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Karin Bucha Paket 1 – Liebesroman. Karin BuchaЧитать онлайн книгу.

Karin Bucha Paket 1 – Liebesroman - Karin Bucha


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ob er dich mit in die Stadt nimmt.«

      Brigitt zwingt Viola auf den Stuhl, auf dem sie eben gesessen hat. »Bleib hier, Kind, und lauf nicht wieder davon. Ich gehe zu Herrn Kempen.«

      »Vielen Dank, Brigitt.« Unter Tränen lächelt Viola.

      Brigitt ist von Violas Vertrauen gerührt. Und um es sich nicht anmerken zu lassen, entfernt sie sich schnell. Nein! Die Stadtvilla ist nichts für Viola, ganz und gar nicht. Sie muß versuchen, das zurechtzubiegen.

      Sie findet den Herrn vom ›Eichenwald‹ im Herrenzimmer. Er hat sich die Tischlampe auf seinem Schreibtisch entzündet und lehnt im Halbdunkel in einem Sessel.

      »Brigitt, du?« empfängt er die Haushälterin, die er meistens mit ›du‹ anspricht, wenn sie allein sind.

      »Sie wollen Viola mit in die Stadt nehmen?« platzt sie heraus.

      »Warum nicht?«

      »Viola können Sie nicht in die Stadt

      verpflanzen«, widerspricht Brigitt heftig. »Sie ist durch und durch Naturkind. Sie würde Ihnen davonlaufen, und dann hät-ten Sie nichts als Ungelegenheiten mit

      ihr.«

      Grübelnd blickt er zu ihr auf.

      »Darüber habe ich auch schon nachgedacht«, gibt er zu. »Außerdem ist da meine Tante. Viola hätte sehr unter ihrem Hochmut zu leiden. Gut! Viola bleibt hier. Aber ich werde ihr eine geeignete Person engagieren, die ihr etwas beibringt.«

      Brigitt atmet auf. »Das ist gut. Viola ist äußerst lernbegierig. Man kann sie einfach nicht unter das Personal stecken. Ich weiß auch nicht, woran das liegt. Etwas geht

      von ihr aus, was man schlecht ausdrücken kann.«

      Sekundenlang sieht Kempen das Bild in dem Bodenbach’schen Schloß vor sich und will schon darüber sprechen, als er sich anders besinnt. Er wird Nachforschungen anstellen. Etwas muß doch über Violas Herkunft zu erfahren sein.

      »Ja, Viola muß man anders behandeln«, erwidert er, auf ihr Gespräch zurückkommend. »Übrigens, Brigitt, kommst du aus eigenem Antrieb zu mir oder –«

      »Viola hat sich bei mir ausgeweint.« Sie zupft vor Verlegenheit an ihrem Gürtel. »Aber ich wäre auch zu Ihnen gekommen, wenn Viola sich nicht bei mir ausgesprochen hatte.«

      »Du verstehst dich gut mit ihr?«

      »Sehr gut.« Brigitts mütterliches Gesicht strahlt förmlich. »Glauben Sie mir, Herr Kempen, Viola wird von allen verkannt.«

      »Von allen?« fragt er lächelnd, damit verstärkt er nur ihre Verlegenheit.

      »Vielleicht kennen Sie sie auch?«

      »Ja! – Vielleicht!« Er erhebt sich. Das Lächeln um seinen Mund vertieft sich noch. » Wer kennt schon den anderen genau? Kennt man sich selbst richtig?«

      Sie legt die Hände leicht zusammen und blickt ihn vorwurfsvoll an. »Man braucht doch nur in Violas klare Augen zu schauen und dann weiß man Bescheid.«

      Kempen legt ihr die Hand auf die Schulter.

      »Meine Tante wird dich nötig haben, Brigitt«, weicht er aus und schiebt sie der Tür zu. »Du weißt, sie kann sehr unangenehm werden.«

      »Ach ja, ich laufe schnell«, sagt sie und hetzt davon. Gedankenvoll bleibt er stehen. Wie kommt es, daß Tante Feodora keine Wärme und Gemütlichkeit zu verbreiten versteht? Und warum muß er sich ihr gegenüber immer verteidigen? Sie ist eine Kempen, aber sie fällt aus dem Rahmen.

      Manchmal kommt sie ihm unwahrscheinlich hart vor, was er überhaupt nicht verstehen kann. Sie ist reich, denn sie ist zu einem gewissen Teil an allen Unternehmungen beteiligt. Alles kann sie sich leisten, aber einen glücklichen Eindruck hat sie noch nie auf ihn gemacht.

      Ein Glück, daß die Stadtvilla und der ›Eichenwald‹ mitsamt den Ländereien und dem einstigen Bodenbachschen Besitz ihm unbeschränkt gehören. Sie würde wahrhaftig auch in diese Dinge hineinreden.

