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Toni der Hüttenwirt Paket 1 – Heimatroman. Friederike von BuchnerЧитать онлайн книгу.

Toni der Hüttenwirt Paket 1 – Heimatroman - Friederike von Buchner


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nicht mehr daran gedacht. Ich erinnere mich noch genau. Zur Hälfte hattest du ihn blau gezeichnet und die andere Hälfte war rosafarben. Oben hattest du ein Fragezeichen angebracht. Darunter stand: Dennis oder Doris?«

      Sie schauten sich glücklich an.

      »Dennis oder Doris, das waren die Namen, die wir ausgesucht hatten, schon lange bevor ich schwanger wurde.«

      Karsten rieb sich die Stirn.

      »Ich muß die kleinen Bilder von dir noch irgendwo haben. Als wir noch in der alten Villa wohnten, hatte ich sie in einer Mappe in meinem Schreibtisch. Ich kann mich nicht erinnern, daß ich sie fortgeworfen habe. Sie müssen doch irgendwo sein, doch wo?« Sein Blick verriet ihr, daß es ihm sehr peinlich war und schmerzte.

      »Ich werde suchen. Sobald wir daheim sind, werde ich suchen.« Dann hielt er inne.

      »Du kommst doch mit heim, Renate.«

      »Sicher!«

      »Dann machen wir ein Feuer im Kamin und verbrennen die Trennungspapiere! Einverstanden?«

      Renate streckte sich und flüsterte Karsten ganz leise ins Ohr:

      »Ich möchte die Trennungspapiere in der uralten Heizungsanlage unserer alten Villa verbrennen. Meinst du, daß es die noch gibt?«

      Karsten hob Renate hoch und drehte sich mit ihr im Kreis.

      »Ich weiß es nicht. Wenn es sie nicht mehr gibt, dann machen wir daraus Papierschiffe und versenken sie. Ober wir zünden damit ein Feuer an und braten Würstchen.«

      Sie küßten sich wieder.

      »Die Idee mit dem Feuer für die Würstchen, die finde ich noch besser. Da kann Dennis auch dabeisein. Es wird ihn freuen.«

      »Ja, Dennis! Er wird glücklich sein.«

      Karsten und Renate fühlten sich endlich wieder glücklich.

      »Wir werden uns regelmäßig Zeit nehmen für mehr Romantik. Ich meine damit Zeit, nur für uns beide. Da darf uns niemand stören. Wir sollten auch öfters zusammen verreisen. Nur du und ich! Wo willst du hin, Paris, London, Rom, Athen, Rio, New York, Tokio?«

      »Warum in die Ferne schweifen, sieh das Gute liegt so nah.«

      Renate machte eine weitausholende Geste.

      »Schau die Berge! Wir fahren öfters in die Berge. Das tut uns allen drei gut. Du könntest gleich mit Toni und Anna sprechen, damit sie uns zwei Kammern reservieren für die Ferien.«

      »Das werde ich! Und bis dorthin? Was machen wir mit Dennis? Es ist mir ein unerträglicher Gedanke, daß ich dich in den paar Wochen bis zum Schuljahresende nur am Wochenende sehe, Renate. Ich meine, wenn du bei Dennis bist.«

      »Eine ganz kleine Strafe für dein gedankenloses und egoistisches Verhalten in den letzten Jahren muß schon sein. Aber nimm es nicht allzu persönlich. Sieh es als Arbeitsteilung. Ich kümmere mich um Dennis, und du organisierst den Umzug in die alte Villa.«

      »Du meinst wirklich?«

      »Ja, Karsten! Verkaufe unseren Bungalow nicht. Wir gehen zurück, weil die Liebe uns eine zweite Chance gegeben hat und fangen neu an. Wer weiß, was die Zukunft bringt. Vielleicht sehe ich im Rückblick den alten Kasten zu verklärt und halte es da nicht aus.«

      Sie lachten.

      Dann saßen sie noch eng umschlungen auf der Bank vor der Berghütte, und ihre Herzen kamen sich immer näher. Sie redeten und fast jeder Satz begann mit: Weißt du noch, damals als…

      *

      »Mama! Papa! Wir sind zurück!«

      Dennis rannte den Weg herunter. Sie standen auf und liefen ihm entgegen. Dann lagen sich die drei in den Armen.

