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Der kleine Fürst Staffel 8 – Adelsroman. Viola MaybachЧитать онлайн книгу.

Der kleine Fürst Staffel 8 – Adelsroman - Viola Maybach


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wussten wir bisher nicht«, erklärte Otto von Kessel reserviert.

      »Nun Sie haben ja das Foto in der Zeitung gesehen.« Michael von Angern lächelte breit und selbstgefällig.

      »Wir waren darüber verwundert, immerhin war Lara bis vor kurzem noch mit Baron zu Hirtenberg verlobt.«

      »Ein Irrtum«, winkte der Besucher lässig ab. »Wir werden sobald wie möglich heiraten, Lara und ich. Sie hat Ihnen also noch nichts von uns erzählt?«

      »Nein, hat sie nicht«, erklärte Bettina. Ihre Nervosität wuchs. Was redete dieser Mann denn da? Nie im Leben konnte sie glauben, dass Lara sich in ihn verliebt hatte – Lara liebte Lorenz, nach wie vor. Aber warum war sie dann – und das war ja offensichtlich – mit Michael von Angern ausgegangen?

      »Das holt sie bestimmt bald nach.«

      Otto fiel auf, dass der Besucher den Raum, in dem sie saßen, gründlich mit Blicken absuchte. Was wollte er? Die Einrichtung taxieren? Oder suchte er etwas? Plötzlich kam ihm die Erleuchtung. »Wissen Sie, wo Lara sich zurzeit aufhält, Herr von Angern?«

      »Ich hoffte, dass Sie mir das sagen könnten«, gestand der Besucher mit schmalem Lächeln. »Sie ist ja etwas überstürzt aufgebrochen …«

      »Wir wissen es auch nicht«, erklärte Otto. »Seltsam, dass sie es auch Ihnen nicht gesagt hat, wo Sie einander doch so nahegekommen sind.«

      Deutlicher wollte er seinen Zweifel an Michael von Angerns Darstellung seiner Beziehung zu Lara nicht äußern, aber das war auch nicht nötig. Sobald klar geworden war, dass er die Information, die er haben wollte, nicht bekommen würde, verabschiedete sich der Mann so schnell wieder, wie er gekommen war. Er blieb höflich und verbindlich, dennoch lag etwas Drohendes und Unheilverkündendes in seiner Haltung.

      »Was für ein schrecklicher Mensch«, sagte Bettina leise, als er gegangen war. »Was hat Lara mit ihm zu tun, Otto?«

      »Jedenfalls nicht das, was er behauptet. Weißt du, was ich glaube, Tina? Sie ist seinetwegen weggefahren – sie wollte sich vor ihm in Sicherheit bringen.«

      »Aber warum denn nur, Otto?«

      Auf diese Frage fanden sie auch im weiteren Verlauf des Abends keine Antwort.

      *

      »Dieses Wochenende hatten Sie sich wohl auch anders vorgestellt, was?«, fragte Friedhelm Karl.

      »Kann man so sagen«, gab Lorenz zu.

      Sie saßen wieder einmal in der Küche des alten Bauernhauses – Lorenz hatte darauf bestanden, ein einfaches Essen für sie beide zuzubereiten, das sie bereits zu sich genommen hatten. »Ist es Ihnen nicht manchmal zu einsam, Herr Karl – ganz allein auf Ihrem Hof?«

      »Dafür habe ich gelegentlich Feriengäste – und während der Woche habe ich ja Hilfe hier. Nein, ich komme gut allein zurecht, das war schon früher so.«

      »Ich bin lieber mit Menschen zusammen, die mir nahestehen. Für mich sind Sie ein Glücksfall, wissen Sie das? Wenn Sie nicht gewesen wären in den letzten Tagen – ich weiß gar nicht, was ich dann gemacht hätte.«

      »Sie hätten das schon gepackt«, brummte der Bauer. »Ich habe noch eine gute Nachricht für Sie. Zumindest denke ich, dass es eine gute Nachricht ist.«

      »Ja?«, fragte Lorenz gespannt.

      »Ihre Braut ist verschwunden.«

      Lorenz’ Augen weiteten sich. »Verschwunden? Und wieso soll das eine gute Nachricht sein?« Er wirkte höchst beunruhigt. »Woher wissen Sie das überhaupt?«

      Gemütlich stellte Friedhelm Karl zwei weitere Bierflaschen auf den Tisch. »Sie ist seit gestern unauffindbar für die Reporter – und wohl auch für diesen Mann, mit dem sie in einem Restaurant fotografiert wurde und den Sie für einen Verbrecher halten. Jedenfalls ist sie nicht bei ihm. Habe ich in der Abendzeitung gelesen.«

      »Ich weiß immer noch nicht, wo die gute Nachricht sein soll«, murmelte Lorenz.

