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Walther Kabel-Krimis: Ãœber 100 Kriminalromane & Detektivgeschichten in einem Band. Walther KabelЧитать онлайн книгу.

Walther Kabel-Krimis: Ãœber 100 Kriminalromane & Detektivgeschichten in einem Band - Walther Kabel


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in aller Kürze informiert, Herr Doktor,« meinte er in unbefangenem Plauderton. »Erzählen Sie mir also selbst Ihre Lebensgeschichte.«

      Ich begann, schilderte alles sehr eingehend. Besonders die Zeit von der traurigen Verlobungsfeier an. –

      Merkel verabschiedete sich dann sehr bald, nachdem er mir noch eingeschärft, daß ich den für die Patienten erster Klasse bestimmten Teil des weiten Parkes nicht verlassen solle. Auch möchte ich nie vergessen, daß ich hier ein Privatgelehrter Dr. Albert Schulz aus Leipzig wäre, und nur mit Beatrix verkehren, die unter dem Namen Fräulein Beata Burg in der Hausliste geführt würde. –

      Drei Tage verstrichen. Das Wetter blieb schön. Merkel kam nur zur Morgenvisite auf kurze Zeit. – Ich war viel mit Beatrix zusammen.

      Gunolt ließ sich erst wieder am zweiten Tag abends sehen und erklärte mit ärgerlichem Achselzucken:

      »Wir sind auf dem toten Punkt angelangt, fürchte ich. Schlapphut, Ulster und Einwärtsgang genügen scheint’s nicht, um den Mann zu fassen.«

      Das klang wenig hoffnungsvoll. – –

      Den nächsten Vormittag wollte ich mit Beatrix einen längeren Spaziergang machen. –

      Ich will noch bemerken, daß das seltsame ineinanderfließen der beiden Gestalten der Zwillingsschwester sich wieder häufig einstellte und sogar so vollkommen, daß ich Beatrix zuweilen mit Heliante ansprach. Ich teilte dem Professor dies mit; er ging aber nicht weiter darauf ein.

      Wir, Beatrix und ich, wollten also am dritten Tag einen Ausflug machen, natürlich im Einverständnis mit Merkel.

      Der Morgen brachte jedoch Ostwind und träge ziehende Wolken. Ich traute mich daher nicht recht mit Beatrix allein zu weit von dem Sanatorium fort.

      Ich äußerte meine Bedenken, aber Beatrix meinte:

      »Deswegen bleiben wir nicht hier, auf keinen Fall! Ich fürchte dein zweites Selbst nicht, – das weißt du.«

      Sie sagte das so eifrig, so flehend, als ob ihr etwas Besonderes daran läge, mich gerade an diesem Vormittag aus dem Sanatorium zu entfernen.

      Wir brachen also gegen neun Uhr auf. Schließlich fiel mir das stille Wesen meiner Begleiterin auf.

      »So schweigsam mit einemmal, Trixa?« fragte ich, indem ich wieder – wie schon gestern – jenen Kosenamen gebrauchte, der von Heliante stammte, wie das Parfüm, das mich stets umwehte, wenn Beatrix nebenan war.

      Sie blieb stehen.

      »Allan, ich habe eine schwere Mission übernommen,« sagte sie leise und zögernd.

      Ich forschte. »Ist etwas geschehen, etwas, das – mir nachteilig ist?«

      Sie nickte schwach…

      »Nachteilige ist wohl nicht der richtige Ausdruck, Allan … Ein großer Schmerz, ein Verlust –«

      »Mutter – meine Mutter …?« schrie ich auf.

      »Ja, Allan, – in der vergangenen Nacht … Da kam eine Depesche für dich an. Die brachte die Meißler zu Gunolt. Dann gestern abend ein Eilbrief, auch von deiner Tante … Hier ist beides. Gunolt bat mich, dir die Trauerbotschaft vorsichtig zu übermitteln …«

      Wir gingen weiter. Ich war wie betäubt.

      Die Depesche hatte ich überflogen: »Mutter sehr schwer krank. Sofort kommen, wenn möglich.«

      »Hat Gunolt der Tante Nachricht gegeben, daß ich hierbleiben muß?« fragte ich Beatrix.

