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Die Hütte im Schnee | Erotischer Roman. Svenja MundЧитать онлайн книгу.

Die Hütte im Schnee | Erotischer Roman - Svenja Mund


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und einsamen Hütten gibt es hier doch nichts.«

      »Ich wollte zum Ranua-Zoo.«

      »Zum Ranua-Zoo? Na, da sind Sie hier aber ziemlich falsch.«

      Fragend sah sie ihn an. »Falsch?«

      »Dies ist die alte Straße nach Pudasjärvi. Schon seit einigen Jahren gibt es eine neue, weiter östlich gelegen, deswegen wird diese eigentlich nur noch von der Forstwirtschaft und Emeriten wie mir benutzt. Und natürlich von Ihnen«, setzte er grinsend hinterher. »Von Pudasjärvi aus können Sie dann weiter zu Ihrem Zoo fahren.«

      »Ich habe mein Navi benutzt«, suchte sie nach einer Entschuldigung, allerdings eher für sich selbst.

      »Die Software würde ich mal erneuern«, grinste er und schenkte Tee nach. »Auch noch etwas Rum?« Schweigend hielt sie ihm die Tasse hin.

      »Was wollten Sie denn im Zoo so mitten im Winter?«

      »Fotos machen.«

      »Aha!«

      Wanda lächelte: »Ich bin Fotografin. Der Ranua-Zoo ist ja wohl etwas Besonderes, nördlichster Zoo Europas mit entsprechenden arktischen Tieren: Wolf, Eisbär und so. Und die wollte ich fotografieren.«

      »Aber warum fahren Sie da denn im Winter hin? Im Sommer ist das doch viel einfacher.«

      »Aber der Schnee ist der authentischere Hintergrund. Eisbären kann ich einfach nur so in Deutschland auch ablichten. Hier sollen die Gehege außerdem schön groß sein.«

      »Da können sich die Tiere aber auch besser verstecken«, lächelte er.

      »Ich kann warten.«

      »Aber so richtig vorbereitet auf eine Wintertour sind Sie ja nicht gerade …«

      »Ich hatte nicht vor, hier in der Wildnis zu landen.«

      »Nächstes Mal nehmen Sie wenigstens einen dicken Wintermantel und gute Stiefel mit. Dann ist in dem grünen Koffer Ihre Fotoausrüstung, vermute ich mal.«

      »Genau.«

      »Und in der Tasche sind Ihre Klamotten, für ‘ne Frau recht wenig.«

      »Ich brauche nicht so viel, und außerdem wollte ich ja gar nicht so lange bleiben.«

      »In dem Punkt müssen Sie jetzt wohl umdisponieren, es schneit immer noch ordentlich. Haben Sie Hunger?«

      »Wo ist denn das Klo?«

      »Wenn Sie durch die Tür da gehen«, er deutete auf die neben der Eingangstür, »dann kommen Sie ins Sauna-Bad, den Ofen dort drinnen habe ich auch schon angemacht. Dahinter ist das Klo, ist aber kalt, Plumpsklo eben. Wenn Sie es noch aushalten können, machen Sie die Tür auf, dann zieht die Wärme vom Bad ins Klo.«

      Wanda nahm die Füße von den Kacheln und setzte die Fersen auf den Rand des Sessels. Einfach war hier gar nichts.

      Max stand auf, um im Bad die Tür zum Klo zu öffnen.

      »Weswegen sind Sie eigentlich hier?«

      »Abschlaffen, ausruhen, bisschen spazieren gehen auf Skiern, einfach die Seele baumeln lassen.«

      »Und wie lange bleiben Sie?«

      »Verschieden. Manchmal zwei, manchmal vier Wochen; gerade so, wie ich Lust habe. Aber das mache ich nicht jeden Winter.«

      Wanda fragte nicht weiter, still sinnierte sie vor sich hin, irgendwie versuchte sie sich ein Bild von diesem Mann zu machen.

      ***

      »Ich denke, ich mache uns mal was zu essen«, unterbrach er ihre Gedanken, stand auf und fing an, in dem Schrank zu kramen, in dem er die mitgebrachten Lebensmittel verstaut hatte. Wanda nahm den letzten Schluck Tee und verschwand dann hinter der Badezimmertür. Max schaute ihr nach: Ihm fiel auf, dass er sie entgegen seinen sonstigen Gepflogenheiten noch gar nicht genauer angeschaut hatte, so als Frau. Aber er stellte fest, dass sie ihm gefiel, ihr kleiner Zopf, zu dem sie ihre dunklen Haare geflochten hatte, schlanke, wohlproportionierte Figur, soweit er das unter den vielen Klamotten beurteilen konnte, und sie war fast so groß wie er. Er war neugierig, wie sie sich verhalten würde, wenn’s ans Schlafen ging, so gemeinsam in einem Bett. Große Hoffnungen auf bessere Einblicke machte er sich jedoch nicht, er wird ihr sagen müssen, dass sie sich warm anziehen sollte, da der Ofen in der Wohnküche nicht die ganze Nacht lang brennen wird.

