Эротические рассказы

Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman. Friederike von BuchnerЧитать онлайн книгу.

Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman - Friederike von Buchner


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von dem Verlust trennte. Tränen stiegen ihr erneut in die Augen. Hier beim »Erkerchen« war sie allein und ließ ihnen freien Lauf. Sie konnte sie auch nicht mehr zurückhalten. Tina ging zum Geländer, stützte sich auf und barg ihr Gesicht in den Händen. Sie wurde von heftigen Weinkrämpfen geschüttelt. Ihr war so elend. Sie fühlte sich so alleine und so hilflos.

      Plötzlich bemerkte sie, wie jemand neben sie trat. Sie wischte sich die Tränen mit den Fingern aus dem Gesicht und setzte schnell die Sonnenbrille auf.

      »Grüß Gott! Kann ich helfen?«, drang eine weiche, männliche Stimme an ihr Ohr.

      Tina reagierte nicht.

      »Tut ihnen etwas weh? Wo haben Sie Schmerzen?«

      »Danke«, Tina schüttelte den Kopf. »Ich habe keine Schmerzen, jedenfalls habe ich keine Verletzung.«

      Tina wollte es nur denken, aber ihre Lippen sprachen es aus.

      »Stimmt nicht ganz! Verletzt bin ich schon, aber mehr innerlich!«

      »Das sind die größten Schmerzen!«

      Seine Stimme klang mitfühlend und ehrlich. Tina wandte sich um und schaute ihn an. Er war groß und breitschuldig, hatte wunderschöne, große braune Augen, umrahmt von langen Wimpern, die bei einem Mann sehr ungewöhnlich waren. Sein dunkelblondes, leicht lockiges Haar fiel ihm in die Stirn. Ihr Herz fing an zu klopfen. Sein Anblick verwirrte sie. Irgendetwas geschah mit ihr in diesem magischen Augenblick.

      Er streckte ihr die Hand hin.

      »Markus Brunner! Sag einfach Markus zu mir und du, wie es hier unter Bergkameraden üblich ist.«

      Mit einem Mann ein Gespräch zu führen, war das Letzte, was Tina in dieser Situation wollte. Trotzdem reichte sie ihm die Hand.

      »Tina, Tina Gerstmair!«

      »Oh, dann habe ich dich gefunden. Dann bist du das Madl, zu dem ich den Proviant bringen soll. Sebas­tian und Franziska sind beschäftigt. Toni bat mich deshalb darum.«

      »Ah!«, raunte Tina. »Danke! Hoffentlich war es nicht zu umständlich.«

      »Nichts zu danken, es lag auf dem Weg! Allerdings … entschuldige meine Verwirrung. Ich bin etwas betroffen. Ich habe nicht erwartet, dich weinend anzutreffen … Es muss dir aber nicht peinlich sein. Sagen wir doch einfach, dir ist ein Sandkorn ins Auge geweht. Willst du dich nicht setzen und essen?«

      Tina steckte die Hände in die Tasche ihrer Kniebundhose und ging zur Bank zurück. Sie setzte sich. Mit Staunen sah sie zu, wie Markus den Rucksack auspackte. Zuerst breitete er vor der Bank auf dem Boden eine Decke aus, dann stellte er Teller, zwei Bierseidl und Besteck darauf. Zum Schluss verteilte er die Vorratsdosen mit Wurst, Käse, Eiersalat, Gewürzgurken, Butter und Brot. Dann schenkte er aus zwei Flaschen Bier ein.

      »Was soll das?«, fragte Tina verwundert.

      »Das nennt man wohl ein Picknick für zwei! Anna hat mir die Sachen eingepackt. Sie meinte, du hättest sicherlich nichts dagegen, wenn ich dir Gesellschaft leiste. Also machen wir ein schönes Picknick.«

      Markus lachte.

      »Der Boden ist zwar etwas hart, eine Wiese wäre besser. Ich hoffe, dich stört es nicht allzu sehr.«

      »Originelle Idee!«, flüsterte Tina. »Vielleicht gerade das richtige für ein Abschiedsessen!«

      »Abschiedsessen? Davon haben Toni und Anna nichts gesagt.«

      »Sie können es auch nicht wissen. Ich wusste es bis vor einigen Minuten nicht einmal selbst. Ja, ich nehme Abschied. Ich bin aus Waldkogel und verabschiede mich hier von dem Ort, dem Tal, den Bergen, von meiner Heimat. Ich werde fortgehen und nie mehr zurückkehren!«

      »Ah, deshalb die Tränen! Das waren Abschiedstränen. Das verstehe ich.«

      »So?«, staunte Tina. »Wieso, du bist doch nicht aus Waldkogel oder?«

      »Nein, ich wohne nicht hier und ich bin auch hier nicht geboren. Ich will es mal so sagen, Waldkogel, diese Berge, das ist eine Art Traumheimat für mich, so wie andere Leute von Paris, Venedig oder Rom als Traumstadt schwärmen. Sie fahren immer wieder in Urlaub hin. Sie bekommen leuchtende Augen, wenn sie nur den Namen nennen. So ist es bei mir mit Waldkogel.«

      Tina sah ihn überrascht an.

