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Im Sonnenwinkel Staffel 5 – Familienroman. Patricia VandenbergЧитать онлайн книгу.

Im Sonnenwinkel Staffel 5 – Familienroman - Patricia Vandenberg


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seinem Schreibtisch lag ein Brief. Er warf einen flüchtigen Blick darauf und erkannte die Handschrift von Heinz.

      Er ließ den Brief liegen und ging ins Bad. Aber während er duschte, überlegte er, was Heinz ihm wohl mitzuteilen hatte.

      Bevor er sich ankleidete, öffnete er den Umschlag.

      Damit Du Dich keinen Illusionen hingibst, stand auf einer Karte. Sonst nichts.

      Das Blut erstarrte in Jans Adern, als er den Briefbogen auseinanderfaltete.

      Immer Deine Katja, war das Erste, was er las.

      Er sank schwer in seinen Schreibtischsessel.

      Mein lieber Heinz, ich vermisse Dich so sehr. Warum hast Du nicht geschrieben? Weißt Du nicht, dass ich mir Sorgen mache, wenn ich keine Nachricht von Dir bekomme? Ich bin schon zwei Wochen in Montreal. Du hast gesagt, Du würdest kommen. Und nun warte ich. Ist etwas geschehen? Geht es Onkel Sebastian nicht gut? Auch um ihn mache ich mir Sorgen. Bitte, komm doch endlich, oder ruf wenigstens einmal an. Immer Deine Katja.

      Immer Deine Katja!

      Diese drei Worte bohrten sich förmlich in ihn hinein. Er war unfähig, sich zu rühren.

      »Was ist jetzt mit dem Essen?«, fragte Malwine von der Tür her.

      »Ich habe keinen Hunger«, erwiderte er tonlos.

      »Herrschaft, was ist denn jetzt wieder passiert!«, brummte sie.

      »Lass mich bitte allein!«, sagte Jan.

      Immer deine Katja, immer deine Katja, dröhnte es in seinen Ohren. Und ihn, Jan, hatte sie geheiratet!

      Er starrte auf den Brief. Die Buchstaben tanzten vor seinen Augen. Er nahm ihn und zerknüllte ihn. Er wollte ihn von sich schleudern. Dann besann er sich anders, strich ihn glatt und faltete ihn zusammen.

      Mechanisch kleidete er sich an, ohne recht zu wissen, was er tat. Dann klopfte es, und Malwine erschien wieder.

      »Die mondäne Person ist wieder da«, sagte sie.

      »Wer?«

      »Die Zukünftige von Heinz. Sie war schon mal da und wollte mich aushorchen. Sie lässt sich nicht abweisen. Die hat ein dickes Fell.«

      Die Zukünftige von Heinz? Warum hatte er ihm dann diesen Brief hingelegt? Um zu beweisen, dass Katja erst ihm gehört hatte?

      Liliane war konsterniert, als Jan eintrat. Sie hatte sich ihn ganz anders vorgestellt, unbedeutend, verknöchert. So hatte Heinz ihn geschildert. Sie war unvorbereitet, einen höchst interessanten Mann kennenzulernen, dass sie ihr ganzes Konzept vergessen hatte.

      »Ich weiß nicht, wie ich beginnen soll«, äußerte sie stockend.

      »Sie wollen meinen Bruder heiraten«, sagte Jan.

      »Eigentlich …, ich weiß nicht so recht …, ich glaube eher, dass er nicht mehr die Absicht hat«, kam es überstürzt über ihre Lippen. Aber sie konnte die Verzweiflung nicht so heucheln, wie Heinz es sich wünschte, weil sie spürte, dass Jan seinem Bruder haushoch überlegen war, wenn er jetzt auch sehr niedergeschlagen wirkte.

      Merkwürdig, dachte Jan, was will sie denn?

      »Es tut mir wirklich leid, Herr Roden«, fuhr Liliane fort, »aber ich muss wohl fürchten, dass Ihre Frau ein doppeltes Spiel treibt.« Das hatte sie nun wenigstens gesagt.

      »Sind Sie nur gekommen, um mir dies mitzuteilen?«, fragte er beherrscht. »Woher nehmen Sie Ihre Kenntnisse?«

      Sie kannte ihn nicht. Sie wusste nicht, wie gut er sich beherrschen konnte und wie wenig er bereit war, sein Inneres preiszugeben.

