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Im Sonnenwinkel Staffel 2 – Familienroman. Patricia VandenbergЧитать онлайн книгу.

Im Sonnenwinkel Staffel 2 – Familienroman - Patricia Vandenberg


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      Sie wurde einer Antwort enthoben. Peter kam und gleich nach ihm Carola, und dann waren auch Helga und Volker wieder zur Stelle.

      Die Geschwister lagen sich in den Armen. Carolas Gesicht leuchtete wie von innen heraus vor Glück.

      Ein zentnerschwerer Stein war ihr von der Seele genommen. Das Lächeln, das sie Paul schenkte, erwärmte sein gequältes Herz.

      Carola erschien ihm wie ein Rettungsanker, an den er sich klammern wollte.

      *

      »Und die Helga will mit nach Amerika«, erzählte Bambi ihren Eltern aufgeregt. »Volker will nicht. Er will lieber in Erlenried bleiben. Warum bleibt Onkel Paul nicht auch hier? Das Haus ist doch groß genug.«

      »Immer langsam, Bambi«, mahnte Inge Auerbach. »Es wird nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird.«

      »Sonst brennt man sich«, nickte die Kleine. »Und das tut weh. Helga hat gelacht mit uns. Onkel Paul muss sehr nett sein.«

      »Das ist er gewiss«, gab ihre Mutter ihr recht. »Aber man mischt sich nicht in Familienangelegenheiten, Bambi.«

      »Ich mische ja nicht. Ich will auch gar nicht, dass Volker nach Amerika geht. Und was sollen Fuhrmanns ohne Peter machen? Sie haben ihn ganz schrecklich gern. Frau Fuhrmann hat neulich gesagt: Ja, wenn er doch unser Bub wäre. Die haben mit ihrem Erwin aber wirklich kein Glück. Er rast nur mit dem Motorrad herum. Und er hat doch so nette Eltern. Der Erwin passt gar nicht nach Erlenried, Mami.«

      Das fand Inge Auerbach auch.

      »Wo viel Licht ist, ist auch viel Schatten, Bambi«, bemerkte sie.

      »Wer hat das gesagt, Mami?«, fragte Bambi, die sich neuerdings nicht mit den Weisheiten allein zufriedengab, sondern auch den Urheber wissen wollte.

      Da wusste Inge nicht gleich eine Antwort.

      »Goethe«, warf Werner Auerbach ein.

      Bambi strahlte. »Unser Papi ist der Schlaueste«, erklärte sie stolz. »Er weiß einfach alles.«

      »So ist es nun auch wieder nicht«, wehrte der bescheiden ab.

      »Und doch ist es so!«, beharrte Bambi.

      »Was ist so?«, fragte Hannes, der mit sorgenvoller Miene eintrat.

      »Dass Papi wahnsinnig schlau ist«, trumpfte Bambi auf.

      »Na, dann soll er mir mal den Cäsar übersetzen«, meinte Hannes seufzend. »Ich bring’s nicht fertig.«

      »Latein muss man sich eintrichtern«, stellte sein Vater fest. »Lernen und wieder lernen, bis es fest sitzt.«

      »Ich fürchte, da sitze eher ich fest«, stöhnte Hannes. »Nämlich noch mal in derselben Klasse.«

      »Untersteh dich«, empörte sich Bambi, »wo du doch einen Studienrat-Schwager hast!«

      »Der hat das bessere Los erwählt, der unterrichtet moderne Sprachen«, sagte Hannes kleinlaut.

      »Aber Latein hat er auch mal gelernt. Und er kann’s bestimmt noch«, bemerkte sein Vater streng.

      »Ich frage den Fabian mal«, raunte Bambi ihrem Bruder zu. »Mir sagt er nicht nein.«

      »Sie wickelt alle Männer um den Finger«, äußerte Werner Auerbach schmunzelnd, als die beiden das Zimmer verlassen hatten. »Ich werde mal höllisch auf sie aufpassen müssen.«

      Inge lachte. »Du bist doch der Erste, der vor ihr kapituliert. Ach, Werner, hätten wir gedacht, dass sie uns mal den Herbst unseres Lebens verschönern würde, dass er unvergänglich zu bleiben scheint?«

      »Wer redet denn von Herbst? Es ist Sommer. Und in unseren Herzen wird die Sonne noch lange scheinen.«

      Weil Bambi uns noch lange bleibt, dachten sie beide gleichzeitig und lächelten sich innig zu, weil sie ihre Gedanken errieten.

