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Karin Bucha Paket 1 – Liebesroman. Karin BuchaЧитать онлайн книгу.

Karin Bucha Paket 1 – Liebesroman - Karin Bucha


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sich, daß er gesiegt hat.

      »Viola!«

      Kempens Schreckensruf läßt Viola emporrücken. Mit einem Satz ist Kempen von seinem Pferd, hat das Gatter mit einem Sprung genommen und stürzt auf Viola

      zu.

      »Bist du wahnsinnig geworden?« schreit er sie außer sich an und zerrt sie empor. »Wie kannst du ausgerechnet den wildesten und ungezähmtesten Gaul reiten wollen? Ich verbiete dir ein für allemal, noch einmal hierherzureiten. Hast du verstanden?«

      Viola taumelt ein wenig, dann befreit sie sich mit einer verächtlichen Bewegung von seinem Griff. Ihre Augen sprühen vor Zorn.

      Ihr Körper zittert.

      »Und ich werde doch wieder hierher reiten«, stößt sie wütend hervor. »Ich werde Ihnen beweisen, daß Satan noch einmal lammfromm unter mir geht. Wären Sie nicht so plötzlich aufgetaucht, hätte er mich nicht abgeworfen. «

      Langsam ist Harry nähergekommen. Für ihn war es ein unvergeßliches Schauspiel, die schlanke Reiterin, der wilde Gaul.

      »Wenn ich nicht Angst hätte, daß Sie sich etwas gebrochen haben, würde ich Ihnen ein Kompliment machen«, sagt er und betrachtet das zitternde, vor Zorn die Fäuste ballende Mädchen mit großer Bewunderung.

      »Ich habe mir nichts gebrochen«, flammt sie ihn an. Sie streicht sich das Haar aus der heißen Stirn, wischt sich die Hände an den Hosen ab und geht auf das Gatter zu.

      Verdutzt sehen die beiden Herren ihr nach. Ihr Gang ist schwebend. Leicht wiegt sie sich in den Hüften. Eine schlanke, gestraffte Gestalt, an der alles zu federn scheint.

      »Was sagen Sie dazu?« wendet Kempen sich an Harry. Er ist immer noch blaß und erregt. »Nicht auszudenken, wenn ihr etwas geschehen wäre.«

      Er weiß selbst nicht, wieviel Sorge in seinen Worten und in seiner Stimme liegt.

      »Sie sind sehr besorgt um das, ich muß schon sagen, eigenwillige Mädchen.«

      Das klingt wie eine Frage und wie eine Feststellung zugleich.

      »Besorgt und verantwortlich«, antwortet er, Viola, die sich neben Dina ins Gras geworfen hat, um ihrer Erregung Herr zu werden, mit den Blicken verfolgend.

      Er zögert, wirft Harry einen kurzen Seitenblick zu und glaubt ihm eine Erklärung schuldig zu sein. »Viola ist eine Waise und sie lebt erst seit kurzem in meinem Haus.« Plötzlich bricht er in ein befreiendes Lachen aus. »Ich glaube, ein Sack Flöhe ist leichter zu hüten als dieses junge Mäd-chen.«

      Langsam kehren die Herren zu ihren Pferden zurück und führen sie auf die Stelle, wo Viola sich im Gras aufrichtet. Die Hände um die Knie geschlungen, blickt sie furchtlos zu Kempen empor.

      Tiefblau sind die Augen, und die Wimpern flattern. Das schmale Gesicht ist noch erhitzt, Wangen und Lippen glühen.

      »Sie brauchen sich gar nicht um mich zu sorgen«, sagt sie mit vor Erregung dunkler Stimme. »Mir geschieht schon nichts. Satan ist auf jeden Fall ein Prachtpferd, und ich werde es dahin bekommen, wohin ich will.«

      »Soeben habe ich dir verboten, das Gestüt noch einmal zu betreten«, sagt er und seine Augen blitzen zornig auf.

      »Das Verbot werde ich nicht halten«, erwidert sie und springt auf die Beine. Sie funkelt ihn an und ihr Mund verzieht sich genngschätzig. »Ich werde Satan wieder reiten – ich muß einfach –«

      Sekundenlang sieht es aus, als wolle Kempen die Hand gegen das trotzige und widerspenstige Mädchen erheben, doch etwas m den tiefblauen Augen warnt ihn. Es ist nicht nur Trotz und Eigenwille, es ist etwas ganz anders, was er zu erkennen glaubt. Es ist einfach die Liebe zu den Tieren und der heiße Wunsch, sie zu erziehen.

      »Du willst also nicht meinen Willen respektieren?« fragt er. Sein Ton ist zwar hart, aber in seinen Augen steigt ein Funke auf, der diese noch heller als sonst erscheinen laßt.

