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Butler Parker Paket 3 – Kriminalroman. Günter DöngesЧитать онлайн книгу.

Butler Parker Paket 3 – Kriminalroman - Günter Dönges


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      »In London hätte ich es beinahe geschafft«, redete der Gangster munter weiter. »Sie waren bereits ganz unter meiner Willenskontrolle.«

      »Sie hatten die Absicht, mich als den Mörder des armen und bedauernswerten Mister Pink festnehmen zu lassen, nicht wahr?«

      »Der Idiot, der Sie unbewußt aus der Gefahrenzone herausschaffte«, antwortete Hawkins. »Sagen Sie, Lady Simpson, war es nur dieses alten Mädchen Glaters wegen, weswegen Sie nach Kew Gardens kamen?«

      »Wenn man mich braucht, bin ich stets sofort zur Stelle«, entgegnete Agatha Simpson und nickte streitbar. »Ruth hatte kleine Teufelchen auf ihrer Parkwiese gesehen. Das interessierte mich.«

      »Sie zahlt bereits sehr gut«, meinte Hawkins, »sie und auch schon einige andere Leute. Das Geld strömt herein.«

      »Einzahlungen auf verschiedene Bankkonten, das ist doch Ihre Masche, oder?« Agatha Simpson überleg-te, wann sie diesen Flegel ohrfeigen sollte.

      »Das Prinzip ist denkbar einfach«, pflichtete Hawkins ihr bei, »sobald ich ein Opfer unter Kontrolle habe, zahlt es fast freiwillig.«

      »Und wozu dann dieser Personalaufwand?« schaltete der Butler sich ein. Er nutzte die Gelegenheit, In-formationen aus erster Hand zu bekommen.

      »Zur Kontrolle«, kam die von Parker fast schon erwartete Erklärung. »Ich lasse meine Kunden stets über-wachen, damit keine Panne eintritt. Später kann ich das natürlich einschränken.«

      »Falls man nicht vorher Ihre Person einschränkt«, tippte der Butler höflich, aber bösartig an. »Gelegenheit soll bekanntlich Diebe machen, wenn man der Spruchweisheit trauen darf.«

      »Keine Sorge, ich werde schon aufpassen.« Als Hawkins das sagte, lächelte er nicht überlegen, sondern wurde sehr ernst.

      »Warum, Mister Hawkins, haben Sie die Schwester des Milchhändlers Perkins während Myladys Anwe-senheit und Gegenwart unter Hypnose gestellt? War das nicht leichtsinnig? Ich bedaure unendlich, aber da-rauf kann ich mir keinen Vers machen.«

      »Ich hatte keine Ahnung, daß sie bereits oder überhaupt in Kew Gardens waren«, sagte Hawkins, »ich experimentierte mit dem Gedankensender von Malpert.«

      »Ist er in einer Aktentasche zu transportieren?« wollte Parker wissen.

      »Daran wird noch gearbeitet«, kam die Antwort, die der Butler für sehr aufschlußreich hielt. »Im Augen-blick ist das Gerät noch verdammt unhandlich.«

      »Wie sieht dieses schreckliche Ding denn eigentlich aus?« erkundigte sich Agatha Simpson neugierig.

      »Sie werden es noch heute kennenlernen«, entgegnete Hawkins, »ich habe nämlich die Absicht, Ihre Blo-ckade brechen zu lassen, Mylady. Das gilt auch für Ihren Butler. In einer Stunde habe ich Sie wieder fest im Griff, darauf können Sie sich verlassen. Dann tanzen Sie wieder nach meiner Pfeife.«

      »Sie ungehobelter Flegel!« stellte Lady Simpson klar.

      »In ein paar Stunden werden Sie mir noch mit Freude die Füße küssen, Lady Simpson.« Hawkins grinste teuflisch. »Sobald ich Sie wieder unter Kontrolle habe, dürfen Sie an der Satansmesse teilnehmen. Sie wer-den dieses Erlebnis nie wieder vergessen, das kann ich Ihnen schon jetzt prophezeien.«

      Nun, die Detektivin war tatsächlich temperamentvoll. Sie hatte sich bereits geärgert, doch jetzt brannten ihre inneren Sicherungen durch. Bevor Josuah Parker es verhindern konnte, hatte sie ihren Pompadour bereits auf die Luftreise geschickt.

      Hawkins zeigte eine schlechte Reaktion, als der Handbeutel auf ihn zuzischte. Es gab ein häßliches Ge-räusch, als der »Glücksbringer« im Pompadour seine Nase lädierte. Das Hufeisen tat seine Schuldigkeit.

      Hawkins heulte auf, griff nach seiner sofort blutenden Nase und vergaß darüber seine Schußwaffe. Als er sich an sie erinnerte, besaß er sie längst nicht mehr. Josuah Parker war so frei gewesen, sie ihm aus der Hand zu schlagen.

