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Butler Parker Paket 3 – Kriminalroman. Günter DöngesЧитать онлайн книгу.

Butler Parker Paket 3 – Kriminalroman - Günter Dönges


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der Chef der beiden Männer, »sucht euch den richtigen Zug aus und legt ihn auf die Schienen! Man braucht die Type erst nach Tagen zu finden. Die Polizei soll auch was zu tun haben!«

      Der Motorradfahrer und der Fahrer des Rover schleppten den Butler aus dem Wohnsalon der Lady Gla-ters, ohne irgendwelche Einwände zu machen. Mord schien für sie eine Selbstverständlichkeit zu sein.

      Josuah Parker war eine perfekte Leiche!

      Er rührte sich nicht, ließ sich zum Rover tragen, den die Gangster doch noch fahrbereit bekommen hatten, ließ sich im Kofferraum dieses Wagens verstauen und dabei wie ein Sack behandeln oder sonst ein toter Gegenstand.

      Während der Fahrt hatte der Butler ausreichend Zeit, sich mit den gehörten Vorgängen zu beschäftigen. Innerhalb der vergangenen Stunde hatte er sehr viel erfahren und wußte jetzt, wie die Gangster arbeiteten. Sie benutzten also die Hypnose, um an das große Geld zu kommen, ohne sich dabei anstrengen zu müssen. Das Verfahren war genial einfach. Sie versetzten zahlungskräftige Personen in Hypnose, suggerierten ihnen Schuldkomplexe und nannten diesen Opfern dann anschließend schlicht eine Kontonummer und eine Bank, wo sie ihr Sühnegeld einzahlen konnten. Wie oft das in der Vergangenheit bereits geklappt hatte, wußte Parker natürlich nicht, doch er hatte den Eindruck, daß die Hypnose-Gangster erst am Beginn ihrer Tätigkeit standen. Wahrscheinlich wollten sie jetzt im großen Stil loslegen. Die beiden alten Damen waren wirklich lohnende Opfer.

      Warum man ihn, Josuah Parker, aus dem Weg geräumt hatte, ließ Rückschlüsse zu!

      Die Gangster waren der festen Ansicht, ihn bereits getötet zu haben. Es gab nur einen plausiblen Grund, einen Mord zu begehen: Die Gangster kannten ihn, Josuah Parker, und wußten, welch eine Gefahr er für sie bedeutete. Das ließ darauf schließen, daß die Gangster keine Amateure waren. Sie kannten sich mit Sicher-heit in der Unterwelt aus, in der er ja kein Unbekannter war. Sie hatten jedes mögliche Risiko von vornherein ausschließen wollen, ob er nun zu hypnotisieren war oder nicht. Man traute ihm, Josuah Parker, einfach nicht über den Weg.

      Bei Lady Simpson war das schon eine andere Sache.

      Man sah in ihr wohl die alte, geldschwere und skurrile Frau, die man wie eine Weihnachtsgans ausnehmen wollte und konnte. Sie hielten Lady Agatha für relativ ungefährlich.

      Butler Parker wurde während der Fahrt gehörig durchgeschüttelt. Der Rover befand sich wahrscheinlich auf einem holprigen Feldweg, der vor dem Bahndamm endete. Die beiden Fahrer vorn nahmen herzlich we-nig Rücksicht auf die Wagenfedern und auf ihren »toten« Passagier.

      Ohne von Kathy Porters Gedankengängen zu wissen, glaubte auch Parker zu ahnen, daß der Sitz dieses raffinierten »Dämons« Kew Gardens sein mußte, dieser freundliche Vorort von Groß-London. Hier mußte der »Dämon« mit seinen Versuchen begonnen haben. Parker war gespannt, welche Informationen Kathy Porter Zusammentragen würde. Er wußte, daß er sich auf das langbeinige und hübsche Mädchen fest verlas-sen konnte. Kathy war geschickt und vor allen Dingen immer gefährlich, wenn sie ängstlich wie ein scheues Reh wirkte. Gerade dann konnte sie in Sekundenbruchteilen zu einer Pantherkatze werden, die sich vor nichts fürchtete.

      Was seine Herrin anbetraf, so hatte Parker allerdings Bedenken.

      Lady Simpson neigte schnell zu Temperamentsausbrüchen, wenn man sie reizte. Dann pfiff die streitbare Dame auf alle Taktik und ließ ihren Pompadour wirbeln. Sie war sehr sportlich, was man ihr kaum ansah, und konnte nachdrücklich sein. In solchen Situationen erinnerte Lady Simpson an eine gereizte Elefantendame, für die es so gut wie kein Hindernis gab. Parker hob leicht den Kopf an, als die Fahrt endete. Die Bremsen quietschten, dann stand der Wagen. Er hörte das Öffnen der beiden vorderen Wagentüren, dann Schritte – und blieb regungslos liegen, als der Kofferraum geöffnet wurde.

      »In zehn Minuten muß der Schnellzug kommen«, hörte er die Stimme des ehemaligen Motorradfahrers.

