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Die Hütte im Schnee | Erotischer Roman. Svenja MundЧитать онлайн книгу.

Die Hütte im Schnee | Erotischer Roman - Svenja Mund


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kritischen Blicken musterte sie die Liebestöter, dann musste sie schallend lachen.

      »Ich denke, sie werden dir passen«, grinste Max und verschwand im Bad, um sich mit dem eisigen Wasser kurz zu waschen. Daraufhin zog er sich aus und schlüpfte in die Wollkleidung. Dann trat er in die Wohnküche, unter den amüsierten Blicken von Wanda bereitete er das Bett vor.

      »Los, jetzt bist du dran!«

      »Das wird der Hit des nächsten Winters«, kicherte sie und ging ins Bad. Das Wasser war ihr zu kalt, Max hätte ja auch etwas warmes dazu schütten können! Gut, einmal Frische ins Gesicht. Dann zog sie sich aus, bis auf Slip und BH, und streifte die Wollsachen über. Immer noch lachend trat sie in die Wohnküche. Ungeniert betrachteten sich die beiden von oben bis unten, um dann erneut in lautes Lachen auszubrechen.

      Max nahm zwei Kerzen und stellte sie auf das Regal in der Schlafstube.

      »Willst du vorne oder an der Wand liegen?«, fragte er.

      ‚Wenn ich vorne liege‘, sinnierte sie, ‚dann muss er über mich drüber steigen, wenn er nachts aufs Klo muss. Aber dann bin ich wenigstens nicht so eingeengt. Hinten bin ich ja quasi gefangen.‘ Sie musste kurz grinsen, als sie an ihre Formulierung ‚dann muss er über mich drüber steigen‘ dachte.

      »Lass mich mal vorne liegen«, sagte sie spontan.

      Ob er sie anfassen würde? Sie konnte sich das nicht wirklich vorstellen. Bisher hatte er sich stets zuvorkommend und integer ihr gegenüber gezeigt, einen Annäherungsversuch hatte er noch nicht unternommen, auch nicht in verbaler Hinsicht.

      Max legte sich also an die Wand. Er wartete, bis Wanda sich in die Decken und Felle eingekuschelt hatte, so wie er es ihr empfohlen hatte. Dann blies er die Kerzen aus und deckte sich zu.

      ***

      Absolute Dunkelheit.

      »Kannst du nicht wieder eine Kerze anmachen?«, fragte sie schließlich. Die Finsternis bereitete ihr eine unbestimmte Angst, die vollkommene Stille tat ihr Übriges.

      »Die Raubtiere und Trolle können hier nicht rein«, versuchte er sie zu beruhigen, als hätte er ihre Gedanken gelesen. »Und offenes Feuer am Bett ist auch zu gefährlich. Die Kerzen würden sowieso nicht die ganze Nacht durchhalten.«

      »Hast du denn die Eingangstür abgeschlossen?«

      »Natürlich«, log er, hier in der Wildnis musste niemand abschließen.

      Ihre Gedanken drehten sich im Kreis, jetzt, wo es keine Ablenkung mehr gab. Aber allmählich beruhigte sie ihr Gemüt. Die Stille war ungewohnt, doch so nach und nach empfand sie sie irgendwie als wohltuend, und langsam glitt sie hinüber in einen traumlosen Schlaf.

       Kapitel 3

      Der Duft nach frischem Kaffee ließ sie die Augen öffnen. Max stand in der Küche und bereitete das Frühstück zu. Als er bemerkte, dass sie wach war, brachte er ihr eine Tasse.

      »Hier, trink erst mal ‘nen Schluck, das weckt die Lebensgeister.«

      Wanda bedankte sich, sie fand es ja wirklich nett, wie er sie umsorgte. Nachdem sie sich unter der warmen Decke hervorgearbeitet hatte, schlürfte sie in ihren wollenen Sachen Richtung Bad. Eisige Kälte empfing sie, der nette Kerl hätte ja zumindest ein wenig einheizen können, sie hasste die Wildnis!

      Aber egal, schnell zog sie die Wollsachen aus, in Slip und BH wusch sie sich hastig und putzte ihre Zähne. Und nun? Sie hatte Hemd und Hose nicht mitgenommen. Jetzt rein in die Wolle, Klamotten holen, raus aus der Wolle und anziehen? Viel zu umständlich. Entschlossen öffnete sie die Tür zur Diele, sie war ja nicht nackt. In ihrer Reisetasche suchte sie nach frischer Unterwäsche, dann verschwand sie im Schlafraum und zog den Vorhang zu.

      ‚Wie albern‘, dachte sie bei sich, ‚zum Ausziehen geht man vielleicht hinter einen Vorhang, aber doch nicht zum Anziehen!‘ Aber egal, immerhin musste sie ja auch den Slip wechseln, und – und – ja. Sie musste über sich selbst schmunzeln, ob er sie wohl für schamhaft hielt?

