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Walther Kabel-Krimis: Ãœber 100 Kriminalromane & Detektivgeschichten in einem Band. Walther KabelЧитать онлайн книгу.

Walther Kabel-Krimis: Ãœber 100 Kriminalromane & Detektivgeschichten in einem Band - Walther Kabel


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der Kater zu Lebzeiten des Rentiers den Geist spielte.«

      * * *

      Die weiteren Untersuchungen durch die Polizei ergaben die Richtigkeit aller Vermutungen, die Fritz Schaper hinsichtlich der verschiedenen Einzelheiten dieses Kriminalfalles geäußert hatte.

      Thomas Neuholm legte später ein umfassendes Geständnis ab. Hierdurch erfuhr man dann auch, wie Hektor Brieux von der Existenz des geheimen Ganges Kenntnis erhalten hatte. ›Zylinder-Tom‹ war vor einigen Jahren bei Marschall im Katzen-Palais als Tapezierer tätig gewesen und hatte hierbei zufällig den Zugang zu dem Gange in dem Schlafzimmer des Rentiers entdeckt. Als er dann den tatsächlich zum ›Gentleman-Einbrecher‹ herabgesunkenen früheren Regierungsreferendar kennen lernte und die zwei sich zur Verübung von Diebstählen zusammentaten, erzählte Neuholm seinem Komplizen eines Tages von dem Geheimnis des Katzen-Palais, worauf beide den Plan entwarfen, der zwei Menschen das Leben kosten sollte.

      Anni Marschall, die wenige Wochen nach dem Tode ihres Vaters mit dem natürlich sofort aus der Haft entlassenen Schauspieler eine stille Hochzeit feierte, zu der nur Frau von Gerster, Heiling und Schaper geladen waren, verkaufte das Haus in der Schloßstraße sobald als möglich, da es für sie zuviel traurige Erinnerungen barg. Die Truschinskischen Eheleute – der Geistesschwache war einer Irrenanstalt überwiesen worden – erhielten von ihr eine so reich bemessene Unterstützung, daß sie bis an ihr Lebensende aller Sorgen überhoben waren. Thomas Neuholm aber wanderte wegen Beihilfe zum Morde für zwölf Jahre ins Zuchthaus.

      Das Geheimnis eines Lebens

       Inhaltsverzeichnis

       1. Kapitel

       2. Kapitel

       3. Kapitel

       4. Kapitel

       5. Kapitel

       6. Kapitel

       7. Kapitel

       8. Kapitel

       9. Kapitel

       10. Kapitel

       11. Kapitel

      1. Kapitel

       Inhaltsverzeichnis

      In das Arbeitszimmer des Ingenieurs Wieland flutete durch das breite Fenster der warme Junisonnenschein hinein und zeichnete auf dem glänzenden Fußboden und dem vor dem Schreibtisch liegenden Eisbärfell leuchtende, unregelmäßige Vierecke. Ein einzelner Strahl hatte sich auf das Haupt der jungen Frau verirrt, die zusammengekauert in einem der Sessel nahe dem Fenster saß. Dieser Strahl ließ die dunkelblonden Flechten ihres Haares im goldigen Glanze schimmern und bildete eine eigenartige Krone über Maria Wielands weißer Stirn.

      In dem Zimmer herrschte eine drückende Stille. Die drei Personen, die mit ihren Sorgen in den kleinen Raum geflüchtet waren, empfanden dieses Schweigen nur zu deutlich wie ein unbekanntes, näherschleichendes Unheil. Da erhob sich Karl Wieland mit ungeduldiger Bewegung und begann erregt auf und ab zu gehen. Sein von einem elegant gestutzten Vollbart umrahmtes, gutmütiges Gesicht war verdüstert, und wenn er zu seiner Gattin hinüberblickte, gruben sich die Falten auf seiner Stirn regelmäßig tiefer ein.

      Endlich blieb er vor ihr stehen und sagte halblaut, mit seltener Härte im Ton:

      »Ich werde trotz Deiner Bitten die Hilfe der Polizei in Anspruch nehmen. Denn so geht das nicht weiter. Ich, – wir alle, reiben uns bei diesen Sorgen auf. Irgend etwas muß geschehen!«

      Marie Wieland schwieg, und ihr Gatte schaute zu ihr herab und schüttelte dann wehmütig den Kopf.

