann, Spellman. Aber wer steht hinter ihm? An die großen Rauschgiftbosse werden wir nie rankommen.«

      »Habe ich auch nicht vor, ich bin doch kein Selbstmörder.« Nein, Spellman war nicht aus der Ruhe zu bringen. Er war ein billiges Subjekt der großen Tiere, die nur deshalb so erfolgreich arbeiteten, weil sie über Leute wie Spellman verfügten.

      Walker und Spellman warteten auf die Rückkehr der beiden Taucher, doch Lemmy und Joe ließen auf sich warten. Und darin, ohne jede Vorwarnung, wurde plötzlich der Motor mit der Bootsschraube Verkuppelt. Mit Vollgas jagte die Yacht nach vorn, sprang förmlich aus dem Wasser und raste genau auf die Küste zu.

      Spellman und Walker stürzten zu Boden, hielten sich mühsam fest, rappelten sich hoch und wollten ihren Augen nicht trauen. Eine der drei Seejungfrauen stand am Ruder und steuerte die Motoryacht in die Brandung.

      »Jane Wells«, schrie Spellman, der die Frau erkannt hatte. »Sie bringt uns alle um!«

      Spellman hatte sich bereits gefaßt, hielt plötzlich eine Schußwaffe in der Hand und zielte damit auf Kathy, die sich blitzschnell duckte. Der Schuß peitschte los, das Glas vor dem Ruderstand zersplitterte.

      »Das kleine Biest bring’ ich um«, schrie Spellman wütend und lief nach vorn. Doch er hatte nicht mit Kathys Reaktion


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