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Karin Bucha Staffel 4 – Liebesroman. Karin BuchaЧитать онлайн книгу.

Karin Bucha Staffel 4 – Liebesroman - Karin Bucha


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förmlich davon, und wenige Minuten später saß Doktor Michael Mayring schon im Wagen und ließ sich nach Gunhild Bruckners Wohnung fahren.

      Er stürmte die Treppen hinauf, immer drei Stufen auf einmal nehmend.

      Atemlos stand er vor der Wohnungstür.

      Die Klingel schrillte. Es durchfuhr ihn wie ein heißer Schreck. Dann wartete er.

      Endlich nahten Schritte.

      Er sah sich einer alten Dame gegen­über, die ihn aus ängstlichen, verweinten Augen anblickte.

      »Was wünschen Sie?«

      Auf einmal waren unerhörte Spannung und quälende Unruhe in Michael.

      »Kann ich bitte Fräulein Gunhild sprechen?« stieß er noch atemloser hervor

      Ein feindseliger Blick streifte ihn.

      »Wer sind Sie?« fragte Tante Elly.

      »Doktor Michael Mayring!« sagte er, sich höflich verneigend.

      »Bitte, treten Sie ein.«

      Etwas verlegen stand er vor der alten Dame, die ihn lange und eingehend musterte, in einer feindseligen Art, die Michael das Blut in die Stirn trieb.

      »Meine Nichte ist fort«, sagte sie endlich.

      »Fort? Wie soll ich das verstehen?« fragte Michael und hielt den Atem an.

      Ein Gefühl nahenden Unheils kroch ihn an. Ihn bangte vor der nächsten Minute, die ihm eine schreckliche Ahnung bestätigen mußte.

      Tante Elly fuhr, von einem neuen Klingelzeichen erschreckt, zusammen und lief hinaus.

      Kopfschüttelnd stand Michael in dem fremden Zimmer. Hier also lebte Gunhild.

      Gedankenschwer begann er auf und ab zu wandern, bis erregte, laute Stimmen, die aus dem Nebenzimmer zu ihm drangen, ihn zum Stillstehen zwangen.

      Deutlich unterschied er die Stimme der alten Dame und die eines jungen Mannes. Er meinte, diese frische, fröhliche Stimme schon einmal gehört zu haben.

      Einem inneren Zwang folgend, trat er näher an die Verbindungstür heran und lauschte. Es zwang ihn einfach etwas dazu, zu lauschen. Eifersucht quälte ihn. Hatte Gunhild mehrere Verehrer?

      Er wurde bald eines anderen belehrt.

      *

      »Sie sind es?« empfing Tante Elly Harry Ohnesorg und führte ihn in das neben dem Wohnzimmer gelegene schmale Zimmerchen. »Sie sind zu spät gekommen, Gunhild ist bereits weg. Ihr Chef hat sie selbst abgeholt.«

      Harry nahm die zitternden Hände der alten Dame in die seinen.

      »Tante Elly, ich bin nur gekommen, um mich von Ihnen zu verabschieden und Ihnen für all Ihre Liebe und Güte zu danken. Auch ich fahre in wenigen Minuten weg.«

      Tante Elly riß die Augen auf.

      »Sie auch?«

      Harry lächelte.

      »Tante Elly, ist es Ihnen eine Beruhigung, wenn ich Ihnen jetzt sage, daß ich die Reise zusammen mit Gunhild mache, um über sie zu wachen?«

      Im Handumdrehen versiegten Tante Ellys Tränen, weil sie das Gehörte nicht fassen und begreifen konnte.

      »Sie auch? Warum haben Sie das denn Gunhild nicht gesagt?«

      Harry wiegte den Kopf.

      »Ich weiß auch nicht, warum ich es verheimlichte. Jedenfalls wollte ich nicht, daß dieser Doktor Murphy zu früh davon erfuhr.

      Also, Tante Elly, Kopf hoch. Wir kommen wieder. Ich verspreche Ihnen feierlichst, Ihre Nichte…«

      Da wurde heftig die Tür aufgerissen, und Doktor Mayring stand auf der Schwelle.

      »Entschuldigen Sie, Herr – Herr…«

      »Ohnesorg«, stellte Harry sich vor. »Sie sind Doktor Mayring, nicht wahr?«

      »Sie kennen meinen Namen sogar?« wunderte sich Michael.