      »Mia,« bat er wieder, »habe doch Vertrauen zu mir! Willst Du denn unser Glück durch einen unbegreiflichen Trotz zerstören! Siehst Du denn nicht ein, daß mich Dein Benehmen – mißtrauisch machen muß! – Mia, denke doch an die vier Jahre unserer bisher so selten harmonischen Ehe –«

      Ein wildes Schluchzen unterbrach ihn. Die junge Frau hatte die beringten Hände vor das Gesicht geschlagen und weinte fassungslos, weinte, daß ihr schlanker Körper zuckte und bebte. – Der Ingenieur stand dabei, und ein tiefer Seufzer rang sich aus seinem bekümmerten Herzen los. Dann wandte er sich seiner Schwester zu, die mit trostlosen Augen am Kamin lehnte.

      »Begreifst Du das alles, Anna?« meinte er traurig. Und seine blonde Schwester warf nur einen vorwurfsvollen Blick auf die Weinende.

      Da richtete sich Maria auf. Mit zitternder Stimme klang’s in Tönen, die einen Stein hätten rühren können.

      »Karl – nur das nicht – Nur das nicht. Ich flehe Dich an: Geh’ nicht zur Polizei! Der Papa wird ja zurückkommen, schreiben – depeschieren. Mein Gott, was soll ich nur sagen, damit das eine nicht geschieht –« – Wieder das Wimmern der weinenden Frau, und dazu die durch den Teppich gedämpften Schritte des rastlos auf und ab gehenden Mannes. – Dann kam Anna Wieland langsam vom Kamin auf die Weinende zu und umfaßte sie liebevoll.

      »Es ist doch zu deinem Besten, Mia, – begreifst du denn das nicht! – Dein Vater ist’s, um den wir uns Sorgen machen, ihn wollen wir Dir doch wiedergeben, den wir alle lieb haben. Und jeder Tag, jede Stunde der Verzögerung vergrößert nur unsere Angst, kann dem Verschwundenen vielleicht auch Schaden bringen. Es muß ihm doch etwas Ernstliches zugestoßen sein, sonst hätte er uns nicht drei Tage ohne jede Nachricht gelassen.« Und in dem sie die Schwägerin fest an sich zog, bat sie weiter: »Mia, schenke doch wenigstens Karl Vertrauen! Du mußt doch irgendeinen Grund dafür haben, daß Du die Hilfe der Behörden so – so ängstlich von Dir weißt! – Mia, sag’s doch wenigstens Deinem Mann allein, ich will mich ja nicht in Deine Geheimnisse eindrängen. Aber er, – was soll er nur von Dir denken –«

      »Quält mich doch nicht – Hab doch Erbarmen!« – Wie ein wilder Schrei klang’s durch das Zimmer. Maria Wieland war aufgesprungen und zu ihrem Mann hingeeilt. An seiner Brust weinte sie weiter. Und er strich ihr liebkosend über das volle Haar, flüsterte ihr leise, zärtlich etwas zu. Langsam beruhigte sie sich. Und der blonde Riese, der sie um Kopfeslänge überragte, führte sie jetzt behutsam zu dem Sessel zurück und sagte dann weich:

      »Auch ich will nicht weiter in Dich dringen. Aber so lasse ich die Dinge nicht fort gehen. Ich werde mich an Dreßler wenden. Er wird raten. – Oder willst du auch das nicht, Liebling?« – Sie nickte nur.

      »Ich treffe ihn jetzt um die Mittagszeit sicher zu Hause an. Ob er mich aber sehr freundlich empfangen wird?!« – Da sagte Anna Wieland in ihrer ruhigen, kühl überlegenen Weise:

      »Dreßler ist nicht der Mann, der es uns verargt, daß wir ihn in den letzten Tagen vernachlässigt, ihn auch nicht ins Vertrauen gezogen haben. Er, der gute Menschenkenner, hat uns ja schon gestern sehr deutlich gesagt, daß uns irgend etwas ängstigen müsse, daß wir anders seien als sonst. Wenn Du jetzt zu ihm hingehst, Karl, wird er Dich empfangen wie immer. Auch ich meine, daß er der einzige ist, der uns helfen kann.«

      Die junge Frau drückte wie in stummer Abbitte zärtlich


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