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Walther Kabel-Krimis: Ãœber 100 Kriminalromane & Detektivgeschichten in einem Band. Walther KabelЧитать онлайн книгу.

Walther Kabel-Krimis: Ãœber 100 Kriminalromane & Detektivgeschichten in einem Band - Walther Kabel


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ein und – verurteilen das, was wohl jeder als segensreich ansieht, in Grund und Boden, ereifern sich, höhnen, spotten – der kleine Kreis ist starr. Und eben so unvermittelt eilen Sie davon, verlassen die Gesellschaft.

      Der Brief fällt mir aus der Hand. Er ist zum glühenden Eisenstück geworden. –

      Hat sich denn alles gegen mich verschworen?! – Meine Nerven zittern –. Vor meinen Augen steht eine leuchtende Schrift: »– gerade als der Gewitterregen auf das Glasdach herabtrommelte –.« –

      Regen – Regen!!

      Wenn Heliante geahnt hätte –!! Das war nicht ich, der damals gehöhnt, gespottet hatte –!!

      Ich sitze zurückgelehnt da und grübele wieder. Noch nie ist mir so klar zum Bewußtsein gekommen wie heute, daß das Fremde in mir ein häßliches Gemenge ist –.

      Abermals steigt in mir eine schreckliche Angst hoch, die mir die Kehle förmlich zuschnürt –. Der Kragen wird mir zu eng. Ich reiße den schwarzen Binder ab, knöpfe das Hemd auf …

      Da klopft es. Die Meißler kommt mit dem gebügelten Wettermantel.

      Ich bedanke mich, deute auf die Schlüssel auf der Schreibtischplatte und sage:

      »Gehören die Ihnen?«

      »Mir?! – Wie kommen Sie denn darauf, Herr Doktor?!«

      Sie besieht sich die Schlüssel –. Sie murmelt etwas – – sie geht, läßt mich allein.

      Die Schlüssel bleiben –.

      Ich habe den Kopf auf die Brust sinken lassen. Ich stiere geradeaus, blicke dann scheu zur Seite – auf die Schlüssel –.

      Sie haben eine seltsame Macht, seltsame Eigenschaften.

      Sie nehmen andere Formen an –. Das metallische Blinken hört auf.

      Die Tischecke, wo sie liegen, wird zur Schwelle einer offenstehenden breiten Pforte, die in ein dunkles Gemach führt. Auf der Schwelle hockt ein Etwas, ein Graues, – – vielleicht eine scheußliche Katze, die eben einen Buckel macht, sich dann zum Sprung duckt –.

      Die Angst in mir wächst. Schweiß tritt mir auf die Stirn –. Ich fühle es ganz deutlich. Eiskalter Schweiß –.

      Ich schiele wieder hin – voll Grauen –.

      Das Etwas ist noch da –.

      16. Kapitel

       Der Graue gefunden

       Inhaltsverzeichnis

      Ich bin auf die Straße geflüchtet. Ich hielt es daheim nicht mehr aus –.

      Ich wanderte über die Halenseer Brücke. Elektrische Straßenbahnen rollten an mir vorüber. Unter der Brücke verschwand die helle Fensterreihe eines Stadtbahnzuges; der schwarze Qualm der Lokomotive hing schwer wie eine Gewitterwolke einen Augenblick zwischen den Eisenbogen der Brücke, verwehte dann –.

      Überall Leben, Wirklichkeit –.

      Mir wurde leichter zu Mute. – Oh – ich bin noch lange nicht reif für Professor Merkers Sanatorium – noch lange nicht –!

      Ich bin jetzt zu einem Entschluß gekommen. Ich werde die Wahrheit nicht suchen! Mag Heliantes Tod für ewig ein halb geklärtes Verbrechen bleiben. Der Graue ist vor mir sicher; ich stelle ihm nicht mehr nach! Ich werde mir doch nicht meine Seele verwirren lassen – durch ihn – ihn – den Grauen! Die Polizei mag zusehen, wie sie ihn findet; der berühmte Gunolt betreibt ja diese Jagd; da kann ein Erfolg nicht ausbleiben –.

