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Butler Parker Paket 1 – Kriminalroman. Günter DöngesЧитать онлайн книгу.

Butler Parker Paket 1 – Kriminalroman - Günter Dönges


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      »Mr. Larry Dover ist der Arbeitgeber der Maureen Gilpan, Sir, der ersten Frau des Mr. Arthur Gilpan.«

      »Richtig, auch den haben wir ja noch auf der Liste. Auch Dover soll ja ein bekannter Gangster sein.«

      »Es wird so behauptet, Sir. Wenn Sie gestatten, würde ich eine gewisse Arbeitsteilung vorschlagen.«

      »Und wie stellen Sie sich die vor?«

      »Sie könnten vielleicht Kontakt mit Mrs. Maureen Gilpan aufnehmen, Sir, ich hingegen würde Mr. Haddon gern einmal einen Besuch abstatten.«

      »Womit Sie sich mal wieder den gefährlichsten Auftrag gesichert haben dürften, wie?« Rander lachte laut auf.

      »Sie dürfen nicht übersehen, Sir, daß ich mit den beiden Herren Haynes und Vrain noch zu reden habe.«

      »Hauptsache, ich weiß, wo ich Sie zu suchen habe, falls Sie sich in einer Stunde nicht melden.«

      »Ich hoffe, Ihnen keine Unannehmlichkeiten bereiten zu müssen, Sir. Es wird immer mein Bestreben sein, unauffällig und korrekt zu arbeiten.«

      Josuah Parker verbeugte sich höflich und verließ das Zimmer. Er beeilte sich, den Kriegspfad beschreiten zu können. Er hatte das untrügliche Gefühl, daß eine der letzten Runden dieses Falles eingeläutet wurde …!

      *

      Josuah Parker war einer der ersten Gäste, die Haddons Nachtclub besuchten. Er schüttelte verneinend den Kopf, als die Blondine hinter der Garderobentheke seinen Hut, Mantel und Regenschirm einkassieren wollte. Parker schritt würdevoll wie ein Herzog in die Bar und winkte den arroganten Oberkellner zu sich heran. Diese Geste war derart gekonnt, daß der Oberkellner seine Reserve verlor und mit fliegenden Frackschößen auf Parker zueilte.

      »Zu Mr. Haddon …!« sagte Parker knapp. »Beeilung, wenn ich sehr bitten darf …!«

      Ein hoher Würdenträger hätte nicht überzeugender reden können. Die Frackschöße schoben sich erneut in Fahrtwind, der Oberkellner stob davon. Josuah Parker musterte gleichgültig die Einrichtung der Bar und folgte dann dem Oberkellner, der bereits hinter einer Schiebetür verschwand.

      Parker betrat den langen Korridor, an dessen Ende eine Betontreppe hinauf in die erste Etage führte. Er hörte das Zuschlägen einer Tür, gedämpfte Stimmen und dann wieder Schritte. Als er die Treppe hinter sich ließ, kamen ihm zwei Männer entgegen: der Oberkellner und Herrn Haynes.

      Die Adlernase mit dem wachsgelben Gesicht schaltete augenblicklich. Haynes wollte seinen Revolver ziehen und Parker außer Gefecht setzen.

      Butler Parker war jedoch wieder einmal schneller. Aus der Zwinge des Universal-Regenschirms glitt blitzschnell und geräuschlos ein wippender und nadelspitzer Degen. Er blieb auf dem Adamsapfel des Gangsters liegen. Haynes rührte sich nicht. Er schielte hinunter zum Stockdegen und wagte nicht zu schlucken.

      »Wir wollen diese rohen Dinge doch besser unterlassen«, sagte Parker zu Haynes. »Ich möchte Sie sehr bitten, mich nicht zu Dingen zu verleiten, die ich im Grunde meines Wesens doch sehr hasse.«

      Der Oberkellner hörte fasziniert zu, bis er endlich merkte, was gespielt wurde. Da versuchte er im letzten Augenblick, seinen Begleiter aus der Patsche zu ziehen. Der befrackte Oberkellner warf sich auf den Butler, der sich nicht vom Fleck rührte und die Degenspitze vom Adamsapfel des Gegners nicht wegnahm.

      »Sehen Sie sich das bitte einmal sehr genau an …!« forderte Parker den Oberkellner auf. Seine Stimme klang nachdrücklich und fordernd. Er streckte seine linke Hand vor und ballte sie zur Faust.

      Der Oberkellner legte die Bremsen an und stoppte. Er schob den Kopf vor und starrte auf Parkers Faust.

      »Na und …?« fragte er verdutzt.

      »Das ist eine Faust«, stellte Parker fest.

      »Natürlich, wollen Sie mich auf den Arm nehmen …?« Der Oberkellner wurde wütend.

