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Walther Kabel-Krimis: Ãœber 100 Kriminalromane & Detektivgeschichten in einem Band. Walther KabelЧитать онлайн книгу.

Walther Kabel-Krimis: Ãœber 100 Kriminalromane & Detektivgeschichten in einem Band - Walther Kabel


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im Ulster und Schlapphut überquerte die Hindernisbahn, bog links ab, schwenkte bald herum und eilte dann in halbem Laufschritt an den Büschen vorbei, die uns verbargen –.

      Orske keuchte vor Aufregung, atmete hastig, – dann –.

      »Ah – er ist’s – er ist’s!«

      Es entfuhr ihm wohl gegen seinen Willen.

      »Wer ist’s?« fragte Merkel.

      »Kümmert Sie einen Dreck –!«

      »Aber Herr Orske, – bedenken Sie, was Gunolt damals zu Ihnen sagte –!« mischte sich Beatrix ein. »Wenn der Mörder Heliantes nicht gefunden wird, droht Ihnen recht Unangenehmes –. Also – wer ist’s?«

      »Na – vielleicht wirklich der Mörder –! Er geht ja auch einwärts! Und Hut und Ulster stimmen genau! Ganz genau sogar. Jetzt besinne ich mich, der Filzhut, der noch trocken war, hatte ein dunkleres Band als die Hutfarbe – wie der da! – Hm – nur – hm – die Größe des Mannes stimmt nicht, – nein, – die Nase auch nicht –.«

      Beatrix trat plötzlich hinter den Büschen vor und schwenkte ihr Taschentuch nach Gunolt hin.

      Merkel aber hatte seine beiden Hände Franz Orske schwer auf die Schulter gelegt –.

      »Schauen Sie mich an, Orske!« sagte der Arzt befehlend.

      »Ha – – was soll das –?! Lassen Sie mich in Ruhe –!«

      »Sie sollen mich ansehen –, recht genau ansehen –. Wir kennen uns schon von früher. Erinnern Sie sich –? Ja – blicken Sie mir nur in die Augen, – recht fest, dann werden Sie schon Ihr Gedächtnis auffrischen –. Jetzt – schließen Sie die Augen! Ich will es! Stehen Sie ganz still –. Sie werden jetzt einschlafen –sofort, – so – fort! – Schlafen Sie?«

      »– Ja –!«

      »Jetzt beantworten Sie mir meine Fragen. – Ich befehle es. – Werden Sie gehorchen?«

      »– Ja –!«

      »Wer sind Sie!«

      »Franz Orske!«

      »Nein, der sind Sie nicht! Es gibt keinen Menschen dieses Namens. Sie sind Doktor Allan Dogmoore. Ich befehle Ihnen, dies zu glauben. – Wer sind Sie?«

      »– Doktor Allan Dogmoore –.«

      »Nun geben Sie genau acht, was ich weitere befehle. Der angebliche Franz Orske waren nur die zweite Seele, die in Allan Dogmoore wohnte, die von ihm Besitz ergriff und die andere verdrängte, wenn er sich aus irgendwelchen Gründen in einer erregt Stimmung befand, und wenn gleichzeitig Regen einsetzte. – Diese Verwandlung wird nie wie-der geschehen – ich wünsche es! Franz Orske hört in diesem Augenblick auf zu existieren! – Sind Sie davon überzeugt?«

      »Ja!«

      »Erwachen Sie jetzt – sofort, – erwachen Sie!«

      Er rüttelte mich leicht –.

      Ich erwachte als Allan Dogmoore –. Öffnete die Augen, sah mich verwirrt um, strich mir nachdenklich mit der Hand über die Stirn – streckte dann Merkel dieselbe Hand zur Begrüßung hin:

      »Sie sind Beatrix und mir gefolgt, Herr Professor. Hatten Sie Angst, daß ich Beatrix etwas antun könnte?«

      Ich lächelte ganz wenig, ein befreites Lächeln war’s!

      Ich war – Ich!! – Obwohl es regnete!

      Merkel lächelte gleichfalls.

      »Nein, bester Doktor, – ich hatte keine Angst um Fräulein Bark. Ich wollte nur diese Situation hier für meine erste Behandlung ausnutzen. Daß Gunolt die Herren dort drüben in bestimmter Absicht aufgesucht hat, wird Ihnen klar sein. Ich wußte, daß das, was wir hier eben gesehen, sich in dieser Weise abspielen würde, ich meine, daß der Mann im Ulster seine Mütze gegen den grauen Schlapphut austauschen und hier vorübereilen würde.«

      Ich blickte jetzt unwillkürlich nach der Hindernisbahn hinüber –.

