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Der kleine Fürst Staffel 8 – Adelsroman. Viola MaybachЧитать онлайн книгу.

Der kleine Fürst Staffel 8 – Adelsroman - Viola Maybach


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Wundert dich das?«

      »Ein bisschen schon. Sie ist doch so ruhig und sanft – und wenn dann so ein Halbwilder aus dem australischen Busch kommt, der müsste ihr doch eher Angst machen.«

      Die anderen brachen in schallendes Gelächter aus über Annas Worte, und es dauerte eine Weile, bis es verklungen war und Sofia und Friedrich ihrer Tochter erklären konnten, dass Ludwig wirklich keinerlei Ähnlichkeiten mit einem »Halbwilden« hatte.

      »Deshalb braucht ihr mich ja nicht gleich auszulachen!«, sagte sie gekränkt.

      »Wir haben dich nicht ausgelacht, sondern uns nur amüsiert«, erklärte ihre Mutter. Da sie aber merkte, dass Anna immer noch gekränkt war, bemühte sie sich, dem Gespräch eine andere Wendung zu geben, was ihr schließlich auch gelang.

      Eine halbe Stunde später hatte Anna das Gelächter vergessen und war wieder guter Dinge.

      *

      »Hallo, Steffie«, sagte Florian erstaunt, als er Sabrinas Schwester vor seiner Tür stehen sah. Er konnte sich nicht daran erinnern, dass sie ihm je zuvor allein einen Besuch abgestattet hatte. Wenn sie kam, dann ausschließlich in Sabrinas Gesellschaft. Woran das lag, wusste er nicht, aber jedenfalls war es so.

      Er hatte sich gut in der Gewalt und ließ sich nicht anmerken, dass sein Herz einen riesengroßen Satz machte vor lauter Freude, sie zu sehen. »Gibt es einen bestimmten Grund, warum du mich besuchst?«

      »Ich bin nicht gut drauf«, teilte Stefanie ihm mit und schob sich an ihm vorbei in die Wohnung, ohne zu fragen, ob sie willkommen war oder nicht.

      Zu seiner eigenen Verwunderung ärgerte er sich darüber, und so sagte er: »Du hättest wenigstens fragen können, ob du mich gerade störst, bevor du einfach hereinkommst an einem noch recht frühen Sonntagmorgen. Jeder andere Mensch hätte gefragt.«

      Sie blieb wie angewurzelt stehen und starrte ihn an, als hätte er soeben etwas Unerhörtes gesagt.

      »Was ist?«, fragte er. »Findest du diesen Gedanken so abwegig? Es hätte ja zum Beispiel sein können, dass ich nicht allein bin.«

      Sie öffnete den Mund, um etwas zu sagen und schloss ihn wieder. Zum ersten Mal sah er sie unsicher, und jetzt erst wurde ihm klar, dass etwas passiert sein musste, das sie ziemlich aus der Bahn geworfen hatte. »Ich dachte, du bist ein Freund, und zu dem könnte ich jederzeit kommen«, sagte sie jetzt steif und machte Anstalten, die Wohnung wieder zu verlassen. »Du hättest ja gar nicht öffnen müssen, wenn du keinen Besuch haben wolltest.«

      Er hielt ihren Arm fest. »Du brauchst nicht gleich beleidigt zu sein«, stellte er fest. »Ich habe dir nur sagen wollen, dass man auch bei einem Freund nicht einfach ungefragt in die Wohnung platzt.

      Auch Freunde haben ein Privatleben.«

      »Tut mir leid«, sagte sie, fast ohne die Lippen zu bewegen.

      »Schon gut, komm rein, du störst mich fast gar nicht.« Den letzten Satz sagte er mit einem Lächeln, um die Spannung aufzuheben, die plötzlich in der Luft lag.

      Sie reagierte jedoch nicht darauf. Zwar folgte sie ihm in sein Wohnzimmer, in dem wie üblich fröhliches Chaos herrschte, aber sie sah so aus, als überlegte sie noch immer, ob es nicht doch besser wäre, wieder zu gehen.

      »Was ist passiert?«, fragte er. »Setz dich und erzähl es mir, denn deshalb bist du ja gekommen, oder? Ich habe gerade Kaffee gekocht, willst du auch einen?«

      Sie nickte stumm, und so belud er in der Küche ein Tablett mit der Kaffeekanne, zwei Tassen, Zucker und Milch und kehrte zu ihr zurück. »Also?«, fragte er, als er ihr gegenüber Platz genommen hatte.

      »Ich habe mich von Uli getrennt«, sagte sie.

      »Und das bringt dich so durcheinander?«, fragte er. »Das wäre dann aber das erste Mal.«

      »Was soll das heißen?«, fragte sie.

