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Walther Kabel-Krimis: Ãœber 100 Kriminalromane & Detektivgeschichten in einem Band. Walther KabelЧитать онлайн книгу.

Walther Kabel-Krimis: Ãœber 100 Kriminalromane & Detektivgeschichten in einem Band - Walther Kabel


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– Meine schriftliche Selbstbezichtigung wäre längst bei der Polizei eingegangen, wenn ich nicht noch einiges vorher zu ordnen gehabt hätte. Das ist nun erledigt. – – Hier ist mein schriftliches Geständnis.«

      Während ich die Anschrift überflog, zog er den Revolver aus der Joppentasche …

      Ich fing den Umsinkenden auf. Er war sofort tot.« –

      Gunolt schwieg eine Weile, dann zog er einen Brief aus der Tasche.

      »Ich will das Geständnis vorlesen. Es ist ebenso merkwürdig der Form nach wie der ganze Mensch. – –

      »Ich, Graf Axel Blenheim, erkläre hiermit, daß ich allein, ohne Beihilfe eines anderen, Heliante Bark ermordet habe. Über die Gründe, die mich zu diesem Verbrechen getrieben haben, werde ich schweigen. Während mein Diener mit diesem Schreiben unterwegs ist, erschieße ich mich.

      Ich bin an jenem Nachmittag zuerst zu Rittmeister von Palza gefahren, um mich nicht sofort vom Bahnhof zu meinem Freund Jefferson zu begeben. Dies hätte auffallen können. Aus demselben Grund schickte ich auch Palzas Diener nach einer Flasche Safranor. Ein Mörder wird nicht, sollte die Polizei folgern, kurz vor der Tat noch Parfüm einkaufen. –

      Ich wußte, daß Jefferson nicht daheim war. Ich habe einen Schlüssel zu seiner Wohnung. Ich ließ mir durch einen Dienstmann, der seinen Standplatz am Kaufhaus des Westens hat, eine Pappnase kaufen, kehrte dann in Jeffersons Wohnung zurück, zog seine Kleider an, setzte mir eine Reisemütze auf und verließ das Haus, indem ich unter dem Ulster einen hellgrauen Filzhut Jeffersons verbarg. Dann fuhr ich vom Haupteingang des Zoos nach dem Grunewald zu. –

      Ich bin der Ansicht, daß diese Angaben genügen werden, um zu beweisen, daß Fräulein Beatrix Bark und Doktor Dogmoore unschuldig sind. Immerhin sei noch erwähnt, daß ich den Dolch zwei Tage vor dem Mord in Charlottenburg, Bismarckstraße, bei Rendel, gekauft habe. Ich war damals in Zivil. –

      Ich gebe zu, daß ich anfänglich nicht die Absicht hatte, für mein Verbrechen durch Selbstmord zu büßen. Ich hoffte sogar bestimmt, Heliante Barks Tod würde nie aufgeklärt werden, aber auch kein Unschuldiger in Verdacht geraten. Ich habe mich geirrt. –

      Ich bitte nur, die beiden sofort zu entlassen. –

      Ich versichere auf mein Ehrenwort als Offizier, daß dieses mein Geständnis den Tatsachen entspricht.

      Graf Axel Blenheim.«

      »Ich habe Blenheim,« erklärte Gunolt nunmehr recht zögernd, »insofern doch überrascht, als er nicht mehr Zeit fand, Heliantes Briefe, ihr Bild und die Gedichte, die er ihr gewidmet hatte, zu vernichten. – Der letzte Brief Heliantes an ihn ist offenbar die Antwort auf eine Bitte seinerseits, ihm noch eine allerletzte Aussprache unter vier Augen zu gewähren. In diesem Brief – hm – ja – in diesem Brief bestellt Heliante ihn nämlich auf pünktlich zwanzig Minuten vor sechs Uhr am Tage der Verlobungsfeier in den Pavillon …«

      Ich saß da wie erstarrt …

      Heliante hatte … –

      Doch Gunolt ließ mir, wohl absichtlich, keine Zeit, solchen Gedanken nachzuhängen. Er meinte:

      »Ich bin überzeugt, daß Blenheim Heliante angefleht haben wird, die Verlobung wieder zu lösen. Mit dem entschiedenen Nein, das man als Antwort annehmen muß, sprach sie sich selbst das Todesurteil.«

      Diese kühlen, zum Teil scharfsinnigen Bemerkungen kamen mir fast brutal vor in Beatrix’ und meiner Gegenwart. Oder – war es bei mir nur der Wunsch, nicht mehr an Heliante erinnert zu werden …? –

      Ich hoffte auf ein anderes Thema …

      Aber Merkel begann nun die Frage zu beleuchten, ob Axel Blenheim bei der Begehung der Tat voll zurechnungsfähig gewesen sei.

      Wieder wurde Heliante genannt, wieder wurden die Briefe erwähnt, die sie an den Grafen geschrieben hatte und von denen ich nichts wußte …

      Ich habe absichtlich auf diese Ausführungen nicht geachtet.

      Ich saß da und schaute durch das Fenster in den lachenden Sonnenschein hinaus …

      Der Himmel war klar. Kein Wölkchen mehr zu sehen.

      Klar war es auch in meinem Herzen geworden.

      Meine Mutter hatte doch recht gehabt mit ihrer Ansicht über Heliante …!!

      29. Kapitel

       Übers Jahr, mein Lieb …

       Inhaltsverzeichnis

      Morgen bin ich frei, morgen werde ich aus dem Sanatorium entlassen …

      Ich stehe am Fenster meines Zimmers …

      Es regnet …

      Ich lächle, – lächle so ruhig.

      Die Tropfen rinnen am Glas entlang, hinterlassen feuchte Streifen …

      Mag es regnen! Was tut es mir …?! – Nur nachmittags soll die Sonne leuchten – nachmittags, wenn Barks kommen … – –

      Der Nachmittag hat den Sonnenschein und die Gäste gebracht. Wir haben im Park Kaffee getrunken.

      Aber Trixa und ich fühlen uns am Kaffeetisch sehr überflüssig. Wir gehen denselben Weg nach dem Exerzierplatz wie damals – – das liegt für mich Jahre zurück – nicht erst zwei Wochen …

      Wir stehen auf der Anhöhe unter den Buchen. Friedliche Stille ringsum – fast feierlich.

      Wir stehen und schweigen …

      Neben uns knackt ein Ästlein am Boden. Ein ärmliches, kleines Mädchen streckt mir einen großen Strauß Feldblumen hin …

      »Kaufen Sie ‘n doch für Ihre Frau, Herr … Nur zwanzig Pfenn’je..!«

      Wir sind beide rot geworden …

      Das Kind springt vergnügt mit einem Goldstück davon … –

      »Für meine Frau …« sage ich leise und drücke das Gesicht in die schlichten Blumen …

      Trixa schaut mich an. Unsere Blicke halten sich fest, reden ihre Sprache …

      »– übers Jahr, mein Lieb, übers Jahr …!«

      Das Geheimnis um die Ginsterschlucht

       Inhaltsverzeichnis

       1. Kapitel

       2. Kapitel

       3. Kapitel

       4. Kapitel

       5. Kapitel

       6. Kapitel

       7. Kapitel

       8. Kapitel

       9. Kapitel

       10. Kapitel

       11.


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