      Der Jagdwagen war schon weit entfernt –.

      Jetzt saßen aber vier Herren darin. Der vierte war Gunolt –.

      »Ich denke, wir gehen heim,« meinte der Professor. »Sie haben ja nun einen Mann in Schlapphut, Ulster und mit Einwärtsgang gesehen, Herr Doktor. Der Mörder war es nicht, – oder doch?«

      »Nein! – Der, den ich bei Barks damals im Park bemerkte, war größer. Und er hatte eine starke Hakennase. – Aber – erklären Sie mir nun bitte, Herr Professor, weshalb mir Gunolt diesen Menschen hier vorgeführt hat –?«

      »Zur Probe sozusagen, lieber Doktor. Sie sollten nur die Kleidung wiedererkennen und dabei sich vielleicht noch auf nähere Einzelheiten besinnen, das ist ja auch geschehen. Das dunklere Hutband! – Gunolt ist ein feiner Kopf, nicht umsonst berühmt!«

      »So –, zur Probe –?! – Wenn Gunolt bereits Teile des Anzugs des Mörders so genau kennt, um einen dritten damit herausstaffieren zu können, dann müßte er doch eigentlich auch schon den Mörder selbst kennen –!«

      »Die Sache liegt doch etwas anders, bester Doktor! – Das will Gunolt aber persönlich erzählen. Übrigens ist Ihr Inkognito überflüssig geworden. – Sie, gnädiges Fräulein, werden ja wohl sofort nach Hause zurückkehren. Unsern Doktor muß ich noch zwei Wochen hier behalten. Dann ist auch er frei. –«

      Beatrix ging rechts neben mir. Ich schaute sie an, haschte nach ihrer Hand. – Unsere Augen strahlten –.

      Frei – und gesund –!! –

      Wir betraten durch die Seitenpforte den großen Garten des Sanatoriums.

      Merkel verabschiedete sich, wir beide aber suchten uns eine leere Laube, wo wir ungestört den Brief meiner Tante lesen konnten.

      26. Kapitel

       Das Wappen der Dogmoores

       Inhaltsverzeichnis

      Der Eilbrief enthielt folgendes:

      Einen kurzen Brief meiner Tante. Er lautete:

      »Mein lieber Allan!

      Das Verhängnis, das seit Jahrhunderten über den Dogmoores schwebt, hat nun auch Deine Mutter, meine geliebte, einzige Schwester, ereilt. Ein unglückseliger Zufall ließ sie in unserer hiesigen Zeitung die Notiz über Deine und Deiner Schwägerin Verhaftung entdecken. Ein neuer Schlaganfall war die Folge. Aber sie fand doch noch die Kraft, einige wenige Zeilen für Dich mir zu diktieren sowie verschiedene Bestimmungen zu treffen. – Was ich unter dem Verhängnis der Dogmoore verstehe, wirst du aus den beigefügten Aufzeichnungen Deines Vaters ersehen.

      Ich kann Dir heute nicht ausführlich schreiben, mein lieber Junge. Ich habe alle Hände voll zu tun. Aber wenn ich mehr zur Ruhe gekommen bin, hörst Du sofort wieder von mir –.«

      Die gute, alte Tante –! Ich reiche Beatrix ihren Brief und greife nach dem letzten Gruß meiner Mutter –:

      »Mein lieber, einziger, armer Junge!

      Ich weiß, daß Du unschuldig bist, daß nicht Du es warst – nicht Du selbst –! –

      Letztens schrieb ich Dir: »Ich wünsche nur, daß Dir noch Schwereres erspart bleibt.« –

      Nun ist doch zur Wahrheit geworden, was ich fürchtete! Auch Du leidest an der den menschlichem Geiste geradezu unfaßbaren Krankheit, die sich im Geschlecht der Dogmoore weitervererbte durch die Jahrhunderte als unheimliche Gabe. Aber mein heißes Flehen zu Gott wird in diesen Stunden, die mir noch bleiben, erhört werden. Deine Schuldlosigkeit wird an den Tag kommen!

      Ich segne Dich! –

      Deine Mutter.

      Ich muß noch eine Nachschrift


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