      Nun gut, Abendessen. Er entschied sich für weiße Bohnen in Tomatensoße, dazu Spiegeleier mit Bacon. Als Wanda vom Klo zurückkam, beobachtete sie ihn einen Moment, dann suchte sie im Schrank nach Tellern und Besteck, wischte alles kurz aus und deckte den Tisch. Zu trinken gab es Rotwein, was sie anerkennend feststellte.

      »Erzählen Sie mal ein wenig von sich«, versuchte Wanda Weiteres über diesen Mann zu erfahren. »Wo leben Sie in Deutschland?«

      »Ich lebe die meiste Zeit in Afrika, Namibia, um genau zu sein. Dort arbeite ich auf einer Farm, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, mit landeseigenen Möglichkeiten die landwirtschaftlichen Erträge zu steigern.«

      »Afrika. Dann sind Sie ja so ein richtiger Globetrotter.«

      »Na ja, Globetrotter – weiß ich ja nicht. Über Europa und Afrika bin ich noch nicht rausgekommen.«

      »Und wenn Ihnen die Hitze Afrikas zu heiß wird, machen Sie im kalten Finnland Urlaub …« Wanda musste lachen und stellte nach einer kurzen Pause fest: »Das Essen schmeckt übrigens gut, der Wein auch. Ich hoffe, ich esse und trinke Ihnen nicht Ihre Vorräte weg.«

      »Keine Angst, ich habe genug mit. Dass es Ihnen schmeckt, freut mich wirklich.«

      »Und – ja – irgendwie ist es richtig gemütlich hier so bei Kerzenschein – und draußen der kalte Winter.«

       Kapitel 2

      Nach dem Essen räumte Max ab, setzte Wasser zum Spülen auf und entkorkte noch eine Flasche Wein. Beim Zuprosten schlug er ihr das Du vor, in das sie auch lachend einwilligte, sie konnte den Abend zunehmend entspannter genießen. Nachher half sie ihm beim Abwasch. Dann legte er noch Holzscheite ins Feuer und sie machten es sich vor dem Ofen gemütlich, erzählten von ihrem Leben, er viel von Afrika, sie von ihrem Dasein als selbstständige Fotografin.

      Als die Weinflasche geleert war, wurde ihr schlagartig wieder das anstehende Problem der gemeinsamen Nacht bewusst. Sie wollte auf keinen Fall irgendwelche Intimitäten, obgleich, das musste sie vor sich selbst eingestehen, der Kerl da durchaus seine Qualitäten hatte, auch was seine Figur anging. Aber wenn er sie anfassen sollte, was sie nicht wirklich glaubte, dann würde sie ihn wegstoßen. Oder es einfach über sich ergehen lassen, bevor er Gewalt anwendet? Sie war ihm hier ausgeliefert, Hilfe konnte sie nicht erwarten. Nein, Zwang wird er nicht gebrauchen, das konnte sie sich nicht vorstellen. Langsam entspannte sie sich wieder, der Alkohol tat seinen Anteil dazu. Aber auf der Hut würde sie sicher sein!

      »Sag mal, hast du überhaupt Nachtwäsche mit?«, fragte Max unvermittelt.

      »Nachtwäsche? Ich trage nie Nachthemden.«

      »Du schläfst nackt?«

      »Ja, immer. Das heißt, jetzt und hier natürlich nicht«, setzte sie schnell hinzu und schlagartig waren ihre Bedenken wieder da.

      »Davon hätte ich dir auch abgeraten. So ein Holzofen brennt nämlich nicht die ganze Nacht lang. Wenn ich wach werde, werde ich natürlich was nachlegen. Aber trotzdem wird es hier unter Umständen recht kühl werden. Auf dem Bett liegen mehrere Felle. Da legst du einfach ein Leintuch drauf, komm, ich zeig‘s dir.«

      ***

      In der Schlafkammer stand rechts ein Kleiderschrank. Der Rest des Raumes wurde von einem breiten Lager ausgefüllt, auf dem jede Menge Felle und Decken lagen. An den Wänden über dem Bett waren zwei Regale angebracht.

      »Du legst dich zwischen zwei Leintücher. Drunter und drüber je nach Belieben Felle und Decken. Aber nicht in Slip und BH, ich hole dir warme Wäsche.«

      Aus


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