Эротические рассказы

Das Erbe der Macht - Die komplette Schattenchronik. Andreas SuchanekЧитать онлайн книгу.

Das Erbe der Macht - Die komplette Schattenchronik - Andreas Suchanek


Скачать книгу
macht der Penner hier?!«

      Jackson war ein Großmaul, der ein paar Jungs um sich herum geschart hatte und den Macker gab. Wer ihm nicht gehorchte, wurde brutal zusammengeschlagen. Normalerweise trieben er und seine Gang sich jedoch in der nördlichen Unterführung herum, die zum Neubaugebiet führte. In wenigen Jahren sollten hier tolle neue Wohnungen entstehen, die Angell Town aufwerten sollten.

      Alex trat ans Fenster.

      Ein Schlag in den Magen hätte ihn nicht härter treffen können. Unten vor dem Haus stand Alfie, ihm gegenüber Jackson, der die Mündung einer Pistole auf dessen Stirn gerichtet hielt.

      Ohne nachzudenken rannte Alex zur Tür. Das Gehen wurde zu einem einbeinigen Hüpfen, als er schnell noch die Schuhe anzog. Sein Knie machte Bekanntschaft mit der Kommode, was einen stechenden Schmerz aussandte. Er ignorierte ihn.

      Mehrere Treppenstufen auf einmal nehmend, hetzte er hinunter, riss die Tür auf und stand prompt mitten im Geschehen.

      »Jo, klar, jetzt kommt Lexi und hilft.« Jackson kicherte.

      »Lass meinen Bruder in Frieden.«

      Die Mündung der Pistole richtete sich nun auf Alex’ Stirn. »Er schuldet uns noch Geld.«

      »Wofür?«

      »Wollte Zigaretten und Bier besorgen, hat er aber nicht.«

      Deshalb sollte ich das also mal wieder übernehmen. »Verpiss dich.«

      »Nicht ohne die Kröten.«

      Alex zog sein Portemonnaie hervor. »Wie viel?«

      Jackson grinste. »Na, was denkst du denn? Alles.« Er riss ihm kurzerhand den Geldbeutel aus den Händen.

      Lachend und grölend trottete er mit seinen Jungs davon.

      »Sorry«, murmelte Alfie.

      Alex klatschte ihm eine auf die rechte Wange. Dann zog er ihn in eine kurze Umarmung. »Geh rauf.«

      »Aber, du …«

      »Rauf!«

      Grimmig dreinschauend trottete sein kleiner Bruder die Treppe nach oben.

      Alex musste nicht lange warten. Zac, sein bester Freund, kam herbeigestürmt. »Sie sind in der Unterführung.«

      »Hol die anderen.«

      Minuten später war er zusammen mit seinen Freunden auf dem Weg, um Jackson zu stellen. Sie warteten, bis die Dämmerung heraufzog. Dann schnappten sich seine Jungs Jacksons Lemminge. Sie brachten sie nach draußen, so dass er ungestört mit dem Arschloch reden konnte, nur ein paar blieben zurück.

      Alex drehte den Schirm seiner Basecap in den Nacken. Seitlich kitzelte sein Haar. Unter dem Grölen der anderen, die ihn anfeuerten, sich darüber freuten, dass Jackson endlich eine Lektion bekam, schlug er ihm die geballte Faust ins Gesicht. Blut spritzte. Das Knacken einer brechenden Nase war zu hören.

      Das tat so verdammt gut.

      Immer wieder trat das Bild vor seine Augen. Jackson, der die Mündung seiner Pistole auf Alfies Stirn richtete. Ein festes Fingerzucken hätte gereicht, seinen Bruder mal eben so umzubringen.

      Erneut schlug er zu.

      Er sah seinen Dad, der eine Pistole einsteckte und sagte: »Ich bin gleich wieder da.«

      Noch mehr Blut spritzte.

      Die Bobbys, die ihm mitteilten, dass sein Dad bei einem Banküberfall erschossen worden war. Er hatte ja versprochen, dass er das Geld für die Schulsachen irgendwie auftreiben würde. Seine Söhne sollten es besser haben als er.

      Ein weiterer Schlag.

      Alex musste sich zusammenreißen, nicht vollständig die Kontrolle zu verlieren. »Und, gibst du es freiwillig her?«

      Jackson schüttelte den Kopf.

      Tränen rannen ihm über Wangen und Kinn, doch er wusste, dass er das Gesicht verlor, gab er jetzt nach. Seine einzige Chance bestand darin, es auszusitzen.

