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Perry Rhodan Neo 85: Das Licht von Terrania. Oliver PlaschkaЧитать онлайн книгу.

Perry Rhodan Neo 85: Das Licht von Terrania - Oliver Plaschka


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den Kopf und löste sich in Luft auf.

      Manchmal, dachte Satrak, nachdem sie verschwunden war, spielte das Leben einem Streiche. Es zeigte einem einen Weg auf und verbaute einem dafür einen anderen. Es gab und es nahm. Ihn versuchte es gerade in die Ecke zu treiben, noch aber blieb ihm Luft zum Atmen. Er fragte sich, was Rhodan wohl dazu einfiele.

      Mit einem letzten Blick zurück zu dem Aranash, der keinesfalls vermuten ließ, wer sich in diesem Moment in ihm befand oder was sich in seinem Inneren abspielte, wandte der Fürsorger sich ab und wanderte tiefer in seinen Wald. Noch ahnte niemand, was für ein Geheimnis dieser Wald verbarg. Dieser letzte Weg war ihm unverstellt. Doch dass man ihm so rasch auf die Spur kommen würde ...

      Die Luft wurde dünner – auch für ihn.

      2.

      Perry Rhodan

      Dunkelheit umfing Rhodan. Es war nicht, wie gefressen zu werden, soweit man davon eine Vorstellung hatte: keine Zähne, keine Zunge oder Tentakel, die ihn hineinzogen, kein übler Geruch nach Verwesung oder Verdauungssäften.

      Eher war es, wie von einem besonders geschickten Spediteur oder Krankenpfleger verpackt und fixiert zu werden. Kaum, dass der Fürsorger ihn durch den gerade entstandenen Spalt gereicht hatte, schloss sich der Spalt auch schon wieder; das Dämmerlicht des Waldes hinter ihm verlosch, und im nächsten Moment umfing ihn der schwere Humusgeruch des Baums wie eine Moorpackung, die sich von allen Seiten um ihn wickelte. Tatsächlich war der Baum in seinem Innersten weich und fast körperwarm und passte sich ihm so perfekt an, dass er ihm fast keinen Widerstand bot.

      Er glaubte, er müsse darin versinken. Ertrinken wie in dickem Treibsand. Er schlug um sich, doch es war hoffnungslos. Der enge Hohlraum, in dem er gefangen war, zog sich immer weiter zusammen. Seine Glieder wurden schwer und schwerer. Schon bekam er kaum noch Luft ...

      Im selben Maße, in dem der Sauerstoff aus seinem Hirn wich, drängten die Bilder in Rhodans Kopf, Blitzlichter des Lebens, wie sie angeblich kurz vor dem Tod vor dem inneren Auge vorbeizogen. Dennoch hatte er keine Angst. Die Zeit floss zäh wie träger Honig, und die Bilder wurden immer heller und lebensechter. Sie fingen ihn ein.

      Er sah ...

      Der Hügel am Rande Terranias bei Sonnenaufgang. Derselbe Hügel, auf den Rhodan nach der Landung der STARDUST vor anderthalb Jahren gestiegen war, um sein Werk des Verrats und der Hoffnung zu betrachten: die Botschaft, dass die Menschheit nicht mehr allein war, die Zeit des Hochmuts und der Selbstzerfleischung vorbei. Nun stand er abermals hier, vor den Trümmern seines Traums: die Stadt nur noch schwarze, ausgebrannte Ruinen, und in ihrer Mitte der Stardust Tower, der jetzt unter der Besatzung wie auf so vielen Welten des Imperiums, die sie gesehen hatten, nur noch ein Herrschaftszeichen war – eine stolze Standarte, die bis in den Himmel ragte, tief in den verheerten Boden gerammt.

      »Ihnen gehört die Zukunft« – das hatte Crest ihm einst versprochen, als Rhodan auf Trebola zum ersten Mal einen solchen Turm gesehen hatte. Doch die Zukunft war ihnen gestohlen worden, der Hoffnungsschimmer erloschen. Und ganz wie auf Trebola war auch dieser Turm Teil eines Paares: Seine andere Hälfte war jener im Bau befindliche, massive Kelch am Rande des Goshun-Sees, der dem sogenannten Fürsorger als Palast dienen würde. Es war wie ein Zerrbild jener Welt, die Rhodan sich erträumt und der Menschheit versprochen hatte: Die Menschen waren in ein Gefängnis gesperrt, das die Fremden ihnen gebaut hatten, und am Rande des wieder aufgefüllten Sees sprossen außerirdische Bäume.

      Die Bäume wuchsen höher ...

      Rhodans Gedanken eilten weiter, einmal um die ganze Welt, zu jenem nordirischen Städtchen, in dem er letzten Monat sich selbst ins Gesicht geblickt hatte. Er erinnerte sich noch gut, wie er in das Wohnzimmer des Hauses getreten war, in dem sie Zuflucht gesucht hatten. So wie damals sah er nun sein Spiegelbild, bloß älter, rücklings auf dem Sofa. Ein Flüchtling in der gestohlenen Kleidung eines Gefängniswärters, ein Eremit mit einem Gehstock aus Haselnussholz.

