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Walther Kabel-Krimis: Ãœber 100 Kriminalromane & Detektivgeschichten in einem Band. Walther KabelЧитать онлайн книгу.

Walther Kabel-Krimis: Ãœber 100 Kriminalromane & Detektivgeschichten in einem Band - Walther Kabel


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eine scherzhafte Bemerkung über eine drohende Verlobung machte, wurde sie jedoch heftig und verteidigte das, was sie nur Seelenfreundschaft nannte. Heliante war sich eben über ihre Gefühle nicht klar. Ich wartete ab – aber mit Unruhe und Angst, da ich schon ahnte, daß Allans Person für eine zarte Neigung, für Liebe und Ehe überhaupt nicht geschaffen sei, daß er die unglücklich machen mußte, die er einmal heimführte. Ich hielt es für meine Pflicht, Heliante zu warnen, freilich mit aller Vorsicht. Sprach nur im allgemeinen von einer krankhaften Seelenverfassung Allans … – Die Verlobung kam zustande. Heliante schien überglücklich. Und doch glaubte ich zuweilen auf ihrem Gesicht den Widerschein trübster Nachdenklichkeit zu bemerken. – Ich ahnte, wem das ernste Grübeln galt … –: Allan Dogmoore – Franz Orske! Und – es kam eine Stunde, da Heliante trotz jener häßlichen Szene in ihrer Herzensangst sich zu mir flüchtete, sich mir an den Hals warf, weinte – ganz fassungslos. –

      »Trixa« – das war ein Kinderkosename zwischen uns gewesen – »Trixa, – – was hat Allan nur für Augen?! – Trixa, kann ich ihn nicht küssen, wenn ich diese Augen vor mir habe, -!« – –

      Ich versuchte sie zu beruhigen, dann müsse er einige Zeit in ein Sanatorium gehen … Allan sei überarbeitet. – –

      Ich log damals, ich wußte, daß sie unglücklich werden mußte. Doch ich hatte einer Hoffnung, daß Allan nach der Verlobungsfeier Heliantes Bitten nachgeben und eine Heilanstalt aufsuchen würde. Dann wollte ich meinen Vater ins Vertrauen ziehen, die Verlobung müßte wieder gelöst werden … Alles kam anders …«

      22. Kapitel

       Alles für ihn …!

       Inhaltsverzeichnis

      »Ich habe Allan im Park neben der Edeltanne erkannt trotz des ärmlichen Anzugs, trotz des schmutzigen Gesichts. Die Verkleidung und sein Zeichen, das mich um Verschwiegenheit bat, verstärkten noch meine bangen Ahnungen, die mir bei seinem Anblick aufstiegen. Ich wollte ihm nachstürzen … Er floh – dann fand ich Heliante … – Als ich nach dem Hause zurücklief, kam plötzlich eine starre Ruhe über mich. Ich blieb stehen, überlegte … Nicht Allan hat Heliante gemordet, sagte ich mir. Franz Orske tat’s – Allans anderes Selbst! Wenn ich ihn verrate, wird man ihn verhaften, in der Einsamkeit der Zelle wird ihn der Wahnsinn packen. Ihn, den in Wahrheit Unschuldigen! – – In fieberhafter Spannung wartete ich auf Allans Erscheinen. Ich zitterte vor Angst, daß er nicht er selbst, sondern noch Franz Orske sein könnte, daß er sich verraten würde durch irgendetwas. – Ich raunte ihm zu, daß ich von nichts wüßte, nichts gesehen hätte. – Die Worte galten Franz Orske. Sie waren unnötig gewesen, denn Allan Dogmoore war bereits wieder er selbst!

      Alles schien gut zu gehen. Ich hatte mir genau überlegt, was ich vor der Polizei aussagen wollte.

      Sie glaubten mir, Herr Gunolt. Aber nicht ganz …!! In der Nacht, die auf Heliantes Tod folgte, habe ich kein Auge zugetan. Ich sah mich einer Aufgabe gegenüber, die für ein Weib fast zu schwer war. Ich mußte Allan retten, ihn vor weiteren Bloßstellungen bewahren, mußte das Zimmer in der Rathenower Straße sehen.

      Der neue Tag kam. Die Meinen fanden es gefühllos, daß ich unter diesen Umständen an den Vortrag in der Universität dachte, fanden es herzlos und taktlos, daß ich ihn – angeblich! – besuchte. Ich holte damals Franz Orskes Sachen von der Keim. – Und eben so schickte ich dann einen Teil der Diebesbeute an die Eigentümer zurück.

      Ich lebte fortgesetzt wie im Fieber. Ich hatte vor Ihnen Angst, Herr Gunolt, Angst um Allan –. Und diese Qualen wurden noch größer, als ich merkte, daß er selbst helfen wollte, den Grauen zu suchen.

