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Sexblättriges Kleeblatt. Max NorticЧитать онлайн книгу.

Sexblättriges Kleeblatt - Max Nortic


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bleibst selbstverständlich hier bei uns. Wir haben doch ein leeres Schlafzimmer.”

      „Das kann ich nicht tun”, sagte Ray.

      Aber Sam schüttelte stur den Kopf.

      „Kein guter Kumpel von mir braucht in einem schäbigen Hotel zu wohnen, solange ich ein gemütliches Zuhause habe. Kommt gar nicht in Frage. Was meinst du, Sherry?” „Ich bin ganz deiner Meinung”, pflichtete Sherry ihm sehr schnell bei. Ihr kleiner, zierlicher Körper wand sich unruhig unter dem dünnen Hausmantel. „In unserem Hause ist immer Platz für einen besonders guten Freund.” Einen Moment lang kämpfte Ray noch mit sich selbst. Er konnte und wollte Sam nicht betrügen, den einzigen Freund, den er je in seinem Leben gehabt hatte.

      Aber Sherry hatte diese wichtigen Informationen, die er unbedingt brauchte. Vielleicht könnte er sie ihr entlocken, ohne dafür seinen Körper als Bezahlung anbieten zu müssen.

      Doch schon ein einziger flüchtiger Blick in ihre von den gesenkten Lidern halb verdeckten, aber dennoch wild loderden Augen verriet ihm, daß er sich hier einer vergeblichen Hoffnung hingab.

      Ray nickte schließlich.

      „Okay. Ich werde bleiben. Aber nur für ein, zwei Tage, bis ich ein geeignetes Apartment gefunden habe.”

      Sam schlug ihm entzückt auf den Rücken.

      Sherry ließ einen langen, tiefen Seufzer hören, der beinahe wie ein Zischen klang. Als sich Sam abwandte, benutzte Sherry diese kurze Gelegenheit dazu, Ray einen flammenden Blick zuzuwerfen und ihn erneut von oben bis unten voller Gier und Hunger zu mustern. Ihr Blick haftete besonders lange an einer ganz besonderen Stelle, bevor er langsam wieder nach oben wanderte. Sherry starrte Ray durchdringend in die Augen. Ihre kleinen Lippen öffneten sich erwartungsvoll und schimmerten einladend feucht. Das Blut stieg ihr ins Gesicht und färbte ihre Wangen mit rosiger Glut.

      Ray war froh, daß Sam jetzt nicht auf seine Frau achtete. Sie ist wirklich eine Frau mit animalischen Trieben! dachte Ray angewidert. Nur ein Schurke würde so tief sinken und sich von ihr mißbrauchen lassen.

      Aber Ray brauchte nur eine Sekunde, um zu begreifen und sich daran zu erinnern, daß auch er sie ausnutzen wollte.

      3

      Nach dem Dinner verließ Sam King das Haus, um zum Sommerfest zu gehen. Er würde erst gegen Mitternacht wieder nach Hause kommen.

      Ray durchlebte einen bösen Moment, als Sherry sich ihrem Mann zuwandte, und ihn unter lässigem, spöttischem Lächeln fragte: „Hälst du es wirklich für gut, uns so ganz allein hier zurückzulassen?”

      Sam runzelte die Stirn.

      „Warum denn nicht?”

      „Nun… er ist doch ein so großer und stattlicher Mann … und ich bin so klein und wehrlos…”

      Wie ein Skorpion! dachte Ray im stillen.

      Sam brach in lautes Lachen aus und legte Ray eine Hand auf die Schulter.

      „An dem Tag, an dem ich meinem besten Kumpel meine Frau nicht mehr für ein paar Stunden anvertrauen kann, werfe ich das Handtuch!” sagte er lachend.

      Sherry drehte sich nun nach Ray um und sah ihn unter hochgezogenen Augenbraunen und mit triumphierendem Grinsen an. Ihr Gesichtsausdruck gab deutlich genug zu verstehen: Na, siehst du jetzt, wie dumm er sein kann? Als Sam eine Minute später das Haus verlassen hatte, lastete zunächst schweres Schweigen in der Küche.

      Sherry unterbrach es schließlich mit einem sehr langen, abgrundtiefen Seufzer.

      „Hm … nun lassen Sie doch mal hören, was Sie so gern über Cynthia Ferris wissen wollen”, sagte sie.

      „Alles”, erwiderte Ray rasch. „Alles, was Sie mir über sie erzählen können.”

      Sherry runzelte die Stirn.

      „Also … ich will doch gleich verdammt sein! Wissen Sie was?”

      „Was denn?”