      »Wir ziehen wieder in die alte Villa, Dennis. Erinnerst du dich noch daran?«

      »Klar! Da war es prima! Große Klasse! Wann?«

      »In den Ferien, Dennis! Bis dorthin gehst du noch ins Internat, als Tagesschüler. Ich nehme mir eine kleine Wohnung und am Wochenende fahren wir heim und helfen beim Umzug.«

      »Super! Dann seid ihr mir nicht mehr böse?«

      »Verdient hättest du es ja! Aber wir wollen Gnade vor Recht ergehen lassen. Weißt du, Dennis, wir haben auch Fehler gemacht.«

      Dennis schaute sie an.

      »Heißt das, ihr bleibt zusammen?«

      »Ja, Dennis! Wir nehmen die Trennungspapiere und zünden damit ein Feuer an, darüber grillen wir dann Würstchen.«

      »Im Garten?«

      »Ja, im Garten der alten Villa!«

      »Super!«

      Anna und Toni kamen auch von ihrer Wanderung zurück.

      »Mir scheint, außer uns gibt es noch ein glückliches Paar, Toni!«

      »Möglich, Anna! Aber so glücklich wie wir sind, kann niemand sein.«

      »Anna, es tut uns leid, daß wir euch in den Flitterwochen stören«, begrüßte sie Renate.

      »Flittertage! Ab morgen ist die Hütte auf. Das gilt natürlich nicht für euch, Renate und Karsten. Ihr könnt selbstverständlich jetzt schon bleiben«, warf Toni ein und schaute Dennis an.

      »So, du bist also der Ausreißer! Bist mir ja ein Bengel. Hast deinen Eltern ganz schön Kummer gemacht.«

      »Ich weiß! Kommt auch nicht mehr vor! Wer ist das?«

      Dennis deutete auf den Hund, der neben Anna stand.

      »Das ist Bello! Wenn du magst, kannst du mit ihm spielen. Wir Leute sind ganz schön geschafft von der langen Tour. Aber der Bello scheint noch Kräfte zu haben, wie der gerannt

      ist.«

      Dennis suchte sich ein kleines Stöckchen und spielte Apportieren mit Bello. Renate und Karsten gingen mit Toni, Anna und Alois in die Berghütte.

      Nach der Abendmahlzeit zogen sich Familie Niederhauser zurück. Sie wollten Toni und Anna noch einen ungestörten gemeinsamen Abend gönnen. Alois war auch schon schlafen gegangen.

      Anna saß beim Kamin und Toni spielte leise Zither.

      »Bist du glücklich, Anna? Ist alles so, wie du es dir vorgestellt hast?«

      »Ja! Ich bin sehr glücklich, Toni! Wir werden ein schönes gemeinsames Leben haben, erfüllt von Liebe. Wir werden gut auf unsere Liebe achten, damit wir uns nicht entfremden, wie es Renate und Karsten passiert ist.«

      »Die beiden hingen ja schwer in den Seilen. Gut, daß die Haken gehalten haben. Sonst wären sie abgestürzt. Uns kann so etwas nicht passieren!«

      Toni legte die Zither zur Seite und trat zu seiner Anna. Er zog sie vom Schaukelstuhl hoch an sich.

      »Weißt du noch, wie wir zum ersten Mal hier standen und uns küßten, Anna?«

      »Toni, wie könnte ich das jemals in meinem ganzen Leben vergessen!«

      »Wir werden einen neuen Brauch einführen, Anna. Jeden Abend wollen wir uns mit einem Kuß an dieser Stelle an unsere Liebe erinnern.«

      »Das ist ein schöner neuer Brauch, Toni! So machen wir es!«

      Anna schloß die Augen.

      »Küß mich, Toni!«

      Dann fanden sich ihre Lippen zum Kuß. Es war nicht der letzte Kuß in dieser Nacht.

      - E N D E -

Cover Wo meine Wurzeln sind

      Es war ein schöner Tag, ein Tag wie aus dem Bilderbuch. Die Gipfel der Berge hoben sich gegen einen wolkenlosen, strahlend blauen Himmel


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