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Krimi Paket 10 Thriller: Mord ist kein Vergnügen. Pete HackettЧитать онлайн книгу.

Krimi Paket 10 Thriller: Mord ist kein Vergnügen - Pete Hackett


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die Dorothy gemacht hatte. David hatte sie ja vorgewarnt. Und er hatte wahrlich nicht übertrieben. Dorothy Carson war alles andere als eine gewöhnliche Frau. Wie muss sie ihren Mann geliebt haben!, ging es Sally durch den Kopf. Jedenfalls hatte sein Tod sie wohl ziemlich aus dem Gleichgewicht gebracht. Und das, obwohl dieses Ereignis doch schon so lange Jahre zurücklag. Und dann musste sie an das seltsame Gespräch im Flur denken, das sie mitbekommen hatte. Wer mochte dieser Heyward sein, der offenbar - genau wie Dorothy - davon ausging, dass die Toten nicht wirklich tot waren. Darauf konnte Sally sich keinen Reim machen. Sie atmete tief durch und wischte den Staub von einem dicken Folianten, den sie gerade aus einem der Kartons herausgegraben hatte. Dieser Landsitz hatte eine düstere, unwirtliche Atmosphäre - und diese hatte auch schon deutlich auf ihr Gemüt abgefärbt. Sie stand auf und ging zum Fenster, um es zu öffnen. Die Luft in diesen modrigen Räumen schien ihr auf einmal unerträglich stickig. Sie riss das Fenster auf. Auf dem Dach des Nebengebäudes sah sie ein halbes Dutzend Krähen sitzen, deren kalte Augen in ihre Richtung starrten und sie zu mustern schienen. Sally musste unwillkürlich schlucken.

      14

      Etwa eine Stunde später tauchte Charles, der Butler auf, um Sally zum Diner zu bitten.

      "Hat sich Mrs Carson etwas erholt?", erkundigte sich Sally.

      Charles nickte.

      "Ja. Sie hat etwas geschlafen und fühlt sich jetzt besser."

      "Das freut mich."

      Als der Butler sie dann ins Esszimmer führte, erlebte sie eine freudige Überraschung. Am Tisch saß nämlich niemand anderes als David, der sie mit einem freundlichen Lächeln empfing.

      "Sally!" Er stand auf und ging ihr entgegen.

      "Ich freue mich, dich zu sehen David!"

      "Ich bin schon etwas länger hier, aber man sagte mir, dass ich unmöglich zu dir könnte."

      "Warum das denn?"

      "Du wärst bei der Arbeit und dürftest nicht gestört werden! Strengste Anordnung von Tante Dorothy, der unbedingt Folge zu leisten ist!" Er lachte und auch über Sallys Gesicht huschte ein Lächeln. Er nahm sie kurz in den Arm und gab ihr einen flüchtigen Kuss auf die Stirn. Sie nahm seine Hand und ihre Blicke trafen sich. In all dieser Düsternis schien er der einzige zu sein, der etwas Fröhlichkeit und Leichtigkeit verkörperte. Obwohl er den Namen Carson trug, so wirkte er doch wie ein Fremdkörper inmitten dieses düsteren Hauses. Jedenfalls hatte er nichts von der Art seiner Tante und das beruhigte Sally. David sah sie an und runzelte dann die Stirn.

      "Du siehst recht geschafft aus, Sally. Der erste Tag hier scheint dich ja ziemlich mitgenommen zu haben."

      Sie nickte. "Das kann man wohl sagen...", murmelte sie.

      Eigentlich hatte sie gar nicht davon anfangen wollen, aber nun war es ihr einmal über die Lippen gegangen.

      "Was ist passiert?"

      "Naja, erst hatte ich eine Autopanne und dann fühlte ich mich unvermittelt in Hitchcocks 'Die Vögel' hineinversetzt, als plötzlich ein ganzer Schwarm Krähen angriff, der sich dann glücklicherweise mit einem Lamm begnügt hat. Für den ersten Tag reicht das vollkommen an Aufregung..."

      Sally hörte auf zu sprechen, als sie die Tür knarren hörte.

      Dorothy war eingetreten. Wie viel die alte Dame von dem Gespräch mit angehört hatte, war schwer zu sagen. Jedenfalls ruhte ihr falkenhafter, von Angst und Misstrauen geprägter Blick in diesem Moment auf David. Der junge Mann schien sich in seiner Haut sichtlich unwohl zu fühlen.

