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Die Hütte im Schnee | Erotischer Roman. Svenja MundЧитать онлайн книгу.

Die Hütte im Schnee | Erotischer Roman - Svenja Mund


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zum Beispiel.«

      »Ich kenne Sie ja auch nicht, Sie könnten mir ja ebenso was antun.«

      »Das würde ich doch nie tun!«, entrüstete sie sich.

      »Aber ich Ihnen?«

      Unschlüssig stand sie im Schnee herum, in der Tasche suchte sie nach Zigaretten, hangelte eine heraus und sofort war sie aufgeweicht: »Mist, verdammter!«

      »Also, los jetzt, es wird dunkel. Holen Sie Ihre Sachen und rein in mein Auto mit Ihnen!«

      »Ich habe ja wohl keine Wahl«, erwiderte sie immer noch trotzig.

      »Nein, nicht wirklich.«

      Vom Beifahrersitz ihres Autos holte sie eine größere Tasche, vom Rücksitz einen grünen Hartschalenkoffer und eine Umhängetasche, das war’s. Max verstaute den Koffer hinter seinem Sitz, die Tasche musste sie auf den Schoß nehmen, das Auto war bis unters Dach voll bepackt. Er startete den Motor, weiter ging es durch den zunehmend tiefer werdenden Schnee.

      »Wie heißen Sie eigentlich?«

      »Max. Und Sie?«

      »Wanda. Bitte entschuldigen Sie mein Misstrauen vorhin, ich muss Ihnen dankbar sein.«

      »Schon vergessen.«

      »Wie weit ist es denn noch? Hier sieht alles so gleich aus, Sie werden die Hütte doch finden in Dunkelheit und Schnee?«

      »Sie befindet sich hinter einer S-Kurve, es kann nicht mehr weit sein. Übrigens, ich sollte Sie vielleicht ein wenig vorbereiten: Das ist eine sehr einfache Hütte, so wie die Leute sie früher hier als Jagdhütte benutzt haben. Es gibt weder Strom noch fließend Wasser.«

      »ÄH – was?«

      »Früher musste man das Wasser vom See holen und im Winter eben Schnee schmelzen. Meine Freunde und ich haben uns als Modernisierung eine tief vergrabene Leitung zum See spendiert. Mit einer Handpumpe kann man so Wasser ins Haus befördern. Nur wenn die Leitung doch zufrieren sollte, muss wieder Schnee getaut werden. Aber keine Angst, das ist bisher noch nicht vorgekommen.«

      »Ist ja ‘ne wahnsinnig tolle Modernisierung.«

      »Die Öfen, einer für Küche und Wohnraum, einer für Bad und Sauna, werden mit Holz beheizt. Wird schön warm, frieren müssen wir nicht.«

      »So primitiv, aber eine Sauna haben Sie sich gegönnt!«

      »In Finnland gibt es keine Hütten ohne Sauna. Und stellen Sie sich die nicht so vor wie die in Deutschland: Das Bad ist, wie die ganze Hütte, aus Holz. Zwei Bänke stehen an den Wänden. Und eben der Ofen. Dazu ein Waschtisch mit Schüssel und eine Sitzwanne.«

      »Wie, Sauna und Bad sind quasi ein Raum?«

      »Genau.«

      »Und eine Dusche ist nicht vorhanden?«

      »Nein, keine Dusche.«

      »Und wie wäscht man sich in Ihrer Hütte?«

      »An der Schüssel oder in der Sitzwanne.«

      »Sitzwanne, pah!«

      »Eine große Badewanne passt nicht rein.«

      »Und wie kommt das Wasser da rein, wenn nicht über einen Wasserhahn?«

      »Mit der Handpumpe, das habe ich doch schon erklärt.«

      »Dann kann ich mich nur mit dem eiskalten Wasser waschen? Das ist doch jetzt nicht Ihr Ernst!«

      »Auf dem Herd in der Küche mache ich es mir immer schön warm, ich hasse kaltes Wasser genauso wie Sie.«

      Wanda schnaubte wütend. Und irgendwie auch frustriert. Ausgeliefert war sie, diesem Waldschrat ausgeliefert! Kein Strom! Kein fließend Wasser! Wie im Mittelalter!