      »Alarm«, krächzte Hawkins mit erstickter Stimme und hämmerte mit der linken Faust gegen die Tür. »Aufmachen, Alarm!«

      Die Tür wurde tatsächlich geöffnet.

      Der Vollprofi erschien und hielt eine Maschinenpistole in Händen. Hinter ihm war die Schlägertype zu se-hen, die sich gleichfalls aufgerüstet hatte.

      »Macht sie fertig«, kreischte Hawkins und deutete auf Lady Simpson und Butler Parker. »Legt sie um, diese Schweine!«

      »Wieso denn?« fragte der Vollprofi und schüttelte erstaunt den Kopf. »Die werden doch noch gebraucht, Hawkins, das komische Duo bedeutet doch Bargeld. Und Sie ebenfalls!«

      »Was … was soll das heißen?«

      »Mann, kapieren Sie aber langsam«, wunderte sich der Vollprofi.

      »Was soll das heißen, Snoop? Carnon, was soll das?«

      Parker hatte längst begriffen. Er konnte mit der erbeuteten Schußwaffe natürlich nichts anfangen. Sein erster Schuß hätte mit Sicherheit eine Massenschlächterei ausgelöst.

      »Kommando Wechsel, Hawkins«, antwortete Snoop, der Vollprofi und zwinkerte seinem bisherigen Boß zu, »ab sofort übernehme ich das Geschäfte.«

      »Das … das ist Verrat!« heulte Hawkins auf und vergaß darüber seine immer noch blutende Nase.

      »Möglich, daß es Verrat ist«, sagte Snoop, der Vollprofi, »finden Sie sich damit ab! Sie haben die Idee gehabt und den ganzen Laden organisiert. Schön und gut, aber jetzt sind Sie überflüssig geworden! Was jetzt kommt, schaffen Carnon und ich allein.«

      *

      Arthur Malpert war ein Gelehrter wie aus einer Anekdote. Er mochte etwa sechzig sein, war mittelgroß, fast mager, trug eine Eulenbrille, hatte schlohweißes Haar und einen ungemein milden, nachdenklichen Ge-sichtsausdruck. Er trug einen weißen Kittel über seinem grauen Anzug und sah den Butler wohlgefällig an.

      Parker war von dem Vollprofi Snoop in das Labor des Wissenschaftlers gebracht worden, nachdem man ihn natürlich vorher entwaffnet hatte. Seine Kugelschreiber hatte man ihm leichtsinnigerweise gelassen, wo-rüber Parker stille und ehrliche Freude empfand.

      »Sie sind also blockiert worden«, stellte Arthur Malpert fest und nickte nachdenklich, »man hat Sie unter einen hypnotischen Befehl gestellt, der zusätzliche Hypnosen ausschließt.«

      »Ich weiß es nicht«, erwiderte Parker, der von der Schlägertype Carnon nicht aus den Augen gelassen wurde. Vollprofi Snoop stand hinter einem Stuhl und sah wachsam zu.

      »Versuchen Sie erst gar nicht, Mister Malpert zu täuschen«, schaltete er sich sofort ein. »Denken Sie an Lady Simpson! Nur wenn Sie wirklich mitarbeiten, wird ihr nichts passieren.«

      »Was soll das heißen?« Arthur Malpert war aufmerksam geworden. Er sah Snoop betont an. »Wo ist Mis-ter Hawkins? Ich möchte ihn sprechen. Sofort!«

      »Nun hören Sie mal genau zu, Malpert«, begann Snoop lässig, »ab sofort weht hier ein anderer Wind, ha-ben wir uns verstanden? Hawkins ist ausgestiegen, der Geldgeber für Ihre Experimente bin jetzt ich, klar?«

      »Ich … ich begreife nicht, was das alles soll?« Arthur Malpert sah verlegen und irritiert aus.

      »Wollen Sie weiterforschen oder nicht, Malpert?« erkundigte sich Snoop. »Sie müssen sich sofort ent-scheiden. Entweder packen Sie Ihre Sachen und verschwinden, oder aber Sie nehmen zur Kenntnis, daß ich jetzt der Geldgeber bin!«

      »Nun, wenn Sie mich so fragen? Ich stehe dicht vor der Miniaturisierung meiner Sendeanlage, ich kann meine Arbeit jetzt unmöglich aufgeben.«

      »Dann dürften wir uns ja verstanden haben, Malpert. Und jetzt ran an die Arbeit, brechen Sie die Hypno-se-Blockade dieses Mannes! Falls Sie es überhaupt schaffen.«

      »Das braucht seine Zeit. Ich müßte vorher wissen, von wem er blockiert worden ist.«

      »Parker, sagen Sie es ihm!« Snoop war völlig


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