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Toni der Hüttenwirt Paket 1 – Heimatroman. Friederike von BuchnerЧитать онлайн книгу.

Toni der Hüttenwirt Paket 1 – Heimatroman - Friederike von Buchner


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etwas anderes.«

      »I denk, daß der Friedel die Tina ganz gern sieht. Ich hab’ das schon am zweiten Tag bemerkt, als das Madl hier war. I hab’ mir beim Friedel aber nix anmerken lassen. Der Bub is sehr empfindlich, wenn i was sagen tue in der Richtung Madl und Liebe und daß er sich um eine junge Bäuerin kümmern soll. Daß ihm die Tina gefällt, das hat mich gefreut. Was des geben sollte, habe ich mich gefragt, wo die doch wieder weg wollte. Na ja, jetzt wird sie ja bleiben.«

      »Das ist noch nicht endgültig. Wie die beiden das lösen, wenn sie hierbleibt, das hängt auch vom Friedel ab. Ich habe der Martina geraten, daß sie auch mit Friedel sprechen soll.«

      »Ja, das wird das Beste sein. Da können wir uns net einmischen. Das ist die Angelegenheit vom Friedel und der Martina.«

      Anna stand auf und verabschiedete sich. Sie wollte ja noch am gleichen Tag wieder hinauf zur Berghütte. Leo würde sie sicherlich das größte Stück mit dem Geländewagen hinauffahren. Den Rest der Strecke würde sie dann noch vor der Dunkelheit schaffen.

      *

      Am Abend kam Friedel nach dem Versorgen der Tiere herein. Er und seine Mutter aßen zu Abend. Während seine Mutter das Geschirr abwusch, saß Friedel auf der Eckbank und war ganz in Gedanken.

      »Friedel, is was?«

      »Ja! I war in der Scheune. Da steht die alte Wiege. Wie kam die vom Speicher herunter? Was ist damit?«

      Gertrud Sommerhalder wandte ihrem Sohn den Rücken zu, als sie sagte:

      »Die Wiege wird gebraucht. Die verleihe ich. Die Anna hat mir geholfen, sie runterzutragen.«

      »Ah! Dann is die Anna schwanger?«

      »Nein, die Anna ist net schwanger. Des ist net für die Anna.«

      »So? Für wen dann?«

      »Für eine Freundin der Anna.«

      »Ich will ihr das Altenteil vermieten. Morgen mache ich die Wiege sauber und kümmere mich um Bettzeug. Ich gebe dir Geld. Kannst in die Stadt fahren und eine schöne Matratze holen für das Kind.«

      »So, so! Für eine Freundin der Anna«, wiederholte Friedel. »Kennst du die Freundin, Mutter?«

      Langsam näherte sich Friedel an. Seiner Mutter war längst klar, daß ihr Sohn schon seine Überlegungen angestellt hatte. Aber so war er schon als Kind gewesen. Wenn er Fragen gestellt hatte, dann hatte er niemals direkt gefragt. Er hatte sich immer allmählich dem Kern angenähert.

      »Ja, ich kenne sie.«

      »Was tust von ihr halten? Was macht ihr Mann?«

      »I denk, das Madl gibt eine gute Mutter ab. Einen Mann hat sie nicht. Sie wird ihr Kind alleine großziehen müssen.«

      »Hat er sie sitzenlassen, wie meine Braut mich damals?«

      »Da mußt sie selbst fragen, wenn sie da ist, Bub. I rat dir aber, dir nix anmerken zu lassen, daß wir darüber gesprochen haben.«

      »So, so. Eine Freundin von Anna. Dann muß die Tina die auch kennen.«

      Es war ganz still in der Küche. Die Wanduhr tickte gleichmäßig. Durch die Fenster fiel die Abendsonne herein. Die Bäuerin räumte das Geschirr in den Schrank.

      »Mutter, kennt die Tina die Freundin von der Anna auch?«

      Sie schaute ihren Sohn an. Sie las in seinen Augen, daß er wußte, es konnte sich dabei nur um Tina handeln. Er wagte aber nicht zu fragen. Sie sah, daß er rote Wangen bekommen hatte. Schon als Bub hatte er immer sofort feuerrote Wangen bekommen, wenn ihn etwas stark beschäftigte. Dabei war es egal gewesen, ob er sich gefreut hatte oder mit einer Enttäuschung fertigwerden mußte. So konnte sie die Erregung nicht deuten.

      »Die Freundin von Anna ist die Tina. Tina erwartet ein Kind.«

      Friedel stand auf und ging zum Schrank. Er schenkte sich einen Obstler ein und trank aus. Dann schenkte er sich einen weiteren Klaren ein.