      »Ja. In einer längeren Depesche. – Dann hat er sich auch telephonisch noch mit ihr in Verbindung gesetzt. Er mußte es tun, Allan. – In dem Telegramm steht: »Sofort kommen, wenn möglich.« – Wenn möglich …!?! Man hat in Emden gewußt, daß – daß –«

      »– ich verhaftet bin …?!«

      »Ja. Aus den Zeitungen erfuhr man’s …«

      »Mein Gott, – daran habe ich gar nicht gedacht … Und meine Mutter – – ob sie etwa auch …«

      »Ja, Allan, – sie hat jene kurze Notiz zuerst gelesen –. Und … drei Stunden später war sie nicht mehr. – Gunolt macht sich jetzt die bittersten Vorwürfen, weil er diese Nachricht von deiner Verhaftung hat verbreiten lassen …« –

      Plötzlich berührte ein feiner Tropfen mein Gesicht – noch einer – noch einer … Und da war ich auch schon wieder Franz Orske. –

      Beatrix hat es sofort gemerkt. Ich habe ihr Brief und Depesche gezeigt, gefragt: »Was soll ich damit …?! Was geht mich Dogmoores Korrespondenz an …?!«

      Beatrix hat sich sehr klug benommen.

      Alles war ja mit Gunolt genau verabredet, wie ich nachher erfuhr …

      Der Weg mündete auf einen Exerzierplatz. Beatrix führte mich noch dichter an die Reitbahn heran.

      Das Regiment, das dort geübt hatte, rückte ab mit klingendem Spiel …

      Beatrix sagte: »Es werden hier stets nach dem Dienst Rennpferde trainiert …«

      Beatrix war Franz Orskes Freundin …

      Gut – auch er wollte auf die Rennpferde warten …

      Bald tauchten sie auf, – zwei magere, hochbeinige Gäule … Auf jedem hockte ein Stallbursche im Rennsattel.

      Hinter den Gäulen kam ein leichter Jagdwagen hergefahren. Drei Herren darin. Einer in Uniform.

      Jetzt gesellte sich plötzlich Professor Merkel zu uns. Er war uns heimlich gefolgt … –

      Franz Orske benahm sich zu Merkel sehr umgezogen. Er hielt ihn vielleicht auch für einen Spion.

      25. Kapitel

       Franz Orskes Sieg und Ende

       Inhaltsverzeichnis

      Der Jagdwagen hielt. Die Herren stiegen aus, gingen zu den Gäulen.

      Dann stieg der in Uniform, ein kleiner, schmächtiger Gardeulan, in den Sattel. Schließlich lenkte er in die Hindernisbahn ein. Der Fuchs sprang tadellos. –

      Während der kleine Ulan den anderen Gaul bestieg, sagte Merkel:

      »Ist das nicht Kommissar Gunolt, der da auf die Herren zukommt?«

      »Ja, es ist Gunolt,« meinte Beatrix.

      Franz Orske lachte auf.

      »Ich kenne ihn –. Einer von den geheimen Greifern, von der Kriminalpolizei –!! Wir hatten letztens miteinander zu tun. Er verhaftete mich bei meiner Wirtin in der Rathenower Straße, bei der Kremk – mußte mich aber wieder laufen lassen –!«

      »Gunolt hat eine Papiertüte in der Hand,« meinte jetzt Beatrix. »Was mag nur darin sein?«

      Gunolt lüftete drüben vor den Herren den Hut. Sie sprachen zusammen.

      Der kleine Ulan ließ den Braunen über die Bahn gehen. Der sprang noch eleganter als der Fuchs.

      Gunolt unterhielt sich mit dem schlanken Offizier in Zivil. –

      Der dritte hatte eine Uhr in der Hand und stellte die Minuten und Sekunden fest, die der Braune für die abgesteckten 2800 Meter brauchte.

      Nochmals mußte der Braune springen. –

      Die Herren schienen zufrieden. Die Gäule wurden in Decken gehüllt und im Schritt nach Hause geritten.

      Die vier Herren standen jetzt an der Hürde. Gunolt redete auf den ein, der die Zeit für die 2800 Meter mit der Stoppuhr festgestellt hatte.

      Dieser Mann trug einen sehr weiten, dunkelbraunen Ulster und eine weiche Sportmütze, wie sie die Trainer bevorzugen.

      Jetzt


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