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Karin Bucha Paket 1 – Liebesroman. Karin BuchaЧитать онлайн книгу.

Karin Bucha Paket 1 – Liebesroman - Karin Bucha


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du wirklich, daß es an deinem Äußeren liegt?« fragt er im gütigen, beinahe väterlichen Ton weiter.

      »Ich weiß nicht.«

      »Ich will es dir sagen, Viola. Du mußt dich etwas mehr beherrschen lernen und den Leuten nicht gleich ins Gesicht springen wollen. Deshslb glaube ich, nennt man dich ›schwarzer Teufel‹.«

      Sie ruckt leicht mit den Schultern. »Ich habe mich daran gewöhnt und ich brause nur auf, wenn man mich schlecht behandelt.«

      »Wer behandelt dich schlecht? Hier auf ›Eichenwald‹?«

      »Nein – hier nicht«, sagt sie hastig, aber ihr Blick weicht seinem aus. Da weiß er, daß sie keinen anklagen will, und das findet er hochanständig von ihr.

      Brigitt taucht unter der breiten Fiügeltür auf, ihr folgt eines der Hausmädchen mit dem Tablett.

      Kempen beobachtet nicht nur Viola, sondern auch das junge Mädchen, das unter Brigitts Anweisung den Tisch zu decken beginnt. Er hat wohl bemerkt, wie Viola hilfreich aufspringen wollte. Als sie Erna sah, blickte sie starr an dieser vorbei über den weiten Rasenplatz mit den Rosenstöcken.

      Unmutig stellt Erna das Gedeck vor Viola nieder. Man kann ihr mühelos vom Gesicht ablesen, wie verhaßt ihr das ist. Entsprechend klirrt auch das Porzellan.

      »Können Sie nicht behutsamer rnit dem Geschirr umgehen?« sagt Kempen kühl und scharf. Das Mädchen läuft blutrot an und beeilt sich, um fertig zu werden.

      Sie wirft Viola noch einen gehässigen Blick zu, dann rennt sie davon.

      Brigitt gießt den Kaffee in die Tassen, rückt an dem silbernen Körbchen mit dem Toast und Gebäck.

      »Guten Appetit«, wünscht sie freundlich und verschwindet lautlos.

      Seit langem sitzt Viola dem Herrn vom ›Eichenwald‹ gegenüber. Sie ist befangener als beim ersten Male und wagt kaum zuzugreifen, bis Kempen sie freundlich auffordert.

      »Laß es dir gut schmecken, Viola, nach den anstrengenden Ritten mußt du doch Hunger haben.«

      Warmer Glanz tritt in ihre Augen. Sie führt die Tasse zum Mund, und Kempen hat wieder einmal Gelegenheit, die langen, schmalen Hände zu bewundern, die ausgesprochen schön sind.

      Plötzlich springt er auf und geht in das Terrassenzimmer. Wenig später dringen Musikklänge bis auf die Terrasse. Viola lehnt sich zurück und lauscht mit verzücktem Antlitz.

      Sie hat ein ausgesprochenes Gefühl für schöne Dinge, muß er unwillkürllch denken, als er sie so still, ganz der Musik hingegeben, lauschen sieht.

      Woher sie wohl stammen mag? Eine seltsame Mischung. Rassig und stolz. Er ist überzeugt, es würde sich lohnen, über Violas Herkunft Nachforschungen anzustellen. Dann wieder ärgert er sich, daß er sich soviel mit ihr beschäftigt.

      Den Menschen gegenüber ist sie voller Mißtrauen. Nur im Umgang mit Tieren hat er den Reichtum ihres Herzens und die Weichheit ihres Charakters erkannt.

      Wieviel Rätsel wird er noch zu lösen haben? Dabei erinnert er sich, daß seine Zeit in ›Eichenwald‹ abgelaufen ist. Soll er Viola hier belassen unter Brigitts Aufsicht? Soll er sie mit in die Stadt in das große Haus zu Tante Feodora nehmen?

      Er weiß nicht, daß es ihm ieid tut; sie nicht mehr täglich sehen zu können, und wenn es auch nur von weitem wäre.

      Nein! Zu Tante Feodora paßt sie nicht. Sie, das reinste Naturkind, und Feodoras kühles Wesen, die keinen an sich heranläßt, in deren Nähe alle frieren, die nur bei Empfängen das ewig höfliche Lächeln zeigt.

      Also kommt nur Brigitt in Frage! Oder auch Mister Harry bittet, sich ihrer etwas anzunehmen? Es wird doch wohl richtig sein, er läßt sie bei den Pferden.

      Viola unterbricht mit keinem Wort das Schweigen. Sie trinkt die Töne, die aus dem Terrassenzimmer kommen, in sich hinein. Manchmal schlägt sie die Augen auf und blickt verträumt ins Weite.