      »Deshalb also! So ist des!« sagte er und setzte sich wieder auf die Bank.

      Mit den Fingern fuhr er die Stickerei auf der Tischdecke nach, die seine Mutter bestickt hatte.

      »Jetzt verstehe ich. Weißt, Mutter, ich denk, daß die Tina ein ganz feines Madl is. I hab’ sie gleich gemocht. Wenn die gewollt hätte – so wie des andere vielleicht in ihrer Situation gemacht hätten –, dann hätte sie mich schnell dazu kriegen können, daß i mich mit ihr eingelassen hätte. Dann hätte sie mir das Kind unterschieben können, ohne daß ich etwas bemerkt hätte. Verstehst?«

      »Ja, Bub! I weiß, was du meinst.«

      »Das hat die Tina aber nicht gemacht. Sie is net mal mit mir spazierengegangen. I hab’ sie gefragt, warum. Sie hat gesagt, daß sie net wollt, daß man uns zusammen sieht. Des wäre net gut für mich. Ja, Mutter, des hat sie gesagt. Des hätten net viele gemacht, net viele. Die Tina ist a ganz anständiges Madl, auch wenn sie von einem andern ein Kind bekommt.«

      Friedel holte sich noch einen Schnaps.

      »Du weißt von nix, wenn die Tina wieder bei uns ist. Es ist noch nicht raus, ob sie wirklich bei uns einzieht.«

      »Schon gut, Mutter. I sprech sie net an. Sollte sie dich fragen, dann kannst ihr sagen, daß i nix weiß. Wenn sie mit mir darüber reden will, dann soll sie das selbst machen.«

      »Dann hast nix dagegen, daß i die Tina aufnehmen will und ihrem Kind ein Heim geb’?«

      »Nein, Mutter, da hab’ i nix dagegen. I bin froh, wenn sie bleiben tut. Du hast sie doch auch gern hier, oder?«

      »Ja, das habe ich!«

      »Gut, dann werde ich morgen mal nach der Wiege schauen, damit sie in Ordnung ist. Wo soll sie dann stehen?«

      »Laß sie erst mal in der Scheune stehen und decke sie zu. Die Anna hat mir das alles nämlich im Vertrauen erzählt. Wir wissen des gar net. Verstehst?«

      »Mmm! Dann werd’ i die Wiege im Schuppen einschließen.«

      Friedel Sommerhalder ging und holte seine Zither. Er setzte sich an den Küchentisch und spielte, bis es draußen ganz dunkel war. Dann ging er hinauf in sein Zimmer. Er fand in dieser Nacht kaum Schlaf. Er mußte immer wieder an Tina denken.

      *

      Anna brachte Martina einige Tage später. Friedel sah sie kommen und verschwand sofort im Kuhstall. Seine Mutter war gerade im Hof und ging mit Martina ins Haus.

      »Siehst gut aus, Tina. Hast richtig Farbe ins Gesicht bekommen, da oben in den Bergen. Bist auch ein bissel gewandert?«

      »Ich habe der Anna viel geholfen. Die hat alle Hände voll zu tun mit den Hochzeitsvorbereitungen. Aber ein bissel gewandert bin ich auch. Schön war es. So allein in den Bergen, das gefällt mir. Ich hatte aber immer den Bello dabei.«

      »Ja, die Aussicht da oben ist herrlich. Ich war ja schon lange nicht mehr oben. Es würde mich schon interessieren, wie die Anna und der Toni die Berghütte verändert haben und wie sie das alles so machen. Der Toni hat wirklich Glück, daß er die Anna zur Frau bekommt.«

      »Die Anna ist ein ganz lieber Mensch. Sie ist gütig und hilfsbereit. Ich mag die Anna sehr. Wir haben viel geredet.«

      »So, viel geredet habt ihr? Die Anna ist ja auch in deinem Alter. Da fällt dir das Reden vielleicht leichter. Hier redest du ja net so viel.«

      »Das mußt du nicht persönlich nehmen, Bäuerin. Das hat nichts mit dir zu tun. Ich bin gern hier. Ich hatte nur etwas mit der Anna zu bereden. Es kann schon sein, daß es mir leichter fiel, zuerst einmal mit der Anna zu sprechen, weil sie auch eine junge Frau ist. Sie hat mir geraten, auch mit dir zu reden.«

      »Dann mach’s!«

      »Das ist nicht so einfach!« Martina atmete tief durch. Ängstlich schaute sie die Bäuerin an. »Es ist so… ich erwarte ein Kind.«

      »So! Deshalb


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