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Der kleine Fürst Staffel 8 – Adelsroman. Viola MaybachЧитать онлайн книгу.

Der kleine Fürst Staffel 8 – Adelsroman - Viola Maybach


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auf den Arm ihres Vaters. »Weißt du, wo er ist?«, fragte sie.

      »Nein, tut mir leid – keine Spur von ihm«, erklärte Albert. »Sein Handy ist ausgeschaltet.«

      Sie nickte, als hätte auch sie nichts anderes erwartet.

      Als sie die Kirche verließen, kamen ihnen Maria und Moritz zu Hirtenberg entgegen. »Entschuldigt bitte«, murmelte Moritz. »Mir ist das auf den Magen geschlagen.«

      »Uns allen«, stellte Otto fest.

      »Wollen wir zu uns fahren?«, schlug Bettina vor. »Ich meine …, ich weiß gar nicht, was wir jetzt tun sollen. Dieser Tag war ja völlig anders geplant …« Auch ihre Augen schwammen in Tränen.

      »Ich kann nicht«, sagte Lorenz’ Vater sofort. »Bitte, verzeiht mir, aber ich muss mich hinlegen, mir ist immer noch übel. Lara, bitte sei uns nicht böse, wir hatten keine Ahnung, dass Lorenz vorhatte …« Er brach ab. Es schien unmöglich zu sein, auszusprechen, was sein Sohn getan hatte.

      »Ich bin euch nicht böse«, erklärte Lara. »Und ich möchte jetzt auch nicht mit zu euch, Mama. Bitte, fahrt mich zu meiner Wohnung, damit ich mich umziehen kann. Danach will ich erst einmal in Ruhe nachdenken.«

      »Aber wir können dich doch nach diesem Vorfall nicht allein lassen!«, rief Bettina.

      »Ich kann bei Lara bleiben«, schlug Lucie rasch vor. »In Ordnung, Lara?«

      »Ja, in Ordnung. Mama, versteh doch: Es gibt nichts zu reden. Wir können nur Vermutungen anstellen, aber das führt zu nichts. Warum Lorenz heute ›nein‹ gesagt hat, kann nur er uns erklären.«

      Ihre Eltern sahen ein, dass sie nicht ganz Unrecht hatte. Sie wären zwar lieber bei Lara geblieben, aber tun konnten sie tatsächlich nicht viel für sie, und so willigten sie schließlich ein, sie in Lucies Obhut zu lassen.

      Eine Viertelstunde später war der Kirchenvorplatz vollkommen leer. Es war so, als hätte es an diesem Morgen überhaupt keine Hochzeitsgesellschaft gegeben.

      *

      »Wo sind Sie jetzt?«, fragte Michael von Angern in herrischem Ton, als er den erwarteten Anruf bekam.

      »Das geht Sie nichts an«, antwortete Lorenz. »Ich habe getan, was Sie wollten – und ich bin nicht mehr in der Stadt. Mehr brauchen Sie nicht zu wissen. Jetzt sind Sie dran.«

      »Ich weiß – ich habe schon alles veranlasst.«

      »Kommt mir zu Ohren, dass Sie versuchen, mich zu betrügen, bin ich eine Stunde später bei Lara und erkläre ihr alles.«

      »Schon gut, schon gut, Sie junger Heißsporn. Michael von Angern hält seine Versprechen, das werden Sie schon noch lernen.«

      »Mir reicht dieses eine«, sagte Lorenz kalt. »Ich habe nicht die Absicht, mich noch auf weitere sogenannte ›Geschäfte‹ mit Ihnen einzulassen.«

      »Nun nehmen Sie den Mund mal nicht so voll, junger Mann.« Ein gefährlicher Unterton hatte sich in Michael von Angerns Stimme geschlichen. »Und hören Sie auf, in diesem Ton mit mir zu reden.«

      »Ich rede mit Ihnen, wie es mir passt«, erklärte Lorenz müde, »aber am liebsten überhaupt nicht mehr.«

      Ein heiseres Lachen antwortete ihm, dann klickte es, das Gespräch war beendet.

      Lorenz schaltete das Handy aus – es war ein neues, die Nummer kannte niemand, nur er. Dann setzte er sich wieder ans Steuer des Mietwagens und fuhr weiter. Er wollte ins Wendland, möglichst weit weg von der süddeutschen Kleinstadt, in der er aufgewachsen war und mit Lara hatte leben wollen. Ihm blieb nur noch ein Gespräch zu führen, aber das hob er sich für den nächsten Tag auf. Heute hatte er dafür keine Kraft mehr.

