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Chefarzt Dr. Norden Paket 1 – Arztroman. Patricia VandenbergЧитать онлайн книгу.

Chefarzt Dr. Norden Paket 1 – Arztroman - Patricia Vandenberg


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fürchterlich mit ihm gestritten. Und nun lag er wie ein Häuflein Elend vor ihr im Bett. Die Welt war einfach ungerecht!

      »Wie geht es dir?«, presste sie mühsam hervor.

      »Es tut mir leid«, krächzte er. Offenbar konnte er ihre Gedanken lesen. »Ich wäre nie hierher gekommen. Aber ich hatte keinen Einfluss darauf. Du musst dich zu nichts verpflichtet fühlen.«

      »Tue ich auch nicht, keine Sorge. Genauso wenig wie du in all den Jahren.«

      Hugo stöhnte auf und wandte den Kopf ab.

      »Kannst du nicht endlich aufhören damit?«

      »Oh, Verzeihung, dass ich deinen Seelenfrieden störe«, ätzte Sandra sarkastisch. »Kannst du mir mal verraten, warum du nicht früher mal bei mir vorbeigeschaut hast?« Sie konnte nicht anders. Sein Anblick genügte, um alles wieder hochkochen zu lassen. Dabei übersah sie völlig, dass es an ein Wunder grenzte, dass ihr Vater nach diesem schweren Eingriff schon wieder ansprechbar war.

      Müde blinzelte er sie an.

      »Ich habe dir doch gestern schon gesagt, dass deine Mutter es nicht wol …«

      »Papperlapapp. Ich bin längst erwachsen«, fauchte Sandra wütend und gestikulierte wild durch die Luft. »Vielleicht gibst du jetzt endlich zu, dass du zu feige warst und deine Schuldgefühle an deinen jugendlichen Straftätern abgearbeitet hast.«

      Trotz seiner Erschöpfung gelang es Hugo, die Augenbrauen zusammenzuschieben.

      »Von der Seite habe ich das noch gar nicht betrachtet«, murmelte er nachdenklich.

      Sandra wollte gerade zum nächsten Schlag ausholen, als sie eine Hand auf ihrer Schulter fühlte. Matthias war lautlos hinter sie getreten. Schwester Elena hatte ihn gerufen.

      »Dein Vater hat eine schwere Operation hinter sich«, redete er ihr leise ins Gewissen. »Er braucht absolute Ruhe.« Er lächelte Hugo Wimmer zu, ehe er Sandra aus dem Zimmer führte.

      Draußen blieb er stehen und drehte sich zu ihr um. Es kostete ihn alle Mühe, ruhig zu bleiben.

      »Sag mal, bist du von allen guten Geistern verlassen? Was glaubst du eigentlich? Dass wir deinem Vater zum Spaß das Leben gerettet haben? Diesen Erfolg lasse ich mir nicht durch einen Familienzwist kaputt machen.«

      Trotzig wie ein Schulmädchen stand Sandra vor ihm. Sie mied seinen Blick und presste die Lippen aufeinander. Ihr Anblick ließ Matthias nicht kalt. Er atmetet tief durch.

      »Kannst du dich nicht wenigstens ein bisschen darüber freuen, dass er durchgekommen und am Leben ist? Dass er gute Chancen hat, wieder gesund zu werden? Das ist nicht selbstverständlich bei einem Aneurysma.«

      »Vielen Dank für die Lehrstunde«, zischte Sandra und wollte schon auf und davon laufen.

      Matthias ahnte ihre Absicht und hielt sie am Ärmel fest.

      »Weglaufen geht nicht. Das solltest du inzwischen wissen.« Die Anspielung auf die vergangene Nacht war nicht zu überhören.

      Sandra dachte nicht daran, darauf einzugehen.

      »Mein Vater ist der beste Beweis dafür, dass das ganz gut klappt«, widersprach sie.

      Händeringend suchte Matthias nach einem Weg, um sie milder zu stimmen.

      »Ich habe gehört, dass dein Vater Sozialarbeiter ist und sich um straffällige Jugendliche kümmert.«

      »Das tut er doch nur, um sein schlechtes Gewissen mir gegenüber zu beruhigen«, wiederholte sie ihren Verdacht.

      Matthias lachte.

      »Wäre es nicht einfacher, sich mit der Tochter zu versöhnen, statt sich jahrelang mit solch schwierigen Fällen herumzuschlagen?«, stellte er eine berechtigte Frage.

      Wütend stemmte Sandra die Hände in die Hüften.

