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Chefarzt Dr. Norden Paket 1 – Arztroman. Patricia VandenbergЧитать онлайн книгу.

Chefarzt Dr. Norden Paket 1 – Arztroman - Patricia Vandenberg


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piepten leise. Die Werte gaben keinen Anlass zur Sorge. Trotzdem gab es etwas, was Matthias Weigand seinem Patienten sagen musste.

      »Herr Wimmer?«, sprach er ihn leise an.

      Der Mann öffnete die Augen. Es dauerte einen Moment, ehe er seinen Arzt erkannte.

      »War meine Tochter noch einmal hier?«

      Es rührte Matthias, dass Hugos erster Gedanke Sandra galt.

      »Soviel ich weiß, nicht.«

      »Schade.«

      »Sie werden sicher noch genug Gelegenheit zu einer Aussprache haben«, versuchte er, seinem Patienten Mut zu machen. »Allerdings nur, wenn Sie mir versprechen, sich in Zukunft mehr zu schonen und vor allen Dingen beruflich kürzer zu treten.«

      Hugo lächelte matt.

      »Glauben Sie auch, dass ich mich mit meiner Arbeit von meinen Schuldgefühlen freikaufen will?«

      »Es steht mir nicht zu, darüber zu urteilen. Aber ich finde Ihr Engagement bewundernswert. Die Welt braucht solche Menschen wie Sie«, versicherte er. »Trotzdem muss ich Sie bitten, zur Abwechslung auch einmal an sich selbst zu denken, an Ihre Gesundheit.«

      Hugo lag im Bett und ließ sich die Worte des Arztes durch den Kopf gehen.

      »Sie wollen mir sagen, dass jeder ersetzbar ist, nicht wahr?«

      »Auf den Job trifft das durchaus zu.«

      »Sehen Sie das für sich genauso?«

      »Natürlich. Wenn ich diese Arbeit nicht verrichtete, käme ein anderer an meine Stelle. Alles würde weiterlaufen wie immer. Und das ist auch gut so«, erwiderte Dr. Weigand. »Anders ist es im Privatleben.« Er machte eine kunstvolle Pause. »Für Ihre Tochter sind Sie nicht ersetzbar. Waren es nie. Vielleicht sollten Sie Ihre Erkrankung als eine Art Warnschuss sehen. Noch haben Sie die Gelegenheit, einen Weg zu Sandra zu finden. Lassen Sie sie nicht ungenutzt verstreichen!«, appellierte er leidenschaftlich.

      Ein feines Lächeln verzog Hugos Lippen.

      »Ich habe mir heute schon einmal gedacht, dass Sie Sandra sehr mögen.«

      Matthias fühlte, wie ihm das Blut in die Wangen schoss.

      »Wir sind Kollegen«, erklärte er kühl. »Überlegen Sie es sich. Wenn ich Ihnen behilflich sein kann …« Das Ende des Satzes schwebte noch unausgesprochen in der Luft, als ein durchdringendes Piepsen dem Gespräch ein Ende bereitete.

      »Ich muss los«, erklärte Matthias nach einem Blick auf das kleine Gerät. »Wir sehen uns wieder.« Er zwinkerte seinem Patienten zu, um sich im nächsten Moment auf den schnellsten Weg in die Notaufnahme zu machen.

      *

      Kai war voraus ins Wohnzimmer gerollt. Svenja folgte ihm staunend durch das stilvolle Ambiente. Eine geschickte Hand hatte edle De­signobjekte kunstvoll in Szene gesetzt. Großformatige Bilder moderner Künstler schmückten die Wände. Auch das Wohnzimmer wirkte edel, aber nicht kühl. Es strahlte eine elegante Gemütlichkeit aus, in der sich Svenja sofort wohl fühlte.

      »Willst du dich nicht setzen?« Kai deutete auf ein hellgraues, tiefes Sofa.

      Die dicken Sitzkissen sahen so gemütlich aus, dass Svenja nicht widerstehen konnte.

      »Das ist Wahnsinn!«, seufzte sie und vergaß für einen kurzen Moment den Grund, warum sie hier war. Verliebt strich sie über den weichen Stoff. »So ein Sofa will ich später auch mal haben.«

      Kai hatte den Rollstuhl neben der Couch abgestellt. Ehe Svenja ihre Hilfe anbieten konnte, schwang er sich geschickt in die Polster.

      »Freut mich, dass es dir gefällt.« Sein Lächeln erreichte seine Augen nicht. »Möchtest du etwas trinken?«, fragte er, ganz guter Gastgeber.

      »Ich komme gerade vom Kaffeetrinken«, erwiderte Svenja. »Da habe ich auch den Entschluss gefasst herzukommen.«

      Kai nickte langsam. Seine Augen füllten sich mit lange zurückliegenden Erinnerungen.