      »Wir stellen ihn drüben gegen das Signalhäuschen«, meinte der Roverfahrer. »Wir werden dann nicht ge-sehen. Sobald der Zug nahe genug ran ist, kippen wir die Type vor die Lok. Und dann ab durch die Mitte! Alles klar?«

      »Alles klar«, sagte der Motorradfahrer und kicherte amüsiert. »Von dem hier bleibt nichts mehr übrig.«

      *

      »Sie werden verstehen, daß ich gegen dieses Verfahren einige Einwände erheben werde«, sagte Josuah Parker höflich.

      Die beiden Gangster hatten ihn nahe an den Bahndamm herangeschleppt und ihn für einen kurzen Mo-ment »abgesetzt«, ihm den Rücken zugewendet. Sie wirbelten nach einer Schrecksekunde herum und stier-ten den Butler wie die Erscheinung aus einer anderen Welt an.

      »Hoffentlich habe ich Sie nicht zu sehr erschreckt«, sagte Parker weiter und lüftete höflich seine schwarze Melone, »finden Sie sich damit ab, daß ich zu Ihrem Leidwesen noch lebe.«

      Dann schlug der Butler aber auch schon zu, denn er wollte kein Risiko eingehen. Er benutzte dazu jene Melone, die er gerade höflich gelüftet hatte, denn sein Universal-Regenschirm lag noch im Kofferraum des Rover.

      Diese Verteidigungswaffe war aber immer noch dynamisch genug. Sie besaß unter dem schwarzen Stoff und der Wölbung eine starke Ausfütterung in Form eines zähen Stahlbleches.

      Der Motorradfahrer, dessen Nasenwurzel nachhaltig getroffen worden war, fiel auf die Knie und weinte bitterlich. Er hatte derart viel Tränen in den Augen, daß er nichts mehr sah. Für den ersten Moment war er völlig außer Gefecht gesetzt worden.

      Der Fahrer des Rover fühlte sich ebenfalls nicht gut, was auch seinen Grund hatte. Parkers Melone hatte nämlich auch seine Nase getroffen, allerdings mehr vorn an der Spitze. Auch dieser Gegner weinte wie ein Schoßkind und fühlte sich außerstande, irgend etwas gegen den Butler zu unternehmen. Er nahm übel und gönnte Josuah Parker nicht einen einzigen Blick.

      Butler Parker war auch für Situationen dieser Art gut gerüstet. Wenn er unterwegs war, führte er stets ein ganzes Arsenal von diversen Hilfsmitteln mit sich, die es alle ohne Ausnahme in sich hatten. Sie waren durchweg sorgsam präpariert und hatten bereits in der Vergangenheit ihre Durchschlagskraft bewiesen.

      Zu diesen Hilfsmitteln gehörten die vielen Kugelschreiber, die durchschnittlich und harmlos aussahen und die Taschen seiner Weste zierten. Sie waren allerdings mehr als nur Kugelschreiber, was von Gangstern im-mer wieder übersehen wurde.

      Parker nahm einen dieser harmlos aussehenden Kugelschreiber in die Hand und verdrehte die beiden Hälften gegeneinander. Dann setzte er die Spitze dieses Schreibgerätes auf den Oberschenkel des Roverfah-rers und drückte auf den Halteclip.

      Der Mann merkte kaum etwas und zuckte nur leicht zusammen, als sei er von einer aufdringlichen Mücke gestochen worden. Er wußte nicht, daß sich eine feine Kanüle in seine Haut gebohrt hatte, und ahnte nicht, daß damit gleichzeitig die Dosis eines Tiefschlafmittels in seinen Blutkreislauf befördert wurde.

      Anschließend kam der junge Motorradfahrer an die Reihe und wurde von Josuah Parker gleichfalls präpa-riert. Der Butler trat zurück, betrachtete wohlgefällig sein Werk und brachte den vermeintlichen Kugel-schreiber wieder in Ordnung. Dann wartete er darauf, daß die beiden Gangster in den verabreichten Tief-schlaf fielen.

      Währenddessen rauschte der Schnellzug heran und passierte jene Stelle, wo der Butler zermalmt werden sollte. Der Zug donnerte vorüber, während die beiden Männer jetzt nicht mehr weinten, sondern am Boden saßen und dem davonjagenden Expreß teilnahmslos nachschauten. Sie waren an ihrer Umwelt nicht mehr weiter interessiert, schlossen die Augen und begannen kurz darauf ein Duett der Schnarcher. Parker hatte die Kerle nachhaltig außer Gefecht gesetzt und brauchte sie nicht mehr zu fürchten.

      Da mit Störungen nicht zu rechnen war, untersuchte der Butler die Taschen der beiden Gangster und nahm interessiert zur Kenntnis, daß sie offensichtlich im Bereich von Kew Gardens lebten oder zumindest kurzfristig wohnten. Streichholzbriefchen von Gaststätten und Rechnungen von Geschäften, Quittungen und Kassenbons wiesen eindeutig darauf hin. Sein Verdacht verstärkte sich noch mehr. Der »Dämon«, um den es ging, mußte im Bereich dieses reizenden Vorortes leben. Und hier mußte sich auch das Hauptquartier


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