      Aber ich gab den Kampf nicht auf. Ich erniedrigte mich, spielte die Lauscherin, um ihren Schachzügen, Herr Gunolt, wirksam begegnen zu können.

      Inzwischen hatte ich gemerkt, daß mein persönlicher Einfluß auf Allan stieg. Ich hatte, um ihm näherzukommen, Mittel angewendet, die bei der Familie abermals meinen Charakter in ein ungünstiges Licht rückten. Ich gebrauchte Heliantes Parfüm, ließ mir das Haar färben, änderte meine Frisur, suchte Heliante in allem möglichst ähnlich zu werden. Allan sollte mein Freund werden, der zu mir volles Vertrauen hatte. Auch wollte ich mit Allan tatsächlich hypnotische Experimente anstellen lassen, nicht etwa selbst machen! – – Also anstellen lassen, – durch Professor Merkel. Diesem großen Arzt wollte ich über Allan volle Klarheit geben. Aus den Werken über Seelenbeeinflussung, die ich studiert hatte, wußte ich, daß man durch Hypnose die eine von zwei Seelen, die in einem Körper wohnen, zu töten vermag.

      So kam der Tag des Begräbnisses heran. Er brachte mir auch darüber Gewißheit, durch welche äußeren Einflüsse Franz Orske in Allans Körper einzog. Vermutet hatte ich wohl schon, daß die Witterung damit etwas zu tun haben müßte. Während der Feier in der Kapelle begann es zu regnen. Sofort wurde allerhand anders in seinem Benehmen. Da bemerkte ich an ihm etwas wie eine nervöse Unruhe. Dann begann er, mich mit Heliante anzusprechen … Ich fürchtete, daß die Trauerversammlung aufmerksam werden könnte, führte ihn schnell fort, nach seiner Wohnung. Und gerade vor seinem Haus brach die Sonne durch. Da war er plötzlich wieder Allan Dogmoore …

      Ich wußte nun alles… – Ich ging zu ihm, beschwor ihn, ein Sanatorium aufzusuchen. Meine Bitten fruchteten nicht. Und mein Mund mußte stumm bleiben.

      Bald darauf wurde ich verhaftet.

      So überraschend mir dies kam, ich atmete auf, als ich erst erfahren hatte, weshalb die Polizei sich meiner Person versichern wollte.

      Ich sollte Allan zu dem Mord gezwungen haben …!! –

      Das würde Allan, dachte ich, immer noch leichter tragen als die Gewißheit, daß der Mordplan seinem eigenen Hirn entsprungen war.

      Ich leugnete zunächst. Aus Berechnung. Später wollte ich langsam mit der Wahrheit herausrücken, – später, wenn erst Merkel Allan in Behandlung hatte. So hoffte ich, Allan vor dem Wahnsinn zu retten – oder dem Selbstmord. – –

      Ich habe nichts mehr hinzuzufügen. Der Mörder erfreut sich noch seiner Freiheit, jener Mann im Schlapphut, den Franz Orske erblickte und der fraglos existiert. Wir wissen über ihn immerhin einiges. Zum Beispiel wird Allan – oder besser Franz Orske – sich wohl hinsichtlich der Hakennase kaum getäuscht haben. Er hat die Schilderung jener Begegnung mit dem Mann im Schlapphut sofort bei der Kremk noch unter dem frischen Eindruck des soeben Erlebten in das Tagebuch eingetragen.«

      23. Kapitel

       Verbündete

       Inhaltsverzeichnis

      Beatrix schwieg.

      Ich trat auf sie zu und sagte:

      »Wie soll ich dir danken … Wirst du, kannst du mir verzeihen?«

      Ihre Hände fanden die meinen.

      Wir dachten nicht an Gunolt … Wir waren für viele Sekunden allein.

      Ein eigenartiger Wohlgeruch umwehte mich.

      Asra – Asra …!!

      Und wieder war es Heliante, deren Finger ich umklammerte, nach der ich mich sehnte … – Heliante war tot und lebte doch …

      In unsere glückselige Versunkenheit fielen Gunolts von warmem Gefühl getragene Worte hinein:

      »Ich glaube Ihnen, gnädiges Fräulein. – Sie sind frei …! – Verzeihen Sie auch mir und helfen Sie, den Mörder zu finden.«

      Unsere Hände lösten sich jetzt, und Beatrix sagte: »Ich helfe Ihnen! Nur müssen Sie mich in Ihre Absichten einweihen. – Im übrigen, vieles sprach gegen mich …«

      Gunolt verbeugte sich. »Ich danke Ihnen herzlich, gnädiges Fräulein. – Wir drei sind nun also Verbündete. Die Hauptsache ist, daß die Öffentlichkeit vorläufig darüber nicht


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