      Ich gehe in das behagliche Restaurant an der Ecke Kurfürstendamm und Joachim-Friedrich-Straße. Ich habe Hunger. Aber nur noch eine Stunde Zeit. –Also heißt es schnell wählen von der Speisekarte –.

      Der grauhaarige Ober, der stark lispelt, kennt mich ganz genau.

      »Ich kann Eisbein empfehlen, Herr Doktor,« meint er. »Herr Doktor waren doch letztens sehr zufrieden damit –.«

      Eisbein –?! – Ich – Eisbein –?! – Ich verabscheue es.

      »Fritz, wollen sie sich einen Scherz mit mir erlauben?!« frage ich ungnädig. »Zweierlei esse ich nie: Eisbein und dicke Milch –!!«

      Fritz lispelte: »Wie würde ich es wagen –. Aber der Herr Doktor spaßen wohl! Nicht Eisbein essen?« Er lächelte ein wenig. »Herr Doktor hatten es damals auch sehr eilig –.«

      Und er spricht weiter –. Ich sitze wie versteinert da. Wage nichts zu erwidern –.

      Ich rühre nachher die Hammelrippchen kaum an, trinke dafür drei halbe Liter Münchner. –

      Dann gleitet ein Auto mit mir zum Lehrter Bahnhof. Wenn ich nur erst bei der Mutter wäre –!

      Das schwere Bier wirkt. Das Auto schaukelt so angenehm.

      Ich bin plötzlich so müde – so müde –. Die Lider fallen mir zu. Ich mag an nichts denken – an nichts –.

      Der Chauffeur weckt mich. Wir halten vor dem Bahnhof. Ich bin ganz schlaftrunken, zahle, gebe Trinkgeld, – wohl recht viel. Der Chauffeur wünschten mir glückliche Reise.

      Am Fahrkartenschalter ist es ganz leer.

      »Emden – und zurück – zweiter Klasse,« fordere ich, halte schon einen Hundertmarkschein bereit.

      »Verzeihung, Herr Doktor …!« –

      Ich wende den Kopf.

      Heller – Kriminalwachtmeister Heller …!

      Und er tritt dich neben mich und ruft dem Fräulein hinter dem Fenster zu:

      »Lassen Sie nur! Der Herr ist augenblicklich verhindert zu reisen.« Und zu mir: »Herr Kommissar Gunolt wünscht Sie zu sprechen. Bitte – begleiten Sie mich.«

      Mich empört diese Einmischung.

      »Ich reise, und dabei bleibt’s, Herr Heller! Ich bin in spätestens fünf Tagen wieder in Berlin.«

      Das Schalterfräulein beobachtet uns. Andere Reisende drängen uns beiseite.

      Heller flüsterte mir zu: »Der Graue ist gefunden, Herr Doktor.«

      Ich glaube falsch verstanden zu haben.

      »Er – gefunden …?!«

      »Ja, – bitte, kommen Sie! Die Menschen werden schon aufmerksam …«

      Mir ist so leicht ums Herz.

      »Gut, gehen wir, Herr Heller …«

      Dann bleibe ich plötzlich stehen.

      »Woher wissen Sie, daß ich verreisen wollte, daß sie mich gerade hier treffen würden …?«

      »Von Ihrer Wirtin, Herr Doktor.«

      »Ah, so!«

      Vor dem Portale steht ein Auto. Wir steigen ein. In dem geschlossenen Wagen sitzt ein Herr, den Heller mir als seinen Kollegen Flemming vorstellt.

      Ich bitte um Auskunft, wie man denn des Grauen habhaft geworden sei. –

      Heller weicht aus.

      »Das möchte Ihnen Kommissar Gunolt selbst mitteilen.«

      Ich merke, wie mir alle Nerven förmlich vibrieren. Mein Körper flattert zuweilen wie im Schüttelfrost. Ich kann nicht still sitzen, nicht schweigen, obwohl ich krampfhafte Anstrengungen mache, recht beherrscht zu erscheinen. Ich frage vielerlei, – ob etwa Beatrix Bark alles eingestanden, ob sie zugegeben hat, daß der Graue nur ihr willenloses Werkzeuge gewesen, der einem ihm in der Hypnose erteilten Befehl nachkam … –

      Es gibt ja so unendlich viele Fragen für mich, gerade für mich …

      Während das Auto durch


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