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Karin Bucha Paket 1 – Liebesroman. Karin BuchaЧитать онлайн книгу.

Karin Bucha Paket 1 – Liebesroman - Karin Bucha


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hüllt alles in einen warmen, sanften Schein. Er spiegelt sich auch in Violas tiefblauen Augen. Sie weiß nicht, daß sie selbst wohl das Lieblichste in dem kleinen Kreis ist, mit ihrem bunten schwerseidenen Kleid, das einen tiefen viereckigen Ausschnitt hat und von breiten Trägern gehalten wird. Schmal ist die Taille und schwingend der Rock.

      Keiner der beiden Herren, die sie wie ein Wunder angestarrt haben, ahnt, wie dumpf Violas Herz in der Brust schlägt. Sie hat das Gefühl, nur aus Armen und Beinen zu bestehen, die sich jeden Augenblickselbständig machen wollen.

      Sie hält die Lider mit den langen seidigen Wimpern gesenkt. Erst als Brigitt ihr emen kleinen Schubs in den Rücken gibt, wagt sie zuzugreifen.

      Wie im Traum werden die Platten an ihr vorbeigetragen. Sie nippt nur an den Speisen, während Mister Harry und der Gastgeber tüchtig zulangen. Sie wollen Viola über ihre Hemmungen hinweghelfen, indem sie sich über Kempens Abreise und das Gestüt unterhalten.

      »Bleiben Sie nun wieder für immer in der Stadt?« erkundigt Harry sich höflich.

      »Von Zeit zu Zeit werde ich mich sehen lassen. Sie können mich jederzeit telefonisch erreichen, falls es nötig ist. Es kann auch sein, daß ich viel unterwegs bin, dann hinterlasse ich jeweils meine Adresse «

      Viola sieht Kempen groß an. Morgen schon wird er abreisen? Sie kann sich den »Eichenwald« ohne seinen Herrn überhaupt nicht vorstellen. Wenn sie nur daran denkt, schmerzt ihr das Herz.

      »Und – und das Schlößchen?« fragt sie entsetzt.

      »Das Schlößchen?« wiederholt er erstaunt, und dann beleben sich seine Züge. »Natürlich, Viola, das Schlößchen!« Er wendet sich Harry zu. »Ich habe es mir angesehen und die Absicht, es wieder instandsetzen zu lassen. Schade, daß ich das nun hinausschieben muß.«

      »Aber warum denn?« fragt Harry, ohne von seinem Teller aufzusehen. »Könnte nicht ein anderer die Aufsicht übernehmen? Zum Beispiel ich?«

      Jetzt hebt er den Blick. Kempen ist keineswegs von diesem Vorschlag überrascht, ja, ihm scheint eine Last von den Schultern genommen, als er freudig zustimmt.

      »Großartig, Mister Harry. Zunächst würde ich das Innere des Hauses in Ordnung bringen lassen. Ich werde Ihnen einen Architekten aus der Stadt schicken mit den nötigen Plänen. Alles andere überlasse ich Ihnen. Jetzt ist gerade die richtige Zeit, mit der Renovierung zu beginnen. Schätzungsweise könnte im Herbst alles fertig sein.« Er fühlt Violas verdunkelten Blick auf sich ruhen und sagt lächelnd zu ihr: »Übrigens, Viola, könntest du dich dabei nützlich machen. Soviel ich erkannt habe, besitzt du Geschmack.«

      Zuerst wird sie glühend rot, dann färbt sich ihr Antlitz bis in die Lippen weiß. Atemlos stößt sie hervor: »Ich soll wirklich mithelfen dürfen?«

      »Ich sage immer die Wahrheit«, erwidert er rasch. »Du kannst sogar deinen Geschmack sprechen lassen, denn du bist doch ganz verliebt in das Schlößchen, stimmt’s?«

      »O ja«, kommt es spontan von ihren Lippen. »Es hat mich schon immer auf rätselhafte Weise angezogen.«

      Kempen denkt kurz nach und fragt sie dann: »Stammen etwa auch der Fußspuren von dir?«

      »Nein!« Das kommt ohne Zögern von ihr. »Den Park kenne ich genau. Das Innere habe ich heute zum ersten Male gesehen.«

      Kempen glaubt ihr aufs Wort. Er weiß genau, Viola lügt nicht. Harry hat mit unbeweglicher Miene dabeigesessen. Er nimmt den letzten Schluck Kaffee und beugt sich etwas über den Tisch. »Sind nicht Pläne von dem Schloß vorhanden? Man könnte sich danach richten.«

      »Daran habe ich nicht gedacht. Sicher sind welche vorhanden. Darüber muß meine Tante Feodora Bescheid wissen. Ich werde noch heute Gelegenheit nehmen, sie darüber auszuforschen. Schade, daß ich bererts disponiert habe. Ich würde gern noch einen Tag länger bleiben, um mit Ihnen das Schloß noch einmal zu besichtigen. Nun, vielleicht komme ich über das Wochenende zurück.«

      Mit atemloser Spannung hat Viola ihm die Worte fast von den Lippen gelesen. Ihr Herz macht einen Freudensprung, und als er ihren strahlenden Augen begegnet, fragt er lächelnd: »Du siehst aus, als hättest du etwas auf dem Herzen, Viola. Was ist es?«

      Unter dem Tisch preßt sie vor Erregung die Hände zusammen.