      Sie grinste.

      „Ich hab’ plötzlich mein Gedächtnis verloren. Kann mich einfach an gar nichts mehr erinnern!”

      Sie bohrte ihren brennenden Blick anzüglich in seine fragenden, verblüfften Augen.

      „Wenn ich innerlich nicht so angespannt wäre … also, ich möchte beinahe wetten, daß mir dann alles sofort wieder einfallen würde! Wissen Sie, was ich meine?”

      „Das könnte ja nicht mal einem ausgewachsenen Trottel entgehen”, antwortete Ray. Es hörte sich trocken und zynisch an.

      „Zum Teufel, worauf warten Sie dann noch länger?” fragte Sherry mit tiefer, gespannter Stimme. Sie schob ihren Stuhl zurück und stand auf. Ihre kleinen, festen Brüste ragten hart nach vom. Sie hoben und senkten sich in raschen, schweren Atemzügen. Ihre Augen funkelten wild. „Na, kommen Sie schon!”

      Ray starrte sie überrascht an.

      „Was denn … einfach so? Sie wollen nicht einmal ein bißchen reden? Oder wenigstens so tun, als wollte ich versuchen, Sie zu verführen? Haben Sie denn keine Selbstachtung oder …”

      „Ach, lassen wir doch diese dummen Faxen!” zischelte sie. „Und halten Sie mir keine lange Predigt! Herrgott, du bist doch jetzt schon ein großer Junge und kennst die harten Tatsachen des Lebens!” Ihre Stimme begann vor Erregung zu zittern. „Also, manchmal machen mich Männer ganz krank! Es ist gut und recht, wenn sie heiß und geil werden. Da lacht jedermann und sagt: Na, ist das nicht ein toller Bursche?’ Aber wenn einer Frau mal genauso zumute ist, da erwartet man von ihr, daß sie es verbergen soll … wie schmutzige Wäsche! Sie soll mit den Wimpern klimpern und verspielt und verschämt lächeln, als wäre alles nur ein Scherz. Na, wenn das kein Witz ist!” knirschte sie. „Aber nicht bei mir! Du willst doch alles über Cynthia Ferris wissen, nicht wahr?”

      Ray nickte nur stumm. Sein Blick wich nicht von ihrem Gesicht, das nun von Gier verzerrt war.

      „Ich werde dir alles erzählen, was du so gern wissen möchtest”, fuhr Sherry fort. „Ich werde dir erzählen, warum sie Angst hat vor Männern … und auch vor Frauen! Warum sie sogar vor ihrem eigenen Schatten Angst hat! Ich werde dir erzählen, was für ein großes, dunkles Geheimnis sie vor aller Welt so ängstlich verbirgt, denn ich bin die einzige auf der ganzen Welt, die etwas davon weiß … außer ihr selbst natürlich.”

      Ein bösartiges Lächeln huschte um Sherrys kleinen Mund und verschwand sofort wieder. Ihre Stimme wurde etwas weicher und sanfter.

      „Wenn du mir gegenüber großzügig bist, Ray, dann werde ich es auch dir gegenüber sein. Abgemacht?”

      Ray kämpfte energisch den aufsteigenden Widerwillen nieder. Seine Zukunft, sein ganzes ferneres Leben könnte davon abhängen, was Sherry über Cynthia Ferris wußte; von der Information, die er brauchte, um ihm einen Weg zur Annäherung zu zeigen. Er war sich bereits darüber im klaren, daß ihm wohl das gleiche Schicksal wie all den vielen anderen Männern blühen würde, falls er versuchen wollte, sich Cynthia Ferris zu nähern, ohne ihr gegenüber einen starken, erdrückenden Trumpf ausspielen zu können. Er mußte sich zuvor eine günstige Ausgangsposition verschaffen,- er mußte Cynthia Ferris gegenüber ganz wesentlich im Vorteil sein, falls sein Versuch nicht von vornherein zum Scheitern verurteilt sein sollte.

      Und Ray wußte inzwischen auch mit ziemlicher Sicherheit, daß Cynthia Ferris diese einzigartige, einmalige Gelegenheit war, die einem Mann nur einmal in seinem Leben geboten wird. Seine einzige wirkliche Chance, diese Gelegenheit mit Erfolg ausnutzen zu können, hing im Moment von Sherry ab.

      Schließlich nickte Ray widerstrebend.

      „Also gut, Sherry … abgemacht!”

      Ihr verkrampftes Gesicht entspannte sich, wurde weicher und ließ sie mehr denn je wie ein kleines Mädchen erscheinen.

      Sherry griff mit feuchter Hand nach


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