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Butler Parker Staffel 8 – Kriminalroman. Günter DöngesЧитать онлайн книгу.

Butler Parker Staffel 8 – Kriminalroman - Günter Dönges


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      Seine Verblüffung mußte enorm sein.

      Er konnte sich auf keinen Fall erklären, woher dieser Pfeil wohl gekommen war. Er war nicht größer als eine kleine Stricknadel, sah aber unheimlich aus. Steve hatte nichts gehört, sondern plötzlich nur etwas gespürt. Und zwar sehr deutlich.

      Er wendete und drehte den Pfeil in der Hand, duckte sich nervös und mißtrauisch ab und beobachtete die grüne Mauer des nahen Strauchwerks. Dann wollte er sich wohl schleunigst absetzen und die Flucht ergreifen. Doch dazu fand er keine Kraft mehr.

      Er schaffte zwei Schritte, dann taumelte er, knickte in den Knien ein und schlug wie ein gefällter Baum zu Boden. Er kroch vielleicht noch viereinhalb Zentimeter über die Grasnarbe und blieb dann regungslos liegen.

      Das Betäubungsgift, mit dem die Spitze des Pfeils bestrichen war, hatte wieder mal nachhaltig gewirkt. Parker durfte mit seiner Geheimwaffe mehr als zufrieden sein.

      Er wartete noch einen Moment ab, um dann langsam hinüber zum Sportwagen zu gehen. Auch die nächsten Maßnahmen wollten schließlich genau überlegt sein.

      *

      Der Sportwagen loderte wie eine Pechfackel.

      Er war kaum noch zu erkennen, so tobten und wüteten die Flammen. Schwarzer Qualm strich seitlich ab und hüllte die nähere Umgebung ein. Es war nur noch eine Frage von Sekunden, bis der Tank explodierte.

      »Zurück. In Deckung!« schrie Doc Waterson und ging mit gutem Beispiel voran. Er lief hinüber zu den nahen Bäumen und suchte Schutz. Zwei Pfleger, die Parker bisher noch nicht gesehen hatte, folgten Waterson und warfen sich auf den Boden.

      Parker paßte scharf auf. Er wollte nicht überlistet werden. Er hatte keine Neigung, in diese Flammenhölle geworfen zu werden.

      Er ließ seine Vorsicht selbstverständlich nicht erkennen. Parker tat so, als sei er völlig ahnungslos. Er baute sich ebenfalls hinter einem Baumstamm auf. Und zwar etwas vor Waterson, der damit schräg hinter ihm stand.

      Parker nahm seine schwarze Melone ab und fächelte sich scheinbar kühle Luft zu, doch in Wirklichkeit benutzte er den eingebauten Innenspiegel, um Waterson genau zu beobachten. Übrigens nicht nur ihn, sondern auch die beiden Pfleger, die weiße Kittel trugen.

      Parker hatte im Sanatorium Alarm geschlagen, nachdem der Sportwagen in Flammen aufgegangen war. Waterson und die beiden Pfleger erschienen daraufhin ungemein schnell am Parktor und waren mit ihrem Landrover hinüber zur Brandstelle gebraust, gefolgt von Parker, der sein hochbeiniges Monstrum benutzt hatte.

      Parker zuckte unwillkürlich zusammen, als der Benzintank auseinanderplatzte.

      Es gab eine gewaltige Detonation, die Druckwelle rüttelte und zerrte an seinem Körper. Blechteile des Wagens wurden hoch in die Luft geschleudert und regneten als kleine Brandbomben zurück auf den Boden. Der Sportwagen war jetzt überhaupt nicht mehr zu erkennen.

      Ein schneller Kontrollblick in den Spiegel der schwarzen Melone.

      Ein schneller Blick, der sich lohnte.

      Waterson winkte hastig nach rechts.

      Die beiden Pfleger, die sich zu Boden geworfen hatten, standen schnell auf und liefen auf Waterson zu, der ihnen etwas zurief, was Parker wegen des prasselnden Feuers nicht verstand.

      Die beiden Pfleger duckten sich ab wie Katzen, die gemeinsam einen arglosen Vogel beschleichen wollen. Ihr Ziel war Parker, wie der Melonen-Innenspiegel deutlich bewies.

      Parker wartete, bis sie sich ihm auf drei, vier Meter genähert hatten. Noch waren die beiden Männer waffenlos, aber wahrscheinlich wollten sie sich auf ihre Muskeln und ihre Pfleger-Spezialgriffe verlassen.

      Wollten sie ihn wirklich angreifen? Oder mißverstand er ihre Annäherungsversuche? Wollten sie sich nur näher an den brennenden Wagen heranschieben?