      »Wäre es nicht einfacher, sich um seinen eigenen Kram zu kümmern, statt ständig die Nase in anderer Leute Angelegenheit zu stecken?«, fragte sie zurück, machte auf dem Absatz kehrt und lief davon, als wäre der Teufel persönlich hinter ihr her.

      Diesmal machte Matthias Weigand nicht den Versuch, sie aufzuhalten. Vielmehr erinnerte er sich an ihre Warnung in der vergangenen Nacht. Sandra hatte recht gehabt: Man musste sich wirklich vor ihr in acht nehmen.

      *

      Viola lag mit geschlossenen Augen im Bett, als es klopfte und gleich darauf die Klinke heruntergedrückt wurde.

      »Svenja! Da bist du ja wieder.« Ein mattes Lächeln huschte über ihr Gesicht. »Hast du mit Daniel gesprochen?«

      Svenja trat ans Fußende des Bettes und stellte ihre Tasche auf die Decke. Ihre Miene verhieß nichts Gutes.

      »Ja.« Sie nahm all ihren Mut zusammen. »Bevor ich zum Blutabnehmen zu Felicitas gegangen bin, hat er mir einen Rat gegeben.« Sie machte eine Pause. »Und mit Fee habe ich auch gesprochen. Sie hat mir den Grund für die Blutabnahme erklärt.«

      Viola presste die Lippen aufeinander, wandte den Kopf ab und blickte aus dem Fenster.

      Svenja wusste, dass sie ihre Mutter nicht bedrängen durfte. Sie hatte es oft genug ausprobiert und war kläglich an der Mauer des Schweigens gescheitert. Deshalb stand sie einfach da und wartete. Ihre Geduld wurde auf eine harte Probe gestellt.

      »Du willst jetzt vermutlich wissen, wer dein Vater ist«, sagte Viola nach einer gefühlten Ewigkeit.

      »Ich will, dass du aufhörst, mich vor allem und jedem beschützen zu wollen. Wenn ich eine Erbkrankheit haben könnte, dann will ich das gefälligst wissen. Und über meinen Vater will ich mir mein eigenes Urteil bilden«, fuhr Svenja sie schroffer an als beabsichtigt. »Ich bin kein Baby mehr, Mama! Ich bin alt genug, um selbst über mein Leben zu bestimmen.«

      Betroffen starrte Viola ihre Tochter an. In diesem Moment wurde es auch ihr klar: Hier stand kein Kind mehr vor ihr, sondern eine erwachsene Frau, die sie womöglich früher als geahnt in ihr eigenes, selbstbestimmtes Leben entlassen musste. Sie nahm all ihren Mut zusammen.

      »Erinnerst du dich an das Buch über Architektur, das du mir vor zwei Jahren zu Weihnachten geschenkt hast?«

      Die Verwunderung stand Svenja ins Gesicht geschrieben.

      »Klar. Du hast es kein einziges Mal angesehen. Später habe ich es bei den Spendenbüchern für die Bücherei gefunden.«

      Viola biss sich auf die Unterlippe. Hatte sie denn gar nichts vor ihrer Tochter verbergen können?

      »Ich habe es heimlich angesehen. Aber es hat mir das Herz zerrissen.«

      Svenja lachte ungläubig.

      »Häuser bringen dich zum Weinen? Warum das denn?« Sie verstand die Welt nicht mehr.

      »Weil … weil …« Viola rang mit sich. »Dieses Buch hat der Architekt Kai Heerdegen veröffentlicht. Ich habe ihn nach meinem Studium an meiner ersten Arbeitsstelle kennengelernt. Wir arbeiteten beide in der Forschung für die Universität. Aber es war nicht nur ein Arbeitsplatz. Nächtelang haben wir uns mit den Kollegen die Köpfe heiß diskutiert. Es war eine großartige Zeit.« Ihre Augen leuchten kurz auf. »Kai war schon immer ein genialer Kopf mit großartigen Ideen. Aber leider mit riesigen Defiziten im zwischenmenschlichen Bereich.« Sie zuckte mit den Schultern. »Na ja, vielleicht habe ich zu viel erwartet. Schließlich ist kein Mensch perfekt.«

      Mit angehaltenem Atem hatte Svenja zugehört.

      »Dieser Kai? Ist er mein Vater?«

      Viola presste die Lippen aufeinander und nickte. Sie kämpfte mit den Tränen.

      Doch Svenja war zu weit gegangen, um sich zurückzuhalten. Sie hatte schon viel zu lange gewartet. Nun wollte sie die ganze Wahrheit wissen.

      »Hat er dich verlassen, weil du schwanger warst?«, fragte sie.

      Viola schickte ihrer Tochter einen hilflosen Blick.

      »Er


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