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Walther Kabel-Krimis: Ãœber 100 Kriminalromane & Detektivgeschichten in einem Band. Walther KabelЧитать онлайн книгу.

Walther Kabel-Krimis: Ãœber 100 Kriminalromane & Detektivgeschichten in einem Band - Walther Kabel


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ist schnell abgeflaut, erreicht ihren Tiefstand, ein Gefühl dumpfer Gleichgültigkeit gegen alles, aus dem mit unheimlicher Deutlichkeit in meinem Hirn nur zu bald wieder ein neues Empfinden sich herauslöst, sich dehnt, sich breiter und breiter macht. Bebende Angst vor etwas, das ich nicht näher zu erkennen vermag, das aber doch nur zu große Ähnlichkeit mit dem hat, was in mir beim Anblick der Schlüssel, des Wettermantels und auch im Restaurant auf dem Kurfürstendamm an unbestimmter Furcht rege wurde …

      Ich suche mich immer wieder zu beherrschen und – frage trotzdem nach wenigen Minuten abermals dies und das – zum Teil recht krause Dinge, zusammenhanglos, beinahe sinnlos, nur um die Stille zu unterbrechen, die meine dumpfe Furcht vor dem Unbekannten zu Folterqualen steigert.

      Schweiß steht mir auf der Stirn … Ich merke, ich muß leichenblaß sein. Und Gedanken schießen mir durch den Kopf, in die ich keine Ordnung bringen kann … –

      Das Auto hält.

      Oben in meinem Studierzimmer brennt der dreiarmige Kronleuchter. Gunolt sitzt am Mitteltisch in einem der Sessel mit dem Gesicht nach der Tür.

      Ich trete ein. Nur Heller hat mich die Treppe hinaufbegleitet. Er setzt sich auf den Stuhl neben der Flurtür.

      Gunolt erhebt sich halb.

      »Guten Abend, Herr Doktor …«

      Ich strecke ihm die Hand hin.

      »Guten Abend. – – Welch eine Überraschung, Gunolt! Sie haben also wirklich …«

      Ich beendete den Satz nicht, denn meine Hand wird übersehen. Meine Worte haben unsicher geklungen. Ich stutzte, werde rot …

      Gunolts Rechte weist auf den Sessel an der anderen Seite des Tisches.

      »Nehmen Sie Platz!« Das ist Befehl, keine freundschaftliche Aufforderung. Sein Gesicht ist versteinert.

      Mir zittern die Knie. Ich sinke in den Sessel, fahre mit dem Taschentuch über die Stirn hin.

      Gunolt sieht mich unverwandt an. Dann fragt er mich:

      »Wie sind Sie in den Besitz jener Schlüssel gelangt?« Er zeigt dabei auf meinen Schreibtisch, wo neben den Schlüsseln zwei Päckchen liegen …

      Ich fahre hoch. Die Angst ist wie weggewischt.

      »Sie haben es gewagt, meinen Schreibtisch zu erbrechen?!« schrie ich empört. »Das – das ist eine …«

      Kalt und hart gellt eine Stimme dazwischen:

      »Bleiben Sie sitzen! – Ich bin Beamter, Herr Doktor Dogmoore, und als solcher habe ich nichts gewagt, sondern nur meine Pflicht getan …!«

      Er ist wieder einmal der Stärkere. Ich lasse mich in den Sessel zurückfallen.

      »Woher also die Schlüssel?« sagte er wieder. »Aber, bitte, nicht die Geschichte von der alten Reisetasche, in der Sie sie fanden. Das alles hat mir schon Frau Meißler erzählt; auch von dem Wettermantel, der offenbar völlig durchnäßt in die Schublade gestopft worden ist.«

      Ich lehne mich weit über den Tisch, streckte die Hände flehend aus, rufe heiser und ohne Kraft:

      »Was sind’s für Schlüssel …? Geben Sie mir Auskunft …! Ich muß es wissen – gleich – sofort …!!«

      Er schaut mich an – kühl, durchdringend.

