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Dr. Norden Bestseller Box 12 – Arztroman. Patricia VandenbergЧитать онлайн книгу.

Dr. Norden Bestseller Box 12 – Arztroman - Patricia Vandenberg


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sprechen, die mir voll vertrauen. Ich habe nichts zu verbergen.« Sie lachte auf. »Ich kann Sandra keinen Sohn herbeizaubern, wenn sie auch noch so gern einen haben möchte. Ich meine, sie sollte zufrieden sein, eine gesunde Tochter zu haben. Ich bestehe jetzt darauf, daß Sie sich hier umschauen, Herr Dr. Norden. Nicht ein einziges Baby ist derzeit im Hause.«

      Und da er nicht wußte, was sich während der Nacht noch zugetragen hatte, war er unsicher geworden, als sie ihn durch die Räumlichkeiten geführt hatte. Allerdings sah er auch Cornelia Mölnik nicht. Sie war längst von Sepp in Dr. Urbans Haus gebracht worden.

      Als Dr. Norden aber dort anläutete, erschien nur Sepp und erklärte ihm, daß Dr. Urban verreist sei. Und mit einem frechen Grinsen fügte er hinzu, daß ihn wohl das schlechte Gewissen weggetrieben hätte.

      *

      Dr. Norden machte nun seine Krankenbesuche. Schließlich war es wichtiger für ihn, sich um seine Pa­tienten zu kümmern, als einem vagen Verdacht nachzugehen. Schlüssige Beweise gegen Anna Renz hatte er nicht, wenn auch sein Mißtrauen nicht ausgeräumt war.

      Er konnte nicht wissen, nicht einmal ahnen, daß Dr. Urban inzwischen in der Leitner-Klinik darauf wartete, mit Dr. Leitner zu sprechen.

      Er mußte sich gedulden. Dr. Leitner operierte. Schwester Marianne hatte Dr. Urban zum Chefzimmer geleitet und ihm ein Glas Wasser gebracht, um das er gebeten hatte.

      Als sie nach einer Stunde in das Zimmer schaute, um ihm zu sagen, daß die Operation noch länger dauern würde, fand sie ihn zusammengesunken über dem Schreibtisch. Voller Entsetzen stellte sie fest, daß er tot war.

      Unter diesem Schock wußte sie sich keinen anderen Rat, als Dr. Norden anzurufen.

      Loni meldete sich. »Dr. Norden macht Krankenbesuche«, sagte sie. »Aber warten Sie einen Augenblick, ich glaube, er kommt gerade.«

      Auch für Loni war es mal wieder ein aufregender Tag, denn Dr. Norden spurtete gleich wieder los, als Schwester Marianne ihm gesagt hatte, was sie eben entdeckt hatte.

      Er konnte nur bestätigen, was Schwester Marianne festgestellt hatte. Dr. Urban war einem Herzschlag erlegen. Aber Dr. Norden entdeckte noch etwas. Dr. Urban hatte geschrieben, bevor er starb.

      Sandra hat einen Sohn. Luise und Hil…

      Doch nur bis dahin war er gekommen, dann hatten ihn die Kräfte verlassen. Jedenfalls schien er gespürt zu haben, daß es mit ihm zu Ende ging. Luise und Hil…, sollte das Hilde heißen? Dr. Norden überlegte. Hilfe oder Hilde, ging es ihm durch den Sinn. Aber wer war Luise?

      Für Dr. Leitner war es nach der schweren Operation, die er hinter sich hatte, auch ein Schock, daß ein Toter aus seiner Frauenklinik abtransportiert werden mußte.

      »Jetzt wirst du mir bald die Freundschaft kündigen«, sagte Daniel deprimiert.

      »Schließlich wollte er mich aufsuchen und nicht dich«, erwiderte Schorsch Leitner. »Und er kam wegen Sandra. Er wollte mir sagen, daß sie einen Sohn zur Welt gebracht hat. Nun stellt sich uns die Frage, wer die Mutter des Mädchens ist und wo sich Sandras Sohn jetzt befindet.«

      »Luise sollte wohl ein Hinweis sein, aber wer ist Luise?« fragte Daniel Norden. »Ich werde nochmals die Renz aufsuchen müssen.«

      »Fang es mit aller Vorsicht an«, sagte Schorsch nachdenklich. »Warte ab, wie sie reagiert, wenn sie von Dr. Urbans Tod erfährt. Ich werde versuchen, Sandra zum Sprechen zu bringen.«

      *

      Fee Norden mußte an diesem Tag beim Mittagessen auf die Gesellschaft ihres Mannes verzichten. Er hatte sie nur kurz angerufen und ihr gesagt, daß er Krankenbesuche machen müsse, denn die wahren Gründe wollte er ihr lieber persönlich sagen.

      Daniel traf Anna Renz beim Mittagessen an. Sie fragte ihn mit einem ironischen Lächeln, ob er sich nun auch überzeugen wolle, ob ihre Patientinnen ausreichend versorgt würden.

