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Butler Parker Jubiläumsbox 6 – Kriminalroman. Günter DöngesЧитать онлайн книгу.

Butler Parker Jubiläumsbox 6 – Kriminalroman - Günter Dönges


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die Gefahr.

      Dann aber, als der schwere Wagen sich plötzlich zur Seite neigte und hangabwärts ein Stück wegrutschte, durchfuhr es ihn siedendheiß. Wenn sie nicht weggespült werden wollten, mußten sie sofort aussteigen und zu Fuß weiterflüchten.

      Der Butler rutschte vorsichtig auf die rechte Seite des Sitzes und öffnete den Wagenschlag.

      Regen peitschte in das Wageninnere. Der Wind füllte den Innenraum. Parker stieg vorsichtig aus. Seine Füße versanken bis zu den Waden im gurgelnden Schlamm.

      Ein grell aufleuchtendes Blitzbündel warnte ihn zusätzlich.

      Die Vorderräder des schweren Kombi rutschten langsam weg. Der Wagen geriet in Bewegung. Er saß auf einer dicken Schlammwoge, die sich wie zähflüssige Lava langsam über den Berghang nach unten wegsetzte.

      Der Butler riß die hintere Wagentür auf.

      An den Beinen zerrte er die schnarchende, teilnahmslose Frau aus dem Rücksitz. Sie spürte nicht, was um sie herum vorging. Sie wehrte sich unwillkürlich, aber sie vermochte gegen Parker nichts auszurichten.

      In diesem Augenblick passierte es.

      Die Vorderräder rutschten endgültig ab. Die Schlammwoge füllte sich auf und drückte den schweren Wagen wie ein Spielzeug hoch. Parker kannte nun keine Rücksicht mehr.

      Er zerrte die Frau aus dem Wagen und schleifte sie gnadenlos durch den Schlamm. Er spürte, daß der Boden nachgiebig und weich war. Das Wasser umspülte seine Knie. Parker stellte die Frau hoch, verabreichte ihr ein paar aufmunternde Ohrfeigen und brachte sie so einigermaßen wieder zu sich.

      Er bedauerte es selbstverständlich ungemein, sie so behandeln zu müssen. Doch es ging schließlich um ihr Leben. Parker allein hätte sich längst in Sicherheit bringen können.

      Die Ohrfeigen taten ihre Wirkung.

      Die blonde Frau, deren Haar sich in Strähnen verwandelt hatte, kam zu sich, Noch begriff sie nicht, was passiert war, doch der kühle Regen erfrischte sie. Instinktiv spürte sie wohl, daß man ihr helfen wollte. Willig ließ sie sich von Parker wegzerren.

      Doch die Gefahr war nicht gebannt.

      Parkers Füße wateten durch den Schlamm. Er hielt auf eine dunkle Gruppe zu, die hinter den dichten Regenschleiern in Umrissen zu erkennen war. Vielleicht war es ein Haus, vielleicht eine schützende Felswand? Was es war, war vollkommen gleichgültig, Hauptsache, Parker konnte die Frau und sich erst mal von diesem Morast wegschaffen.

      Ein berstendes Geräusch ließ ihn zusammenfahren.

      Er drehte sich um, spähte nach dem Kombi aus.

      Der Wagen war verschwunden.

      Von der Schlammwoge getragen, rollte er über den steilen Hang hinunter auf die Stadt zu. Er war bereits in der Dunkelheit verschwunden.

      Parker kämpfte gegen den Sturm und gegen den trommelnden Regen an. Immer dann, wenn die gebündelten Blitze vom Himmel stießen, konnte er sich kurz orientieren. Die dunkle Gruppe entpuppte sich als eine Felswand. Wenn Parker es schaffte, dorthin zu gelangen, konnte er sich als gerettet betrachten.

      Die Frau war frischer geworden.

      Sie stellte keine Fragen, sie jammerte nicht. Sie hielt sich dicht neben dem Butler und klammerte sich an seinem Arm fest. Auch sie mußte inzwischen begriffen haben, daß es um ihr Leben ging.

      Als Parker die schützende Felswand erreicht hatte, rutschte die Frau in sich zusammen. Sie war total erschöpft und ausgepumpt. Parker vergewisserte sich erst mal, ob dieser Platz auch sicher war. Er wollte es nicht noch mal mit Schlamm zu tun bekommen.

      Sie konnten bleiben.

      Einige Felsvorsprünge leiteten über zu einer weiten Felswand, die sich zwar in einen kleinen Wasserfall verwandelt hatte, die aber wenigstens keinen zähen Schlamm durchließ. Hier hinter den schroffen Klippen konnten Parker und seine unfreiwillige Begleiterin erst mal das Toben des Taifuns abwarten.