      Eine Viertelstunde später nimmt er im kleinen Speisezimmer das Essen in Feodoras Gesellschaft ein.

      »Klar ist mir immer noch nicht, weshalb du eigentlich hierher gekommen bist«, wendet er sich nach der Suppe an sie, während Brigitt die Teller wechselt.

      »Ist dir mein Besuch etwa unangenehm?« erwidert sie spitz, wie es ihre Art ist.

      »Du kannst in ›Eichenwald‹ ein und aus gehen, wie es dir gefällt«, erwidert er diplomatisch. Lieber hätte er die letzten Stunden allein oder in Harrys und Violas Gesellschaft verbracht. Nun! Sie wird ihn nicht daran hindern können. So setzt er noch hinzu:

      »Übrigens habe ich einen neuen Ver-walter für das Gestüt gefunden. Er ist Deutschamerikaner und ein feiner Kerl. Von Pferden versteht er eine ganze Menge.«

      »So«, sagt sie nur, und damit ist die Sache für sie abgetan.

      »Da ich weiß, wie unangenehm es dir ist, möchte ich dich darauf aufmerksam machen, daß ich die Absicht habe, den letzten Abend mit Mister Harry und Viola zusammen zu verbringen.«

      »Bitte!« Sie hebt leicht die Schultern. »Du weißt, ich habe für solche Leute nicht viel übrig. Ich werde mich zeitig hinlegen. Wann, meinst du, fahren wir morgen?«

      »Sechs Uhr Frühstück und dann Abfahrt.«

      Sie überlegt kurz. »Gut! Ich halte mich für morgen früh bereit.«

      *

      Viola ist völlig durcheinander geraten. Brigitt läuft im Zimmer umher und holt alles zusammen, was Viola an diesem Abend tragen soll.

      »Hast du dich auch wirklich nicht verhört, Brigitt?« fragt sie nun schon zum drittenmal. »Soll ich wirklich an dem Abendessen mit Mister Hand teilnehmen?«

      »Ja doch, Kind«, bestätigt Brigitt mit Nachdruck. »Nun glaub es doch endlich. Die gnädige Frau wird nicht daran teilnehmen. Sie hat sich ihr Essen aufs Zimmer bestellt. Vor der bist du sicher.«

      »Du magst sie wohl auch nicht?« forscht Viola und läßt sich geduldig das schwarze Haar bürsten, was Brigitt mit Hingabe tut. Es ist gerade, als sei es ihr Kind, das sie betreut und schön macht.

      »Keiner mag sie leiden, diese Tante«, gibt Brigitt zu und dämpft dabei ihre Stimme. »Wir atmen immer auf, wenn sie den ›Eichenwald‹ wieder verlassen hat.«

      Viola betrachtet aufmerksam ihr Spiegelbild. Das Haar glänzt und fällt weich über die Wangen bis auf die Schultern. Ihre Augen glänzen. Die Wangen sind gerötet. Als Brigitt ihr das Kleid überstreift, stößt sie einen kleinen Freudenlaut aus.

      »Wie schön, Brigitt«, entfährt es ihr erfreut. »Ich kenne mich kaum selbst wieder. Ob ich auch den – den anderen gefalle?«

      Brigitt durchzuckt plötzlich ein Schreck. Du lieber Himmel! Das Mädchen kann nur Kempen gemeint haben. Es wird doch nicht etwa ihr Herz an ihn verloren haben? Dann täte Viola ihr sehr leid. Von Viola, und mag sie noch so schön und reizvoll sein, zu Tilo Kempen gibt es einfach keine Verbindung.

      »Wem möchtest du denn gefallen?« fragt sie möglichst harmlos. Sie bemerkt im Spiegel, wie sich Violas Gesichtchen noch tiefer rötet.

      »Ach, so im allgemeinen«, erwidert Viola, streicht noch einmal glättend über ihre Haare und über den weiten, schwingenden Rock, der bei jedem Schritt raschelt, und blickt auf die kleine Uhr auf dem Nachttisch. »Mem Gott, schon so spät? Ich glaube, ich muß gehen.«

      »Viel Freude«, ruft Brigitt ihr nach. Wenige Minuten später folgt sie, um das Servieren zu überwachen.

      Diesmal hat Tilo Kempen das Abendessen in der Bibliothek anrichten lassen Die hreiten Glastüren, die auf die Terrasse führen, smd weit geöffnet. Die milde Abendluft strömt in den weiten, schöngestalteten Raum.

      Der Tisch ist besonders sorgfältig gedeckt, mit dem alten Silber, der Kristallschale mit den dunkelroten Rosen, die süß


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