      »Man füllt kaltes Wasser in die Schüssel oder in die Wanne«, fuhr Max fort, amüsiert über den Ärger der Stadtmieze da neben sich, »und dann schüttet man von dem kochenden Wasser aus dem großen Topf so viel dazu, bis die gewünschte Temperatur erreicht ist. Wenn man zu zweit ist, hat das einen Vorteil: Wenn man länger in der Wanne sitzen will, wird das Wasser ja schnell kalt. Man muss aufstehen, neues holen und wieder rein in die Wanne. Sehr umständlich. Wenn man nicht alleine ist, kann diese Aufgabe der andere erledigen, man kann gemütlich im warmen Wasser sitzen bleiben.«

      »Unterstehen Sie sich, ins Bad zu kommen, wenn ich in der Wanne sitze! Ich denke, das sollten wir hier gleich klarstellen!«

      »Ich hatte mir das eher umgekehrt vorgestellt«, grinste Max, »nämlich dass Sie mir das warme Wasser in die Wanne schütten.«

      Eine Rechtskurve beendete ihr Geplänkel, Max fuhr langsamer, eine Linkskurve folgte, im Schritttempo versuchte er im Licht der Scheinwerfer die nun vollkommene Dunkelheit zu durchdringen, um den Waldweg zur Hütte nicht zu verpassen. Wanda verdrehte die Augen, als er schließlich in eine Waldschneise einbog. Das wurde ja immer besser, niemand würde sie von der Straße aus sehen. Nach etwa 100 Metern tauchten die Umrisse des Häuschens im Lichtkegel auf.

      Max fuhr bis dicht an das Gebäude heran und stellte den Motor ab: »So, da wären wir. Ich werde erst mal die Öfen anheizen.«

      Er entriegelte die Haustür, öffnete sie und schob dabei mit dem Türblatt den Schnee zur Seite. Wanda wusste nicht, ob sie ihm folgen sollte, eigentlich wusste sie überhaupt nicht, was sie tun sollte. Drinnen flackerte Kerzenschein, erst nur ein Exemplar, dann immer mehr, bis ein anheimelndes Licht aus den halb verschneiten Fenstern drang. Nach einer Weile kam Max an die Tür und hängte eine Petroleumlaterne an einen Haken und sah fragend zu ihr ins Auto.

      »Es ist so kalt!«, entfuhr es ihr, umgehend fing sie an zu zittern und ein Zähneklappern konnte sie auch nicht vollständig unterdrücken.

      »Bewegen Sie sich, dann frieren Sie auch nicht so«, riet er ihr, bevor er begann, seine Sachen aus dem Wagen zu räumen.

      »Entschuldigung, wie dumm von mir.« Auch Wanda sprang aus dem Auto, trotz ihrer Stiefelchen half sie ihm dabei, die Lebensmittel und was das sonst noch alles sein mochte, durch den Schnee ins Haus zu schleppen. Als sie fertig waren, stellte er ihr einen Stuhl an den Ofen, der eine angenehme Wärme ausstrahlte.

      »Sie sollten Ihre nassen Schuhe und Socken ausziehen, hier ist ein Tuch zum Abtrocknen. Und dann wärmen Sie sich Ihre Füße an den Ofenkacheln.«

      Er selbst hatte immer noch seine Stiefel an, seine dicke gefütterte Jacke hatte er an die Garderobe gehängt. Aus der Herdplatte hatte er einen Ring herausgenommen und kochte über offener Flamme Wasser in einem kleinen Kesselchen auf. Zwei Tassen mit Teebeutelchen drin, Wasser drauf, einen ordentlichen Schuss Rum rein, dann hangelte er sich einen Sessel heran und setzte sich neben sie.

      »Hier, das wird Ihnen guttun«, mit diesen Worten reichte er ihr eine der beiden Tassen.

      Wanda wärmte, wie er es empfohlen hatte, ihre Füße an den Kacheln. Während er herumhantiert hatte, hatte sie sich im Raum umgeschaut, um sich ein Bild von dem Ganzen zu machen: Nachdem sie durch die Haustür eingetreten waren, hatten sie sich in einem kleinen Vorraum befunden, Jacken, Stiefel und anderes für draußen konnte man dort ablegen. Eine weitere Tür führte in den Wohnraum, in dem sie nun saßen. Neben der Eingangstür befand sich eine weitere, wahrscheinlich die zum Bad, wie er es genannt hatte. Der Raum selbst war wie eine Wohnküche gestaltet: großer Herd, der ordentlich bullerte und eine angenehme Wärme verbreitete. Daneben Küchenschränke mit Utensilien, weiter hinten unter den Fenstern ein Tisch, eine Bank, mehrere Stühle, alles aus Holz. Gegenüber dem Herd war ein etwa zwei Meter breiter Durchlass zu erkennen, den man mit einem Vorhang verdecken konnte. Reinsehen konnte sie nicht, es war zu dunkel, aber sie vermutete dort die Schlafstube. Das bedeutete, dass sie mit ihm in einem Bett würde schlafen müssen. Oder auf der Küchenbank. Vielleicht war er ja Kavalier genug, um ihr das Bett zu überlassen und selbst auf der Bank zu schlafen.

      »Und? Ist Ihnen nun wärmer?«, unterbrach er ihre Betrachtungen.

      »Ja, vielen Dank.«

      Max


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