      »Nein!« Violas ganze Haltung driickt Ablehnung aus. »Warum soll ich Ihnen etwas versprechen, was ich doch nicht halten werde.«

      »Du willst nicht?« herrscht er sie an.

      Wieder dieses verächtliche Herabziehen des schönen roten Mundes.

      »Ihnen möchte ich schon den Gefallen tun«, sagt sie in ehrlicher Offenheit. »Aber ich habe mir in den Kopf gesetzt, Satan zu zähmen – und ich werde es tun.«

      »Auch wenn ich dich aus dem ›Eichenwald‹ jage?«

      Violas eben noch gerötetes Gesicht verliert jede Farbe. Den ›Eichenwald‹ verlassen, wäre das Schlimmste, was ihr passieren kann. Sie hat ihn lieben gelernt mit allem Drum und Dran. Aber dann sieht sie das rabenschwarze Pferd, spürt sein weiches Maul auf ihrer Handfläche, sieht, wie es beinahe zärtlich über das Fell ihrer Putz gefahren ist, und sie wirft den Kopf mit dem schwarzen Haar in den Nacken.

      »Auch dann.«

      »Kommen Sie, Mister Harry«, sagt Kempen kurz zu seinem Begleiter, und ohne Viola noch mit einem Wort zu bedenken, schwingt er sich auf sein Pferd. Harry hantiert noch ein paar Sekunden an seinem Sattel.

      »Ich glaube, Herr Kempen«, sagt er, ohne den Kopf zu heben, »die junge Dame weiß genau, was sie will. Warum unterdrücken sie ihre natürliche Veranlagung? Mir scheint, sie versteht von Pferden mehr als Ihre Leute.«

      Kempens Züge sind undurchdringlich. »Unsinn, Mister Harry. Das Mädchen war bisher ohne jede Kontrolle. Sie hat getan, was ihr gefiel. Sie wird sich daran gewöhnen müssen, daß hier mein Wille gilt.«

      Harry murmelt etwas vor sich hin, was Kempen nicht mehr erreicht. Er sieht noch einmal zurück zu der schlanken Mädchengestalt, die mit übergroßen Augen reglos auf der Stelle verharrt. Man müßte ihr ein gutes Wort sagen, geht es ihm durch den Kopf.

      Dann entscheidet er sich anders, schwingt sich ebenfalls auf sein Pferd und folgt Kempen. Was geht ihn das junge Mädchen an?

      In Viola ist alles in hellem Aufruhr.

      Muß sie nun den ›Eichenwald‹ verlassen – oder –?

      Sie lehnt das heiße Gesicht gegen den Kopf Dinas, die sich nicht rührt. Sie möchte weinen, und doch kann sie es nicht. Das Herrenhaus verlassen, heißt auch Tilo Kempen nicht mehr sehen. Dabei war er immer gütig zu ihr, so gut wie noch nie ein Mensch auf dieser Erde. Er hat sie aus Lumpen in gute Kleidung gehüllt, hat ihr gut und reichlich zu essen gegeben. Sie wohnt wie eine Prinzessin, und trotzdem hat sie ihn gekränkt?

      »Mein Gott!« flüstert sie vor sich hin. Was soll sie tun? Womit kann sie ihn wieder versöhnen? Sie hebt den Kopf und blickt hinüber zu Satan, der gelassen grast und sich um nichts kümmert.

      Lange betrachtet sie ihn. Es ist wie ein Abschied, dann reitet sie dem ›Eichenwald‹ zu, sehr langsam, denn plötzlich hat sie Zeit, sehr viel Zeit. Wer weiß, wo sie morgen sein wird. Bei irgendeinem Bauern, der sie anschreit, der von ihr die schwersten Arbeiten verlangt.

      Aber – das will sie alles auf sich nehmen – wenn nur Tilo Kempen nicht schlecht von ihr denkt.

      Sie bringt das Pferd zurück in seine Box und läuft dem Verwalter in die Hände, der schon auf sie gewartet hat. Mit einem raschen Blick hat Viola sich überzeugt, daß auch Kempen wieder da ist. Sturmwind steht in seiner Box und wühlt im Futter.

      »He, du«, fährt der Verwalter sie an, so daß sie zusammenzuckt. »Wo hast du dich herumgetrieben? Was fällt dir ein, dir einfach Dina aus dem Stall zu holen, ohne zu fragen?«

      Viola sieht ihn nur groß an. Kein Wort bringt sie jetzt über die Lippen. Würde der Mann jemals ihre Leidenschaft zu den Pferden verstehen?

      Wortlos will sie sich zum Gehen wenden, da reißt er sie roh herum.

      »Antworte, sonst vergesse ich mich«, schreit er außer sich.

      Viola legt den Kopf noch eine Kleinigkeit stolzer in den Nacken.

      »Wie sprechen Sie mit mir?« sagt sie


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