      »Das erstaunt dich, aber es ist so! Weißt du, es gibt Menschen auf der Welt, die glauben an Seelenwanderung. Ich weiß nicht recht, was davon zu halten ist. Ich weiß nur, wenn es so etwas gibt, dann habe ich mich in einem früheren Leben in Waldkogel aufgehalten. Ich muss hier gelebt haben, weil Waldkogel, die Wiesen an den Hängen, die Wälder, der See, die Berge ringsumher, besonders natürlich ›Engelssteig‹ und ›Höllentor‹, wunderbare Gefühle in meinem Herzen hervorbringen, die ich sonst nirgends fühle. Ich bin immer betrübt, wenn mein Urlaub zu Ende ist. Dann heißt es Abschied nehmen, bis zum nächsten Mal.«

      Markus griff nach dem Bierseidl.

      »Lass uns auf die Schönheit von Waldkogel trinken!«

      Tina zögerte einen Augenblick. Dann hob sie ihr Glas, prostete mit einer kleinen Handbewegung Markus zu und trank. Danach stellte sie den Bierseidl ab, sprang auf und lief, so schnell sie ihre Füße trugen, den Pfad weiter, in Richtung des Pilgerpfades.

      Markus stellte seinen Seidl ab, sprang auf und rannte ihr nach. Bald hatte er sie eingeholt. Er packte sie am Arm und hielt sie fest.

      »Tina, was ist los? So kopflos lasse ich dich nicht durch die Berge rennen. Toni und Anna würden mir nie verzeihen, wenn dir etwas passieren würde, das ich hätte verhindern können. Du läufst doch nicht vor mir davon, oder?«

      Tina schüttelte heftig den Kopf. Sie wischte sich mit den Fingern die Augen hinter ihrer Sonnenbrille.

      »Es tat mir weh, wie du von Waldkogel mit so viel Liebe sprachst. Ich bin schon jetzt ganz krank vor lauter Heimweh. Aber bleiben kann ich nicht! Das würde noch mehr schmerzen. Alles tut weh, Bleiben schmerzt, Weggehen schmerzt.«

      Sie seufzte und putzte sich die Nase.

      »Ich muss dir wie eine blöde Ziege vorkommen. Entschuldige! Männer können heulende Frauenzimmer doch nicht leiden. Das weiß ich. Aber normalerweise bin ich nicht so. Du kannst Toni oder Anna befragen. Ich bin im Augenblick nur so durcheinander und …«

      Tina versagte die Stimme. Markus’ Herz war voller Mitleid. Er zog sie an sich und legte seine starken Arme um sie. Er hielt sie ganz fest. Tina ließ es geschehen. Er spürte, wie sie leicht zitterte und streichelte ihr sanft über den Rücken. Tina fühlte sich geborgen und drückte sich an ihn. Es war ihr gleich, dass sie ihn nicht kannte, dass sie nur wusste, er hieß Markus und war ein Freund von Toni. Sie genoss diese Geborgenheit. Er fühlte sich stark an, wie ein Berg in einem tobenden Meer voller Untiefen, Strudel und haushohen Wellen, die immer und immer wieder über sie hereinbrachen.

      »Wenn Tränen berechtigt sind, so wie in deinem Fall, dann kann sie niemand verurteilen.«

      Markus spürte, dass Tina mit ihren Kräften am Ende war. Er hob sie auf und trug sie auf seinen Armen zurück zur Bank beim »Erkerchen«. Dort setzte er sie ab.

      »So, jetzt bleibst du hier ganz ruhig sitzen. Ich mache dir ein Brot. Du solltest etwas essen. ›Gutes Essen hält Leib und Seele zusammen‹, sagt man. Also, was willst du essen, Käse oder Wurst?«

      Tina zuckte mit den Schultern.

      Markus nahm sein Halstuch ab. Er feuchtete es mit Wasser aus der Flasche an und hielt es ihr hin.

      »Hier, setze deine Sonnenbrille ab und erfrische dich!«

      »Du willst sagen, dass ich mein verquollenes Gesicht kühlen soll! Ich erspare dir lieber den Anblick. Ich muss schrecklich aussehen.«

      Markus legte die Hand unter ihr Kinn und hob es an, dass sie ihn ansehen musste.

      »Du gefällst mir in jedem Zustand. Ohne Tränen, mit einem Lächeln im Gesicht, bist du zwar sehr viel schöner, denke ich. Aber,


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