      »Wozu ist die Faust da?« examinierte Parker ihn weiter.

      »Wozu wohl schon …? Zum Schlagen natürlich …!« Ganz gegen seinen Willen beantwortete der Oberkellner Parkers Frage.

      »Eben«, gab Parker zurück und ließ seine Faust vorschnellen. Sie traf genau den Punkt des Oberkellners. Der Befrackte rollte die Augen, stieß einen dumpfen Seufzer aus und taumelte gegen die Wand. Er war hart im Nehmen, versuchte, gegen die Schwäche seiner Beine anzukommen. Aber Parker, der die Wirkung des Schlages genau berechnet hatte, kümmerte sich nicht weiter um den Oberkellner, der nun tatsächlich in den Knien einknickte und recht unsanft auf dem Boden landete.

      »Gehen wir zu Mr. Haddon …!« sagte Parker zu Haynes, der nun vor Angst schwitzte, »ich möchte Sie ebenso höflich wie inständig bitten, keine sogenannten Dummheiten zu begehen. Sie würden mich sonst zwingen, Mittel zu ergreifen, die ich nicht allzu sehr schätze!«

      Der Gangster glaubte, einen Verrückten vor sich zu haben. Er dachte an den nadelspitzen Stockdegen, drehte sich vorsichtig um und marschierte auf eine Tür zu, aus der er gekommen war.

      »Machen Sie sich korrekt bemerkbar«, forderte Parker den Gangster auf. »Verrat bestrafe ich mit einem leichten Zustechen, prägen Sie sich das bitte ein.«

      Der Gangster dachte nicht im Traum daran, Parker aus dem Zimmer herauszuhalten. Hinter der Tür befanden sich immerhin sein Partner Vrain und Haddon, der Chef.

      Er pochte in einem bestimmten Rhythmus an. Parker hörte Schritte, dann das Gleiten eines gut geölten Riegels. Vrain riß die Tür auf, erkannte Parker und … wollte nun ebenfalls seine Kanone zu ziehen.

      Parker verzichtete erneut darauf, seine Waffe einzusetzen. Mit der linken Hand wirbelte er seine stahlgefütterte Melone gleich einem Diskus durch die Luft. Dieser improvisierte Diskus traf haargenau die Schläfe des Gangsters. Vrain schloß sofort die Augen, fiel rücklings über die Lehne eines Sessels und landete krachend auf dem Teppich.

      »Einen recht schönen, guten Tag wünsche ich«, grüßte Parker den Gangsterboß Haddon. »ich bedaure, Sie stören zu müssen, doch zwingen mich gewisse Ermittlungen, unangemeldet erscheinen zu müssen …!«

      Haddon, stark und breit wie ein Stier, mit kühnem Gesicht und kalten, blauen Augen, war das, was man so treffend von den Socken nennt. Er erhob sich langsam, stierte Parker an und schluckte. Er kniff die blauen, kalten Augen zusammen und kam um seinen mächtigen Schreibtisch herum.

      »Wer sind Sie …?« fragte er, um gleich darauf irritiert den Kopf zu schütteln, »ich wette, Sie sind dieser komische Parker, ja?«

      »Ihre Ausdrucksweise entstammt keiner guten Kinderstube«, stellte Parker tadelnd fest. »Mr. Haddon, wenn ich nicht irre?«

      »Erraten, Parker. Und was wollen Sie hier?«

      »Mir schwebt vor, mit Ihnen über Mr. Arthur Gilpan zu sprechen.«

      »Und Sie glauben, daß ich dazu ohne weiteres bereit bin?«

      »Selbstverständlich, Mr. Haddon.«

      »Mann, Sie sind vielleicht ’ne komische Nudel«, lachte Haddon auf. »Mein Kompliment, Sie haben meine Jungens ganz schön zurechtgestaucht.«

      »Nur eine Generalprobe, Mr. Haddon. Ich möchte mich jetzt ungestört mit Ihnen unterhalten.«

      »Das ordnen Sie so einfach an?«

      »Noch handelt es sich um einen höflichen Vorschlag.«

      »Sagen Sie mal, kennen Sie keine Angst? Ich könnte jetzt meine Kanone ziehen …!«

      »Bitte, nach Ihnen, Mr. Haddon.«

      Der Gangster verlor die Geduld. Er fühlte sich in die Enge getrieben. So hatte ihn noch nie ein Besucher behandelt. Er war entschlossen, das Verfahren abzukürzen. Diesem komischen Burschen wollte er es zeigen.

      Blitzesschnell zog er seinen 38er aus dem Schulterholster. Und Haddon war schnell in der Bewegung. Das hatten in der Vergangenheit schon


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