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Sophienlust Box 16 – Familienroman. Patricia VandenbergЧитать онлайн книгу.

Sophienlust Box 16 – Familienroman - Patricia Vandenberg


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nahe beieinander. Kannst du mich auch so gut verstehen?«

      »Ja, Alexander, tadellos. Wie geht es dir?«

      »Das wollte ich dich fragen. Tut mir leid, dass ich dich aus dem Schlaf geholt habe.«

      »Das macht nichts, Alexander. Es geht uns gut. Lexi ist schon zu Hause hier und freut sich auf die Schule.«

      »Erzähle mir von dir.«

      »Ich muss mich erst daran gewöhnen, dass ich einen anderen Namen habe und in einem fremden Haus wohne, das mein eigenes sein soll.«

      »Du wirst es lernen. Du bist doch eine kluge Frau. Und dann hast du ja Lexi. Übrigens – das ist der eigentliche Grund meines Anrufes – hier ist etwas im Dienstplan geändert worden. Ich kann Lexi nicht zu ihrem ersten Schultag führen. Glaub mir, es tut mir schrecklich leid, denn es wäre wichtig für das Kind gewesen. Du musst es Lexi richtig erklären, damit sie nicht denkt, ich hätte mein Versprechen gebrochen.«

      »Sie …, sie wird enttäuscht sein, Alexander. Sie redet von nichts anderem und erwartet eine riesige Zuckertüte von ihrem Vati.«

      »Kaufe die größte, die du auftreiben kannst. Ich komme einen Tag später und bringe ihr ein schönes Geschenk mit. Es ist nicht meine Schuld.«

      »Ich weiß, Alexander. Trotzdem ist es schade.«

      »Es scheint, als verpasste ich immer das Wichtigste«, sagte er leise. Es klang resigniert und traurig. Josefa hatte heißes Mitleid mit ihm. Er war so einsam wie sie und nicht glücklich. Er hatte Vivian verloren und sie, Josefa, nur geheiratet, damit Alexa wieder eine Mutter bekam.

      »Wir feiern den Schulanfang später. Ich denke mir etwas aus«, versuchte sie ihn zu trösten.

      »Danke, sehr freundlich von dir. Also, ich schicke noch ein Telegramm, wann ich ankomme. Es ist vorläufig unsicher.«

      »Bis bald, Alexander.«

      Sie lag und lauschte dem eigenen Herzschlag. Eben noch hatte sie Alexanders Stimme gehört, obwohl die ganze Weite des Atlantiks zwischen ihnen lag. Das aber, was sie voneinander trennte, selbst dann, wenn er bei ihr war, war weiter und tiefer als das Meer.

      Er liebte sie nicht. Selbst dieser nächtliche Anruf war nur um Alexas willen geschehen.

      *

      Alexa machte zum ersten Mal eine richtige Szene, als sie erfuhr, dass ihr Vati nicht mit in die Schule kommen könne. Sie trampelte mit den Füßen und schrie wie am Spieß.

      Josefa versuchte vergeblich, das Kind zu beruhigen. Sie war ehrlich verzweifelt, als ihre Bemühungen fehlschlugen. Scheiterte sie gleich in den ersten Tagen?

      Es war Frau Gesine, die die Sache so beendete, wie das wahrscheinlich bei ihr zu Hause üblich gewesen war. Sie brachte das Kunststück fertig, noch lauter zu schreien als das kleine zornige Mädchen. Alexa war daraufhin so verblüfft, dass sie ihr Gebrüll einstellte.

      Frau Gesine sagte nichts mehr, sondern ging in die Küche, aus der sie mit einem Glas kalter Milch zurückkehrte. »Da, trink das«, sagte sie mit normaler Stimme und vollkommen ruhig. »Und jetzt denk einmal darüber nach, ob es nicht für deinen Vati genauso traurig ist, dass er deinen Schulanfang versäumt, wie für dich.«

      Lexi trank ihre Milch. »Ja, er ist bestimmt traurig«, gab sie dann zu und hatte ihren Zorn offenbar schon ganz vergessen. Aber später gestand sie Josefa doch ein, dass sie glaube, ihr Vati habe sie nicht lieb genug.