      "Wie ich sehe, kennt ihr beiden euch ja bereits", sagte sie mit einem unangenehmen Unterton.

      "Ja, ich habe Miss Rogers im Büro von Jackson & Graves kennengelernt..."

      Dann, nach einer unbehaglich langen Pause wandte sich Dorothy an Sally. "Ich möchte Sie gerne nach dem Diner unter vier Augen sprechen, Miss Rogers."

      "Sicher, wenn Sie meinen."

      "Es ist sehr wichtig."

      Ihr Blick schien Sally dabei fast zu durchbohren.

      "Weißt du, meine Tante traut mir nicht über den Weg, Sally", kommentierte David etwas flapsig. Aber Dorothy fand das keineswegs witzig und so erntete ihr Neffe dafür nur einen tadelnden Blick.

      15

      Das Essen verlief zum größten Teil schweigend. David versuchte zwar hin und wieder, die Atmosphäre etwas aufzulockern, aber seine Tante quittierte das nur mit eisigem Schweigen.

      Schließlich erkundigte sie sich: "Gibt es eigentlich in der Geschäftsführung von Carson Industries so wenig zu tun, dass du es dir leisten kannst, deine Tage hier zu vergeuden?"

      David wirkte ziemlich erstaunt.

      "Na, hörmal! Das hört sich ja fast so an, als wolltest du mich nicht hier haben!"

      "Du weißt, dass ich das nicht so meine."

      "Naja, das beruhigt dann aber..."

      "Trotzdem - auch wenn ich mich für das aktuelle Tagesgeschäft nicht interessiere, weil ich nichts davon verstehe... Ich wüsste schon ganz gerne, wie es zur Zeit so läuft."

      David hob die Schultern.

      "Ich denke, dass die Krise bis Ende des Jahres überwunden sein wird", erklärte er. "Die Konjunktur erholt sich wieder. Du weißt ja, wie das ist. Es geht mal bergauf und mal bergab..."

      Genaueres schien David nicht preisgeben zu wollen. Seine Tante versuchte noch ein paarmal, ihm weitere Informationen zu entlocken, aber David wich immer - wenn auch sehr charmant aus. Er war sehr diplomatisch darin. Aber schließlich erklärte er dann seufzend: "Tante Dorothy, du brauchst dir um deinen monatlichen Scheck, den du aus den Gewinnen des Unternehmens bekommst, keine Sorgen zu machen. Du würdest ihn auch dann noch bekommen, wenn mein Gehalt schon um die Hälfte gekürzt würde..." Er lachte.

      "Ich finde das nicht zum Lachen, David. Und ich mag es auch nicht, wenn du dich darüber lustig machst."

      "Entschuldigung."

      "Gut."

      "Aber du brauchst dir wirklich keine Sorgen zu machen."

      Damit schien das Thema erledigt.

      Nachdem Charles, der Butler, angefangen hatte abzuräumen, war David so freundlich den Raum zu verlassen.

      "Du hast doch nichts dagegen, wenn ich mein übliches Zimmer hier beziehe, Tante Dorothy?"

      "Nein, natürlich nicht."

      David wandte sich dann an Sally. "Vielleicht sehen wir uns ja nachher noch. Ich nehme doch an, dass meine Tante nicht so unmenschlich ist, Sie die ganze Nacht durcharbeiten zu lassen."

      Einen Augenblick später war er verschwunden. Dorothy wartete, bis seine Schritte im Flur verhallt waren. Man hörte ihn die Treppe hinaufgehen. Dann schickte sie auch Charles hinaus, der noch damit beschäftigt war, den Tisch abzuräumen. Sally fragte sich unwillkürlich, was die ganze Geheimnistuerei wohl sollte.

      Jetzt saß die alte Dame ihr gegenüber und der falkenhafte Blick, der ihr zu eigen war, schien bis auf den Grund ihrer Seele blicken zu können. Sally fühlte sich unbehaglich.

      "Ich möchte die Gelegenheit nutzen, eines klarzustellen, Miss Rogers: Ich bin es, der Ihr Auftraggeber ist. Ich und niemand sonst."

      Sally war etwas verwirrt. "Sicher", nickte sie.

      "Gleichgültig, was es auch sei: Sie werden meinem Neffen David nichts über Ihre Arbeit sagen."

      "Wenn Sie es so wünschen."

      Mrs Carson nickte. "Ja, ich wünsche es so", erklärte die alte Dame sehr unmissverständlich. "David braucht nicht zu wissen, wie viel die Bücher wert sind..."

      "Von


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