      »Fühlst du dich wohl auf dem ›Eichenwald‹?« reißt Kempens Frage sie in die Wirklichkeit zurück.

      »Sehr!« erwidert sie ehrlich ohne Scheu. »Ich wäre sehr unglücklich gewesen, wenn Sie mich wirklich davongejagt hätten, obgleich ich es verdient habe.«

      Das klingt wieder so demütig, daß es ihn rührt.

      »Es wird dich keiner fortjagen«, sagt er hastig und spürt, wie er dabei errötet. »Das war im ersten Zorn gesagt, wirklich habe ich das gar nicht gemeint.«

      »Danke«, flüstert sie.

      Sie ist so gar nicht berechnend. Alles was sie sagt, trägt den Stempel von Aufrichtigkeit. Auch ihrer Schönheit, die einmal zu einem Machtmittel für sie werden könnte, ist sie sich nicht bewußt.

      »Darf ich den Tisch abräumen?« hört er sie mit weicher, ganz veränderter Stimme sagen, und dabei steht sie schon auf den Beinen. Ungeduldig winkt er ab. Er möchte sie noch etwas um sich haben.

      »Das laß Erna tun. Ich möchte mich noch etwas mit dir unterhalten. Vor allem müssen wir uns um deine Zukunft schlüssig werden. Du kannst nicht ewig im Haushalt helfen.«

      »Warum nicht?« fragt sie unschuldig. »Es macht mir auch Freude.«

      »Das glaube ich, aber mir scheint, du bist dafür zu schade.« Er holt sein goldenes Zigarettenetui hervor und zündet sich eine Zigarette an. Sie beobachtet aufmerksam jede seiner Bewegungen.

      Er hat gutgeformte, kräftige Hände, Hände, die zufassen können und sicher auch zu halten vermögen, was sie einmal gepackt haben. Als sei sie auf Abwegen ertappt, legt sie den Kopf zur Seite.

      »Arbeit schadet keinem«, sagt sie bestimmt, und darüber ist er nicht einmal verwundert, obgleich aus ihrem Munde alles ein wenig wunderlich klingt.

      »Davon habe ich auch nicht gesprochen«, widerlegt er ihr ruhig. »Ich werde eine Dame engagieren, die dir alles beibringt, was ein junges Mädchen wissen muß. Was sagst du dazu?«

      Sie erschrickt. »Eine Dame für dich? Was soll sie mich denn lehren?«

      »Gute Umgangsformen –« Er macht eine rasche Handbewegung, da sie dazwischenfahren will. »Reg dich nicht wieder auf, Viola, sondern höre mir einmal zu. Taktgefühl besitzt du, das habe ich längst gemerkt. Das muß ein Mensch besitzen, das kann er sowieso nicht erlernen. Aber Sicherheit im Umgang mit Menschen. Verstehst du mich?«

      »Meinen Sie damit, daß ich nicht mehr sagen darf, was ich denke?«

      Er lacht herzlich auf. »Das kommt darauf an, Viola. Man muß nur seine Gedanken in die rechten Worte zu kleiden verstehen. Du sollst natürlich bleiben. Oder willst du nicht lernen?«

      »Doch, sehr gern.« Ganz eifrig nickt sie.

      »Kennst du übrigens das kleine Schlößchen, das hinter dem Gestüt liegt?« lenkt er schnell auf ein anderes Gebiet über. »Du streifst doch viel in der Gegend umher.«

      »Ja – das kenne ich, das heißt, nur den Park. Aber den kenne ich besser als diesen hier. Er ist wunderschön. Man kommt sich darin wie verzaubert vor. Natürlich ist er verwildert. Aber gerade dieser Zustand ist so schön.«

      Sie hat lebhaft und mit viel Wärme gesprochen.

      »Sieh einer an.« Er lächelt. »Wenn du es so gut kennst, dann kannst du mich ja einmal hinführen. Ja?«

      »Wenn Sie es wünschen?«

      »Ja, ich wünsche es«, kommt seine Antwort wieder kühl und herrisch, und Viola neigt stumm den Kopf.

      Während Erna den Tisch abräumt, gehen sie zusammen durch den Park. Es ist schon Spätnachmittag. Ein sanfter Wind hat sich erhoben. Er läßt die Bäume geheimnisvoll rauschen. Düfte steigen von den Blumenrabatten. Viola geht mit ihrem schwebenden Gang neben dem Herrn von ›Eichenwald‹ her und möchte weinen vor Glück. Wie entsetzlich, wenn sie das Haus hätte verlassen müssen. Sie nimmt sich ganz fest vor, ihm keinerlei Ungelegenheiten


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