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Karin Bucha Staffel 4 – Liebesroman. Karin BuchaЧитать онлайн книгу.

Karin Bucha Staffel 4 – Liebesroman - Karin Bucha


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jetzt bei dem Doktor aushalten, bis wir sie gemeinsam erlösen.«

      Sehr ernst begegnete sich der Blick der beiden.

      Mit einer herzlichen Bewegung streckte Michael dem neugewonnenen Freund die Hand entgegen.

      »Sie haben mich durchschaut und richtig erkannt. Ich bin dabei. Ja, und nun weiter?«

      »Also, ein paar Stunden nach der Ankunft sticht die ›Manuela‹ in See. Acht Tage später die ›Pernambuco‹. Es ist doch klar, daß Doktor Murphy so schnell wie möglich versucht, deutschen Boden zu verlassen. Es kommt demnach nur die ›Manuela‹ in Betracht. Bleibt Ihnen also genügend Zeit, sich Passage auf der ›Pernambuco‹ zu verschaffen und hinterherzufahren. Sie können sich auf mich verlassen, ich halte den Doktor in Rio schon unter irgendeinem Vorwand zurück, bis Ihr Schiff im Hafen Anker geworfen hat. Dann wären wir alle hübsch beisammen. Einverstanden?«

      Michael hatte aufmerksam gelauscht und stimmte eifrig zu.

      In den wenigen, ihnen noch verbleibenden Minuten drängten sie alles zusammen, was erklärt und besprochen werden mußte, dann trennten sie sich.

      *

      »Du mußt doch einsehen, daß wir Mama das alles verheimlichen müssen«, sagte Michael Mayring, in Ingrids Zimmer auf und ab gehend. »Erstens hat es unser Vater so bestimmt, und er mag seine guten Gründe dafür gehabt haben, zweitens sind alle diese Aufregungen schädlich für Mama.«

      Ingrid beobachtete aus großen, verängstigten Augen die raschen, heftigen Bewegungen Michaels.

      »Aber du kannst doch nicht nach Südamerika fahren, ohne mit Mama vorher zu sprechen?« warf sie verzagt ein.

      Michael blieb vor ihr stehen.

      »Könntest du ihr alles sagen?« fragte er.

      Sie schüttelte sich. Nein. Dieser Gedanke hatte etwas Entsetzliches für sie. Aber genauso furchterweckend war der Gedanke, daß Michael hinter diesem verbrecherischen Doktor herfuhr, um ihm die Dokumente abzujagen.

      Sie saß unruhig im Sessel. Plötzlich legte sie den Kopf auf die Lehne und begann wild zu schluchzen.

      Michael blieb vor ihr stehen, sah mitleidig auf den gesenkten Blondkopf der Schwester und fuhr liebkosend über das seidige Haar.

      »So weine doch nicht, Ingrid. Schließlich bin ich doch kein Wickelkind. Oder soll ich etwa hinter Harry Ohnesorg zurückstehen?«

      Ihr Kopf fuhr auf.

      »Harry?« formten ihre Lippen ungläubig. »Was hat der mit der ganzen Geschichte zu tun?«

      Michael setzte sich neben sie.

      »Sehr viel, Kleines. Laß dir der Reihe nach erzählen.«

      Ingrids Tränen versiegten. Sie trank die Worte des Bruders förmlich in sich hinein.

      Und von einer jungen Dame sprach Michael? Gunhild Bruckner?

      »Du liebst sie so sehr, daß du ihretwegen diese Gefahren auf dich nimmst?«

      »Ja, so sehr liebe ich sie, daß ich sie mir zurückholen muß.«

      Ingrid straffte die schlanken Glieder und holte tief Luft.

      »Ich fahre mit.«

      »Unmöglich!«

      »Du mußt mich mitnehmen«, beharrte sie ruhig.

      »Das kann ich nicht verantworten, Ingrid.«

      »Ich bin selbst für mich verantwortlich«, erwiderte Ingrid, und jedes Wort sprach von unbeugsamem Willen. »Du mußt mich mitnehmen.«

      Michael nahm die kleine, bebende Hand der Schwester und drückte sie warm.