      »Ja, und ich habe eben einen Abschiedsbesuch bei Ihrer Frau Mutter und Ingrid«, er verbesserte sich rasch, »bei Ihrem Fräulein Schwester gemacht.«

      »Herr Ohnesorg, obwohl Sie Eile haben, muß ich Sie unbedingt sprechen.«

      Harry war vollständig verwirrt, aber die Eindringlichkeit, mit der Michael Mayring sprach, verfehlte ihre Wirkung nicht.

      »Wenn Sie mich zum Bahnhof begleiten wollen…«

      Michael richtete sich entschlossen auf.

      »Gut! Ich komme mit.«

      *

      Zwischen Doktor Mayring und Harry Ohnesorg herrschte Schweigen. Polternd fuhr über ihnen ein Zug vor­über. Fernes Geräusch, lebhaftes Hin und Her, Türenzuschlagen drang zu den beiden schweigsamen Männern, zwischen denen noch Verlegenheit schwang.

      Michaels Blick fiel auf die Uhr an seinem Handgelenk. Die Zeit drängte, und es war so viel zu sagen. »Sie werden sich gewundert haben, daß ich so aufgeregt war, als ich von Ihrer Teilnahme an der Expedition hörte.«

      »Kann ich verstehen«, entgegnete Harry.

      »Sie werden dann auch wissen, daß mein Vater bei der ersten Expedition sein Leben verlor?«

      »Auch das ist mir bekannt«, gab Harry zu. »Allerdings ist wohl heute noch ein Geheimnis um seinen Tod.«

      Doktor Mayring holte tief Atem.

      »Das Rätsel ist schon halb und halb gelöst. Der Mann, der uns das Geheimnis restlos klären könnte, hüllt sich absichtlich in Schweigen, denn er hat die damals vernichteten Menschenleben auf dem Gewissen und ist kein anderer als Doktor Murphy.«

      Harry umklammerte mit beiden Händen die Tischplatte vor Überraschung und neigte sich etwas über den Tisch.

      »Ich habe es doch im Gefühl gehabt, daß der Mann nicht ganz sauber ist«, stieß er hervor. »So ein Halunke! Ich kann mir nun verschiedenes selbst zusammenreimen. Ihr Vater…«

      »Mein Vater ließ Ausgrabungen vornehmen. Dieser Murphy alias Sommerfield ging radikal vor. Er sprengte nachts das alte Kastell, worin die Expedition ihr Lager aufgeschlagen hatte, und außer meiner Mutter und Murphy wurde keiner gerettet, alle kamen sie ums Leben.

      Unter den meinem Vater treu ergebenen Männern befand sich auch einer namens Heinrich Bruckner.«

      Hier entfloh Harry ein Laut der Verwunderung, aber Michael sprach schon weiter.

      »Sie haben mich sofort verstanden und begriffen. Gunhild Bruckner ist seine Tochter. Aus mir unbegreiflichen Gründen hat sie ihr mir gegebenes Wort gebrochen und sich auf die Seite Murphys gestellt.

      Seit ich das weiß, finde ich keine Ruhe mehr. Sie befindet sich in den Händen eines rücksichtslosen Schurken, ohne es zu wissen. Womöglich verehrt sie ihn noch als Gönner.«

      »Ach so«, sagte Harry betroffen und blickte vor sich hin.

      Plötzlich ließ er die Faust auf den Tisch sausen.

      »Dann bleibt Ihnen nur ein Ausweg: Mitfahren!«

      In Michaels Augen blitzte es hell und unternehmungslustig auf. »Ausgezeichnete Idee! Es wird mir gar nichts anderes übrigbleiben.«

      Harry brachte sein Notizbuch zum Vorschein.

      »Passen Sie mal auf: Um zwanzig Uhr fährt der Doktor mit Gunhild hier von Berlin ab.«

      Michael packte Harry jäh am Arm.

      »Menschenskind, das sagen Sie jetzt erst? Aber dann ist ja noch Zeit, Gunhild zurückzuholen.«

      Er machte Miene aufzuspringen, aber Harry hielt ihn fest.

      »Lassen Sie sich erklären. Finden Sie nicht auch, daß gerade dadurch, daß Gunhild in des Doktors Nähe ist, die allerwenigste


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