      »Sie hat sich abgesetzt, schätze ich, und da sie offenbar weiß, was sie will, halte ich das für ein gutes Zeichen. Vielleicht stellt sie von sich aus ein paar Nachforschungen an.«

      »Ich bin nicht sicher, ob ich mir das wünschen soll, Herr Karl. Dieser Kerl hat mich in der Hand.«

      »Wenn er ein Verbrecher ist, wie Sie neulich gesagt haben, dann können wir uns nur wünschen, dass es gelingt, ihm seine Verbrechen nachzuweisen. Und wenn er erst einmal verurteilt ist, kann er auch Ihnen und Ihrer Braut nicht mehr gefährlich werden.«

      »Ganz so einfach ist das leider nicht«, sagte Lorenz. »Es geht nämlich weniger um uns beide – wir sind da nur hineingeraten, weil Herr von Angern Lara haben wollte …« Er brach erschrocken ab. »Reden wir über etwas anderes.«

      Doch dieses Mal reagierte Friedhelm Karl mit unerwartetem Widerstand. »Nein!«, sagte er entschieden. »Im Gegenteil, erzählen Sie mir endlich Ihre Geschichte, Herr zu Hirtenberg. Sie brauchen Hilfe, und die kann nur von jemandem kommen, der nichts mit der ganzen Sache zu tun hat. Ich kann schweigen wie ein Grab, wenn es nötig ist, aber Sie müssen endlich reden – und zwar hier und jetzt.«

      Etwas Seltsames geschah mit Lorenz: Seine tief sitzende Anspannung löste sich, und er begriff mit einem Schlag, dass der alte Bauer Recht hatte. Er musste reden, hier und jetzt, und genau das tat er auch.

      *

      »Was habt ihr beiden nur?«, wunderte sich die Baronin, der es während des Abendessens auffiel, wie nervös Anna und Christian auf ihren Stühlen herumrutschten.

      »Kleine Kinder können eben nicht lange stillsitzen«, spottete Konrad, hatte aber mit seiner Provokation keinen Erfolg. Anna reagierte nicht einmal.

      »Es geht um Lara«, platzte der kleine Fürst heraus.

      »Um mich?«, fragte Lara verwundert. »Ich mache euch nervös? Das tut mir aber wirklich leid, es lag nicht in meiner Absicht.«

      »Du machst uns nicht nervös, aber wir haben vorhin mit Uli

      über …, na ja, über deine Geschichte gesprochen, und …«

      »Chris!«, sagte die Baronin streng. »Ihr wollt uns doch hoffentlich nicht die Stimmung verderben? Was ist denn nur in euch gefahren?«

      »Lass nur, Sofia«, warf Lara rasch ein, »ich habe gar nichts dagegen, über ›meine Geschichte‹ zu reden – wenn ihr meint, dass wir gemeinsam vielleicht etwas herausfinden könnten, das Licht ins Dunkel bringt.«

      Anna und Christian strahlten. Ulrich, den sie mit ihrem Vorstoß in Verlegenheit gebracht hatten, weil auch er der Ansicht gewesen war, es sei besser, einen geeigneten Zeitpunkt abzuwarten, um das geplante Gespräch dann unter vier Augen zu führen, spürte nun plötzlich lauter fragende Blicke auf sich, was seine Verlegenheit noch steigerte. »Warum guckt ihr jetzt alle mich an?«, rief er in komischer Verzweiflung.

      »Frag sie, Uli!«, drängte Anna. »Lara hat gesagt, sie hat nichts dagegen!«

      »Was wollen Sie denn wissen?«, fragte Lara, um dem Hin und Her ein Ende zu bereiten.

      »Sie haben Anna und Chris erzählt, dass Sie Michael von Angerns Auftauchen bei Ihrer Hochzeit nicht für einen Zufall halten.«

      »Das stimmt«, gab Lara zu. »Erst ist er in der Kirche aufgetaucht, wie mir erzählt wurde, dann fährt er angeblich mein Auto an. Ich habe den Kratzer überprüfen lassen – er hat das Auto nicht angefahren, wie zunächst behauptet, sondern der Kratzer stammt eindeutig von einem Schlüssel. Das hatte ich schon vermutet. Er hat also einen Vorwand gebraucht, um mich anzusprechen. Das hat er dann übrigens auch zugegeben, aber ich wollte ganz sicher sein, deshalb die Überprüfung.«

      »Interessant!«, stellte Ulrich fest.

      Sofia, Friedrich und Konrad folgten dem Gespräch mit wachsender Verwunderung – noch konnten sie sich nicht vorstellen, worauf es hinauslaufen sollte. Nur Lucie widmete sich weiter inbrünstig dem


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