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Sexblättriges Kleeblatt. Max NorticЧитать онлайн книгу.

Sexblättriges Kleeblatt - Max Nortic


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ist wirklich auf geputscht! dachte Ray. Er überlegte, ob sie es wohl sofort versuchen würde. Hier und jetzt, obwohl sie sich doch noch vollkommen fremd waren. Er spürte die Wildheit in ihr und traute es ihr deshalb durchaus zu. Sie könnte verrückt genug sein. Er riet sich zur Vorsicht, konnte sich aber einen Anflug von Erregung nicht verhehlen. Rasch erinnerte er sich daran, daß sie Sam Kings Frau war. Trotzdem wallte eine Welle mächtigen Verlangens in ihm auf und jagte ihm das Blut schneller durch die Adern.

      Von dieser jungen, zierlichen Frau ging eine Intensität aus, ein wilder Sexappeal, der überhaupt nicht zu ihrem jungmädchenhaften Gesicht und Körper passen wollte. Sie war ein weiblicher Tramp, jawohl … aber sein Instinkt sagte Ray, daß sie im Bett fantastisch sein würde … Ray steckte das Feuerzeug wieder in die Tasche und rückte unwillkürlich etwas von Sherry ab. Sam war immer noch sein bester Freund … sein einziger Freund.

      „Sie haben ein sehr nettes Gesicht, Ray”, sagte Sherry leise. „Ein sympathisches Gesicht.”

      Sie schlug die Beine übereinander und machte sich gar nicht erst die Mühe, die weiß schimmernden Oberschenkel, von denen der Hausmantel gerutscht war, wieder zu bedecken.

      „Wissen Sie, Ray … ich überlege, ob ich Ihnen etwas im Vertrauen sagen kann … etwas, wovon Sam nichts wissen soll?”

      „Nur zu”, sagte Ray und beobachtete sie vorsichtig.

      Frauen wie diese Sherry King kümmerten sich nicht viel um Formalitäten, wenn sie etwas haben wollten. Sie könnte verrückt genug sein, sich jetzt einfach auf ihn zu werfen und an seiner Kleidung zu zerren. Das hatte Ray schon mehr als einmal erlebt.

      „Sam und ich sind erst seit vier Monaten verheiratet”, sagte Sherry seufzend und rückte wieder so nahe an ihn heran, daß sie ihn berührte. „Und Sam ist natürlich ein sehr lieber Mensch. Aber er ist nun mal wesentlich älter als ich. Siebzehn Jahre, um genau zu sein.”

      Sie machte eine Pause und spielte mit dem Gürtel ihres Hausmantels. Ihre Augen blitzten ihn an.

      Ray konnte die innere, sahnigweiße Wölbung einer Brust sehen, weil sich ihr Hausmantel vom geöffnet hatte. Es schien wie achtlos geschehen zu sein. Ray spürte, wie das Blut in seinen Schläfen zu klopfen begann.

      Sam muß blind sein! dachte er. Ein sechzehn Jahre alter Bengel kann doch sehen, was sie ist!

      „Siebenunddreißig ist doch noch nicht alt”, sagte Ray heiser.

      „Bei manchen Leuten schon”, seufzte sie. Ihr Blick wanderte über seinen Körper, während sie eine bedeutungsvolle, anzügliche Pause machte.

      Da wußte Ray mit letzter Sicherheit, wie scharf sie jetzt war. Scharf und verzweifelt. Er empfand Widerwillen, in den sich aber auch leidenschaftliches Begehren mischte.

      „Das Dumme ist nur …”, fuhr Sherry fort und rückte noch dichter an Ray heran. Ihre Hand zerrte sanft am Gürtel des Hausmantels. „… daß ich ganz verrückt bin nach Sam! Und doch … er kann eben nicht … nun, Sie verstehen schon, was ich sagen will, nicht wahr? Sie wissen doch, was ich meine, Ray? Er kann mich in gewisser Hinsicht nicht glücklich machen. Verstehen Sie, was ich damit sagen will, Ray?”

      Wieder machte sie eine Pause und ließ ihre weißen, blitzenden Zähne sehen. In ihren Augen loderte dunkle Glut. Ihr kompakter, kleiner Körper zitterte unter dem dünnen Mantel.

      Ray nickte. Seine Kehle war wie ausgedörrt.

      „Ich weiß, was Sie meinen, Sherry. Und jetzt möchten Sie wohl von mir einen Rat, nehme ich an, nicht wahr?” Sie lachte leise.

      „Zum Teufel mit einem Rat! Den könnte ich mir ja bei einem Seelendoktor holen, der kostenlos Auskünfte in der Leserbrief spalte irgendeines Magazins erteilt! Oder etwa nicht?”

