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Star Trek - The Next Generation: Kollateralschaden. David MackЧитать онлайн книгу.

Star Trek - The Next Generation: Kollateralschaden - David  Mack


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über ihre Gefühle. Entspannte ihre Schultern. Kehrte zum Tisch zurück und setzte sich Okona gegenüber. »Warum haben die Nausikaaner Sie gejagt?«

      »Haben sie das? Daran kann ich mich nicht erinnern.«

      Und schon bin ich wieder so weit, ihn schlagen zu wollen.

      »Erzählen Sie mir von Ihrem Schiff.«

      »Der Tain Hu? Sie ist eine Schönheit, nicht wahr?«

      »Sie ist unfassbar hässlich. Aber sie hat mehr Kraft als jeder hundertjährige Sternenhüpfer, den ich je gesehen habe. Fast so, als hätte jemand eine heruntergekommene alte Hülle auf ein viel neueres Schiff gesetzt.«

      »Das wäre ein cleverer Trick, oder nicht?« Sein entwaffnendes Lächeln ging in die Breite. »Sie gehen nicht oft mit Männern aus, oder? Das ist wirklich eine Schande. Ich wette, Sie wären …«

      »Wenn Sie diesen Satz beenden, werden Sie eine Woche lang Ihre Zähne ausscheißen.«

      »Ich will Sie nicht beleidigen, aber Sie sollten wirklich an Ihrem Konversationsstil arbeiten.«

      Das reicht.

      Šmrhová kam auf die Beine und umrundete gerade den Tisch, um Okona ein wenig Vernunft einzubläuen … als die Tür des Befragungsraums aufglitt. La Forge kam zuerst herein. Er trug ein kleines Bündel unter dem Arm und ging auf Okona zu.

      Hinter ihm folgte Worf und baute sich vor Šmrhová auf. »Lieutenant. Diese Befragung ist beendet. Alle Aufzeichnungen davon werden gelöscht.«

      La Forge half Okona auf die Beine und reichte ihm seine persönlichen Sachen. Okona akzeptierte sie mit einem höflichen Nicken und einem Lächeln.

      Šmrhová spürte Zorn in sich aufwallen. »Captain? Was zur Hölle geht hier vor?«

      »Mister Okona ist kein Verdächtiger, keine Person von besonderem Interesse und nicht mal ein Zeuge. Und wenn jemand fragt, war er niemals hier.«

      Während Okona seinen Gürtel und die Handfeuerwaffe anlegte, wandte sich La Forge Šmrhová zu. »Lieutenant«, sagte er mit verdrossener Miene. »Begrüßen Sie Agent Thadiun Okona vom Sternenflottengeheimdienst.«

      KAPITEL 5

      »Agent Okona wurde wie befohlen freigelassen.« Weil Worf allein im Bereitschaftsraum des Captains war, wagte er hinzuzufügen: »Aber fürs Protokoll möchte ich protestieren.«

      »Protest verweigert.« Das Holoschirm-Abbild von Admiral Akaar vermittelte in beeindruckender Klarheit den finsteren Gesichtsausdruck des Hundertjährigen, selbst über die vielen Lichtjahre hinweg. »Denn es wird kein Protokoll von Okonas Festnahme auf der Enterprise geben, ebenso wenig wie von seiner Freilassung.«

      Worf kannte die Anforderungen, die der Sicherheitsalltag mit sich brachte, vor allem was den Schutz von Agenten im Undercover-Einsatz wie Okona anging. Trotzdem ließ er eine gute Gelegenheit nicht gern ungenutzt. »Admiral, die Enterprise wurde nach Celes II gesandt, um eine Bande nausikaanischer Piraten zu fangen. Ich glaube, dass Agent Okona dieselben Nausikaaner jagt. Seine Informationen und unsere Ressourcen könnten …«

      »Commander Worf, die Enterprise wurde ebenso nach Celes II geschickt, um der Kamhawy-Kolonie Beistand zu leisten. Ich schlage vor, dass sich die Enterprise für den Moment auf diesen Aspekt der Mission konzentriert.«

      Die Implikation des Admirals war eindeutig, doch Worf wollte sie nicht ohne Weiteres akzeptieren. »Es wäre ein Fehler, Agent Okona zu erlauben, das Schiff zu verlassen, ohne ihn dazu zu verpflichten, uns bei unserer Ermittlung zu unterstützen.«

      »Nein, es ist eine Investition. Eine von vielen, die wir gemacht haben, seit wir Mister Okona vor fast zwei Jahrzehnten rekrutiert haben.« Akaar machte eine Pause. »Sie müssen Folgendes verstehen, Commander. Okona ist nicht bloß irgendein Agent. Er ist wertvoll für uns, weil er kein Bürger der Föderation ist. Dadurch kann er sich an Orte bewegen und Bündnisse eingehen, die selbst unseren besten Undercover-Agenten verwehrt bleiben.«

