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Südwestfrankreich Reiseführer Michael Müller Verlag. Marcus X SchmidЧитать онлайн книгу.

Südwestfrankreich Reiseführer Michael Müller Verlag - Marcus X Schmid


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- vor­bildlich!

      ♦ Orientierung für die Öffnungszeiten, grob nach Monaten zusammengefasst: April-Juni und Sept. 9-19 Uhr. Juli 8.30-20.30 Uhr. Aug. 8-21.30 Uhr. Okt. 9.30-19 Uhr. Nov.-März 10-18 Uhr. Nur mit Führung (auch deutsch). Eintritt 20 €, 5-12 J. 12,90 €.

      Tipp 1: Die Eintrittskarten online kaufen (aus­dru­cken!): www.lascaux.fr. Das erspart Warte­zeit, und man sieht auch, wann genau deutsch­sprachige Führungen stattfinden.

      Tipp 2: Auch wenn Lascaux 4 eine künstliche Grotte ist: Die Temperatur beträgt 13 Grad - Jacke mitnehmen!

      Privatbesitz in Saint-Léon

      Ein verträumtes Schlösschen (Privat­besitz), eine romanische Kirche aus dem 12. Jahrhundert, eine einladende Pick­nick­wiese an der von Trauer­wei­den beschatteten Vézère - das schmucke Dörf­chen auf halbem Weg zwi­schen Montignac und Les Eyzies strahlt Har­monie aus und liegt obendrein in einer bezau­bernden Landschaft. Wanderer und Kanufahrer finden hier einen idea­len Stützpunkt.

      Bootsverleih 2er-Kanus und Kajaks bei der Brücke. Es bietet sich eine ruhige Halb­tags­fahrt an - vorbei an der Roque Saint-Chris­tophe nach Les Eyzies. Em­p­feh­lens­wert!

      Übernachten Relais de la Côte de Jor, vom unteren Ortsende 2 km den Berg hin­auf (ausgeschildert). Idyllische Lage mitten im Wald, Swimmingpool, garantiert ruhig. Der Gast­geber spricht auch Deutsch. DZ mit Dusche/WC 48-58 €. Le Pech d’Hon­neur, 24290 Saint-Léon-sur-Vézère, Tel. 05.53.50.74.47, www.lerelaisdejor.com.

      ***** Camping Le Paradis, luxuriöses Ge­län­de knapp außerhalb des Orts in Rich­tung Les Eyzies, am rechten Flussufer, seit Jahren von derselben Familie geführt, heute in zweiter Generation. Über 200 Stellplätze, Lebens­mit­tel­laden, Restaurant. 3 heizbare Swim­ming­pools, 2 Tenniscourts, Ping­pong-Tische. Fahr­rad, Ka­nu-/Kajak­ver­leih. Geöff­net April bis Mit­te Okt. La Re­beyrolle, 24290 St-Léon-sur-Vé­zè­re, Tel. 05.53.50.72.64, www.le-paradis.fr.

      Camping Municipal, schöne Lage mitten im Ort und direkt am Fluss, für Liebhaber des bescheidenen Campens ein Traum. Re­zep­tion im Ge­meindehaus oder im La­den da­ne­ben. 25 Stell­plätze auf einem an­spruchs­losen, aber schattigen Gelände mit Strom­an­schlüs­sen. Di­rekt über der Straße, im Erd­geschoss der Ge­mein­de­bibliothek, wurden für die Cam­per neue sanitäre An­lagen ein­ge­rich­tet. Geöffnet Mitte Mai bis Sept. Tel. 05.53.51.08.42, [email protected].

      Wohnmobile Stellplätze mit komplettem Ser­vice gegenüber dem Camping Muni­ci­pal (s. o.), an der anderen Straßenseite.

      Essen & Trinken De la Poste, Ortsmitte. Gute périgourdinische Hausmannskost in gro­ßen Portionen zu vernünftigen Preisen. Tel. 05.53.50.73.08.

      Bio/Regional Le Déjeuner sur l’Herbe, neben der Kirche. Ein paar Gartentische und auf der Wie­se dahinter ein paar steinerne Picknick-Tische an der Vézére (in der hier gebadet wird). Ver­kauft werden im Laden aus­schließ­lich re­gio­na­le Produkte: Snacks, Sa­late, Wurst und Käse, Bio-Apfelsaft und das Périgord-Bier „La Lutine“. Ein Traum!

      Ein Platz für Buddha

      Im Côte de Jor genannten Gebiet, nordwestlich von Saint-Léon, stößt der Wanderer mitten im Grünen auf ein paar stattliche Land­häuser - und auf ein paar Hinweisschilder mit seltsamen Schrift­zei­chen. In den späten 1970er Jah­ren haben sich hier auf Ein­la­dung des ehemaligen Schlossherrn von Chabans, ein Ver­ehrer fern­östlichen Denkens, diverse buddhistische Ge­mein­den eta­bliert.