      »Wir sind ich«, sagte der alte Mann, der er selbst war, während er wie ein Verhungernder einen Konzentratriegel verschlang. Und er eröffnete ihm viele Wunder: Rhodanos erzählte ihm von dem Enteron, jenem wandelbaren, fantastischen Werkzeug, das zugleich Teil seines Körpers und eine tödliche Waffe war. Später würde Rhodan lernen, ihm kraft seiner Gedanken Befehle zu erteilen, damals aber kam es ihm noch so fremd und gefährlich wie eine Schlange vor. Auch von den Meistern der Insel erzählte er ihm, von Regnal-Orton, der sich mit List und Tücke die Regentschaft über das Große Imperium erschlichen hatte. Von ES, das mittels seines wahnsinnigen Dieners Separei auf der Elysischen Welt Schablonen der arkonidischen Imperatoren angefertigt hatte – genau wie von Rhodan: in jenem eiförmigen Raum, in dem Rhodan sich von seinem Spiegelbild beobachtet gefühlt hatte ...

      Er dachte an das beklemmende Gefühl, das sich seiner damals bemächtigt hatte ... Seine schlimmsten Befürchtungen hatten ihn eingeholt. »ES spielt sein eigenes Spiel«, bekräftigte Rhodanos. »Und du, wir, die gesamte Menschheit sind darin nur Figuren.«

      Dann redete sein älteres Ich von Callibso, der über geheime Wege zur Erde verfügte. Der Herr der Puppen gab Rhodan Rätsel auf: Obwohl er mit skrupellosen Mitteln versucht hatte, Rhodans Weg zu den Sternen zu blockieren, schien er daran interessiert, sich persönlich mit ihm zu treffen. »Folge den Puppen«, sagte Rhodanos – und Rhodan tat, wie Rhodanos ihm geheißen ...

      Er folgte dem Traum. Der Traum führte ihn zu Thora, die zitternd von ihrer Zeit auf Callibsos Heimatwelt Derogwanien berichtete. Die ihn vor den unheimlichen Kräften Callibsos und seiner Puppen warnte: »Ich war wie eine Zuschauerin im Gefängnis meines eigenen Körpers.« Heute wusste Rhodan nur zu gut, was sie meinte. Die Last auf seiner Brust wurde immer schwerer, presste ihn zusammen wie ein Schraubstock.

      Um die Qual zu vergessen, dachte er weiter an Thora.

      Er sah sie, lächelnd im Türrahmen eines alten irischen Cottage. Owey Island, eine Landschaft, wie sie urtümlicher kaum sein konnte, zerklüftet und wettergegerbt im Schoß des Atlantiks. Strohgedeckte Fischerhütten, von den Elementen gemeißelt. Und inmitten dieser rauen Wildnis: Thora, nicht von dieser Welt, rote, stolze Augen unter einem Schleier weißen Haars, in dem der irische Wind spielte, wie zuvor der Wind Arkons und der hundert anderer Welten.

      »Willkommen.« Sie lächelte ihm entgegen, und er trat auf sie zu.

      Doch er war nur wenige Schritte weit gegangen, als er ins Taumeln geriet. Der letzte Sauerstoff war aus seinen Lungen gewichen. Das Brennen in der Brust wurde unerträglich. Er wollte die Hände nach Thora ausstrecken, um Hilfe rufen: »Ich kriege keine Luft mehr!« Ihre Augen weiteten sich vor Schreck.

      Rhodan stolperte. Fasste sich an den Hals, rang nach Atem. Sterne tanzten vor seinen Augen, und die Welt wurde so hell, als wollte sie explodieren. Doch dann, von einem Moment auf den anderen, war es plötzlich vorbei – das Brennen erlosch, das Gleißen ließ nach, und das Gefühl der Enge wich dem von Geborgenheit. Rhodan bekam wieder Luft – und doch hatte er nicht das Gefühl, dass er atmete ...

      Irgendetwas war anders.

      Er schaute sich um. Erst dachte er, er sähe sich wieder der außerirdischen Pflanzung am Rand des Goshun-Sees gegenüber, doch dieser Wald war viel größer. Mächtig und majestätisch, in schillernden Farben aus Grün, Blau und Violett. Urwaldriesen, manche über hundert Meter hoch, mit Lianen wie die Takelage alter Galeonen. Eine warme Sonne, flankiert von zwei bleichen Monden, strahlte vom Himmel. Und vor ihm, wo eben noch Thora gestanden hatte, blickte ihn ein fremdartiges Wesen vom Fuß des Hügels aus an, braun bepelzt und langschwänzig, die Augen kugelrund und dunkel wie die eines Koboldmakis. Eine Istrahir.

      »Willkommen«, sagte sie, ein Echo Thoras.

      »Wo bin ich hier?«, fragte Rhodan.

      »In Sicherheit. Hab keine Angst. Ich bin Otia.«

      In diesem Moment zerriss ein furchtbarer Schmerz Rhodans Seite.

      3.

      Leyle


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