      »Ich muß es mir überlegen, Ingrid.«

      »Nein, Michael. Du mußt sofort ja sagen, damit du meine Papiere gleich mit besorgen kannst. Ich gebe nicht nach, verlaß dich darauf.«

      Aus erstaunten Augen maß Michael die zierliche Schwester.

      »Wie man sich doch in den Menschen täuschen kann«, sagte er gedankenvoll.

      »Entscheide dich!« drängte sie.

      Michael führte einen kurzen, schweren Kampf mit sich, dann richtete er sich entschlossen auf.

      »Gut, ich nehme dich mit. Vielleicht brauche ich dich sogar noch einmal sehr nötig.«

      Am nächsten Tag fuhren sie alle drei heim. Iris mit heiterem Gemüt, Ingrid und Michael erregt bis in die Fingerspitzen und krampfhaft bemüht, ihren Zustand und ihre Pläne vor der Mutter zu verbergen.

      *

      Gunhild fühlte sich an allen Gliedern wie zerschlagen, als sie endlich die Tür zu ihrem Hotelzimmer schließen konnte, um sich für ein paar Stunden auszuruhen.

      Schon nach wenigen Minuten klopfte es.

      Ihre Stirn war unwillig gerunzelt, als sie sich zum Öffnen entschloß.

      Sie prallte betroffen zurück, als sie in Harry Ohnesorgs lächelndes Gesicht sah.

      »Darf ich eintreten?« fragte er und schob sich schon an ihr vorüber ins Zimmer.

      Sie schloß die Tür schnell wieder.

      Harry sah sich verwundert um.

      »Was machen Sie eigentlich hier?«

      Gunhild fühlte plötzlich eine mächtige Freude in sich hochsteigen und zugleich Befremden. Was wollte Harry von ihr?

      Sie versuchte ihre Verlegenheit, ihre Verwirrung hinter einem Lächeln zu verbergen.

      »Nun, irgendwo muß ich doch wohnen.«

      »Natürlich«, brummte Harry. Mochte der Teufel wissen, was der Doktor damit bezweckte.

      Er ließ sich mit einem Gesicht nieder, als hätte er es bereits geschafft.

      »Also, Fräulein Gunhild, ich mache die Reise mit«, fiel er mit der Tür ins Haus.

      Gunhild mußte sich schnell hinsetzen, so sehr zitterten ihr die Beine.

      »Sie fahren mit? Ja, haben Sie sich denn schon mit dem Doktor in Verbindung gesetzt?«

      »Wozu brauch’ ich Ihren Chef, wenn ich einmal eine Spazierfahrt nach Südamerika machen will?«

      »Harry, Sie schauen aus wie das leibhaftige schlechte Gewissen.«

      »Oh!« Harry hob beide Hände. »Ich wünsche allen Menschen ein so reines Gewissen, wie ich es habe. Vor allem Ihrem Chef.«

      Gunhild sah ihn eindringlich an. Wenn sie doch bloß durchschauen könnte, was das alles zu bedeuten hatte.

      »Hören Sie mal, Harry, schön ist das nicht von Ihnen, so von meinem Chef zu reden. Ich will mir das auch nicht länger mit anhören.«

      Oho, dachte Harry, das war zu voreilig.

      Er grollte:

      »Glauben Sie, daß es ein Vergnügen ist, hinter einem erwachsenen Menschen herzujagen, nur weil er…«

      Er brach schnell ab. Unter den ernsten, forschenden Augen des Mädchens verplapperte er sich höchstens noch mehr.

      Harry hatte es plötzlich eilig.

      »Auf Wiedersehen an Bord, Fräulein Gunhild!« Jetzt schwang etwas wie Traurigkeit in seiner Stimme. »Bitte, verraten Sie vorläufig nichts von meiner Teilnahme. Es ist – es ist mir nicht angenehm.«

      Gunhild hielt ihn zurück.

      »Können Sie mir versprechen, daß alles harmloser Natur ist? Ich werde das ekelhafte Gefühl nicht los, daß Sie mir nicht die Wahrheit sagen, daß sich seltsame Dinge hinter meinem Rücken abspielen.«

      »Aber Fräulein Gunhild«, sagte er erstaunt. »Seit wann haben Sie Nerven? Dabei stehen Sie erst am Anfang der Ereignisse.«

      Er


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