      »Sie spielen Ihre Rolle wirklich vorzüglich, Allan Dogmoore! – Die Schlüssel gehören der Kremk, gehören zu jenem Zimmer, das der Graue als Absteigequartier benutzte …«

      Ich sinke ganz in mich zusammen, schlage die Hände vor das Gesicht und beginnen zu … schluchzen … Die feuchte Wärme der Tränen rinnt mir über die Wangen …

      Wieder ist die Angst verflogen. Ich weiß jetzt, wovor ich mich fürchtete. Vor der Wahrheit …!! – Ich hatte mir selbst nicht eingestehen wollen, daß ich dieselbe Vermutung wegen der Schlüssel gehabt hatte, hatte mich selbst getäuscht, belogen, hatte diese Gedanken von mir gewiesen mit zähem Nichterkennenwollen … –

      Ich vermag nur dies eine klar zu denken: »Es war die Angst vor der Wahrheit …, – es war die Angst vor der Wahrheit …!! Du selbst stehst in irgend einer dir ganz unbegreiflichen Beziehung zu dem Grauen, – du selbst …!!« – –

      Es dauert lange, ehe ich mich etwas beruhige.

      Dann wieder Gunolt, jetzt freundlich, überredend:

      »Ich hoffe, Sie werden ein offenes Geständnis ablegen, Doktor Dogmoore. Sie sehen ein, Sie haben verspielt …«

      Mich überrascht jetzt nichts mehr. Ich bin so stumpf, so gleichgültig geworden, nachdem die Tränen wieder versiegt sind.

      »Was soll ich gestehen?« Mir ist, als ob das ein anderer fragt, nicht ich selbst …

      »Daß Sie der Graue, der Mörder Ihrer Braut sind,« erwiderte er gelassen.

      Die Erlebnisse der letzten Stunden und diese Szene hier in meinem Arbeitszimmer kommen mir plötzlich vor wie ein Traum. Das kann ja nicht Wirklichkeit sein – unmöglich!! – –

      Ein Lächeln gleitet über mein Gesicht, und ich murmele wie im Halbschlaf:

      »Gott sei Dank – nur ein Traum …!!«

      Ich sehe Gunolt ruhig an, richte mich auf, reibe mir die Augen, schaue wieder zu Gunolt hinüber, schaue mich um …

      Gunolt ist noch da, sagt ungeduldig:

      »Lassen Sie diese Komödie, Allan Dogmoore! Bei mir verfängt so etwas nicht …!«

      Neben mir links steht auf einer Säule ein altes Tonbildnis eines indischen Götzen …

      Ich packe danach, blitzschnell, schleudere es auf den Teppich, höre das Splittern der gebrannten Masse, ein Stück, der Kopf, fliegt mir an das Schienbein; der Schmerz durchrinnt meine Nerven wie ein glühen-der Strom; der Schmerz zeigt mir, daß auch dieses Hoffen eitel war …

      »Wirklichkeit – Wirklichkeit, kein Traum!!«

      Ich schreie es hinaus in die Enge des Zimmers.

      Dann weiß ich nichts mehr – nichts …

      17. Kapitel

       Das Schlüsselloch

       Inhaltsverzeichnis

      Ich sehe Spukgestalten vor mir …

      Ein altes, herausgeputztes Weib mit roter Nase und entzündeten Augen …

      Einen einfach gekleideten Mann mit fest eingeklebtem Scheitel.

      Sie stehen neben Gunolt.

      Kein Spuk – – wieder Wirklichkeit …

      Ich komme langsam zu mir.

      Eine Hand erscheint vor meinem Gesicht mit einem Glas Portwein. Und Wachtmeister Heller sagt: »Bitte, trinken Sie!!«

      Ich stürze den Wein hinunter. Nun bin ich ganz wach …

      Gunolt regt sich, wendet sich an das herausgeputzte Weib und fragt:

      »Erkennen Sie in dem Herrn da« – er zeigt auf mich – »den angeblichen Schlosser Franz Orske wieder?«

      »Jawoll, Herr Kommissar, – ganz bestimmt!«

      Eine ähnliche Frage richtet Gunolt an den Mann mit dem angeklebten Scheitel.

      »Janz sicher ist er’s – janz sicher!« erwidert dieser. »Es is der Herr, der damals aus dat Haus rausstürmte, wie ick mit mein’n Obstwagen den Rejen abwarten dat. Und der Lodenmantel da is auch der nämlichte, der hatte och hinten ‘ne Kapuze.«

      »Ich danke Ihnen beiden. Sie können gehen.«

      Das Weib und der Mann verließen mein Zimmer.

      »Nun,


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