      Parker blieb ruhig und entspannt. Er hatte keine Angst. Auch zwei handfeste Gegner waren nicht in der Lage, seine Nerven in Unordnung zu bringen. Dazu mußte man schon mit ganz anderen Geschützen feuern.

      Parker wandte sich zu ihnen um und lächelte neutral.

      Die beiden Pfleger blieben sofort stehen und schauten ihn aus kalten Augen an. Es waren Augen von harten Profis, wie Parker sofort erkannte. Es waren die Augen von Männern, deren Handwerk aus Mord bestand.

      Sie wußten nicht, was sie tun sollten.

      Einer von ihnen, ein Mann mit einer hohen Stirnglatze, drehte sich etwas verlegen zu Waterson um, der hinter seinem Baumstamm hervorkam.

      Der zweite Pfleger, ein Mann mit einer ausgeprägten Hakennase, griff langsam in seine Hosentasche. Sicher nicht, um sein Taschentuch hervorzuholen.

      Die Situation spitzte sich zu, zumal alle Beteiligten plötzlich genau wußten, wer sie waren und welche Rolle sie spielten. Es gab keine Geheimnisse mehr, keine Tarnung. Man wußte wechselseitig, was man voneinander zu halten hatte.

      »Kann ich möglicherweise irgend etwas für die Herren tun?« erkundigte sich Parker höflich. Dabei fixierte er die beiden Pfleger und auch Waterson, der sich inzwischen näher herangeschlichen hatte.

      Parkers Höflichkeitsfloskel, die in diesem Moment Sinnlos und grotesk erschien, schuf Unsicherheit. Die beiden Profis mit den kalten Augen wurden leicht verunsichert. Mit dieser Frage hatten sie auf keinen Fall gerechnet.

      Jetzt sah sich der Mann mit der ausgeprägten Hakennase fragend nach Waterson um.

      Dr. Waterson war in Schweiß geraten, wie seine Stirn verriet. Und dieser plötzliche Schweißausbruch hing sicher nicht mit dem brennenden Auto und der sengenden Hitze zusammen, die dem Autowrack entströmte.

      In diesem Augenblick war die auf und ab schwellende Sirene eines Polizeistreifenwagens zu vernehmen.

      Waterson senkte den Kopf und ging mit müden Schritten weg.

      Die beiden Profis in den weißen Pflegerkitteln entspannten sich und folgten ihrem Herrn und Meister. Der Mann mit der Hakennase nahm dabei langsam die Hand aus seiner Hosentasche.

      *

      Sheriff Denver verzichtete darauf, den Brand mit seinem Feuerlöscher zu bekämpfen. Was in diesem Stadium zweifellos richtig war, denn zu erreichen war nichts. Das Feuer hatte seinen Höhepunkt bereits überschritten und fiel in sich zusammen.

      »Sie haben den Brand zuerst bemerkt?« Denver wandte sich an Parker.

      »In der Tat, Sir«, gab Parker zurück, »daraufhin informierte ich das Sanatorium und bat darum, die zuständige Polizei zu alarmieren.«

      »Erzählen Sie genauer!«

      »Ich fürchte, Ihre Erwartungen enttäuschen zu müssen«, meinte Josuah Parker, »ich kann nur wiederholen, daß ich den brennenden Wagen entdeckte, der bereits in hellen Flammen stand, wie der Volksmund es wohl auszudrücken pflegt.«

      »Irgendwelche Insassen?« Denver sah den Butler scharf an.

      Dr. Waterson zeigte sofort großes Interesse an diesem Thema und schob sich näher an Denver und Parker heran. Die beiden Profis in ihren weißen Pflegerkitteln hielten sich abseits. Das heißt, sie näherten sich langsam dem brennenden Wagen. Sie wollten wohl auskundschaften, was im Wrack noch zu erkennen war. Wahrscheinlich hatten sie in dieser Hinsicht sehr genaue Vorstellungen.

      »Sie fragen nach Insassen.« Parker schüttelte langsam den Kopf. »Ich fürchte, Sir, Sie erneut enttäuschen zu müssen. Von Insassen konnte ich nichts feststellen, wobei ich allerdings bemerken möchte, daß es mir bereits unmöglich war, näher an den Wagen heranzugehen. Er brannte schon zu sehr.«

      »Warten wir’s also ab«, sagte Sheriff Denver. Dann nahm er sich Waterson vor und deutete auf den Wagen. »Der Wagen kommt mir irgendwie bekannt vor, Doc.«

      »Kunststück!« Waterson nickte, »es ist mein Sportwagen. Ein kleiner Lancia. Wie er hierher auf die Straße gekommen ist, kann ich wirklich nicht sagen.«

      »Demnach


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