      »Demnach darf ich hierbleiben?«

      »Du darfst hierbleiben«, bestätigt er, nunmehr ernst geworden. Irgendwie gefällt es ihm nicht, daß er Viola hier zurücklassen muß. Er will sich nur nicht eingestehen, daß er ihren Anblick vermissen wird. Er redet sich ein, daß er jetzt für sie verantwortlich ist und daß er sie beschützen muß.

      »Vielen Dank«, stößt Viola atemlos hervor.

      »Versprichst du mir, keine Dummheiten zu machen?«

      »Dummheiten?« wiederholt sie und grübelt kurz darüber nach. Dann hebt sie den Kopf zu der stolzen Haltung, die er schon oft an ihr bewundert hat. »Das kann ich Ihnen nicht versprechen.«

      »Was?« Ärgerlich neigt er sich etwas zu ihr. »Das kannst du nicht versprechen?«

      Sie schüttelt heftig den Kopf.

      »Und warum nicht?«

      »Weil – weil ich nicht weiß, was Sie unter Dummheiten verstehen«, sprudelt sie schnell hervor. »Bisher war alles dumm, was ich getan habe, wenigstens haben Sie das behauptet, und ich habe nichts dabei gefunden.«

      Ihre Offenheit entwaffnet ihn wieder einmal. Er begegnet einen kurzen Blick lang Harrys Augen. Er bemerkt, wie sich sein Mund zu einem Schmunzeln verzieht und wie der Kranz von Fältchen um die Augen stärker denn je hervortritt.

      »Vielleicht hast du recht, Viola, es sind mehr Tollheiten gewesen. Ich denke an die Sache mit ›Satan‹, die konnte sehr bös für dich ausgehen.«

      Sie macht eine kleine, wegwerfende Handbewegung. » Weil er mich abgeworfen hat? Er wird mich bestimmt noch mehrmals abwerfen, denn ich lasse nicht locker.«

      »Sehen Sie, Mister Harry«, wendet Kempen sich ärgerlich an den schmunzelnden Gast. »Man kann einfach nichts machen. Viola will nicht begreifen, daß sie Kopf und Kragen riskiert.«

      »Ich bin überzeugt, wenn Viola etwas wirklich will, dann schafft sie es auch.«

      »Um Gottes willen!« Kempen hebt entsetzt die Hand. »Nun reden Sie ihr noch gut zu, dabei glaubte ich in Ihnen einen Verbündeten gefunden zu haben, der Violas Temperament zu zügeln versteht.«

      Harry verneigt sich leicht.

      »Ich werde mein Bestes tun, damit ihr nichts geschieht.«

      »Na, endlich haben Sie mich verstanden, Mister Harry. Ich lasse Viola unter Ihrem Schutz zurück.«

      Viola wirft einen scheuen Blick auf Harry, begegnet seinen hellen, gütigen Augen und lächelt leicht. Ja, von ihm will sie sich gern lenken lassen. Sie spürt, daß von ihm sehr viel Wärme ausstrahlt und daß er es herzlich gut mit ihr meint.

      Erleichtert seufzt sie auf.

      »Mir scheint, du bist zufrieden, Viola?«

      »O ja, sehr, Herr Kempen«, versichert sie eifrig. »Mister Harry versteht ja auch meine Liebe zu Pferden – Sie nicht.«

      Kempen muß sich beherrschen. Immer wieder setzt sie ihm Trotz entgegen. Es ärgert ihn, daß sie ihn ganz falsch beurteilt.

      »Du irrst«, sagt er so ruhig wie möglich. »Auch ich weiß, daß du Tiere sehr magst, insbesondere Pferde. Mir wäre lieber, du würdest dich zu einer netten jungen Dame entwickeln, anstatt wie ein Stallbursche auf ungesattelten Pferden zu reiten, und dabei das Genick zu brechen.«

      Viola gräbt die schimmernden Zähne in die Unterlippe. Sie weiß, daß sie ihn irgendwie verletzt hat.

      »Verzeihen Sie, Herr Kempen«, antwortet sie reuig. »Jetzt habe ich mich wirklich dumm benommen.« Sie zögert. Ihr Blick ist verdunkelt. »Ob ich jemals eine richtige Dame werde? Ich bezweifle es.«

      Das


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