      »Steffie, jetzt spiel nicht die Naive!« Er verlor allmählich die Geduld, was ihn ebenso wunderte wie der Ärger über die Selbstverständlichkeit, mit der sie kurz zuvor angenommen hatte, dass sie ihm willkommen war. »Du trennst dich ziemlich oft von deinen Freunden, bisher hat dir das noch nie etwas ausgemacht. Also erzähl mir jetzt nicht, dass es bei Uli vollkommen anders war. Du langweilst dich doch schon seit einiger Zeit mit ihm, das haben alle gewusst.«

      »Du willst mir jetzt also auch erzählen, dass ich ein Mensch bin, dem die Gefühle anderer gleichgültig sind?«, fragte sie.

      »Hat das jemand gesagt?«, erkundigte er sich interessiert.

      »Ja, Ulis Cousin«, murmelte sie. »Ich kannte ihn nicht, aber er wuss­te offenbar, wer ich bin. Jedenfalls hat er mich richtig fertig gemacht – auf ziemlich unverschämte Art und Weise.«

      »Wieso unverschämt?«, fragte Florian. »Was die Gefühle deiner Exfreunde angeht, hat er zumindest Recht, oder nicht? Die hast du immer ziemlich gnadenlos abserviert, also kann man durchaus sagen, dass dir ihre Gefühle gleichgültig sind, finde ich.«

      Sie sprang auf, die Augen lodernd vor Zorn. »Wenn ich geahnt hätte, dass du so reagierst, wäre ich nicht hergekommen!«, rief sie. »Ich dachte, du bist ein Freund, mit dem man über alles reden kann, ohne gleich verurteilt zu werden.«

      Bevor er auch nur etwas erwidern konnte, hatte sie sich bereits umgedreht und war hinausgelaufen. Er machte keine Anstalten, ihr zu folgen, und das war die größte Überraschung, die er sich selbst bei diesem Besuch bereitete. Zum ers­ten Mal hatte er sich seinen Gefühlen für Stefanie nicht hilflos ausgeliefert gefühlt. Sie war ein Mensch, der Widerstand brauchte, das war ihm jetzt endlich klar geworden. Wenn er also jemals ihre Liebe gewinnen wollte, dann muss­te er ihr etwas entgegensetzen, statt still an seiner Liebe zu ihr zu leiden. Von jetzt an würde er anders mit ihr umgehen als bisher.

      Florian, den alten Freund, den man ohne Probleme übersehen konnte, gab es ab sofort nicht mehr!

      *

      »Du hast mit ihr gesprochen?«, fragte Ulrich von Hohenburg entgeistert.

      »Ja, habe ich«, erwiderte sein Cousin Philipp von Aggenau gelassen, während er sich mit einer Hand die schwarzen Haare zurückstrich.

      »Gestern Abend noch? Nach unserer …« Ulrich brach ab, er konnte das Wort »Trennung« noch immer nicht in den Mund nehmen, ohne die Fassung zu verlieren.

      »Ja«, wiederholte Philipp. »Es war Zufall, dass ich noch im Club war, als sie dort auftauchte – ich war ihr zwar nie begegnet, obwohl du mich ja eigentlich schon vor längerer Zeit mit ihr bekannt machen wolltest, habe sie aber trotzdem sofort erkannt. Außerdem gab es in meiner Umgebung genügend Leute, die geflüstert haben: »Da kommt Steffie von Gagern«. Also habe ich sie … ein wenig provoziert – und dann gewartet, was passiert.«

      »Aber wie …« Wieder brach Ulrich ab. Er wollte über Stefanie reden – und zugleich wollte er es nicht. Seine Beziehung zu der jungen Frau hatte von Anfang an etwas Selbstquälerisches gehabt, und er konnte nicht einmal sagen, wie genau er da hineingeraten war. Sobald es nicht um Stefanie ging, war er ein durchaus selbstbewusster, dem Leben zugewandter junger Mann. War sie jedoch in der Nähe, verwandelte er sich in einen Menschen voller Ängste und Komplexe – wobei die schlimmste Angst zweifellos immer die gewesen war, die geliebte Frau zu verlieren. Und genau das war ja nun auch passiert. Er hatte im Grunde genommen von Anfang an geahnt, dass es darauf hinauslaufen würde.

      »Du hast mir genug erzählt, Uli«, fuhr Philipp fort. »Ich hatte ein ziemlich klares Bild von ihr, und es hat sich gezeigt, dass meine Einschätzung ganz richtig war. Jedenfalls konnte ich ihr genau das sagen, was ich ihr schon sagen wollte, seit ich mitbekommen habe, wie du unter ihr zu leiden hast.«

      »Und was war das?«, fragte Ulrich.

      »Dass sie andere Menschen schlecht behandelt und offenbar Spaß daran hat – und dass ich das ekelhaft finde.«

      »Das … das hast du ihr gesagt?«

      »Ja, und noch einiges


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