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Heiße Colts und wilde Girls: Alfred Bekker präsentiert 8 Western. Pete HackettЧитать онлайн книгу.

Heiße Colts und wilde Girls: Alfred Bekker präsentiert 8 Western - Pete Hackett


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auf das Holzgeländer der Veranda vor seinem Büro. "Sie haben einen Mann getötet!" Seine Stimme überschlug sich fast, so laut schrie er. Bei jedem Wort tänzelte er hin und her.

      Nicht weit neben ihm stand seine Frau, Helena Rooster. Blond und schlank, in einem hochgeschlossenen grauen Kleid. Sie war nicht wesentlich kleiner als ihr Mann. Aber gut fünfzehn Jahre jünger als der über vierzigjährige Offizier.

      In Reih und Glied waren fast zweihundert Kavalleristen im Innenhof des Forts aufmarschiert. Die erste, zweite und dritte Schwadron des Fünften US-Kavallerieregiments. Das Regiment des alten Reitergenerals Aaron Forrests bestand insgesamt aus zwölf Schwadronen. Drei standen in Fort Kearney, sechs in Fort Dodge unter dem direkten Kommando des Generals. Und die ersten drei unter Rooster eben hier in Fort Laramie, im äußersten Westen.

      "Die Rothäute in der Großen Ebene sind seit langem aufsässig und feindselig!", rief der Colonel seinen Leuten zu. "General Forrest hat mir heute den Befehl gegeben, sie in ihre Schranken zu weisen!"

      Cunningham spürte die Augen der Frau auf sich, noch bevor sich seine und ihre Blicke trafen. Wie meistens war ihm das unangenehm. Und wie meistens erregte es ihn.

      Helena Rooster war eine schöne Frau. Aber sie war die Frau seines Vorgesetzten.

      "Wir werden ihnen eine Lektion erteilen, die sie so schnell nicht vergessen!" Rooster beugte sich weit über das Geländer. "Es geht in den Kampf, Soldaten! In den Kampf gegen die Wilden! Morgen, gleich nach Sonnenaufgang, brechen wir auf!"

      Jeder wusste, dass Rooster nichts Besseres hatte passieren können, als von Forrest mit dieser Strafexpedition beauftragt zu werden. Und zumindest die Offiziere wussten auch warum: Rooster war der Meinung, lange genug Colonel gewesen zu sein. In spätestens zwei Jahren würde der General in den Ruhestand gehen. Man erzählte sich jetzt schon, dass er auf einer Koppel kaum noch ein Pferd von einer Kuh unterscheiden konnte.

      In spätestens zwei Jahren wollte Rooster sein Kommando übernehmen. Er brannte darauf, bis dahin so viele Lorbeeren wie möglich anzuhäufen.

      Cunningham konnte nichts anfangen mit solchen ruhmsüchtigen Kriegshelden. Schon gar nicht, wenn sie dazu neigten, ihre Karriere mit dem Blut ihrer Soldaten zu düngen.

      Verstohlen schielte er zu der Frau hinüber. Noch immer ruhten ihre Augen auf ihm. Unter seinem Zwerchfell schien ein großer Vogel mit den Flügeln zu schlagen. Er riss seine Augen von runden Wölbungen ihres Körpers los und versuchte sich auf seinen Kommandeur zu konzentrieren.

      "Die erste Schwadron wird hier im Fort bleiben!", ordnete der Colonel an. Enttäuschtes Geraune ging durch die Reihen der betroffenen Männer. Shermans Schwadron. Cunningham hätte gern mit ihm getauscht. "Lieutenant Sherman wird das Kommando hier übernehmen!"

      Jetzt war auch Cunningham enttäuscht. Sie hatten sich im gleichen Jahr zur Kavallerie gemeldet. Noch nie war er ohne seinen Freund Tom Sherman geritten.

      "Für die zweite und dritte Schwadron gilt heute Abend Alkoholverbot!", fuhr der Colonel fort. "Ich will ausgeruhte Soldaten sehen morgen früh!"

      Rooster ließ abtreten und zog sich in sein Büro zurück. Eine halbe Stunde später sah ihn Cunningham an der Spitze einer kleinen Abteilung aus dem Fort reiten. Sherman und Shakopee begleiteten ihn. Vermutlich würden sie zu den umliegenden Farmern reiten, um Proviant zu ordern. Zwei Schwadronen wollten verköstigt sein.

      Cunningham ging in die Stallung. Angeblich, um nach den Pferden zu sehen. In Wirklichkeit wollte er allein sein. Der bevorstehende Auftrag verursachte ihm Magenschmerzen.

      Seit vier Jahren war er als Kundschafter bei der Kavallerie, seit einem Jahr im Rang eines Captains. Bisher hatte er Glück gehabt: Fünfmal war er unter Rooster gegen die Indianer gezogen. Gegen Sioux, gegen Comanchen, gegen Paiutes. Aber nie gegen Cheyenne. Jetzt war es soweit. Und alles in Cunningham sträubte sich dagegen. Ob er Rooster bitten sollte, ihn hierzulassen?

