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Butler Parker Paket 3 – Kriminalroman. Günter DöngesЧитать онлайн книгу.

Butler Parker Paket 3 – Kriminalroman - Günter Dönges


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zu Kathy Porter führen, nicht wahr?“

      „Das will ich aber doch sehr hoffen“, grollte Lady Agatha, „in meinem Kriminalroman werde ich das so schreiben. Was sagen Sie dazu, Mr. Parker? Ich weiß, daß ich Ihnen kein Redeverbot erteilt habe.“

      „Ich möchte mir erlauben, Mylady zu diesem Kapitel des Kriminalromans zu beglückwünschen“, antwortete der Butler gemessen. „Die Handlung ist zwingend, überzeugend und wird bei den Lesern Begeisterung auslösen.“

      „Natürlich“, gab die alte Dame zurück, „diesen Roman werde schließlich auch ich schreiben! An die Arbeit, meine Herren! Ich erwarte von Ihnen, daß jeder seine Pflicht tut.“

      Sie glich in diesem Moment Admiral Nelson vor der Schlacht von Trafalgar. Oder auch einer Walküre, die einen unsichtbaren Speer schwingt. Lady Simpson wirkte sehr angeregt.

      *

      Kathy Porter fühlte sich leicht und entspannt.

      Sie wußte, daß der Drink irgendein Präparat enthalten hatte, doch das machte ihr jetzt überhaupt nichts mehr aus. Sie genoß die schwebende Leichtigkeit und das anregende Prickeln in ihrem Blut. Neugierig sah sie zur Tür hinüber, die sich öffnete.

      Herbert, der mittelgroße, schmale Killer, trat ein und war kaum noch zu erkennen.

      Er trug enganliegende, schwarze Lederhosen, wadenhohe, altertümliche Stiefel, die spitz ausliefen, und ein knappes Wams. Auf seinem Kopf saß eine spitze Kapuze, in der rechten Hand hielt er einige Peitschen. Er schien geradewegs dem Mittelalter zu entstammen.

      „Ausgezeichnet, sehr schön“, lobte der große Künstler mit der empfindsamen Seele, „das wird einmalige Aufnahmen für meine Sammlung geben. Kommen Sie, Kleines, versäumen wir keine Zeit!“

      Kathy lächelte.

      Sie wußte längst, daß dieser Mann nicht normal sein mußte. Verrückt war alles in diesem Atelier. Angst hatte sie jedoch längst nicht mehr, der Drink war wie ein Zaubermittel gewesen.

      Der Mann zog sie in eine Ecke des Ateliers, führte sie hinter den Rundhorizont und öffnete hier die Tür zu einem raumgroßen Kleiderschrank. Dicht aneinandergereiht befanden sich hier Kostüme aus allen Zeitepochen.

      Er schaute sie kurz an und entschied sich dann für eine Art Nonnengewand. Er reichte es Kathy und nickte ihr begeistert zu.

      „Streifen Sie sich das Kleid über, Kleines“, sagte er, „es wird zu Ihrer Unschuld wunderbar passen.“

      Kathy hatte keine Bedenken und kam seinem Wunsch nach. Ungeniert zog sie sich Rock und Bluse aus und wollte das Gewand anlegen. Doch er schüttelte den Kopf.

      „Sie müssen darunter vollkommen nackt sein“, sagte er. „Das Spiel der Falten auf ihrem Körper will ich fotografieren. Warten Sie, hier sind noch einige Korrekturen notwendig!“

      Er wartete, bis sie seinem Wunsch nachgekommen war, führte sie zurück in das Licht der Scheinwerfer und riß dann so lange an dem Gewand, bis es jene Einblicke gewährte, die er zu sehen wünschte. Dann nickte er seiner Killer zu.

      Herbert hatte inzwischen die Geschmeidigkeit seiner Lederpeitsche ausprobiert.

      Er schien seine Rolle in- und auswendig zu kennen und bereits häufig gespielt zu haben.

      Er wartete, bis sein Herr und Meister wieder die Spiegelreflexkamera in Händen hatte, und trat dann ebenfalls ins Licht der Scheinwerfer.

      „Proben wir zuerst einige Positionen“, bat der große Künstler mit einer Stimme, in der jetzt Erregung und Gier zu erkennen waren. Kathy wußte nicht, was er meinte, doch Herbert in der Maske eines mittelalterlichen Henkers leistete Hilfestellung.

      Die Situation war klar.

      Der Fotokünstler wollte eine Serie dubioser Aufnahmen schießen. Kathy war das gequälte und hilflose Opfer. Sie sollte nichts anderes sein als williges Objekt.

      Wie der Fotograf sich die Szenen gedacht hatte, wurde schnell deutlich.