      Es wäre sinnlos gewesen, sich mit der Frau unterhalten zu wollen. Grollender Donner, der an eine Materialschlacht des letzten Weltkrieges erinnerte, was den Krach anbetraf, hätte doch nur jedes Wort erstickt. Parker spannte seinen Universal-Regenschirm auf, hielt ihn schützend hoch und bedauerte nur, daß er sich keine seiner spezialangefertigten Zigarren anzünden konnte.

      Und er überlegte, ob man den Wagen wohl absichtlich auf diesem gefährlichen und unterspülten Feldweg abgestellt haben mochte. Welche Rolle mochte diese attraktive Chinesin spielen, von der er durch Mike Rander wußte, daß sie May Tai Hing hieß …?

      *

      Schon auf der Kellertreppe hörte Mike Rander ein Stöhnen und Wimmern.

      Sofort dachte er an seinen treuen Butler.

      Er steckte alle Vorsicht auf. Den entsicherten Revolver in der Hand, beeilte er sich, hinunter in den Keller zu kommen. Je tiefer er stieg, desto penetranter wurden die tierhaften Ausdünstungen, die ihn an einen Raubtierkäfig im Zoo erinnerten.

      »Parker! Parker …« Rander blieb stehen und lauschte. Er erhielt keine Antwort. Zögernd tastete er sich durch die Dunkelheit, an einem Mauervorsprung suchte er nach einem Lichtschalter. Nach einigen Sekunden fand er ihn, ließ das Deckenlicht aufleuchten.

      Auf dem Betonboden waren noch frische, feuchte Blutspuren zu erkennen, die aber von einem breitprankigen Tier herrühren mußten. Hatte der Panther hier unten sein Opfer geschlagen? Hieß das Opfer etwa Josuah Parker?

      Mike Rander wollte daran einfach nicht glauben. Er konnte es sich nicht vorstellen, daß sein Butler so geendet haben könnte. Das paßte einfach nicht zu ihm. Auf der anderen Seite war Parker schließlich kein Übermensch. Vielleicht hatte es ihn nun wirklich böse erwischt …

      Das Wimmern und Stöhnen – Rander fiel es jetzt auf – war plötzlich nicht mehr zu hören.

      Der junge Anwalt folgte den blutigen Spuren. Hinter einem Mauervorsprung verschwanden sie. Rander bog vorsichtig um die Ecke, erkannte ein rötliches trübes Licht an der Wand. Es handelte sich um eine Art Notbeleuchtung.

      Im Schein dieser Beleuchtung entdeckte er die Stäbe eines Käfigs, dessen Tür weit geöffnet war. Und rechts von dem Käfig an der Wand lag eine verkrümmte Gestalt auf dem Boden. Sie war an Händen und Füßen gefesselt. Die lose herabhängenden, zerrissenen Verbindungsstricke deuteten daraufhin, daß dieser unglückliche Mensch an Mauerhaken festgebunden gewesen sein mußte.

      »Parker, Parker. Um Himmels willen, sind Sie’s?«

      Die Gestalt am Boden wimmerte, sagte unverständliche Laute. An welchen Verletzungen dieser Mann litt, war im schwachen Licht nicht zu erkennen.

      Rander bückte sich und wollte die Gestalt sanft aufrichten. In diesem Augenblick brüllte der Mensch grell und gequält auf. Der Schmerz hatte ihn aus der Ohnmacht erweckt.

      »Nein, nicht …!« stöhnte der Mann. »Nicht, es ist bald vorbei!«

      Rander machte sich Vorwürfe, daß er trotz allem erleichtert war. An der Stimme hatte er gehört, daß nicht sein Butler Josuah Parker am Boden lag. Der Mann sprach aber korrektes Englisch. Wer mochte er sein? Warum hatten die Gelben Drachen ihn in der ausgeräumten Villa zurückgelassen?

      »Wollen Sie rauchen?« fragte Rander, nur um etwas zu sagen. Gleichzeitig mühte er sich ab, die Stricke des Mannes zu lösen.

      »Das Biest, das Biest!« stöhnte der Mann entsetzt. »Passen Sie auf, das Biest …!«

      »Es ist eingesperrt«, beruhigte Rander den Unglücklichen. »Warten Sie einen Moment, ich werde Sie verbinden.«

      »Nein, nicht! Zu spät!«

      »Wer sind Sie?« fragte Rander. Ohne die Antwort abzuwarten, ging er zur Tür zurück. Seine an die Dunkelheit gewöhnten Augen hatten den Lichtschalter erspäht. Sekunden später flammte Licht auch in diesem Teil des Kellers auf.

      Neugierig ging er zurück zu dem blutenden Mann.


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