      Ein Schatten bewegte sich zwischen den Pferden. Eine Frauengestalt tauchte vor Cunningham auf. Klein und drall, mit schwarzer Hautfarbe. Norma, Helena Roosters Hausmädchen.

      "Meine Herrin will Sie sprechen", flüsterte sie. "Jetzt gleich. Mrs. Rooster erwartet Sie in meiner Kammer."

      Lautlos verschwand sie wieder in den Tiefen des Stalls. Und ließ einen verblüfften Cunningham zurück. Was wollte die Frau des Colonels von ihm? Wieder war da das Flattern unter seinem Zwerchfell.

      Er verließ den Stall. An der Rückseite der Mannschaftsbaracken entlang ging er zu dem Gebäudekomplex an der Südseite der Palisaden. Durchreisende und Händler waren hier untergebracht. Und das Gesinde - Pferdeknechte, Wagenlenker, ein paar Köchinnen und Hausmädchen.

      Oft genug hatte Cunningham Norma in ihrem Zimmer verschwinden sehen. Er wusste, welche Tür er benutzen musste. Von außen sah er, dass der Vorhang vor dem einzigen Fenster gezogen war.

      Sein Mund fühlte sich trocken an, als er die Klinke herunterdrückte und den winzigen Raum betrat. Eine Pritsche, eine Kommode, ein kleiner Tisch und ein Stuhl, das war die ganze Einrichtung. Auf letzterem saß Helena Rooster. Schwerer Parfümduft hing im Raum.

      Sie stand auf, während er die Tür hinter sich schloss.

      "Madame?" Fragend sah er sie an. Sie huschte an ihm vorbei und schloss die Tür ab. Sie trug das graue Kleid. Ein Saum aus weißen Rüschen spielte um die Knöchel ihrer schwarzen Schnürstiefel. Rüschen prangten auch der Knopfleiste entlang von ihrem Bauch aufwärts bis zum Stehkragen unter ihrer Kehle.

      Cunningham registrierte, wie ihre eng zusammengeschnürten Brüste unter dem Kleid sich hoben und senkten. Als würde ihr Atem fliegen. Schweigend betrachtete sie ihn. Seine in abgewetztem Wildleder steckenden Beine, seinen Oberkörper, sein Gesicht.

      Mach, dass du wegkommst, sagte sein Kopf. Nimm sie dir, sein Bauch.

      "Sie wollten mich sprechen, Madam?"

      "Ist es wahr, was man über Sie erzählt, Captain - Sie sind bei Indianern aufgewachsen?" Sie lehnte sich mit dem Rücken gegen die Tür. Ihre Stimme klang heiserer, als Cunningham sie in Erinnerung hatte.

      "Das ist wahr. Bei den Cheyenne." Wollte sie tatsächlich weiter nichts als einen Menschen näher kennenlernen, gegen dessen Familie ihr Mann in den Krieg ziehen wollte?

      "Wie kam das?"

      "Meine Eltern wollten nach Oregon. Mit einem dieser endlosen Siedlertrecks. Ich konnte gerade bis zehn zählen damals. Bei einem Überfall von Kintpuashs Modoc-Horde kamen meine Eltern ums Leben. Mich haben die Modocs an die Cheyenne verkauft."

      "Ich hörte, Sie hätten zwanzig Jahre ihres Lebens bei den Wilden verbracht!" Sie stieß sich von der Tür ab und kam auf ihn zu. "Das muss ja schrecklich gewesen sein!"

      "Fünfzehn Jahre, Madam - und es war eine gute Zeit. Vielleicht die schönste meines Lebens. Außerdem wäre ich vorsichtig mit Wort 'Wilde'. Ich bin guten Männern begegnet unter den Indianern. Mehr guten Männern als in meinen fünfzehn Jahren unter Weißen."

      Ganz nah stand sie jetzt vor ihm. Er meinte die Hitze ihres Körpers spüren zu können. Ihr Duft drang süß in seine Nase. Ihre Lippen glänzten feucht. Cunningham schluckte. Nein, diese Frau wollte nicht wissen, wie es war, unter Indianern zu leben. Sie wollte etwas anderes. Und das Geflatter unter seinem Zwerchfell wollte genau dasselbe wie sie.

      "Mehr guten Männern als in ihrer Zeit unter den Weißen...", wiederholte sie leise. "Wenn ich mich umsehe unter den groben Kerlen in diesem Fort, wenn ich meinen Mann anschaue und ihm zuhöre, dann glaube ich Ihnen aufs Wort, Captain Cunningham, dann glaube ich Ihnen aufs Wort..."

      Ohne Vorwarnung begann sie ihr Kleid aufzuknöpfen, Knopf für Knopf. Der rüschenbesetzte Stehkragen klappte auseinander, die Schlüsselbeine unter dem Ansatz ihres Halses wurden sichtbar, die Kerbe zwischen ihren zusammengepressten Brüsten öffnete sich.

      "Madame..." Cunningham mußte sich räuspern, um seine Stimme einigermaßen auf Trab zu bringen. "Verstehen Sie mich nicht falsch - ich habe selten eine schönere Frau gesehen, als


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