      In der Regel sind Buddhisten friedfertige Menschen, die Ein­hei­mischen nah­men lange keinen Anstoß an den spirituellen Sied­lern. Das sollte sich 1995 än­dern. Auf Schloss Chabans hatte der Be­sitzer gewechselt, und die neue Schloss­herrin konnte dem Plan, ei­nen Tempel tibetischer Architektur auf dem Gelände zu er­richten, nichts abgewinnen. Sie befand, ein solcher Bau­kör­per passe ganz und gar nicht in diesen schönen Landstrich und schlug Alarm. Der Ball lag nun bei den kommunalen Behörden. Die hatten mit ih­rem Nutzungsplan den Bau gestattet, andererseits sollte das Vézère-Tal als staatlich schützenswertes Land­schafts­bild klas­si­fiziert werden, und das lag natürlich auch im kom­munalen Interesse. Nur: Ein buddhistischer Tempel lässt sich in den Hoch­glanzbroschüren eben schlecht als périgourdinisches Land­haus verkaufen ...

      Stand der Dinge 2019: Das buddhistische Meditationszentrum Dhag­po-Kagyu-Ling hat internationale Stammkundschaft; die Au­tos auf dem Park­platz zeigen Kennzeichen fast aller west­eu­ro­päischen Länder. Hier und da wehen Flaggen im Wind, ragen far­big-exotische Skulpturen aus dem Grün - ein tibetischer Tempel ist aber nach wie vor nicht zu finden. Wer im zentralen Bau dem Schild „Tem­ple“ folgt, gelangt zu einem mit Teppichen aus­ge­leg­ten Flachbau, der mit tibetischer Architektur nichts gemein hat.

      Aus dem Schloss Chabans hört man nichts mehr. Es ist in den Besitz eines bel­gischen Privatiers übergegangen, der anscheinend mehr interkulturelle To­leranz aufbringt als seine Vorgängerin.

      Der auffällige 900 m lange Kalkfelsen, der sich gegenüber dem Örtchen Le Mous­tier längs der Vézère erstreckt, wur­de von der UNESCO zur Se­hens­wür­dig­keit von Welt­in­teresse erklärt. Man schätzt, dass die Felswand in der Steinzeit ca. 50.000 Jahre lang besiedelt war. Nach dem Neandertaler (Mous­té­rien) und dem Cro-Magnon-Men­schen nutzten Gallier und Römer das na­tür­lich geschützte Gelände. Im frühen Mit­telalter wurde der Felsen zu einer fünf­terrassigen Festung gegen die nor­man­nische Bedrohung ausgebaut. In den Re­ligionskriegen verschanzten sich hier die Hugenotten, bis Heinrich III. 1588 die Festung schleifen ließ.

      Nur die unteren beiden Terrassen kön­nen besichtigt werden. Eine voll­stän­dige Er­schlie­ßung des Geländes ist nicht beabsichtigt, der schnelle Tou­ris­mus lässt das Kon­zept einer 3- bis 5stün­digen Besichtigung ohnehin nicht zu. Gleich am Eingang sieht man eines der wenigen Überbleibsel aus mit­tel­alter­licher Zeit, eine Pforte, die auch heu­te noch den einzigen Zugang zur Felsenfestung bildet. An zahlreichen Höh­len und Nischen vorbei gelangt man zu einem im 12. Jahrhundert ge­schla­ge­nen Tunnel, der zu Europas größtem Felsüberhang führt. Die natürlich ge­schütz­te Ter­rasse ist 400 m lang und lädt zu einem wunderschönen Spa­zier­gang hoch über der Vézère ein.

      Im Mittelalter wurden viele der prä­historischen Höhlen ausgebaut. Die Bö­den wur­den geebnet, die Räume ge­le­gentlich in den Felsen hinein er­weitert. Doch ihre Höhe wurde meist für ge­nü­gend erachtet: Im heute als ehemalige Küche prä­sen­tier­ten Raum erkennt man an der Decke noch die schwachen Konturen einer prä­his­tori­schen Ren­tier­zeichnung. Vermutlich ist sie den mit­telalterlichen Fes­tungs­archi­tekten ganz einfach entgangen. Abschluss des Rundgangs bildet eine Höhle mit einer drastischen Installa­tion: ein Nean­der­taler im Kampf gegen einen Höh­len­bä­ren. Dem Tier steckt die Waffe bereits in der Halsschlagader, doch bäumt es sich zu einem letzten Angriff auf. Der Höhlenmensch, der bislang mit einem blutigen Ab­druck einer Bärentatze auf der Brust davon­gekommen ist, wird den Eindringling mit dem Speer erledigen.

      ♦ Jan. 10-17 Uhr. Febr./März und Okt. bis Mitte Nov. 10-18 Uhr. April-Juni und Sept. 10-18.30 Uhr. Juli/Aug. 10-20 Uhr. Mitte Nov.-Dez. 10-17.30 Uhr. Eintritt 9 €, 5-13 J. 5 €. Einladendes, schattiges Picknickgelände mit Snackbar am Eingang.

      Jagdszene im Préhisto-Parc

      Zwischen


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