      *

      Endlich konnte Franziska wieder am Bett ihres schon verloren geglaubten Kindes sitzen.

      Sie hielt die schmale zarte Hand, und in ihrem Herzen kehrte wieder Ruhe ein. Aber schon Helgas erste Frage ließ sie wieder erzittern.

      »Würdest du erlauben, dass ich mit Onkel Paul nach Amerika gehe, Mami?«

      Jetzt nur nicht losheulen, ermahnte sich Franziska.

      »Du willst es?«, fragte sie beklommen.

      »Er ist so allein und so schrecklich lieb, Mami«, flüsterte Helga. »Du darfst nicht denken, dass ich es will, weil er mir jeden Wunsch erfüllt. Euch würde er doch auch jeden Wunsch erfüllen.«

      »Du musst mich verstehen, Helgakind. Ich kann das nicht annehmen.«

      »Weil er dich auch heiraten wollte?«, fragte das Mädchen geradeheraus. »Ich weiß es nämlich. Er hat mir alles erzählt. Und verstehen kann ich ihn.«

      Das sagte sie, die ihren Vater so geliebt hatte, dass sie fast den Verstand verloren hätte über seinen Tod?

      »Wir waren damals sehr jung, Helga. Wir waren alle gute Freunde.«

      »Aber du hast dich für Vati entschieden, und das hat Onkel Paul so wehgetan, dass er nach Amerika ging. Ich dachte immer an Vati, als er es mir erzählte. Ich dachte doch immer, er müsste Vati sein. Man fühlt sich so geborgen bei ihm. Ich kann es gar nicht ausdrücken. Aber ich hatte nie Angst. Ich möchte so werden wie er. Ich möchte viel lernen, Mami. Einen Menschen braucht er doch. Er kann nicht immer allein sein.«

      »Ich hätte ihm so sehr eine gute Frau gewünscht«, flüsterte Franziska.

      Helga sah sie gedankenverloren an, aber sie sprach nicht aus, was sie dachte und was sie nun auch wusste.

      Für Onkel Paul hatte es immer nur eine Frau gegeben. Keine andere hatte den Vergleich mit ihrer Mutter ausgehalten, und irgendwie machte sie das sehr stolz, denn sie war doch auch immer überzeugt gewesen, die allerbeste Mutter zu haben.

      »Du kannst mit ihm gehen, wenn du willst, mein Kind«, sagte Franziska verhalten.

      Helga streichelte ihr die Wange.

      »Besuchen könnt ihr uns doch mal«, flüsterte sie. »Vielleicht …«

      »Wir wollen der Zeit nicht vorgreifen«, fiel Franziska ihr ins Wort. »Jetzt wird Onkel Paul ja noch ein paar Wochen bei uns bleiben.«

      *

      Carola hatte sich mit Harald verabredet. Sie konnte aber nicht nein sagen, als Onkel Paul sie bat, ein paar Minuten Zeit für uns zu opfern.

      »Begleitest du mich ein Stück?«, fragte sie. »Ich will mich mit Harald treffen. Droben an der Felsenburg.«

      »Warum kommt er nicht her?«, entgegnete er.

      »Er weiß doch nicht, wie alles ausgegangen ist«, erwiderte sie. »Er wird sich freuen.«

      »Worüber?«

      Bestürzt sah sie ihn an.

      »Helga ist doch wieder wie früher«, erklärte sie nachdenklich.

      »Damit ist aber noch nicht alles gut ausgegangen. Ich hoffe sehr auf deine Unterstützung, Roli. Es geht ja nicht nur um Helga. Ihr verkennt das vielleicht, aber mir geht es um euch alle, Franzi natürlich eingeschlossen. Dass du hierbleiben willst, verstehe ich. Es sei denn, dein zukünftiger Mann könnte sich auch entschließen, anderswo sein Glück zu suchen, wo es wohlvorbereitet ist. Ich wäre durchaus nicht abgeneigt. Man wird schneller alt, als man denkt.«

      »Das solltest ausgerechnet du nicht sagen«, stellte sie fest. »Mit vierundvierzig hat man doch gerade das beste Alter erreicht.«

      »Und dann geht es rasend schnell, wenn man allein ist und sich über nichts freuen kann. Ich will nicht undankar sein. Helga will mit mir kommen. Aber mir wäre es lieber, wenn es die ganze Familie wäre.«

      Carola schwieg eine Weile.


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