      »Tante Isi würde so etwas nicht machen, und Onkel Alexander auch nicht«, äußerte sie. »Sie haben immer für die Kinder Zeit, nicht nur für die von Schoeneich, sondern auch für die von Sophienlust.«

      »Vati bringt dir ein Geschenk mit. Aber du darfst nicht wieder so ein schreckliches Geschrei machen. Da bekomme ich ja Angst, dass es dir hier gar nicht gefällt.«

      »Doch, es gefällt mir. Aber wenn Vati immer weg ist, wenn ich ihn brauche, dann hätte ich auch in Sophienlust bleiben können.«

      »Wir können ja mal hinfahren und alle besuchen, wenn du Lust hast.«

      »Hm, vielleicht. Aber ich werde nicht mehr viel Zeit haben. Man muss jeden Tag in die Schule gehen, das weiß ich. Ob die Kinder mir glauben, dass ich einen richtigen Vati habe, wenn sie ihn nicht sehen?«

      Das also war das eigentliche Problem!

      »Natürlich glauben sie es. Sein Name ist im Register eingetragen, und du heißt jetzt Alexa Rethy.«

      »Ja, aber die Kinder können nicht lesen. Haben wir nicht einen Onkel, der mitgehen könnte, weil Vati in Amerika bleiben muss?«

      »Dummchen, das wäre doch dann auch nicht der richtige Vati.«

      »Na ja, du bist ja auch nicht meine richtige Mutti.«

      Das war eine entwaffnende Antwort, die Josefa sehr zu denken gab. Sie gab sich einen Ruck, rief Fred Wellner an und bat ihn, mit ihr und Alexa übermorgen um zehn Uhr vormittags zum ersten Schultag zu gehen. Er sagte zu.

      »Barbara sagt, alle Kinder kommen mit Vater und Mutter«, behauptete Alexa. »Jetzt ist es in Ordnung. Ich finde es sehr nett von Onkel Wellner. An den hätte ich gar nicht gedacht. Dabei ist er ein richtiger Kinderonkel.« Das war sicherlich das höchste Lob, das Alexa in dieser Beziehung zu vergeben hatte.

      Zwei Tage später fand die Einschulung statt. Die Feier war sehr nett und ganz auf die Kinder zugeschnitten. Fred Wallner wurde selbstverständlich für Alexas Vater gehalten. Josefa war das peinlich, während der Oberarzt darüber nur lachte. »Was macht das schon? Ich sehe die Leute nicht mehr.« Aber Josefa hielt es für notwendig, ein paarmal ausdrücklich zu betonen, dass Dr. Wellner ihren Mann vertrete, weil er dienstlich unterwegs sein müsse.

      »Kommt es eigentlich bei dir auf ein bisschen mehr oder weniger Theater noch an?«, fragte Fred Wellner, als sie unbeobachtet waren.

      »Doch, Fred. Alexander ist Alexas Vater, und ich bin seine Frau. Das sind die Tatsachen.«

      »Natürlich«, murmelte er, ohne sie anzusehen. »Ich muss mich wohl daran gewöhnen.«

      *

      Alexander kam mitten in der Nacht, viele Stunden später, als er telegraphisch angekündigt hatte. Er sah abgespannt aus.

      »Tut mir leid, dass ich dich wieder einmal um deine Nachtruhe bringe«, sagte er und küsste ihr die Hand.

      »Ich bin froh, dass du da bist. Möchtest du etwas zu essen oder zu trinken haben?«

      »Danke, nicht nötig. In dieser Beziehung sind wir unterwegs fast zu gut versorgt. Stört es dich, wenn ich noch bade?«

      »Wieso? Du hast doch dein eigenes Bad?«

      »Ich meine das Geräusch beim Wasserlaufen.«

      »So empfindlich bin ich nicht. Dann also gute Nacht, Alexander. Morgen feiern wir nachträglich Alexas Schulanfang.«

      »Ja, so! Wie war’s?«

      »Alexa hat darauf bestanden, dass ein Mann mitkommt. Deshalb habe ich Dr. Wellner aufgefordert, der meine Bitte auch erfüllt hat. Lexi sah süß aus in ihrem neuen Kleid und mit dem roten Schulranzen.«

      »So, Dr. Wellner ist mitgegangen. Meine Tochter ist ziemlich anspruchsvoll.«

      Josefa verbarg ihre Verwirrung und berichtete ihm indessen von der Szene, die Lexi veranstaltet hatte.

      »Armes Ding«, meinte Alexander mitleidig. »Ich habe eben zu wenig Zeit für sie. Aber jetzt bist du wenigstens immer für sie da.«

      »Sie mag mich gut leiden und nennt mich Mutti, Alexander. Aber sie unterscheidet sehr genau zwischen Vivian und mir«, erklärte Josefa leise. »Du bist ihr richtiger Vater, deshalb braucht sie dich.«

      »Mehr, als ich getan habe, kann ich nicht tun«, begehrte er auf. »Soll ich meinen Beruf wechseln?«

      »Aber nein, Alexander. So ist es nicht gemeint. Doch jetzt wollen wir schlafen gehen.


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