      Alex gab sich einen gelangweilten Anschein, zuckte mit den Schultern. Seine Faust schoss erneut vor.

      Am Ende lag der Scheißkerl am Boden. Sein Gesicht glich einer breiigen Masse aus aufgeplatzter Haut, einer gebrochenen Nase und zugeschwollenen Augen. Zum Abschluss schickte er einen Tritt in den Magen hinterher. Unter dem noch lauteren Getöse seiner Freunde zog er sein eigenes Portemonnaie aus der Hostentasche des gebrochenen Jackson.

      Langsam gingen sie davon.

      Er hatte sein Eigentum wieder, sich für die Attacke auf seinen Bruder gerächt. Die anderen jubelten, feierten ihn als Held.

      Sobald er sich losreißen konnte, rannte Alex durch die Nacht. Vorbei an Baracken und kaputten Häusern. Erst auf der Baustelle schöpfte er Atem, erbrach sich in die nächste Erdkuhle. Nun kamen ihm ebenfalls die Tränen.

      Hass und Wut auf die Welt und sich selbst vermengten sich zu einem schwelenden Klumpen in seinem Inneren.

      Er hätte ihn beinahe getötet.

      All das nur wegen Zigaretten und Bier!

      An diesem Tag beschloss er, dass es so nicht weiterging. Er musste etwas ändern, seinem Leben eine neue Richtung geben. Obwohl niemand es ihm zutraute, holte er seinen Abschluss nach, besuchte regelmäßig die Abendschule. Nebenbei jobbte er, um die Gebühren bezahlen zu können. In all der Zeit hielt er doch immer ein wachsames Auge auf Alfie gerichtet.

      Leider kam Alex nur langsam voran. Rückschlag folgte auf Rückschlag. Als liege ein Fluch auf seinem Leben, der ihn beständig in Brixton halten wolle, schaffte er es einfach nicht, den entscheidenden Schritt zu tun.

      Bis zu jenem Abend, als er durch Regen und Sturm rannte, getrieben und gepeinigt von einem weiteren Nackenhieb. Als er brüllte, seinen Hass und die Wut in die Welt schrie. Als er alles verloren glaubte.

      Es war der Tag, an dem das Sigil ihn erwählte und sein Erbe erwachte.

      14. Unum (Jen)

      Jen schluckte. Sah man es ihr an? Gemeinsam mit Trish und Marjella schritt sie den Flur entlang. Das Haar trug sie frisch gestylt, die Schuluniform betonte ihre Figur, und sie hatte – verbotenerweise – einen Hauch Parfüm aufgelegt. Zwar hatten die anderen den obersten Knopf ihrer Bluse geöffnet, sie verzichtete jedoch darauf. Niemand sollte den gewaltigen blauen Fleck sehen, den ihr Dad gestern verpasst hatte.

      Sie war noch spät wach gewesen, als der übliche Streit begann. Dieses Mal hatte Jen ihrer Mum beistehen wollen. Zuerst hatte sie nachgeschaut, ob ihre Schwester bereits schlief. Glücklicherweise tat sie das. Dann hatte sie sich selbst Mut zugesprochen. Fünfzehn Minuten später trat sie ihrem Vater entgegen.

      Der Schlag war so fest gewesen, dass sie minutenlang kaum Luft

      bekommen hatte. Am Ende funkelte ihre Mum sie wütend an, weil sie sich eingemischt hatte. Und ihr Dad? Der war aus dem Haus getürmt, in sein Cabrio gestiegen und davongefahren. Das hatte ihre Mum hysterisch werden lassen, sie befürchtete, dass er sich nun eine Geliebte nahm.

      Am nächsten Tag war alles beim Alten.

      Sie saßen gemeinsam am Frühstückstisch. Ihr Dad trug den üblichen Maßanzug, wurde kurz darauf vom Chauffeur in die Firma gebracht. Mum schickte sich dazu an, die Bediensteten für den heutigen Tag mit Arbeit zu versorgen, bevor sie an ihren Gemälden weiterarbeitete. Sie trug wie stets den verträumten Blick, als sei die Welt um sie herum das wahre Gemälde, das sie zwar miterschuf, an dem sie jedoch keinen echten Anteil nahm.

      Jana und sie wurden in die Schule gebracht.

      Ein ganz normaler Tag.

      Auch der Abend würde wie immer ablaufen.

      Gemeinsam mit Trish und Marjella steuerte Jen die Toilette


Скачать книгу
Яндекс.Метрика