      »Sie können gern mit mir essen, Herr Dr. Norden«, sagte sie anzüglich.

      Aber ihr verging dann doch der Appetit, als er ihr berichtete, daß Dr. Urban gestorben sei.

      »Er wollte Dr. Leitner aufsuchen, aber der war gerade bei einer schweren Operation«, erklärte er. »Er starb an einem Herzschlag, während er wartete.«

      Er beobachtete Anna genau, während er dies sagte.

      »Er hat nicht mehr mit Dr. Leitner gesprochen?« fragte sie rasch.

      »Nein.« Er hörte, wie sie aufatmete. »Nun muß ich Sie fragen, ob er Verwandte hat«, fuhr er nach einem kurzen Schweigen fort.

      »Es wird Sie vielleicht überraschen, aber ich bin seine Nichte.«

      Dr. Norden gab nicht zu erkennen, daß er dies schon wußte. »Und sonst gibt es keine Verwandten mehr?« fragte er.

      »Seine Cousine Luise«, erwiderte Anna. »Aber sie standen nicht mehr in Verbindung.«

      »Sie muß aber benachrichtigt werden«, erwiderte Dr. Norden, der seine Überraschung zu verbergen verstand. »Wo wohnt sie?«

      »Auf dem Land. Ich kann Ihnen die Adresse geben. Sie ist eine beschränkte alte Frau. Wir haben keinerlei Kontakt.«

      »Und sonst hat er keine Verwandten?« fragte Dr. Norden gleichmütig.

      »Nein. Anscheinend hatte er einen schnellen und leichten Tod. Seine Gesundheit hat mir sowieso schon Sorgen bereitet. Ich habe ja schon angedeutet, daß auf ihn kein Verlaß mehr war. Unsere Bekanntschaft begann wahrhaftig unter dramatischen Vorzeichen, Herr Dr. Norden, aber ich hoffe doch, daß Sie nun kein Mißtrauen mehr gegen mich hegen. Sie werden sich davon überzeugen können, daß mir niemand etwas nachsagen kann. Auch Sie als Arzt werden schon erfahren haben, wie schnell man ins Gerede kommen kann. Toten soll man nichts Schlechtes nachsagen, aber meine Nachsicht mit Onkel Gottlieb hätte mich doch arg in Schwierigkeiten bringen können. Ich will es ihm nicht mehr anlasten. Wenn Sie es übernehmen würden, Luise Urban zu benachrichtigen, wäre ich Ihnen dankbar. Sie war übrigens auch mal Hebamme, und sie hat es mir immer geneidet, daß ich in meinem Beruf erfolgreicher war als sie. Deshalb gibt es zwischen uns auch keine Verbindung mehr.«

      Nur deshalb nicht? fragte sich Dr. Norden. Aber nun wußte er, wer Luise war und kannte ihre Adresse. Eine Überraschung löste die andere ab.

      Telefon hatte Luise Urban nicht. Sie brauchte es nicht. Sollte er ihr telegraphisch den Tod ihres Cousins mitteilen? Aber anscheinend hatte sie ihm doch nähergestanden, als Anna Renz zugeben wollte, sonst hätte er wohl ihren Namen nicht aufgeschrieben.

      Dr. Daniel Norden war so aus dem Gleichgewicht gebracht, daß er lieber doch erst mit seiner Frau sprechen wollte, die meist den richtigen Rat wußte. Aber als er nun endlich heimkam, wartete bereits die nächste Überraschung auf ihn in Gestalt von Elisabeth Roth, die vor Aufregung am ganzen Körper zitterte.

      »Hilde ist bei einer Verwandten von Dr. Urban«, erklärte sie. »Sie hat mich angerufen. Sie hat gesagt, daß es bei Anna Renz nicht mit rechten Dingen zugehe. Und sie sorgt sich um Dr. Urban.«

      »Mit Recht«, erwiderte Daniel dumpf. »Er ist an einem Herzschlag gestorben.«

      »O Gott«, flüsterte Elisabeth.

      »Hat Ihre Schwester etwas von einem Baby gesagt?« fragte Daniel.

      »Nein, nur, daß sie bei Dr. Urbans Cousine ist und daß ich mich ihretwegen nicht sorgen müßte.«

      »Bei Luise Urban?« fragte Dr. Norden.

      »Ja, sie hat den Namen Luise erwähnt, mir aber keine Adresse gegeben.«

      »Sie haben doch einen Führerschein«, sagte Dr. Norden.

      »Ja, aber keinen Wagen.«

      »Fee, würdest du Fräulein Roth deinen Wagen leihen?« fragte Daniel.

      »Gern.«

      »Dann fahren Sie zu dieser Adresse, Fräulein Roth. Bringen Sie Luise Urban schonend bei, daß ihr Cousin


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