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Das gefallene Imperium 8: Auf Leben und Tod. Stefan BurbanЧитать онлайн книгу.

Das gefallene Imperium 8: Auf Leben und Tod - Stefan Burban


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Vater handeln musste.

      »Mein Exmann schickte mir dieses Foto, nachdem unser Sohn die Militärakademie abgeschlossen hatte. Ich bin sehr dankbar dafür. Es ist eines der wenigen Dinge, die mir von ihm geblieben sind. Vielleicht ist das einer der Gründe, aus dem mich sein Tod derart hart trifft.«

      Ad’""bana betrachtete das Foto eingehend. Das Gesicht des jungen Offiziers zeigte ein strahlendes Lächeln. »Er sieht glücklich aus.«

      »Ich hoffe, das war er.« Bernadette streichelte sanft über die altertümliche Fotografie. Man hatte sie in einem Verfahren aufgenommen, das schon seit gut fünfhundert Jahren überholt war. Dennoch machte Bernadette den Anschein, als handele es sich um ihren größten Schatz.

      Die ehemalige Commodore seufzte. »Ich kann dir deine Fragen nicht ausreichend beantworten, Ad’""bana. Man kann jemandem nicht Trauer und Verlust erklären, der noch nie einen Sohn oder ein anderes geliebtes Wesen verloren hat.« Sie hob den Blick und musterte Ad’""bana eindringlich. »Es tut mir wirklich sehr leid, aber ich wäre jetzt einfach gern allein.«

      Ad’""bana nickte. Ihr Hologramm erhob sich wortlos und schlenderte aus dem Quartier. Es war nicht notwendig, aber aus Höflichkeit benutzte sie die Tür. Als diese sich hinter ihr schloss, vernahm sie erneut Bernadettes Schluchzen. Und zum ersten Mal, seit sie sich mit ihrer Gefährtin verbunden hatte, fühlte sie sich ausgeschlossen.

      Carlo Rix fand Taran Stuullonor in der Aussichtslounge der Raumstation, die sich über dem Nordpol von Perseus befand. Der ehemalige Legionsgeneral blieb in respektvollem Abstand stehen und wartete geduldig darauf, von dem Drizilclanführer wahrgenommen zu werden.

      Nach einer gefühlten Ewigkeit – es konnten in Wahrheit jedoch nur wenige Minuten gewesen sein – wandte sich Taran halb um und nickte seinem alten Freund über die Schulter zu.

      Carlo trat langsam näher, bis er sich mit Taran auf gleicher Höhe befand. Dieser starrte weiterhin verdrossen ins All. Carlo folgte dessen Blick. Weit entfernt, eigentlich nur als gelegentlich aufblitzende Lichtreflexe erkennbar, kreuzten Hunderte, wenn nicht Tausende von Drizilschiffen.

      Er wusste genau, was den Clanführer umtrieb. »Dein Volk hat viel überstanden. Es wird auch das überstehen.«

      Taran seufzte auf erstaunlich menschliche Art und Weise. »Ich wünschte, ich könnte das glauben.«

      »Das ist nicht euer erster Krieg.«

      »Aber dieser hier ist anders. Mein Volk wird ausgelöscht.« Bitterkeit schwang in Tarans Stimme mit. Sein Blick glitt nach unten. »Ihr habt eine Entscheidung bezüglich meiner Leute getroffen.« Es handelte sich um eine Feststellung, keine Frage. Als Carlo nicht antwortete, sah ihn Taran direkt an. »Nicht wahr?«, bohrte er weiter.

      »Wir werden euch nicht bitten, in diesem Krieg zu kämpfen.«

      Ein leichter Hauch von Amüsement schwang bei Tarans Antwort in dessen Stimme mit. »Du meinst, ihr könnt uns nicht bitten. Ihr könnt uns nicht trauen. Niemand weiß, wie viele meines Volkes für den Einfluss der Nefraltiri empfänglich sind. Ihr könnt keine Schiffe an eurer Seite dulden, wenn ihr nicht abschätzen könnt, wie viele Besatzungsmitglieder sich in der Hitze der Schlacht plötzlich gegen euch wenden oder die Rückartung erleiden.«

      Tarans erstaunlich akkurate Analyse überzeugte Carlo, dass sein alter Drizilfreund sich bereits geraume Zeit mit derlei Gedanken befasste und zum gleichen Schluss wie der Stab des Präsidenten gekommen war.

      Sein erster Impuls bestand darin, die Grausamkeit dieser Aussage etwas abzuschwächen. Irgendetwas zu sagen, was die letztendliche Schlussfolgerung in einem anderen Licht erscheinen ließ. Aber er verwarf dies sofort wieder. Sein alter Freund hatte sich auf Carlos Betreiben hin gegen sein eigenes Volk gestellt. Er hatte einen Bürgerkrieg vom Zaun gebrochen, in der verzweifelten Hoffnung, das Vergießen von Drizilblut könnte vielleicht den Krieg beenden. Die Republik, die Menschen und nicht zuletzt Carlo verdankten ihm viel zu viel, als dass er solche Spielchen mit dem Clanführer spielen sollte. Er verdiente mehr. Und alles, was Carlo ihm derzeit geben konnte, war zumindest den Respekt der Ehrlichkeit.