      Max beobachtete das Getue mit dezentem Grinsen, sagte aber nichts.

      Zum Frühstück gab es Kaffee, Toast, Marmelade, Aufschnitt und ein gekochtes Ei. Wanda war positiv überrascht, besonders über den Toast. Auf ihre Frage hin, wie er den ohne Toaster zubereitet hatte, deutete er auf die Pfanne, um ihr so zu signalisieren, dass das auch ging.

      Gemütliches Frühstück hin oder her, unaufhaltsam drängte sich die Frage auf, wie es draußen wohl mit dem Schnee stehen würde, und während der zweiten Tasse Kaffee fragte sie ihn, ob die Straße wohl schon geräumt sei.

      »Das glaube ich nicht«, entgegnete er, »aber lass uns nachsehen.«

      ***

      Er gab ihr einen dicken Wintermantel, suchte im Vorraum nach Stiefeln; wenn sie zwei Paar Socken anzog, könnten sie fast passen. Dann gingen sie raus in die Kälte. Es hatte aufgehört zu schneien, aber alles war mit einer dicken weißen Decke belegt, das Auto war nur noch anhand von Konturen zu erkennen.

      Wanda sah sich um, jetzt im Hellen konnte sie sich ein besseres Bild von der Hütte und ihrer Lage am See machen.

      »Auf der anderen Seite, der Seeseite, hat die Hütte eine kleine Veranda. Von dort hat man einen herrlichen Blick über das Wasser, im Sommer. Jetzt siehst du nur die glatte weiße Fläche da. Dafür kann man im Winter die Wildtiere, die sich oft am gegenüberliegenden Ufer aufhalten, besser beobachten.«

      »Was sind das denn für Tiere?«, Wanda sah ihn kritisch an.

      »Elche, Rehe, manchmal Rentiere und viel Kleingetier wie Hasen und so.«

      »Auch Bären?«

      »Im Sommer lebt hier mindestens ein Bär, ich habe ihn schon einige Male dort drüben gesehen. Aber jetzt im Februar hält er seinen Winterschlaf.«

      »Und Wölfe?«

      »Nein«, log er, und die Luchse erwähnte er erst gar nicht; solche hatte er hier ja auch tatsächlich noch nie gesehen.

      Mithilfe einer Schaufel begann er nun, einen schmalen Pfad am Auto vorbei zur Straße frei zu schippen, Wanda folgte ihm: Nichts war geräumt, alles tief verschneit.

      »Hm«, brummte sie. Obgleich sie eigentlich mit diesem Ergebnis gerechnet hatte, spürte sie doch einen Stich der Enttäuschung. »Könntest du denn mit deinem Auto da durchkommen?«

      Max war klar, worauf die Frage abzielte: »Wahrscheinlich schon«, antwortete er, »wir könnten mit Glück heute Abend in Pudasjärvi sein, würden dort übernachten, morgen den Reifen reparieren lassen und abends wieder hierherkommen, an deinem Auto das Rad wechseln, und dann?«

      Wanda musste die Unsinnigkeit des Unterfangens einsehen, mit ihrem Mercedes würde sie es niemals durch diese Schneemassen schaffen.

      Zurück an der Hütte schlug er vor, dass sie sich noch einmal auf die Veranda setzen sollten, vielleicht könnten sie ja Tiere beobachten; er war sich ziemlich sicher, dass da welche zu sehen sein würden. Normalerweise kamen sie in der Dämmerung, aber jetzt im Winter waren sie den ganzen Tag über auf Nahrungssuche. Er fegte den Schnee von der Veranda und von der Holzbank, dann setzte er im Inneren der Hütte Teewasser auf.

      Obgleich es sehr kalt war, konnte sich Wanda der Faszination dieser Landschaft nicht entziehen, diese Stille, der sich lange hinziehende zugefrorene See und ringsherum nur Wald, alles mit dickem Weiß bedeckt. Stadtmenschen wie sie träumten in besonders unruhigen Zeiten gelegentlich davon, in einer solchen reinen Natur die Seele baumeln zu lassen. Ihre Tage waren eigentlich immer irgendwie hektisch, und nun musste sie an diesem Ort notgedrungen eine Auszeit nehmen, sie nahm sich vor, das Ganze zu genießen.

      Max brachte heißen Tee mit einem ordentlichen Schuss Rum, das wärmte. Mit einem Fernglas suchte er das gegenüberliegende Ufer ab. Kleinere Waldtiere wie Hasen oder einen Fuchs fand er sofort, er reichte Wanda das Glas. Nach einem kurzen Blick ging sie ins Haus, er hörte sie drinnen hantieren und dann kam sie mit ihrer auf ein Stativ geschraubten


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