      Ihre Hand zerrte plötzlich ungeduldig am Gürtel ihres Hausmantels, der sich nun in der Mitte öffnete.

      Ray erhaschte einen Blick auf ihre strotzenden Brustwarzen, die in ihrer Größe einen seltsamen Kontrast zu den kleinen, festen Brüsten bildeten. Dann fiel sein Blick auf die weiß leuchtenden Oberschenkel. Ray holte sehr tief Luft und versuchte, den wilden Hunger zu unterdrücken, der in ihm aufstieg … diese ihm schon so gut bekannte zitternde Erregung bei der Aussicht auf eine neue Eroberung.

      Vielleicht würde diese Frau hier doch anders sein? Vielleicht war dies hier seine einmalige Chance? Der Trick, um ein für allemal alle anderen Tricks zu beenden? Die Frau, um mit allen anderen Frauen Schluß zu machen? Das eine und einmalige fantastische Erlebnis, das sein Leben von Grund auf ändern würde? Die Sache, die endlich allem einen Sinn, eine Bedeutung geben könnte?

      Nein. Sie war Sam Kings Frau. Die Frau seines besten und einzigen Freundes. Nein. Nein und nochmals nein!

      Ray stand abrupt auf.

      „Ich kann Ihnen nur einen Rat geben”, hörte er sich selbst in hartem Tonfall sagen. „Beherrschen Sie sich etwas. Machen Sie langsamer. Verlangen und erwarten Sie nicht zuviel, Mrs. King. Viele Frauen werden gierig, wenn sie heiraten. Sie halten ihren Mann für eine Vergnügungsmaschine. Richten Sie Sam bitte aus, daß ich heute abend noch einmal vorbeikommen werde.”

      Er sah, wie ihr Gesicht blaß wurde; wie sie vor mühsam verhaltener Wut die Augen zusammenkniff. Sie wollte von der Couch aufstehen und holte dabei mit einer Hand aus, als wollte sie zuschlagen.

      In diesem Augenblick wurde die Haustür geöffnet.

      Sherry machte hastig ihren Hausmantel zu, wandte der Tür den Rücken und knotete rasch den Gürtel wieder zu. Im nächsten Moment kam Sam King ins Wohnzimmer herein. Als er Ray sah, riß er vor Überraschung die Augen auf, und sein einfaches, derbes Gesicht zeigte einen erfreuten Ausdruck.

      „Ray! Alter Junge! Warum hast du denn meine Briefe nicht beantwortet?”

      Er umarmte Ray stürmisch, klopfte ihm auf die Schulter und redete lebhaft drauflos. Es war ihm anzumerken, wie sehr er sich über diesen Besuch freute.

      Sam King war älter und untersetzter, als Ray ihn in Erinnerung hatte. Das Haar hatte sich bereits stark gelichtet, und sein Bauch war noch etwas dicker geworden. Aber Sam King sah alles in allem immer noch aus wie ein vierschrötiger, freundlicher Affe.

      Als sich die erste Begeisterung etwas gelegt hatte, sagte Sherry in eiskaltem Tonfall: „Du kommst dreißig Minuten zu früh zum Mittagessen, Sam. Warum hast du mich nicht angerufen und verständigt?”

      Sam grinste und legte einen muskulösen Arm um ihre Taille.

      „Weil ich heimlich nach Hause kommen wollte, um dich und Ray auf frischer Tat zu ertappen!”

      Er lachte schallend über seinen eigenen Witz.

      Sherry biß sich wütend auf die Unterlippe und sah aus zusammengekniffenen Augen zu Ray hinüber, der unbehaglich lächelte.

      Sam versetzte Sherry einen herzhaften Klaps aufs Hinterteil und lachte immer noch.

      „Ich habe heute nachmittag frei, weil ich für heute abend etwas vorhabe”, erklärte er nun. „Ich muß zu Ferris’ Sommerball!”

      Sam machte eine Pause und starrte Sherry an.

      „Du hast wohl keine Einladung bekommen, was?” fragte er betroffen.

      Sherrys Gesicht verkrampfte sich.

      „Ich lege keinen Wert darauf, bei einem so dummen Vergnügen einzuschlafen!” antwortete sie eingeschnappt. Während der nächsten halben Stunde unterhielten sich Sam und Ray über alte Zeiten. Sie tauschten Erinnerungen aus und lachten immer wieder laut auf.

      Sherry hatte sich wütend an die Hausarbeit gemacht.

      Bei der ersten Pause stellte Ray endlich die Fragen, die ihm so auf der Seele brannten.

      „Was ist denn mit Ferris’ Sommerball? Und warum hat Sherry keine Einladung dazu erhalten?”

      Sam machte sofort ein ernstes, nüchternes Gesicht.

      „Die


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