      »Es bedeutet auch, dass er keinerlei diplomatische Immunität genießt, wenn er erwischt wird.«

       »Das ist wahr. Okona gilt als abstreitbarer Aktivposten, jemand, der in fremdem Raumgebiet verloren gehen oder gefangen genommen werden kann, ohne dass dies irgendwelche militärischen Reaktionen gegen die Föderation nach sich zieht. Aber das funktioniert nur so lange, wie Agent Okona nicht mit der Sternenflotte oder der Föderation in Verbindung gebracht werden kann – nicht einmal beiläufig, etwa, indem er dabei gesehen wird, wie er einer Ermittlung oder einer Verhaftungsmission der Sternenflotte behilflich ist.«

      Alles, was der Admiral sagte, entsprach der Wahrheit. Worf hatte die gleichen Erklärungen im Laufe der Jahre schon viele Male gehört, wenn es um andere Agenten ging, die ohne Rückendeckung der Regierung operierten. Trotzdem machte irgendetwas gerade in Okonas Fall Worf misstrauisch.

      »Abstreitbarkeit allein macht einen Mann nicht so wertvoll. Welche Dienste genau bietet Okona an, die ihm ein derart hohes Maß an Straffreiheit gewähren?«

      »Commander Worf, Ihre Sicherheitsfreigabe ist nicht hoch genug, um Zugang zu solchen Informationen zu erhalten.« Der Admiral seufzte schwer. »Entlassen Sie Agent Okona und sein Schiff binnen zehn Minuten aus Ihrem Gewahrsam. Das ist ein Befehl. Akaar Ende.« Der Flottenchef beendete die Übertragung, und sein weißhaariges Haupt wurde durch das weiße Sternenflottenemblem auf azurblauem Grund ersetzt.

      Worf hatte nie gern mit der Admiralität zu tun gehabt. Dieses Gespräch hatte nichts daran geändert.

      Er beugte sich vor und bedeckte seine rechte Faust auf der Schreibtischplatte mit der linken Hand. »Commander La Forge, bitte kommen Sie in den Bereitschaftsraum.«

      Innerhalb weniger Sekunden glitt mit einem sanften Zischen die Tür zur Brücke auf. Ganz kurz waren die Hintergrundgeräusche aus Computerzirpen und Komm-Gesprächen zu vernehmen, während La Forge eintrat und auf Worf zuging. »Wie ist es gelaufen?«, fragte er, nachdem sich die Tür geschlossen hatte.

      »Wie erwartet. Ist der Peilsender einsatzbereit?«

      »Steckt im Reserve-Deuteriumtank der Tain Hu. Ich werde ihn in dreißig Minuten aktivieren.«

      »Und Sie sind sicher, dass Okona ihn nicht finden wird?«

      »Das ist höchst unwahrscheinlich. Wir verwenden ultraniederfrequente Subraumimpulse. Selbst wenn seine Sensoren das wahrnehmen können sollten, würden die Impulse wie normale Statik klingen, die bei Langstreckenkommunikation vorkommt.«

      »Gut. Sagen Sie Okona, dass er gehen kann. Und dann unterrichten Sie mich über jeden Schritt, den er macht. Er wird uns helfen, diese Nausikaaner zu finden – ganz egal, ob die Sternenflotte das mag oder nicht.«

      •

      Über die Heckrampe stieg ich in den Frachtraum der Tain Hu, dann begab ich mich nach vorn ins Cockpit. Das Innere meines Schiffs sah aus, als sei es von einer Horde wütender Tiere durchwühlt worden, was genau genommen ja auch der Fall gewesen war. Wandverkleidungen waren heruntergerissen worden, der Inhalt von Schränken lag auf dem Boden, Schubladen waren durchsucht und ihr Inhalt überall verstreut worden. Eine derartige Unordnung hatte ich seit meinem letzten wilden Wochenende auf Risa nicht mehr in der Tain Hu erlebt – damals, als es Risa noch gab.

      Chaos oder nicht, ich war froh, Celes II verlassen zu können. Die hiesige Gastfreundschaft ließ doch sehr zu wünschen übrig, und die Konversation war rasch repetitiv und langweilig geworden.

      Ein schneller Scan meiner Biosignatur schaltete die tausend Sicherheitssperren des Schiffs ab. Ich ließ mich auf dem Pilotensitz nieder und startete den Antrieb. Die Vibrationen, die das Deck und den Rumpf ergriffen, wirkten rastlos. Die Tain Hu wollte ebenso rasch in den Weltraum zurück wie ich.


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