      »Nein«, erwiderte er wahrheitsgemäß. »Das können wir nicht.« Carlo seufzte und senkte von Scham ergriffen den Blick. »Was auch immer ihr gegen die Nefraltiri unternehmt und wo auch immer ihr gegen sie kämpft, es wird nicht an der Seite der Menschen sein. Das Risiko ist einfach zu groß. Wir könnten nicht gegen eure ehemaligen Meister bestehen und gleichzeitig abtrünnige Drizilschiffe bekämpfen. Unsere Streitkräfte würden zwischen beiden Mächten zerrieben werden. Das wäre unser Ende.«

      Taran nickte abgehackt. »Ich verstehe.« Als er Carlos inneren Zwiespalt erkannte, legte der Clanführer ihm freundschaftlich die Hand auf die Schulter. »Gräm dich nicht deswegen. Diese Entscheidung war absehbar. Und falls es dich tröstet, wir hätten an eurer Stelle nicht anders entschieden. Das ist nun mal die Natur dieses Krieges. Wenn Freunde sich nicht länger vertrauen können, müssen schmerzhafte Konsequenzen gezogen werden.«

      Carlo sah auf. »Ich danke dir für dein Verständnis.« Er warf wieder einen Blick durch das Fenster. »Wie viele Schiffe sind es?«

      Taran zögerte. »Hier? Ungefähr dreitausend Schiffe mit Zivilisten und etwas über fünfhundert Kriegsschiffe. In anderen Systemen insgesamt fast die dreifache Anzahl. Und es kommen immer noch mehr aus unserer Föderation. Die Flüchtlingskonvois scheinen nicht abzureißen. Aber die Nefraltiri und ihre Speichellecker zerstören jedes unserer Schiffe, dessen sie habhaft werden. Die Verluste – militärisch wie auch zivil – sind schrecklich hoch. Jedes verlorene Leben schmälert die Hoffnung, die Zivilisation unseres Volkes wieder aufbauen zu können.«

      »Was werdet ihr jetzt tun?«

      »Das wurde unter den Clans bereits lebhaft diskutiert. Eure Entscheidung nimmt uns quasi unsere ab.« Der Drizil stieß ein krächzendes Lachen aus. »Ich bin fast dankbar für diese Gnade.«

      Carlo runzelte die Stirn. »Ich kann dir nicht ganz folgen.«

      Taran drehte sich zu ihm um und musterte sein Gegenüber mit undeutbarer Miene. »Carlo, mein Freund, wir verlassen diesen Teil des Weltraums.«

      »Wer wir?«

      »Die Drizil. Mein Volk. Wir alle.«

      Carlo benötigte einen Augenblick, um zu begreifen, wovon der Drizil sprach. Er riss die Augen auf. »Das kann nicht dein Ernst sein!«

      Taran schüttelte traurig den Kopf. »Ich wünschte, es wäre nicht so weit gekommen, aber es ist die einzige Wahl, die uns bleibt. Die Nefraltiri vernichten uns. Wir werden buchstäblich ausgelöscht. Ein Exodus ist die einzige Hoffnung, das Überleben meines Volkes zu sichern.«

      Carlo schluckte. Allein die Vorstellung, ein ganzes Volk würde sich aufmachen, eine neue Heimat zu suchen, ließ ihn schwindeln. »Bist du sicher, dass du das wirklich willst?«

      »Von wollen kann keine Rede sein.« Taran deutete durch das Fenster ins All. »Auf diesen Schiffen befinden sich Millionen Drizil. Aber genau wie du weiß ich nicht, wem dort zu trauen ist, sobald wir auf Nefraltiri treffen. Gut möglich, dass die eine Hälfte versucht, der anderen den Hals umzudrehen, sobald das erste Schwarmschiff auftaucht. Das kann ich nicht zulassen. Meine oberste Pflicht ist es, für das Wohlergehen meiner Leute zu sorgen. Und das bedeutet, wir werden so viel Distanz zwischen uns und die Nefraltiri bringen wie nur möglich und hoffen, dass wir ihnen nicht so wichtig sind, dass sie die Verfolgung aufnehmen. Sollte das geschehen, wird ein Genozid die Folge sein und die Drizil werden aus der Galaxis getilgt.« Taran schüttelte den Kopf. »Vielleicht haben wir das nicht anders verdient.«

      »Das ist doch Unsinn!«, begehrte Carlo auf.

      »Ist es das? Im Lauf unserer Geschichte haben wir anderen Völkern bereitwillig Tod und Vergessenheit gebracht. Warum sollten wir deren Schicksal nicht teilen? Wie sagt ihr Menschen? Das wäre eigentlich biblische Gerechtigkeit.«

      »Ihr hattet keine Wahl. Die Nefraltiri übten Kontrolle über euch aus.«

      »Eine recht armselige Entschuldigung für Massenmord.«

      Darauf


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