      Mit Lara durfte er nicht sprechen, das gehörte zu seiner ›Vereinbarung‹ mit Michael von Angern. Und er durfte auch nicht an sie denken, denn wenn er es tat, riskierte er, dass ihm das Herz brach. Doch wie sollte er das anstellen: nicht an Lara denken? Ein Leben ohne sie war ihm, seit er ihr das ers-te Mal begegnet war, undenkbar erschienen – und nun war es genau das, was vor ihm lag: ein Leben ohne die Frau, die er liebte, der er vertraute, mit der er hatte alt werden wollen. Vorbei, bevor es auch nur begonnen hatte. Er fuhr an den Straßenrand, stellte den Motor aus und ließ den Kopf auf das Lenkrad sinken.

      Ihn verließ der Mut.

      *

      »Michael von Angern?«, fragte Anna, die Christian in sein Zimmer gefolgt war. Dort hatte sie umgehend die Frage wiederholt, wer der blonde Mann war, den ihr Cousin ihr vor der Kirche gezeigt hatte. »Du meinst, diesen reichen Typen, bei dem niemand weiß, womit er so reich geworden ist und über den alle reden, weil sie denken, dass er irgendwie kriminell ist?«

      »Ja, genau der«, antwortete Christian.

      Anna ließ sich auf sein Bett fallen. »Und woher weißt du das?«, fragte sie. »Du kennst dich doch sonst in diesem Milieu nicht so gut aus.«

      »Ich habe neulich einen Artikel über ihn gelesen, darin haben sie ihn als gefährlichen Mann beschrieben. Es war ein Bild dabei – und sein Gesicht vergisst man nicht, wenn man es einmal gesehen hat.«

      »Könnte stimmen«, murmelte Anna. »Inwieweit soll er denn gefährlich sein?«

      Christian zuckte mit den Schultern. »Er hat Macht und Einfluss – und beides übt er aus. Und zwar so, dass es ihm selbst dient. Ihm werden auch Verbindungen zu Kriminellen nachgesagt, aber beweisen konnte das noch niemand.«

      »Ich verstehe nicht, warum er auf Laras und Lorenz’ Hochzeit erscheinen sollte. Du?«

      Christian schüttelte den Kopf. »Das ist die Frage, die ich mir auch schon gestellt habe, aber eine Antwort ist mir bisher nicht eingefallen.«

      »Meinst du, Lorenz hätte deshalb ›nein‹ gesagt?«, fragte Anna zögernd. »Ich meine, wegen dieses Gangsters – dass der damit etwas zu tun hat?«

      »Sag nicht laut, dass er ein

      Gangster ist, Anna, der Mann ist gefährlich.«

      »Ich sage es ja nur zu dir.«

      »Ich weiß nicht, ob es einen Zusammenhang gibt. Auf jeden Fall ist es merkwürdig, dass er dort war. Und dass Lorenz ›nein‹ gesagt hat, ist auch merkwürdig, weil er Lara nämlich liebt.«

      Lara und Lorenz hatten den Sternbergern erst einige Wochen zuvor überraschend einen Besuch abgestattet. Es war für alle offensichtlich gewesen, wie sehr sie einander liebten.

      »Wir könnten versuchen, über diesen Herrn von Angern etwas herauszufinden.«

      »Da scheint es nicht viel zu geben. Er geht mit Rechtsanwälten gegen jede Veröffentlichung vor, die ihm nicht passt – und bisher hat er seine Prozesse fast alle gewonnen, weil er so viel Geld hat, dass er immer weiter prozessieren kann.«

      »Jetzt hast du mich wirklich neugierig gemacht«, stellte Anna fest. »Irgendwer wird schon etwas über ihn wissen. Wir könnten mit meinen Eltern anfangen.«

      Christian war einverstanden – schließlich war er selbst neugierig geworden, als er den Mann auf dem Kirchenvorplatz erkannt hatte. Und es schadete ja nicht, wenn sie versuchten, an ein paar Informationen zu gelangen.

      Aber als sie später Baronin Sofia und Baron Friedrich beiläufig nach Michael von Angern fragten, muss-ten sie feststellen, dass Annas Eltern nicht mehr über den Mann wussten als sie. Und da sie ihr Interesse nicht allzu deutlich zeigen wollten, wechselten sie bald darauf das Thema.

      Weitere Informationen mussten sie sich offenbar auf anderen Wegen verschaffen.

      *

      »Du willst morgen ins Büro gehen?«, fragte Lucie entgeistert, als sie mit Lara am Sonntag beim Frühstück saß. Das Telefon hatten sie ausgehängt, weil die ständigen besorgten Anrufe Lara nicht halfen, sondern sie im Gegenteil nur aufregten. Natürlich verstand sie, dass ihre Eltern sich Sorgen um sie machten, aber sie fand die immer wiederkehrenden Fragen nach Lorenz’ Beweggründen nicht hilfreich


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