      Herbert fühlte sich in seiner Rolle außerordentlich wohl, riß Kathy an den Haaren zu Boden, schwang die Peitsche und ließ sie vorerst nur knallen.

      Er sorgte dafür, daß die Kleidung seines Opfers stets so auseinanderfiel, daß große Hautpartien zu sehen waren.

      „Ich bin soweit“, rief der Künstler. „Konzentration!“

      Kathy stöhnte auf, als sie von einem ersten Peitschenhieb getroffen wurde.

      Herbert deutete nicht nur an, er schlug hart und zielsicher zu, zwang Kathy zu Boden und spielte den Dompteur einer wehrlosen Frau. Der Künstler schoß eine Aufnahme nach der anderen, befand sich im Rausch, rief Herbert Kommandos zu und steigerte ihn in Ekstase hinein.

      Kathy, die sich eben noch leicht und fast körperlos gefühlt hatte, stöhnte unter den Hieben, versuchte ihnen zu entkommen, wurde aber von Herbert immer wieder vor den Rundhorizont gezerrt. Es zeigte sich, daß er stark war.

      Als die Lederriemen der Peitsche die Innenseite ihrer Schenkel trafen, schrie Kathy auf und wollte weglaufen. Herbert hielt sie an dem bereits stark lädierten Gewand fest, das jetzt zerriß und sie freigab. Kathy war nicht mehr trunken. Der Schmerz hatte sie nüchtern gemacht, die Wirkung der Droge war plötzlich nicht mehr vorhanden.

      Die junge Dame setzte sich zur Wehr und erinnerte sich an all das, was sie an Selbstverteidigung gelernt hatte.

      Ihr linker Fuß schoß hoch, traf genau die Hüfte des Killers und fegte ihn zur Seite. Er brüllte auf und wollte mit der Peitsche zuschlagen, wurde aber bereits von Kathy unterlaufen. Mit der Kante ihrer linken Hand schlug sie auf seinen Oberarm.

      Er verlor die Peitsche, sah sich hilfesuchend zu seinem Herrn und Meister um und … mußte nun seinerseits Schläge einstecken. Kathy zahlte es ihm heim. Herbert hob abwehrend die Arme, um sein Gesicht zu schützen. Kathy trieb ihn mit harten Schlägen gegen den Rundhorizont.

      „Entzückend, wunderbar, einmalig!“ Der Fotokünstler konnte sich vor Freude kaum fassen. Hier bekam er Bilder, wie er sie wohl noch nie fotografiert hatte. Sein Gesicht nahm jedoch einen beleidigten Ausdruck an, als Herbert durch den zerreißenden Rundhorizont segelte und hinter ihm verschwand.

      „Aber was soll denn das?“ beschwerte sich der empfindsame Mann. „Sie zerstören ja meine ganze Inspiration!“

      Er wurde noch nachhaltiger gestört.

      Kathy war wütend, trat gegen eines der fahrbaren Stative und ließ das Dreibein samt Scheinwerfer auf die empfindsame Seele zurollen. Der Fotograf wollte ausweichen, verhedderte sich in den Stromkabeln, verlor das Gleichgewicht und fiel rücklings auf den Boden. Bruchteile von Sekunden später kippte das Dreibein über ihn.

      Worauf er heulte wie ein kleines Kind.

      Herbert erschien in dem Riesenloch des Rundhorizonts und wollte sich auf Kathy werfen. Sie schleuderte ihm einen Leichtmetallhocker vor die Knie und warf ihm anschließend zur Beruhigung eine Ersatzkamera an den Kopf. Genauer gesagt, an den linken Mundwinkel. Herbert keuchte vor Schmerz, blieb stehen, vergaß für einige Sekunden seine Gegnerin und mußte dann einsehen, daß dies ein böser Fehler war.

      Kathy Porter knallte ihm einen mit leichter Gaze bespannten Holzrahmen über den Kopf, was ihn sichtlich behinderte. Anschließend behandelte sie ihn mit einem Scheinwerfer und schloß diese Spezialtherapie mit einem weiteren Handkantenschlag ab.

      Herbert streckte sich auf dem Boden aus und spielte ab sofort nicht mehr mit. Dafür schien der edle Künstler aber zur Form aufzulaufen.

      Zuerst sah es so aus, als ergreife er nur die Flucht. Er lief um den lädierten Rundhorizont herum, kam aber nach wenigen Augenblicken wieder zurück.

      Kathy schluckte, als sie die Waffe in seiner Hand entdeckte.

      Der Mann hatte sich mit einem langen Stoßdegen ausgerüstet und schien von der Handhabung solch einer Waffe auch viel zu verstehen. Er grüßte tatsächlich wie in einem Turnier, fiel dann aus und


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