      Sie verlor den Boden unter den Füßen.

      »Heinz ist mit Ihrer Frau durchgebrannt!«, stieß sie hervor. »Er hat mich sitzenlassen!«

      »Da kann ich Ihnen leider auch nicht helfen«, erklärte Jan kalt. »Die Angelegenheiten meines Bruders interessieren mich nicht.«

      »Aber es geht doch auch um Ihre Frau«, sagte Liliane irritiert.

      »Meine Angelegenheiten pflege ich selbst zu regeln«, entgegnete er. »Wie lange kennen Sie meinen Bruder?«

      Er wusste selbst nicht, warum er sie fragte. Liliane war völlig durcheinander.

      »Wir haben uns in Kanada kennengelernt«, entfuhr es ihr unbedacht.

      »Und seither sind Sie zusammen?«

      »Ja. Ich glaubte wirklich, dass er mich liebt. Ich weiß nicht mehr, was ich denken soll. Ich sitze da und warte auf ihn, und dann bekomme ich einen Brief, dass er sich für Katja entschieden hat.«

      »Haben Sie den Brief bei sich?«

      »Nein, wieso?« Sie war so bestürzt, dass er stutzig wurde.

      Irgend etwas stimmte da nicht. Er wusste nur nicht, was. Er war ein guter Menschenkenner und wusste, dass Frauen von Lilianes Art ziemlich abgebrüht waren.

      In Kanada hatten sie sich kennengelernt.

      Katjas Brief war in Kanada geschrieben.

      Jan war nicht fähig zu kombinieren. Unterschwellig kamen jedoch Gedanken, die Zweifel in ihm weckten.

      »Wollen Sie, dass ich Heinz eine Strafpredigt halte?«, fragte er sarkastisch.

      Liliane hatte sich halbwegs gefangen.

      »Ich denke jetzt mehr an Sie«, sagte sie mit eigentümlicher Betonung.

      »An mich? Wieso das?«

      »Wie stehen Sie zu Ihrer Frau?«

      »Das ist meine Angelegenheit. Ich werde hören, was Katja mir zu sagen hat.«

      »Sie vertrauen ihr?«, fragte Liliane bestürzt.

      »Ich traue jedenfalls nicht jeder Anschuldigung. Meine Frau ist zu ihrer Freundin gefahren.«

      »Und Heinz ist auch dort!«, stieß sie hervor.

      Unter halb geschlossenen Lidern sah Jan sie an.

      »Ich glaube nicht, dass die Auerbachs ein doppeltes Spiel gutheißen würden. Ich habe leider wenig Zeit. Würden Sie mich jetzt bitte entschuldigen …«

      Es blieb Liliane nichts weiter übrig, als zu gehen.

      Sie tat es mit dem beklemmenden Gefühl, gar nichts erreicht zu haben.

      *

      »Na, was hat sie denn diesmal gewollt?«, fragte Malwine.

      »Kann ich essen?«, lenkte Jan ab.

      »Nur zu«, sagte sie.

      Der Tisch war gedeckt. Malwine trug auf. Jan warf ihr einen forschenden Blick zu.

      »Wie lange war Katja eigentlich mit Heinz befreundet?«, fragte er vorsichtig.

      Malwine schnaufte schwer. »Ach, darauf geht es hinaus! Man hetzt jetzt hintenrum! Es ist deine Sache, was du glaubst, Jan. Jetzt bist du kein dummer Junge mehr.«

      »Es war doch aber mehr als Freundschaft«, bemerkte er resigniert. »Schenk mir reinen Wein ein, Lalli.«

      »Liebe Güte, Katja war damals ein bisschen verliebt in ihn. Und wie es bei so jungen Mädchen ist, hat sie es damals ernster genommen, als es war. Du müsstest sie besser kennen, Jan. Schließlich ist sie deine Frau.«

      Sie ist meine Frau, und ich liebe sie, und ich werde mich nicht ins Bockshorn jagen lassen, dachte er.

      »Wolltest du nicht heute zu ihr fahren?«, fragte Malwine.

      »Ich werde doch bis morgen warten. Ich bin so müde.«

      »Dann ruf wenigstens an«, drängte sie. »Es war ein ziemlicher Auftritt mit Heinz. Ich könnte mir denken, dass es sie sehr mitgenommen hat. Er ist ein unverschämter Lümmel.«

      »Hat er Katja belästigt?«, fragte Jan


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