      »Ich erinnere mich gut an den Tag, an dem ich mit Viola zusammengekommen bin«, begann er schließlich zu erzählen. »Eine ganze, lange Nacht sind wir mit Kollegen aus der Uni zusammengesessen und haben uns die Köpfe heiß diskutiert, bis die Sonne wieder aufgegangen ist.«

      Wie auf ein geheimes Zeichen fielen die letzten Sonnenstrahlen durch die breite Fensterfront auf den bunt gemusterten Kelim vor dem Sofa.

      »Auf dem Nachhauseweg sind wir durch den Englischen Garten gegangen, und ich habe deine Mutter spontan zum Frühstück eingeladen. Von diesem Morgen an waren wir ein Paar.« Sinnend hing er seinen Gedanken nach. Einen Augenblick lang meinte Svenja, er hätte sie vergessen. Doch plötzlich richtete Kai den Blick wieder auf sie und fuhr fort. »Die Zeit mit Viola war die schönste meines Lebens. Die Gespräche, die gemeinsame Arbeit, sogar die hitzigen Diskussionen. Wir sind zusammen verreist, um verschiedene Kulturräume und deren Architektur zu studieren. Alles schien perfekt. Ich hätte den Rest meines Lebens so verbringen können.«

      »Aber?«, stellte Svenja eine berechtigte Frage.

      Kai seufzte.

      »Das Forschungsprojekt an der Uni lief aus. Viola wurde weiterbeschäftigt, während ich auf der Straße stand. Also bewarb ich mich und bekam eine spannende Stelle in der Schweiz angeboten. Von nun an führten wir eine Fernbeziehung. Für mich fühlte sich auch das gut an.« Er machte eine Pause und betrachtete versonnen die ineinander verschlungenen Finger in seinem Schoß. »Meine neue Stelle war sehr interessant und anspruchsvoll, sodass ich nicht jedes Wochenende nach München kommen konnte. Viola reagierte eifersüchtig. Sie unterstellte mir eine Affäre. Immer wieder hatten wir Streit deswegen, ich sagte das gemeinsame Wochenende ab. Das passierte ein paar Mal hintereinander.« Nach und nach verschwand das Leuchten aus Kais Gesicht. »Nachdem wir uns ein paar Wochen lang nicht gesehen hatten, bestand Viola auf einer Aussprache. Ausgerechnet an diesem Freitag gab es Probleme in der Firma. Viel zu spät konnte ich mich auf den Weg machen. Da ich wusste, dass unsere Beziehung auf Messers Schneide stand, habe ich aufs Gas gedrückt. Auf keinen Fall wollte ich­ Viola verlieren.« Er hielt inne. Sein Atem ging schwer, als durchlebte er die Situation noch einmal.

      Svenja ahnte, was kommen würde. »Du hattest einen Unfall?«

      Kai nickte.

      »Bei einem waghalsigen Überholmanöver verlor ich die Kontrolle über meinen Wagen. Offenbar überschlug ich mich mehrfach, bis ich in der Leitplanke landete.« Er fuhr sich mit der Hand über die Stirn, als wollte er die Erinnerungen heraufbeschwören. Doch da war nichts. Alles blieb im Dunkeln. »Wochen später bin ich aus dem Koma erwacht. Ich will nicht jammern, aber der Kampf zurück ins Leben war nicht leicht. Ich war monatelang in Reha, musste vieles neu lernen. Nur das mit dem Laufen hat nicht mehr geklappt«, erklärte er fast unbeschwert.

      »Hat Mama dich in dieser Zeit besucht?«, stellte Svenja die Frage, die sie brennend interessierte.

      Kai lächelte schmerzlich.

      »Viola dachte wohl, dass ich es mir anders überlegt hätte, und hat mein Fernbleiben als Schlussstrich gedeutet. Als ich endlich in der Lage war, Kontakt aufzunehmen, war sie aus München weggegangen. Ich habe lange nach ihr gesucht, sie aber nicht wiedergefunden. Irgendwann habe ich aufgegeben.« Die Geschichte war zu Ende erzählt. Die letzten Strahlen der Sonne verschwanden hinter den Bäumen des Gartens. Eine Amsel saß auf dem Hausdach nebenan und sang ihr melancholisches Lied.

      »Kein Wunder«, sagte Svenja schließlich. »Mama war zwischendurch verheiratet und hat den Namen ihres Mannes angenommen. Sie sind längst wieder geschieden, aber seinen Namen hat sie behalten. Du konntest sie nicht finden.«

      Kai nickte.

      »So ähnlich habe ich mir das vorgestellt.« Er zog den Rollstuhl heran und schwang sich mit einer geschickten Bewegung zurück auf seinen Helfer. »Ich weiß ja nicht, wie es dir geht. Aber ich brauche jetzt etwas zu trinken. Lust auf eine Limo?«

      »Im Normalfall gern. Aber jetzt


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